Wie gesagt, man kann ja auch mal in die Zukunft schauen. Es wird ja nicht bei Tempo 100 und 9 Euro Ticket bleiben. Es wird ja viele weitere Maßnahmen geben müssen.
Soll es jetzt zum Normalzustand werden, dass man sich für alle Ideen auf der Straße festklebt? Das ist doch keine Demokratie mehr
Also 1. sollte Demokratie friedlichen Protest aushalten - und ich glaube ehrlich gesagt, dass es den auch schon immer gegeben hat. Und zu Demokratie gehört. Bei S21 war das ja z.B. auch so.
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vergisst du, dass (nach deinem Empfinden) „demokratische“ Wege ausgereizt wurden. Das Verfassungsgericht hat festgestellt, dass wir zu wenig dafür tun, den Klimawandel aufzuhalten. Die Konsequenz daraus? Keine.
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Bei Protesten wie FFF wurde auch mehr darüber gesprochen, weshalb die dort Demonstrierenden nicht lieber zur Schule gehen - wirkliche Folgen sind bislang nicht erkennbar.
Insofern kann ich deine Frage nach dem „Normalzustand“ nicht nachvollziehen. Nachdem Gerichtsurteile ignoriert werden, ist das eher Ausnahmezustand.
- Ist es nicht eher undemokratisch, wenn Demonstrierende, die friedlichen Protest ausüben, von Passanten körperlich angegangen werden?
Meine Meinung: friedlicher Protest != Gezielte Nötigung, die jedes Mal einen Polizeieinsatz verursacht und zum Teil schon strafrechtliche Konsequenzen hatte.
Darf ich fragen, weshalb du dich diesem Protest eigentlich nicht anschließt (wirklich ernst gemeint)?
Bei einem Protest braucht es aus meiner Sicht eine kritische Masse, um etwas zu erreichen. LG ist nicht nur meilenweit davon entfernt, sondern hat in der breiten Masse deutlich mehr Hass als Gelegenliebe auf sich gezogen.
Ist in meiner Erinnerung nicht so gewesen, außer vllt von ein paar Oldschoool Großmüttern.
Das ist wirklich übel, was da teilweise abgeht :( weiss aber nicht, ob „undemokratisch“ hier der passende Begriff ist.
Zu 1.: Natürlich muss das eine Demokratie aushalten, behauptet ja auch keiner etwas anderes. Halten wir auch aus, wenn querdenker oder Rechte demonstrieren.
Die Demos müssten dann halt angemeldet werden.
Zu 2.: wir haben doch lange über eine Parteigründung gesprochen, gibt auch noch andere Dinge, die eben nicht ausgereizt wurden.
Zu 3.: nun, es wird immer jemanden geben, der Klimaschützer kritisiert. Vermutlich auch, wenn fff Katzenbabys retten würde. Dass es jemanden gibt, der fff kritisiert, ist also kein Argument. Vor allem nicht, wenn die Kritik von Bild&Co kommt
Zu 4.: Natürlich ist Gewalt gegen die Kleber nicht ok, was ist das für eine Frage?
Sind Proteste nicht immer „Nötigung“? Wenn eine Demo durch die Innenstadt läuft - oder, was wir auch hatten - eine riesige Gruppe Fahrradfahrer auf den Straßen - nötigt das Menschen ja auch in gewisser Weise.
Polizeieinsätze sind kein Gradmesser für mich. Politiker Pimmel nennen hatte auch Polizeieinsätze zur Folge. Jedes Fußballspiel hat Polizeieinsätze zur Folge. Und ja, es gab Verurteilungen. Und es gab Freisprüche.
Ich glaube nicht, dass wir hier darüber diskutieren müssen, warum ich Dinge tu oder nicht. Das ist nicht das Thema.
Aber wissen wir denn, dass die „Breite Masse“ eher Hass empfindet? Gibt’s Umfragen? Vllt. auch nicht nur „findet ihr die letzte Generation doof“, sondern auch, was die breite Masse so zum Thema Klimaschutz etc. sagt? Wäre schon mal interessant, ob die breite Masse nicht vllt die gleichen Ziele hat und das kack egal ist.
In meiner Erinnerung waren News-Seiten voll mit Artikeln zum Schuleschwänzen von FFF und kritischen Stimmen von Politiker:innen.
@Monk: bei jedem Punkt die Hälfte ignoriert. Gehe dann nicht weiter drauf ein.
Ich will jawohl hoffen, dass die breite Masse das Ziel hat diesen Planeten bewohnbar zu halten :D die Frage ist ja mehr, ob die breite Masse mit dieser Art des Protests einverstanden ist. Da bin ich aber ganz bei dir, dass ein gemessenes Meinungsbild dazu interessant wäre (ist doch das, was du meinst)?
In deinen ersten beiden Absätzen werden wir sicher nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen, finde die Vergleiche recht an den Haaren herbei gezogen:
Eine Demo ist typischerweise angemeldet (=geplant). Noch dazu „läuft“ sie durch die Innenstadt, wie du ja sagst und setzt sich nicht während der Stoßzeiten spontan vor Autos. Die Unterschiede sind doch wohl gravierend.
???
Ab 20:30min
Mag Amthor nicht, hier argumentiert er aber finde ich sehr sehr gut. Die Frau geht da kaum auf seine Antworten ein, warum auch.
Das schärfste dann eh:
„In Berlin gibt’s eh immer ein Verkehrschaos“
Absolut legitim. XDDD
Unfassbar, wie realitätsfern manche Menschen sind.
Dieses „es gibt sowieso täglich unzählige Staus“-Argument ist sowieso der größte Mist.
Gibt’s doch schon
Wer hätte das nur erwartet.
Die Mehrheit der Deutschen hatte den Holocaust zu verantworten. Ich bin skeptisch was deutsche Mehrheiten angeht. Und nein, ich will nicht die Demokratie abschaffen. Nur Mehrheiten sind mit Vorsicht zu betrachten, daher auch das etwas extreme Beispiel hehe.
Die Politik verschleppt und verzögert mal wieder Maßnahmen gegen den Klimawandel. Wir haben weiterhin nicht genug Tempo, weil man Angst hat vor notwendiger Umverteilung, um den Kampf gegen Klimawandel sozialverträglich zu gestalten. Daher finde ich den Protest weiterhin mehr als legitim.
was für ein unfassbar dummes argument. so könntest du ja buchstäblich J E D E debatte im keim ersticken.
Ist doch praktisch oder?
Zum Eigentlichen Argument: Sobald eine Mehrheit nicht durch Maßnahmen/Argumenten erreicht wird, verfallen viele Menschen sofort in sozialistische oder marxistische Denkmuster. So als wäre der Rest einfach nicht erleuchtet genug und dann muss man sie eben zwingen. Ganz so einfach ist es dann auch nicht.
Fakt ist, dass die Proteste mehr schaden, als helfen und dass das in den Köpfen der Aktivisten noch immer nicht angekommen ist, lässt mich annehmen, dass sie grundsätzlich Schwierigkeiten haben die Realität wahrzunehmen. Bürger, die zu Terminen, Arbeit oder Arztbesuche müssen, kriegt man ganz sicher nicht durch eine halbe Geiselnahme überzeugt ihr Verhalten zu ändern. Aber mit den Aussagen drehen wir uns hier im Thread ja auch im Kreis.
Es muss politisch gehen.
Tempolimit auf zB 120/130 (kenne den aktuellen Stand der Debatte da nicht) halte ich für legitim. Steuergelder lieber in den Ausbau der Öffis stecken, statt Symptome mit 9€ Tickets zu lösen. Das Geld wird verbrannt, ohne nachhaltig Änderungen zu erreichen. E-Busse (?), mehr Fahrradwege, in Innenstädten das Autofahren „erschweren“ (weniger Spuren, Fahrverbotszonen etc…). All das funktioniert in anderen Städten wie Kopenhagen oder Amsterdam als Vorzeigebeispiele sehr gut. Weitere große „Sofortmaßnahmen“ sind meiner Meinung nach die Haltungsformen 1-2 bei Fleischprodukten, die man vom Markt ausschließen sollte und inländische Flüge eindämmen. Als Frankfurter ein Städtetrip in Hamburg mit dem Flugzeug antreten? C’mon. Wichtig natürlich, dass da Politiker und auch Promis vorangehen.
Wenn der Planet irgendwann komplett gefickt wurde, können wir uns immerhin auf die Schulter klopfen und sagen, dass wir bis dahin wenigstens nicht in marxistische Denkmuster verfallen sind. Und die Leute können stolz drauf sein, dass sie wütender über irgendwelche Klimakleber waren die nur verzweifelt auf das Problem hinweisen wollten als über das Problem an sich.
Hört halt genau an der Stelle auf, an der es um wissenschaftliche Fakten geht.
Beispiel 1: Klimawandel
Warte erstmal bis ich dir morgen meinen Kernreaktor gezeigt habe…
Der Klimawandel ist ein Fakt, aber weder die Frage, wie viel wir einsparen wollen/sollen noch wo wie wir einsparen ist ein Fakt, sondern eine politische Frage.
Nimm das 9 Euro Ticket: Halte ich für sehr sinnvoll, aber löst natürlich nicht unsere Klimaprobleme. Den Effekt, dass mehr Leute Bahn fahren, könnte man auch auf anderen Wegen erreichen.
Wie denn? Ohne deutliche! monetäre Anreize seh ich da wenig Chancen. Für Verbote wirst du ja kaum plädieren.
Verbote sind natürlich auch eine Option. Oder eine hohe citymaut. Oder deutlich höhere Spritkosten. Ein deutlich besseres und zuverlässigeres Bahnangebot.
Unabhängig ob man das gut oder schlecht findet, gibt es diverse Alternativen zum 9 Euro Ticket