Passend dazu:
Der Account der Tagesschaut protestiert online dagegen.
Passend dazu:
Der Account der Tagesschaut protestiert online dagegen.
Habe mich immer sehr gern bei der Tagesschau Page informiert, gerade weil dort meist nüchtern über alles mögliche berichtet wird. Ich finde es tatsächlich für den Bürger einen Rückschritt, ein meiner Meinung nach vorbildliches Medium so zu beschneiden. Ich hab gar keinen Bock auf eine Medienlandschaft, die von Bonzen mit viel Geld wie in einigen anderen Staaten dominiert wird.
ist in die gleiche Diskussion. Da soll auch die schlicht gehaltene orf.at Seite abgeschafft werden, da die klassischen Printmedien dagegen ja nicht ankommen könnten
Unterschreibe ich 100 Prozent so.
Das ist einfach vollkommen falsch. Die Präsenz des ÖRR im Internet in der aktuellen Form ist die Ursache dafür, dass perspektivisch nur noch „die Bonzen mit viel Geld“ übrig bleiben. Die ÖRR graben mit ihren kostenfreien(1) Angeboten den privaten Verlagen das Wasser ab. Der Chefredakteur der Saarbrücker Zeitung gibt im oben verlinkten Artikel ein sehr konkretes Rechenbeispiel. In einem älteren Artikel, den ich letzte Woche verlinkt hab, gibt iirc einer vom BDZV ein allgemeineres Rechenbeispiel.
Wenn die ÖRR die kleinen und mittleren Verlage aus dem Geschäft drängen, bleiben am Ende nur der ÖRR, Springer und Bertelsmann übrig.
Die Online-Auftritte des ÖRR zerstören Vielfalt, sie begünstigen sie nicht.
(1) ohne Zusatzkosten zum ohnehin zu entrichtenden Rundfunkbeitrag.
Hab mir gerade mal die Onlineseite angeschaut. Ich hab noch nie was schlimmeres gesehen. Direkt wenn man drauf will schon die Frage, ob man bezahlen will oder
Ich lese nur die frei verfügbaren Inhalte von saarbruecker-zeitung.de mit Werbung und Tracking. Hierfür stelle ich meine Daten zum Online-Verhalten gemäß Nutzungsvertrag bereit.
Geil, sehr einladend.
Dann geht man weiter und wird überflutet mit SZ+ Artikeln und Anzeigen, geil. Und natürlich der Frage, ob ich Benachrichtigungen aktivieren möchte.
So eine Nachrichtenseite gehört auf der Stelle geschlossen. Ohne zu Zahlen, macht die 0 Sinn, weil alles auf Anzeigen und SZ+ ausgelegt ist.
Ich bin ja auch für die Nachrichten auf tagesschau, aber du beschreibst ja genau das, was die Saarbrücker Zeitung kritisiert. „Der SR bringt den gleichen Inhalt ohne Bezahlschranke, auch Lokalnachrichten, also holt sich niemand sz+“.
Also ja, natürlich ist die Website auf Anzeigen und sz+ ausgelegt
Du meinst also wirklich, dass diese Seite sich grundlegend ändern würde, wenn die Tagesschau die Nachrichten erst danach bringen darf? Die Seite ist einfach nicht für Nachrichten gemacht.
Ich finde, man holt sich damit, dass man der Tagesschau aktuelle News verbietet viel mehr Probleme ins Haus.
Dann bin ich praktisch gezwungen, auf solche Seiten wie SZ zu gehen, Gott bewahre. Sie könnten praktisch dann noch mehr viel auf SZ+ gehen, weil … die Tagesschau darf ja nicht. Und wenn ihr aktuelle Nachrichten haben wollt, dann müsst ihr auf unsere SZ±Aids-Seite gehen.
Der Glaube, dass sich mit der Reform alles ändern wird, ist doch Quatsch. Also ob SZ dann auf Anzeigen, Tracking, SZ+ Werbung, Benachrichtigungen verzichten würde. Ich bitte dich. Keiner sollte für tagesaktuelle Nachrichten gezwungen werden, auf solche Seiten zu gehen.
Du weißt ja auch nicht, wie die Seite mit sz+ aussieht, vielleicht ist dann die Werbung weg.
Bin eben mal auf dem Handy auf die Seite, sieht halt genauso aus wie spiegelonline oder viele andere Nachrichtenseiten. Abgesehen davon, dass die Nachrichten vollkommen irrelevant sind. Aber auch die Anzahl der Werbung ist ähnlich.
Ich würde es auch nicht gut finden, wenn ich „gezwungen“ würde Geld für ein Plus Abo auszugeben, aber genau das ist ja das Argument der Zeitungen, dass man über den ÖRR kostenlos an Nachrichten kommt und deswegen nicht mehr zu Zeitungen oder Plus-abos greift
Solange ich GEZ zahle, ist da gar nix kostenlos. Wenn ich aber gezwungen bin, GEZ zu zahlen und zusätzlich irgendwelche Scam Abos von Nachrichtenseite, um mich auf dem Laufenden zu halten was auf der Welt so los ist, muss man sich nicht wundern, wieso die Akzeptanz für solche Angebote gleich Null ist.
Das spielt keine Rolle? Keiner sollte für tagesaktuelle, wichtige Nachrichten extra bezahlen müssen.
Aber umgedreht wird doch ein Schuh draus? Wenn der ÖRR keine Nachrichten mehr bringen darf, kann SZ diese Nachrichten nur mit SZ+ bringen. Wenn du also dann die aktuellen Nachrichten haben willst, musst du dafür nochmal bezahlen (neben Funkfunkgebühren).
Mit der Reform öffnest du dann praktisch die Tür, dass jede Seite die Bezahlschranke als Pflicht für neue Nachrichten benutzt. Toll.
Ja richtig, das versuche ich ja zu sagen. Genau das ist das Ziel der sz. Die Zeitungen argumentieren, sie können ihre Inhalte nicht verkaufen sondern müssen viel kostenlos anbieten, weil es über den ÖRR die gleichen Inhalte kostenlos gibt (oder halt zwangsweise bezahlt per Rundfunkbeitrag).
Die Zeitungen wollen den Zustand vor 10-20 Jahren zurück, als es noch keine Onlineangebote in dieser Form gab und man Zeitungen kaufen musste. Da gab es abseits der Fernsehnachrichten keine kostenlose Möglichkeit, sich zu informieren.
Genau das ist der springende Punkt. Dafür bin ich auch, aber wer bezahlt dann die Redakteure der Zeitungen?
Kostenlose Onlineangebote können anscheinend die Redakteure nicht durch Werbung finanzieren. Inzwischen haben ja alle Zeitungen entweder ein Plus Modell oder sind auf Spenden/Unterstützer (wie die taz) angewiesen.
Niemand verbietet den ÖRR Nachrichten oder Breaking News zu bringen – auch wenn die das immer wieder behaupten. Völliger Unsinn. Siehe u. a. das Interview mit dem BDZV-Vorsitzenden in der F.A.Z.
Natürlich gibt’s auf den Verlagsseiten Werbung und Abos, im Gegensatz zum ÖRR müssen die ihr Geld schließlich verdienen und bekommen es nicht zugeworfen.
Die Frage muss sein, ob man weiter (aktuell knapp 20 EUR/Monat) für Rundfunkinhalte bezahlen muss, die man gar nicht in der Häufigkeit nutzt, wie früher. „Ich zahl ja GEZ, dann will ich auch kostenlose Presse“ ist Quatsch und nicht im Sinn der Sache – widerspricht dem Medienstaatsvertrag.
Kannst du die Quelle mal zitieren? Hab gerade mal den Diskussionsentwurf der Rundfunkkommission für einen „Staatsvertrag zur Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (Reformstaatsvertrag)“ gelesen. Dort steht es so, wie die Tagesschau es zitiert:
Danach müsste alles, was von ARD und ZDF im Netz als Text erscheint, zuvor in einer eigenen Sendung gelaufen sein. Oder umgekehrt: Erst wenn eine Sendung über ein Thema berichtet hat, dürfte online darüber in Textform berichtet werden.
Ausgenommen sind Sonderfälle wie Schlagzeilen zu aktuellen Ereignissen.
Aber es bleibt: Man dürfte News, bzw Artikel erst nachträglich veröffentlichen, teilweise Stunden später. Erst dann, wenn man eine Sendung dazu produziert hat.
Stefan Hilscher, F.A.Z., 17.10.2024: Niemand will, dass, wenn zum Beispiel die Bevölkerung durch Hochwasser bedroht ist, bei den Öffentlich-Rechtlichen kein Text dazu stehen darf. Selbstverständlich können die Sender „Breaking News“ bringen, das ist doch überhaupt nicht das Thema. […] Natürlich soll der Bayerische Rundfunk vor Hochwasserlagen warnen können. Da werden Horrorszenarien aufgebaut, die es überhaupt nicht gibt und über die wir gar nicht reden müssen.
Aber es bleibt: Man dürfte News, bzw Artikel erst nachträglich veröffentlichen, teilweise Stunden später. Erst dann, wenn man eine Sendung dazu produziert hat.
Genau das ist der Punkt. Der ÖRR soll nicht im (ungleichen) Wettbewerb mit der Presse stehen.
Aber wo wird denn da die Grenze gezogen? Darf nach den US-Wahlen die ÖRRs erst Stunden später über den Ausgang berichten, weil sie noch keine Sendung dazu parat haben? Für mich klingt das nach viel Einzelfallentscheidungen, wenn sowas durchgefochten wird und wenig praktikables, anwendbares Recht.
„Ich zahl ja GEZ, dann will ich auch kostenlose Presse“ ist Quatsch und nicht im Sinn der Sache – widerspricht dem Medienstaatsvertrag.
Mir fehlt hier sicherlich das Wissen über diesen Vertrag, aber ich zähle mich jetzt mal zu dem Otto-Normal Bürger, der diesen genauso versteht. Dann muss GEZ einfach besser erklärt werden, weil es schon immer - auch von teils Rundfunkanstalten selbst - so argumentiert wurde bzgl. Diskussionen von GEZ abschaffen
Nach Auffassung der Verlage ist die Grenze ziemlich klar: keine Texte, die so auch in bei einer Zeitung oder Zeitschrift stehen könnten. Auch der Medienstaatsvertrag ist da deutlich:
(7) Die Telemedienangebote dürfen nicht presseähnlich sein. Sie sind im Schwerpunkt mittels Bewegtbild oder Ton zu gestalten, wobei Text nicht im Vordergrund stehen darf. […]
siehe Wie sieht die Zukunft des ÖRRs aus? - #171 von ramses
Der Streit ÖRR vs Verlage ist seit 2011(?) immer wieder vor Gericht. Damals beginnend mit der Tagesschau-App. Die Rundfunkanstalten argumentieren selbstverständlich so, weil sie ihr Dasein im Netz und ihre Beiträge – Geld und Text :D – rechtfertigen wollen, wenn keiner mehr TV schaut.
Hä? Die Frage von @Winterheart war doch, wo ist die Grenze bezüglich Breaking News. Wenn es so ist, wie du jetzt schreibst, dürfen sie doch auch keine Ausnahme bei Hochwasser machen?
Ich würde mich freuen, wenn mein GEZ-Beitrag mehr für Nachrichten benutzt werden würden, als für horrende Gehälter und schreckliches TV-Programm. Stattdessen soll ich nun für News zusätzlich bezahlen bei privaten Firmen, geil.
Und genau das ist mir auch ein Dorn im Auge. Ich hab kein Problem damit, generell für Nachrichten zu bezahlen und die dahinterstehebden Anstalten damit ihre Arbeit zu ermöglichen. Ich sehe es aber einfach nicht (und bitte, wer hört sich denn Beiträge mit Video und Ton an, wenn er kurz aufm Klo Nachrichten checkt), warum ich doppelt dafür bezahlen soll, um über aktuelle Ereignisse auf der Welt zeitnah informiert zu werden. vma schafft man auch GEZ als solche ab und es obliegt mir selbst zu entscheiden, ob ich in Form einer Art GEZ mich über die ÖRRs informieren (in welcher Form auch immer) oder über Abo der Nachrichtenseite, die ich vorzugsweise verwende.
Ich habe auch lange Zeit SpiegelPlus bezahlt, weil es früher wirklich guten content und lange Artikel zu bestimmten Themen gab, die sonst nur die Printausgabe hatte. Mittlerweile bestehen aber gefühlt 50% von SPON aus S+ mit teils irgendwelchen 5 Zeilern, in denen irgendwelche bekannten Infos nur zusammengefasst werden. Wenn die Qualität so abnimmt, muss sich niemand wundern, wieso keiner Bock auf paywalls hat und diese umgeht oder einfach das Medium gar nicht mehr konsumiert.
Textbeiträge zu „Breaking News“ sind nicht solche Riemen, die du sonst in der ZEIT findest. Die Meldung über Wahlausgänge sind „Breaking News“, die Analysen dazu nicht.
Das ist eine andere Frage, die parallel – und unabhängig von der Frage, ob der ÖRR im Wettbewerb mit der Presse stehen darf – beantwortet werden muss: Sind 20 EUR/Monat für ein TV-Programm, das bei weitem nicht mehr in dem Maß genutzt wird, wie früher, ein angemessener Beitrag?