Ziviler Ungehorsam - z.B. Klimaproteste

wollte nur verdeutlich, wie dumm das statement ist.

so ein statement reicht, um deine komplette agenda zu zerschießen.

und es sind immer wieder die gleichen (anfänger)fehler. egal was, egal wo - immer das gleiche.

ich meine, man hat es durch seine aktionen eh schon (sehr) schwer bei der breiten masse anklang zu finden und dann haut man so ein statement raus. ernsthaft?

mehr eigentor geht einfach nicht. pr-technisch sind das 3 eigentore mit anschließendem spielabbruch und zwangsabstieg.

€: da das ganze aber von der bild kommt, sollte man vllt mal abwarten, ob die aussage auch wirklich so getätigt wurde. den vertrauensvorschuss sollte man vllt noch geben.

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Leider zu erwarten dass auch solche Leute unter den Aktivisten zu finden sind. Es gab und wird wohl immer Menschen geben die einfach nur Mitfahren wollen. Echt traurig und bitte für die Leute die mit Herzblut hinter den Protesten und der Sache stehen.
So sehr ich die Proteste auch für notwendig und richtig halte, bestätigen mir solche Aktionen nur leider wieder mal meine Meinung: Die Folgen der Klimakatastrophe sind nur von der Menschheit als Ganzes und nicht durch einzelne Personen abzuwenden. Ich bin überzeugt davon dass die Menschheit dazu nicht in der Lage ist. Dafür sind wir im Kollektiv einfach zu große Hurensöhne. :(

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Ich persönlich fliege auch nicht in den Urlaub, allerdings ist es doch so, dass jeder irgendwelche klimaschädlichen Dinge macht. Auch ich, ich verzichte auf Auto und Flugzeug fahre aber mit dem ÖPNV und hänge viel am PC.

So ist es halt auch bei Klimaschützern. Ist sicher nicht optimal in der Außenwahrnehmung, aber dass man von denen jetzt erwartet, dass sie auf alles im Leben verzichten was klimaschädlich ist ist auch irgendwie absurd. So perfekt kann doch kein Mensch leben.

Die weisen auf Missstände hin, aber regeln muss es am Ende der Staat und nicht jeder Einzelne alleine.

Gibt auch reiche Menschen die von Steuerthematiken profitieren, obwohl sie politisch dagegen sind und lieber fairer zahlen würden.

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Ich glaube es ist eher eine Mischung aus dem Statement und der Umstand, dass man auch bereits Flughäfen massiv blockiert hat.

Das lässt für viele halt den Eindruck erwecken, dass Klimaschutz nur dann gelebt wird, wenn er sie nicht selber betrifft.

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Naja. Man muss mit dem Vorwurf „Doppelmoral“ natürlich aufpassen, kein Mensch kann absolut klinafreundlich leben. Fängt ja schon bei Kleidung und Schuhen an. Oder wenn eine Klimakonferenz am arsch der Welt ist, ist es eben auch ok, wenn eine Greta da hinfliegt.

Trotzdem ist Bali als Urlaubsziel das Beispiel für umweltschädlichen Urlaub. Und wer sich an Straßen festklebt mit der Aussage, es sei 5 nach 12 und es muss jetzt sofort etwas getan werden, wir haben keine Jahre oder Monate Zeit, uns Maßnahmen zu überlegen - da muss man sich schon die Frage gefallen lassen, ob es dann wirklich Bali sein muss.

Aber schlimmer ist ja die Aussage der „letzten Generation“ (natürlich vorausgesetzt es stimmt, was die Bild schreibt): dass ein solcher Urlaub ok ist, weil sie es als Privaperson machen und nicht als Klimaaktivisten, ist doch nur noch lächerlich. Dann wäre ja auch der privat(!) gefahrene Hybridgeländewagen in Ordnung? Oder der Flug von Frankfurt nach München, solange er in der Freizeit privat geschieht?

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Das ist aber so auch nicht richtig. Wenn weniger/keiner fliegen würde (was ja zB ein Ziel von Klimaschützern ist), dann würde es auch nicht soviele Flüge/Flugzeuge geben. Das selbe gilt für Kreuzfahrten. Natürlich kann der Staat da eingreifen und vielleicht manche Dinge unattraktiver machen, aber letztendlich fliegen die Flugzeuge, weil es eine Nachfrage gibt.

Wobei es gerade für Fernreisen keine plausiblen Alternativen gibt. Wenn sich alle Menschen in ihrem Leben 2-3 Fernreisen gönnen, dafür aber Inlands- und Innerkontinentalflüge komplett auf die Schiene verlagert und Privatjets generell verboten werden, ist schon viel gewonnen.

Der Flugverkehr steht ja stellvertretend für einige der absurdesten kapitalistischen Auswüchse, wie z.B. von Köln nach Berlin zu fliegen weil es billiger ist als das Zugticket.

Ich sehe ernsthaft keinen krassen Widerspruch darin, vehement gegen den Flugverkehr in der aktuellen Form zu protestieren aber trotzdem selber mal nach Asien zu fliegen.

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Keiner versucht beim blockieren von Straßen oder Flughäfen konkret diesen CO2 Ausstoß zu verhindern. PKWs die im Stau stehen stoßen selbstverständlich mehr aus. Wir reden hier aber von Peanuts. Es geht um die Veränderung von Politik. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass eine Veränderung scheinbar nur über Druck geht und genau diesen Druck versuchen die Aktivisten auszuüben.

Am Ende diskutieren wir hier wieder über Oberflächlichkeiten. Wir wissen das der Klimawandel da ist. Wir wissen was wir tun müssten. Aus Profitinteressen versuchen einige diese nötigen Änderungen zu verhindern oder zumindest zu verzögern.

Zu diesen Verhinderungs- und Verzögerungstaktiken gehört auch die Idee der persönlichen CO2-Bilanz bzw. des CO2-Fußabdrucks.
Groß verbreitet wurde der CO2-Fußabdruck durch niemand anderes als BP. Sie haben vor Jahren eine große Werbekampagne mit dem CO2-Fußabdruck gefahren, lange bevor Klimaschützer diese Idee selbst verwendet haben. Warum?
Wenn man die Debatte auf Eigenverantwortung von Konsumenten verengt schafft man eine Schuldumkehr. Nicht mehr der Profiteur und Produzent von fossilen Brennstoffen steht in der Verantwortung, sondern der Konsument. Das nagende schlechte Gewissen der Bevölkerung gaukelt eine freie Wahl mit der Brieftasche vor.
Es führt dazu, dass über das Verhalten von Personen diskutiert wird, statt über nötige Gesetzte, eine andere Infrastruktur und einen nötigen Systemwechsel.

Die Diskussion über die Urlaubsreise von irgendwelchen Aktivisten ist pure Ablenkung. Der Klimawandel ist ein gesellschaftliches Problem das wir nur politisch lösen können. Die vorgebliche Doppelmoral ist nur dann eine Doppelmoral, wenn man glaubt, dass wir den Klimawandel durch Konsumentscheidungen verhindern könnten. Diese Idee ist kindisch, aber eignet sich wunderbar für Propaganda. Es spielt dabei auch keine Rolle ob man einen Flug nach Bali bucht oder sich schöne Klamotten kauft. Der politische Gegner wird immer angebliche Fehltritte und Doppelmoral finden da wir nun mal alle in einer Gesellschaft leben in der wir das Klima zerstören.

Die Reichen und damit genau die Profiteure am aktuellen Raubbau an unserem Planeten, verbrauchen pro Kopf ein vielfaches an CO2 im Gegensatz zu der Restbevölkerung der Welt. Bild, Welt, Focus und Co machen aber genau für diese Reichen Propaganda.

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Respekt, hätte nicht erwartet, dass man das Statement bzw. Die Aktion verteidigen kann. Wirklich beeindruckend.

Finde die Aktion sowie das Statement einfach nur peinlich. Einen Gerichtstermin aufgrund einer Reise zu verpassen, ist aber auch ein Mittelfinger ggü. unserem Rechtssystem

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Natürlich hat auch jeder einzelne einen Einfluss, dss kann doch nicht infrage gestellt werden?
Wenn ich vegan lebe reduziert das die Nachfrage an Tieren und damit weniger co2 Ausstoß. Dass die Politik trotzdem eingreifen muss, und etwa die extreme Massentierhaltung einzudämmen, ist eh klar.
Oder wenn ich in den Urlaub nach Holland mit der Bahn statt dem Auto fahre, spare ich co2 ein. Das ändert nichts daran, dass die Politik schon längst ein Tempolimit hätte einführen müssen.

Dass Reiche besonders viel co2 erzeugen ist absolut richtig, betrifft uns übrigens auch insgesamt als „reiches“ Land im Vergleich zu anderen Ländern. Trotzdem können alle co2 sparsamer leben.

Und ja, das Einsparen beginnt mit dem Bali Urlaub. Zumindest sollte man den nicht einfach so abtun mit „als Privaterson ist das schon ok“

Es ist offensichtlich nicht wirklich geschickt aber ein Skandal ist es eben auch nicht, wenn zwei Klimaaktivisten in den Urlaub fliegen. Es ist nur gefundenes Fressen für Leute, die sowieso keine Lust auf Klimaschutz haben und jede Gelegenheit ergreifen um vom Thema abzulenken. Wie von ra³ korrekt beschrieben stammt die Strategie, die Verantwortung der Klimakrise auf die Konsumentscheidung des Einzelnen abzuwälzen, direkt aus der Feder der Thinktanks der Ölkonzerne.

Wenn andere Klimaschützer die fehlende Cleverness von Last Generation kritisieren, hat das sicher seine Legitimation, aber Kritik von Außen kann man nicht wirklich ernst nehmen. Die Medien sollen erstmal ihrer eigenen Rolle in der Klimakrise gerecht werden, bevor sie sich an unperfekten Aktivisten abarbeiten.

Welt und Bild haben z.B. "Wissenschafts"redaktionen voll von Klimaleugnern. Wer solchen Hetzblättern den Vertrauensvorschuss zugesteht, ein ehrlicher Diskursteilnehmer sein zu wollen, hat sowieso schon mal gar nix verstanden.

Aber auch etliche seriösere Redaktionen sind so gefangen in ihrer hegelschen Dialektik, dass sie für jeden Klimawissenschaftler einen Kohlelobbyisten zu Wort kommen lassen, da die Wahrheit ja immer irgendwo in der Mitte liegt :mond:

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Bin ja in vielen Punkten bei dir, aber der zweite Teil des zweiten Absatzes ist ja realitätsfremd - da wird ja mehr von der Gegenseite erwartet um dann das gleiche Argument zu bringen, das vorher kritisiert wird.

Warum sind viele Dinge völlig normal? Wie zum Beispiel in den Urlaub fliegen? (gibt da ein gutes Interview von Tilo Jung mit Niko Paech dazu). Weil es gesellschaftlich und politisch als völlig normal akzeptiert ist. Liberale/Konservative sind doch die ersten die aufschreien würden, wenn wir von einem Flugverbot (Inland/Ausland whatever) reden würden. Nur mal als Beispiel, für die ist das vollkommen normal, aber wenn Klimaaktivisten in den Urlaub fliegen wird es denen negativ als Doppelmoral ausgelegt, obwohl sie sogar politisch durchsetzen wollen, dass das nicht mehr so easy möglich ist. Das gilt ja dann auch für die absurderweise. Eigentlich müssten die sagen super, dass ihr in den Urlaub fliegt, ist doch vollkommen okay machen wir ja auch, aber weil’s Klimaaktivisten sind dürfen die das nicht. Bisschen wie diese Langstrecken-Luisa-Geschichte…

Wer ist schlimmer? Die die mal in den Urlaub fliegen wollten es aber aktiv politisch bekämpfen oder die die gar nichts daran ändern wollen, obwohl sie wissen, dass es klimaschädlich ist? Besser wäre es gewesen, wenn sie zu Hause geblieben wären, keine Frage aber die Welt geht wegen dem Flug jetzt auch nicht mehr unter als vorher, weil die Politik sich sowieso nicht an das 1,5 Grad Ziel halten wird. Und das wäre viel wichtiger als zwei Leute die ihrer Eigenverantwortung mal nicht gerecht geworden sind.

Viele Jahre lang war es völlig normal überall Zigarettenwerbung zu sehen, dementsprechend war es auch völlig normal in einer Gesellschaft zu rauchen. Bis es dann bessere Aufklärung, politische Gegenmaßnahmen und natürlich auch eine gesellschaftliche Ächtung gab. In der Regel gibt’s aber die ersten Beiden zuerst und dann erst die gesellschaftliche Ächtung und nicht umgekehrt. Da sind wir bei vielen Klimathemen noch überhaupt nicht angekommen und viele Parteien arbeiten ja sogar entschlossen gegen diese Ächtung an. So als wären die Klimaaktivisten quasi Spielverderber → Aiwanger auf Twitter das beste Beispiel. Tempolimit, Urlaubsflüge, Fleischkonsum, Schneekanonen etc.

Es ist ja nicht so, dass du als Konsument auf ein Unternehmen und deren Produkte guckst und vollumfänglich über alles bescheid weißt. Es ist doch sogar im Gegenteil so, dass du als Konsument absichtlich in die Irre geführt wirst, weil man das Produkt aus Profitinteresse positiv darstellen will. Und dafür gibt’s nichts Besseres als gesellschaftliche Akzeptanz zu schaffen. Sieht man doch an Exxon, die wussten das mit dem Klimawandel seit den 70ern und haben alles erdenklich Mögliche getan, um das für die Gesellschaft zu verschleiern und ihre kapitalistischen Interessen weiter zu verfolgen, völlig egal welche Folgen das hat. Im Kapitalismus biste in erster Linie dem Profit verschrieben und nicht der Wahrheit oder Moral. Und das steht in der Regel als erstes in dieser Kette und nicht die Eigenverantwortung, die spielt im Gesamtkontext eher eine finalisierende Rolle am Ende der Kette, das hat ra³ schon ganz gut erklärt.

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Ich weiß ja nicht warum von dir und vielen anderen immer diese schwarz (cdu, fdp) weiß (alle anderen) sein muss, kann man das nicht mal außen vor lassen? Aber lassen wir das.

Zum ersten: Tatsächlich ist es die Definition von Doppelmoral, etwas zu fordern oder zu sagen und das Gegenteil zu machen. Wer sich immer wie ein arschloch verhält, bei dem wundert sich keiner, wenn er auch eins ist.
Und wie schon gesagt, Bali ist nunmal das Beispiel für „schlechten“ Urlaub. Davon abgesehen habe ich hier im thread noch wenige gesehen, die wirklich diese Aktion als solches so anprangern, wie du es vielleicht gerne hättest.
Kritisiert, auch von mir, wird vor allem die Reaktion der letzten Generation.

Der andere Punkt mit der Eigenverantwortung: da habe ich ja schon Beispiele gegeben, das beste ist der Umstieg auf vegan/vegetarisch, bei der tatsächlich jeder einzelne einen Einfluss hat. Auch ohne dass die Politik Fleisch verbietet. Und auch hier würde ich jedem Doppelmoral vorwerfen, der mir ständig sagen würde wie schlecht Fleisch ist, aber genauso viel isst wie ich.

Und klar, die Politik muss Grenzen ziehen und Unternehmen zu Umweltschutz zwingen. Denn auf viele Sachen hat man als Konsument keinen Einfluss.
Aber das bedeutet nicht, dass man gar keinen Einfluss hat.

Was hier für Logiken aufkommen ist wirklich absurd.

Ganz abseits davon, dass wegen so einem 0815 Bild Plus Artikel, denn es auch zu Oma-Karla, einem CDU-Politiker, einer Banane oder sonstwas gibt, gleich wieder die Schuldumkehr auf das große Ganze betrieben wird. Und wenn diese Rhetorik von Personen kommt die hier im Zuge der Russenpropaganda aufgesprungen sind und von „nötigen Systemwechseln“ sprechen, dann stellen sich bei mir eher die Nackenhaare auf.

Ist es schlimm das sie in den Bali Urlaub fliegen? Nein. Hat sich irgendwer schon je dafür interessiert? Nein. Das ist doch auch gar nicht der Punkt.
Wenn man aber so blöd ist es im Rahmen des Gerichtsprozesses zu machen und dann von der Last Gen anscheinend noch lapidar das Statement kommt, dass man ja zwischen Klimaaktivist und Privatperson unterscheiden muss, dann muss man sich doch nicht wundern wenn dies Kritik und Aufmerksamkeit nach sich zieht. Dann kann man das auch mal akzeptieren und stehen lassen, anstatt wieder von der großen „Ablenkung“ von „Redaktionen voll von Klimaleugnern“ zu schwadronieren. Das ist doch vollkommen deplatziert aufgrund diesen Artikels.

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Komisch, dass das von der CSU/CDU dann zum Beispiel direkt wieder auf Twitter genutzt wird, obwohl das ja angeblich keinen interessiert und es nicht so schlimm ist. Natürlich wird von der Seite direkt wieder ein Fass aufgemacht und das weißt du auch selbst :smiley:.

Hast du meinen Post gelesen und verstanden? Ernst gemeinte Frage

Gelesen ja, ergibt für mich allerdings von vorne bis hinten keinen Sinn.

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Das ist ja das schöne an einer freien Medienlandschaft. Alle politischen Lager werden als die Heuchler entlarvt, die sie sind.

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Doppelmoral sollte das Unwort des Jahrzehnts werden. Wir alle handeln doppelmoralisch. Bei Veganern, die sich für den Tierschutz einsetzten, kommt ja auch, dass sie doppelmoralisch sind weil sie ja z. B. beim Zug oder Autofahren insekten töten. Was natürlich kompletter Schwachsinn ist das als doppelmoral zu sehen.

Also ich finde es auch sehr dumm formuliert mit Privatperson und Klimaaktivist. Das hört sich so an als würden die ne Rolle spielen. Die Doppelmoral liegt hier also primär in der Formulierung.

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