Ziviler Ungehorsam - z.B. Klimaproteste

Starkes Argument, nicht, hör doch bitte auf immer zu relativieren.

Einige im Thread hier haben quasi argumentiert, dass Blockaden durch Falschparker weniger schlimmer seien, weil die es ja nicht böse gemeint haben.

Da ist es schon richtig die Scheinheiligkeit zu thematisieren.

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Um die 13 Fälle einordnen zu können, wärs noch gut zu wissen, wie oft die Berliner Feuerwehr im gleichen Zeitraum aus anderen Gründen im Stau stand. Aus dem Blauen raus geschätzt: 20 mal mehr oder so, vermutlich?

Bisschen erbärmlich, wie die Medien über jedes hingehaltene Stöckchen von Politikern springen.

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Ich finde es ehrlich gesagt erbärmlich das Ganze immer und immer wieder so zu relativieren.

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Jein, die medizinische Einsatzleitung hat nicht die Kompetenz darüber alleine zu entscheiden. Sie hat auch nicht die Kompetenz über die ganzen Möglichkeiten und Dauer einer Rettung Bescheid zu wissen. Da ist selbstverständlich die Feuerwehr der Ansprechpartner. Das ist ein Zusammenspiel aller Bereiche.

Wenn aus medizinischer Sicht eine Crashrettung notwendig ist, dann fällt natürlich der Entscheidungsspielraum weg und es muss dementsprechend nach Anweisung schnellsmöglich gehandelt werden. Wenn dies hier der Fall war und nicht aufgrund des Wissens das keine schnelle Alternativen zur Verfügung stehen gehandelt wurde, dann (ist zwar bitter es zu sagen) für das Gewissen aller Beteiligten der besteeinzutretende Fall.
Ich persönlich warte den Gesamtbericht ab und lasse mich jetzt nicht von den Einzelmeinungen derart beeinflussen.

das ist natürlich quatsch.

Das hat überhaupt nix mit Relativieren zu tun. Man kann aber nicht das eine fordern und das andere ignorieren.
Bzw kann man schon, das ist dann aber in höchstem Grade scheinheilig.

Genau genommen ist es ja sogar das Gegenteil von Relativieren. Ich fordere damit ja explizit höhere Strafen für andere Vergehen, die ähnliche Konsequenzen nach sich ziehen können.

Wenn es euch also um den Schutz und die bestmögliche Unfallversorgung geht sollte das ja in eurem Interesse sein.

Oder ist das letzten Endes doch nicht der primäre Beweggrund…?

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Doch kann man. Machen wir jeden Tag bei unzähligen Dingen.

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Der Post von Thorondor fragt explizit nach der Häufigkeit von sonstigen Behinderungen. Indem er dann noch sagt, dass diese viel höher ist, wird impliziert, dass die Behinderungen durch die Protestaktionen nicht ins Gewicht fallen. Das ist whataboutism und Relativierung aus dem Lehrbuch.
Wie man da auch noch „explizit“ (solltest die Wortbedeutung vielleicht einmal nachschlagen) die Forderung nach höheren Strafen rauslesen kann, erschließt sich mir absolut nicht.

Zumal es HIER einfach nicht darum geht wie oft irgendein Einsatzfahrzeug sonst wegen was auch immer im Stau steht. Da kann ich genauso sagen: „Wen kümmert es, wenn wegen dem Stau jemand stirbt. Es sterben auch anderweitig täglich Menschen aufgrund von Fahrlässigkeit anderer.“

Mir (und das ist eben auch das Diskussionsthema) geht es HIER darum, dass eine solche Gefahr nicht bewusst in Kauf genommen werden also verhindert werden soll und nicht um die allgemeine Gewährleistung der Unfallversorgung in jeder Lebenssituation.

Die Höhe der Strafen für das blockieren/nicht bilden von Rettungsgassen ist einfach irrelevant. Die Aktivisten müssten jetzt auch nach einem halben Jahr von Protestaktionen dieser Art wissen, dass ein großer Teil der Autofahrer dumm ist und eben keine Rettungsgasse bildet. Da kann man sich nicht hinter dem Fehler der anderen verstecken, wenn man selbst die Ursache dieses Fehlverhaltens schafft.

Wenn man höhere Strafen fordert und das damit begründet, dass man sie Unfallversorgung sicherstellen oder verbessern will, dann kann man das nicht singulär betrachten. Es muss natürlich die Verhältnismäßigkeit gewart werden. Und die kann man nur feststellen, in dem man das Thema mit anderen, ähnlichen Fällen vergleicht.

Es ist also kein whataboutism um von irgendwas abzulenken, sondern der Vergleich mit ähnlichen Fällen.

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Bei der Forderung nach höheren Strafen ist es rein rechtlich sicher richtig, dass die Verhältnismäßigkeit gewahrt wird und man auch auf ähnliche Vergehen schauen muss. Allein wegen dem Unrerschied des Vorsatzes sehe ich die zwar nicht komplett gleichwertig an, aber geschenkt.

Aber genau die Argumente „aber was ist mit den Falschparkern“ kamen ja nicht erst mit der Forderung nach höheren Strafen, sondern wurden irgendwo auch als Legitimation für die Proteste ansich verwendet.
Und wenn man etwas kritisiert oder ablehnt muss man nicht automatisch alle Missstände der Welt mit kritisieren. Da zu sagen „aber was ist mit den Falschparkern“ ist dann tatsächlich whataboutism

Frage mich immer noch, wo die Forderung nach höheren Strafen stehen soll. Und nochmal: es geht nicht um das Strafmaß und der Vergleich mit „ähnlichen“ Fällen sondern darum, was noch als akzeptabler Protest gilt.

Wie man das jetzt nach nunmehr fast 300 Beiträgen noch immer nicht verstehen mag oder kann…!? Können wir ja gleich über das Tempolimit diskutieren, da dadurch evtl. weniger Einsatzbehinderung entstehen würden.

wenn ich den thread hier lese, bekomme ich den eindruck, ob diese art zivilen ungehorsams noch im rahmen ist oder wir sofort neue gesetze brauchen, entscheidet sich am fall des betonmischers und der toten radfahrerin.

soap hatte übrigens links gepostet, was justiz und bundesverfassungsgericht allgemein zu dieser art protest sagen. dazu lese ich sehr wenig. dafür aber immer die aktuellsten „news“ und gerüchte von welt.de.

ich hoffe, ich bin nicht der einzige, der das reichlich bizarr findet…

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gestern bei Lanz war eine Aktivistin von „Letzte Generation“. Lanz gibt sich hier sehr schön als den typischen Bild-Leser, der die Aktivisten nicht ernst nimmt, den Klimawandel verharmlost etc. Die Argumente von ihr sind aber auch nicht besonders stark

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Große Mehrheit lehnt aktuelle Protestformen der Klimabewegung ab

Straßenblockaden oder das Beschütten von Kunstwerken mit Lebensmitteln stoßen in der Bevölkerung auf breite Ablehnung – das zeigt eine Umfrage für den SPIEGEL. Viele Befragte teilen aber grundsätzlich die Anliegen der Klimabewegung.

Eine große Mehrheit der Deutschen lehnt die aktuellen Protestformen der Klimabewegung ab, etwa das Beschütten von Kunstwerken mit Nahrungsmitteln oder Straßenblockaden. Dies ist umso erstaunlicher, weil gleichzeitig viele Bürgerinnen und Bürger die Ziele von Klimaaktivisten durchaus teilen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Erhebung des Onlinebefragungsunternehmens Civey für den SPIEGEL. 86 Prozent der Befragten sagten, Klimaaktivisten gingen mit ihren aktuellen Protesten zu weit.

Bei den Befragten über 65 Jahren ist die Ablehnung am größten, aber auch knapp drei von vier der 18- bis 29-Jährigen sprechen sich gegen solche Protestformen aus. Das größte Verständnis für Aktionen wie Straßenblockaden gibt es bei Anhängerinnen und Anhängern der Grünen und der Linken, aber auch bei ihnen findet eine Mehrheit, dass der Protest zu weit geht. Bei den Anhängern der Union sind sogar fast alle dieser Meinung.

78 Prozent der Befragten sind zudem dafür, dass Aktivistinnen und Aktivisten für solche Protestaktionen stärker als bislang strafrechtlich sanktioniert werden sollten. Und 80 Prozent der Befragten gaben an, dass sie politische Proteste allgemein für nicht vertretbar hielten, wenn sie gegen Gesetze verstießen.

Die eindeutig ablehnende Haltung gegenüber den aktuellen Klimaprotesten ist besonders bemerkenswert, weil eine Mehrheit der Befragten die Anliegen der Klimaaktivisten grundsätzlich teilt: Nur 29 Prozent meinen, die Bundesregierung tue genug, um Bürgerinnen und Bürger vor den Folgen des Klimawandels zu schützen. 53 Prozent sind dagegen überzeugt, dass die Regierung in dieser Hinsicht nicht genug unternimmt.

Civey befragte rund 5000 Bürgerinnen und Bürger vom 8. November bis zum 10. November online.

Von Spiegel.de

was ist das eigentlich für ein deutscher reflex, das ein großteil der bürger alles, was ihnen auf den sack geht direkt schärfer sanktionieren will?

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Die Carla Rochel spricht von Milliarden toten, dabei hat die Insel Gruppe von Palau ganze 19.000 Einwohner.

Sich noch dümmer zu stellen, als man eh schon ist, ist zwar eine anerkannte Strategie unter Faschistenfreunden, macht die revisionistischen Argumente (eines Hadmut Danisch) trotzdem nicht mehrheitsfähig.

and again

Feuerwehr muss über Bürgersteig zum Schlaganfall-Einsatz eilen - B.Z. – Die Stimme Berlins (bz-berlin.de)

„Ab etwa 8 Uhr legten knapp 70 Personen die Straßenkreuzung am Frankfurter Tor lahm. 30 von ihnen hatten sich festgeklebt und blockierten die wichtigen Durchgangsstraßen aus Mitte, Friedrichshain, Lichtenberg, Prenzlauer Berg und Kreuzberg.“

„Für die Autofahrer ging nichts mehr. Auch nicht für ein Stroke-Mobil der Feuerwehr auf dem Weg zu einem Schlaganfall-Patienten in Friedrichshain. Die Einsatzkräfte steckten im Stau fest und mussten improvisieren.“

Inb4 ABER DIE FALSCHPARKER

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