Wie sieht die Zukunft des ÖRRs aus?

Ich verstehe nicht, warum Deutschland sich auf Krampf zurück entwickeln möchte?

Was kommt als nächstes… erste Meldung muss im Radio kommen, bevor sie im Fernseher ausgestrahlt wird? Ein Telegramm? Rauchzeichen?

Kein Mensch unter 40 guckt noch Fernsehen und informiert sich in diesem Medium über irgendwas. Da siehst du dann news auf x und zwei Tage später ist das im Fernsehen lol

und

Schlagen ja in dieselbe Kerbe.

Ihr sollt dafür (doppelt) bezahlen, weil es die Angebote der ÖRR in ihrer gegenwärtigen Form gemäß Vertrag nicht geben darf. Weil die ÖRR – trotz anderslautender Gerichtsentscheidungen – dennoch inzwischen über Jahre hinweg solche Angebote bereit stellen, argumentieren sie (und ihr als Leser) nun aus einer Art Gewohnheitsrecht heraus: „wir müssen doch weiter die Leute überall informieren dürfen!“ bzw. „ich bezahl doch schon und die Websites/Apps gabs schon immer!“. Ja, aber nur weil Verträge und Urteile ignoriert werden.

Hä? Vielleicht fehlt mir da gerade etwas die Distanz, um den Punkt zu verstehen. Aber für mich ergibt sich das doch ganz einfach. Ich bezahle für einen (Nachrichten)Dienst bei (Nachrichten)Dienstleister XYZ. Ob das jetzt ÖRRs mit GEZ oder S+ mit Abo oder oder oder ist, ist für mich kein Unterschied.
Oder anders gefragt - warum sollte ich GEZ zahlen (müssen), wenn ich schon Nachrichten Premium Abo+ Dienste zahle, um mich aktuell zu informieren.

Ist für mich einfach ein lose-lose Gesetz, auch weil es nirgendwo verständlich erklärt wird und ich bin mir sicher, dass damit sowohl GEZ/ÖRR als auch private Abo-Anbieter vom Durchschnittsbürger, sehr viel Ansehen verlieren werden

Wird das Bildungsniveau in Deutschland sicher verbessern, wenn man zukünftig für aktuelle News bezahlen muss. Die Reform ist maximal geil für (schlechte) Redaktionen und der Bürger wird drunter leiden müssen. Wobei ich glaube, dass durch die Reform nicht mehr Menschen SZ+ kaufen werden.

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Du bezahlst keine Nachrichten, sondern Rundfunkbeitrag. Die ÖRR machen mit diesem Rundfunkbeitrag, um dessen Abgabe du nicht herum kommst, Dinge, die sie nicht dürfen – sie betreiben Presseähnliche Internetauftritte. Die zudem noch einen immensen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Verlagen haben.
(An dieser Stelle kann man mMn argumentieren, dass der Rundfunkbeitrag damit offensichtlich zu hoch ist, weil er für Dinge aufgewendet wird, für die die Gelder ausdrücklich nicht vorgesehen sind).

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Du musst nicht bezahlen und es werden nicht plötzlich alle Presseseiten hinter Paywalls verschwinden.

Wenn das Bildungsniveau fällt, dann bestimmt nicht, um beim Beispiel der Saarbrücker Zeitung zu bleiben, weil Lokalzeitungen sterben, die dem Wettbewerb mit den ÖRR nicht gewachsen sind.

Das ist halt reine Spekulation. Hier wurde ja argumentiert, dass die deutschen Seiten keine Einnahmen haben und daran das ÖRR Schuld ist. Ich sehe jetzt nicht, warum die Seiten auf einmal mehr Einnahmen haben sollten, wenn man nicht vor hat, durch die Reform mehr Inhalt hinter Paywall zu stecken und damit mehr Einnahmen machen will.

Es kann ja sogar noch schlimmer werden, wenn zB die großen Seiten ala Spiegel, FAZ mehr Inhalte hinter die Paywall stecken und dubiose Seiten dann alles ohne Paywall anbieten um ihren Content zu verbreiten (der beispielsweise sehr weit rechts angesiedelt ist).

Die Reform ist doch praktisch die Blaupause für große Seiten, mehr Inhalte hinter Paywall zu packen.

Die großen Seiten wollen Traffic, die werden nicht alle Inhalte hinter Paywalls verstecken. Gibt ja auch Konkurrenten wie T-Online, United Internet und die Ableger der privaten TV-Sender wie bspw. ntv.

Ja cool, dann muss ich halt in Zukunft dafür zahlen, dass ich hinter der Schlagzeile „Trump gewinnt US Wahl“ noch 3 Zeilen mehr Infos bekomme? Für mich klingt das auch für 'nen Freifahrtsschein bzgl. Populismus, die weniger Einnahmen machen wollen, als Content verbreiten.

Es ist mir erstmal egal, was die ÖRRs mit dem Beitrag machen, solange ich auf Abruf die aktuellsten Schlagzeilen/News aus halbwegs neutraler Sicht bekomme. Wenn ich dafür zahlen soll (S+, Welt+, whatever), dann werde ich halt keine (aktuellen) Nachrichten mehr konsumieren. Ich zahl doch keine GEZ zusätzlich zu nem überteuerten Abo, damit ich fking Nachrichten mitbekomme. Ich will hier keine 90 Min Deepdive Analyse haben, sondern nen 1 Minute Lesezeit Artikel, um kurz über die Lage informiert zu sein. Aber genau das scheint ja dann den ÖRRs auch vorenthalten zu sein?

Dann soll man GEZ freiwillig machen und die Abo Preise der Verlage deckeln/vereinheitlichen und dann entscheide ich mich selbst, ob ich für 20€ im Monat S+, ARD, ZDF, Zeit, Welt, whatever lese. Oder man gibt den privaten halt was von der GEZ ab, ich weiß es nicht. Aber die im Gesetz propagierte Lösung klingt für mich wie die schlechteste von allen.

Für „0815 Nachrichten“ und Meldungen wirst du auch in Zukunft sicherlich nicht hinter Paywalls müssen. Mit deiner daily dose of news locken – weil mir gerade kein besserer Begriff dafür einfällt – die Verlage dich auf die Seite. Wenn du dort bist, siehst du neben doom and gloom auch einen interessanten Beitrag über die Vermeidung von Haarverlust im Alter und schließt ein Abo ab, um diesen zu lesen. Wenn du nicht ohnehin Abonnent bist, weil du die Seite ohne Werbung möchtest und jeden Montag die Serie zum Vermögensvorsorge im Alter und die Analysen zur Bundespolitik verschlingst. Denn all das gibt’s in Textform nur noch bei den Verlagen.

Die Idee, den Verlagen per Abgabe oder mit Geldern vom Bund (aus dem Steuertopf) unter die Arme zu greifen, gibt’s immer wieder. Halte ich persönlich aber für einen vollkommen falschen Weg. Zum einen die Frage der Verteilung – das kann man nur falsch machen und führt zu Theater, ganz egal wie man’s regelt – und zum anderen sind Subventionen ja nun keine dauerhafte und schon gar nicht sinnvolle Lösung.

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Mal schauen was sie noch so beschlossen haben.

Spannend auch zu lesen, wo sich wehr bzgl. was durchgesetzt hat.

Was dwdl nicht schreibt, die Gebührenerhöhung soll zukünftig per Verordnung geschehen.

F.A.Z., 27.10.2024
[…] Die „Beitragsfestsetzung durch Verordnung“ bedeutet, dass die Empfehlung der Gebührenkommission KEF, wenn sie in der Größenordnung der Teuerungsrate liegt, per Erlass als Gebührenhöhe festgelegt wird, ohne dass die Landtage dem zustimmen müssen. […]

Demokratie ausdribbeln und sich hinterher über 25% AfD wundern.

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War doch aber schon immer so, dass man sich an der Empfehlung von der KEF halten musste oder nicht? Habe da irgendwas in Erinnerung.

Die Beitragsempfehlung der Kommission ist Grundlage für die Entscheidung der Landesregierungen und Landesparlamente über die Beitragshöhe. Eine Abweichung von der Empfehlung ist von Verfassungs wegen nur in engen Ausnahmefällen und nur einvernehmlich durch alle Länder möglich. Hierfür müssen nachprüfbare Gründe angegeben werden.

Ist halt die Frage, ob mal endlich auch die Verfassung angerührt wird, neben den anderen vielen Baustellen rund um ÖRRs etc.

Die ARD und das ZDF haben beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe Verfassungsbeschwerde wegen der Nichtanpassung des Rundfunkbeitrags eingelegt. Damit reagieren die öffentlich-rechtlichen Anstalten auf die Nichtumsetzung der Empfehlung der zuständigen Finanzierungskommission.

Nach der ARD -Argumentation würde eine ausbleibende Beitragsanpassung für die Rundfunkanstalten jedoch - auch nach Einschätzung der KEF - „die zur Erfüllung ihres derzeitigen Auftrags notwendige Finanzierung gefährden“

:kekw:

Einfach disgusting die Läden.

Ein erster Anfang wäre es, keine tagesschau-Links mehr hier im Forum zu teilen.

Keine Ahnung was euer Problem ist, aber das geht schon Richtung AfD Sprech. Als ob der ÖRR keine steigenden Kosten hätte

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Die (steigenden) Kosten haben andere auch, aber die müssen ihr Geld verdienen, bekommen es nicht frei Haus und können es nicht einklagen.

Soll halt die Politik die Gesetze dafür ändern, dann können sie sich das auch nicht so „easy“ einklagen mit der Erhöhung. Finde es eher traurig, dass sich damit wieder Anwälte und Gerichte auseinandersetzen dürfen.

Es ist halt auch wieder keinerlei Wille zu erkennen, selber sinnvoll einzusparen, bei den teuren Dingen.
Man streicht lieber noch ein paar Spartensender und hochqualitative Nischenformate.

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