Ich gebe dir noch eine Chance.
Du sagst „ohne corona“ gibt es einen Anstieg und vergleichst dann mit 2022, was durch Corona beeinflusst ist.
Man darf auch nicht vergessen, dass die Bevölkerung in Deutschland die letzten Jahre gestiegen ist. von 2015 bis heute um ganze 3,4%!
Heute wurde hier in diesem Thread bereits als Argument angeführt, dass 2022 ein Coronajahr war und die Anzahl der Straftaten aufgrund der Einschränkungen deshalb niedriger waren.
Außerdem war 2022 ein Coronajahr, weswegen es mehr Straftaten etwa wegen Coronademos gab.
Vielleicht war 2022 gar kein so krasses Coronajahr mehr?
Aber wenn es dir besser passt, lass das „ohne Corona“ weg. Es ging ja eh um die Diskussion, dass die Zahlen grundsätzlich gestiegen sind (jaja, nachdem sie in den Jahren davor gesunken sind)
Ehrlicherweise tut die Ampel aber auch alles dafür, dass die Lösungen zu diesen „Ängsten“ oder ein fehlendes Verständnis zu vielen Themen überhaupt nicht greifbar sind.
In meinen Augen kann man viele Misstände über, wie @so4p geschrieben hat, „einfache Antworten/Lösungen“ bereinigen.
Nimm doch bspw. mal dieses ständige Gefasel über die „dummen Grünen und den Ausstieg aus der Atomkraft“. Selbst wenn der direkte Zusammenhang zu erhöhten Strompreisen in den letzten beiden Jahren wenig bis gar nichts damit zu tun hat, behaupten viele das Gegenteil und sehen Erneuerbare Energien als Fehler an.
Das wäre bspw. ein total irrelevantes Problem, wenn jedes Jahr auf jedes Konto ein Klimageld gezahlt werden würde. Und je mehr Erneuerbare Energien gebaut werden, umso mehr Klimageld.
Das ist simpel, man merkt irgendeinen Zusammenhang und ich kann es direkt greifen/nutzen.
Stattdessen kommt als Grund, warum wir das machen, nur Aussagen wie „Dadurch sparen wir langfristig X Millionen kg CO² pro Quartal.“
Who the fuck cares? Keine Ahnung was diese Zahlen und Zeichen in irgendwelchen Relationen bedeuten, aber Strom war mit Atomkraft halt billiger und jetzt muss ich selber mehr unnötiges CO² verbraten (keine Ahnung wie viel ), weil ich mir nur noch Gemüse aus China in Plastikverpackungen leisten kann.
Es fehlt einfach dieses simple Verständnis was genau mir das eigentlich bringt bzw. wo mein persönlicher Nutzen liegt.
Joa, aber die Zahl der Deutschen sinkt seit Mitte der 2000er kontinuierlich
Ich glaube, so einfach kann und sollte man es nicht sehen, denn genau diese Denkweise der letzten Jahre (die parteien sprechen die „einfachen“ Leute mit vermeintlich einfachen Lösungen an und „überzeugen“ sie) hat uns ja auch in die jetzige Situation geführt. Glaub da sollte man sich grundlegender Gedanken machen, wie man den Trend in der Gesellschaft umkehrt und ansetzt. Die Gesellschaft ist ja nicht in den letzten 10 Jahren so viel „dümmer“ geworden, dass sie sich mehr von Populismus fangen lassen, glaub da sollte man schon etwas differenzierter rangehen
Natürlich gehört da auch mehr dazu. Ich würde da auch die Medien stärker mit in die Verantwortung ziehen.
Triggert mich mittlerweile zB sehr hart wenn in den Medien ein Vorschlag einer Ampel-Partei verbreitet wird und anstatt das mal durchleuchtet wird, gibt’s erstmal vier Artikel darüber wie doof Merz das alles findet und das er das selber viel besser gemacht hätte.
zeigt für mich übrigens ein typisches problem von rechten/populistischen parteien:
versprochen wird immer sehr viel, umgesetzt wird meistens wenig bis nichts. zum einen weil es schlicht (rechtlich) nicht umsetzbar ist, das/die problem(e) verstärken würde oder nicht finanzierbar ist.
was die wähler bei 5 minuten recherche meist schon vorher sehen könnten, aber hey, das erfordert ja (minimal) arbeit.
bitte, löse deine insinuierte gleichung auf und verklausulier deine takes nicht unnötig. hilft ja nicht in der diskussion.
Ich glaube einfach dass ein großer Teil der Menschheit vor Social Media langsam aber sich verblödet. Das sind dann genau die Leute die sowieso schon kaum mit dem Leben mitkommen und dann komplett überfordert sind, mit der Flut an Bullshit, Desinformationen, Propaganda etc. die es Online so gibt. Jede Sekunde gibt es neuen BS und während man die letzte Information weder hinterfragen noch verarbeiten konnte, ist man direkt mit der neuen überfordert. Und das trägt man dann raus zu Freunden, Familie, Arbeit. Bis sich Leute von einem abgrenzen weil man bereits total verblendet ist und einem nichts anderes übrig bleibt als sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Und dann ist man als Mensch zu häufig auch nicht in der Lage sich selbst einschätzen zu können. Liegt man vielleicht falsch, oder sind es die Anderen? Nichts ist bekanntlich so gut verteilt wie der Verstand, denn jeder meint genug davon zu haben. Und während Dunning und Kruger sich ihre Köpfe gegen die Wand hämmern, bleibt der Mensch nicht nur von Social Media unverschont, nein… Es ist ja auch vollkommen normal in unserer Welt als Politiker einen Haufen BS in irgendwelchen Sendungen von sich zu geben ohne sich wirklich dafür erklären zu müssen. Trump hat es vorgemacht. Die Welt macht es nach. Ich könnte mich aber auch irren.
Unser einziger (netto) Bevölkerungszuwachs kommt aus dem Ausland, ein nicht unerheblicher - wenn nicht sogar der größte - Teil aus dem nicht-EU-Ausland. Die wenigsten davon kommen, weil wir sie hier als hoch gebildete Fachkräfte beschäftigen wollen. Die Integrationspolitik und -realität/praxis ist eine Katastrophe.
Zum Teil kommen diese Leute aus prekären Verhältnissen und mit einer ganz anderen Wertevorstellung und Sozialisierung. Das alles zusammen senkt nicht gerade die Wahrscheinlichkeit für eine kriminelle Laufbahn oder im Hinblick auf Religionen eine Radikalisierung.
Im Endeffekt wird dadurch der statistische Anteil an Straftaten dieses Bevölkerungsteils noch weiter steigen. Das ist das was die Rechten in jedem Land als „importierte Kriminalität“ bezeichnen, nur eben viel Überspitzter.
Auch wenn hierbei wie gesagt sozioökonomische Faktoren eine große Rolle spielen und die Ursachen vielschichtig sind, besteht eben dieses Problem in der Realität (ja ja, das betrifft nur ein Promille der Bevölkerung…). Wenngleich der Bürger aus der Ober- oder Mittelschicht in der Regel eben wenig mit diesen Tatsachen konfrontiert werden, sieht dies in sozialen Brennpunkten oder auch in normalen einkommensschwächeren Schichten etwas anders aus.
Im Endeffekt ist es ein zu großen Teilen hausgemachtes Problem, das nicht wirklich angegangen wird und den Rechten und Konservativen zur freien Verfügung überlassen wird.
Vielen Dank für die differenzierte Antwort. Die trägt nun doch viel mehr zur Diskussion bei weil sie sich nicht kryptisch wie „die Ausländer sind alle kriminell“ liest.
Ich hab über die Thematik die letzten Jahre viel nachgedacht, bin auch selbst mit der aktuellen Politik nicht wirklich zufrieden und bekomme auch in meinem Umfeld mit wie viele Leute immer mehr abdriften und überfordert sind mit den ganzen Krisen.
Ich habe mich bisher immer eher als progressiv empfunden, habe in der Regel die Linke gewählt und auch mit den Grünen sympathisiert. Bei den Grünen sehe ich aber nur einen progressiven Schein mit wenig Futter dahinter. Ich finde immer wenn es in Richtung größere strukturelle Änderungen geht wird fleißig der Mainstream wieder abgenickt, halt die Partei der Bauchschmerzen. Wurde auch in der heute-show ganz gut aufgezeigt. Und diese Scheinheiligkeit schmerzt sehr. Die wollen zwar große strukturelle Änderungen, bekommen es aber nicht hin die Gesellschaft dabei mitzunehmen, weil es für diese Änderungen auch einen finanziellen Ausgleich geben muss, wie zum Beispiel ein Klimageld, nur um das mal als Beispiel zu nehmen was ich damit meine. Wirkt auf mich halt wie mit der Brechstange und wenn Leute dabei auf der Strecke bleiben, who cares? Und die Bild-Zeitung-Kampagne tut dann beim Durchschnitts-Deutschen ihr Übriges, ist sehr effektiv, wenn du 24/7 damit zugeballert wirst wie eine Partei alleine an Allem Schuld ist^^.
Dann haste halt noch eine sozial-demokratische Partei, die bei diesen strukturellen Fragen dann auch immer eher den neoliberalen Kurs gewählt hat. Der Spruch mit dem wer hat uns verraten… ist leider absolut wahr. Und dann hast du die FDP, die so tut als wäre sie liberal, aber in Wirklichkeit ist das absolut konservativ/mainstreamig mit der Schuldenbremse. An der Schuldenbremse ist nämlich gar nichts liberal, weil sie die Freiheit zu gesellschaftlichem Fortschritt komplett einschränkt. Das zeigt eigentlich nur, dass man sich vor öffentlichen Investitionen in die Hose kackt und man die Verantwortung auf den Markt weiter schieben will.
Und dann hast du auf der anderen Seite, „der Opposition“ Parteien die auf komplizierte Fragen einfache Antworten geben wollen, obwohl sie 16 Jahre zuvor nichts geschissen bekommen haben. Leider sind wir als Gesellschaft sehr empfänglich für dieses nach unten treten, was die CDU/CSU/AfD/Freie Wähler super drauf haben. Jedes Mal, wenn ich Linnemann in einer Talkshow sehe denke ich Gerhard Schröder hat angerufen und will seine Politik aus 2010 wieder zurück, das ist 0 progressiv, nur destruktiv. Und trotzdem funktioniert es, weil es halt auch für die Leute bequem ist. Man kann schön auf die da unten treten, sein Schnitzel weiterfressen, das Stinkeauto weiter fahren und muss selbst auch nichts ändern, weil immer alle anderen Schuld sind und manche Leute können auch finanziell bedingt gar nicht groß etwas ändern, weil viel vom „deutschen Erfolg“ auch auf dem Niedriglohnsektor aufgebaut wurde. Wieviele Deutsche haben kein Erspartes? 30-40% oder so?
Dann sind Flüchtlinge Schuld, die faulen Bürgergeld-Empfänger sollen halt mal arbeiten, jeder kennt die Argumente, die Grünen wollen uns umerziehen bla bla.
Und dann hast du als average joe noch die Linke, die sich mittlerweile komplett zerlegt hat und eigentlich eh nie eine realistische Chance auf eine Regierungsbildung hatte. Da kann ich dann schon verstehen warum einige Leute sagen, jo dann scheiße ich halt auf den Rassismus, weil der mich eh nicht betrifft und wähle eine Partei, die gegen alles ist, Hauptsache kein Mainstream mehr. Viele Leute sind’s einfach satt, gefühlt braucht es seit 20 Jahren große strukturelle Veränderungen, aber es kommt irgendwie wenig dabei rum, die Leute merken es an allen Ecken und Enden (Gesundheitswesen, Kitas etc.), auch im Geldbeutel und werden immer wütender und dann werden irgendwelche weirden Woke-Diskussionen geführt bei denen selbst ich als Linker nur noch cringen kann.
Für mich wird es da auch schwer eine neue politische Heimat zu finden, wenn die Linke nicht mehr ist. Dann wird’s wahrscheinlich auch die Wagenknecht-Partei als kleinstes Übel.
Bei vielen Teilen stimme ich zu, aber
ist aus meiner Sicht der Anfang vom Ende. Diese Frau ist so naiv, dass wir - mit ihr als Regierende - irgendwann Teil einer Sovietunion/China/… sind, weil wir alles abgerüstet haben und denken, dass das mit Diplomatie schon geregelt werden kann.
Du sprichst gute Punkte an.
Da liegt wohl ein Problem in der Demokratie. Um große gesellschaftliche und strukturelle Veränderungen durchführen zu können, braucht es eine Mehrheit in der Gesellschaft über einen längeren Zeitraum als 1-2 Wahlperioden.
Zumindest für Deutschland ist es aber so, die Mehrheit will keine Veränderungen. Eher wollen viele (zumindest legen das die Wahlumfragen zZ nahe) ein zurück zum Gestern.
Der letzte der sich daran versucht hat war Schröder und ist damit gescheitert.
Die CDU hingegen hat mit „nichtstun“ zweimal 16 Jahre regiert.
Ich will das gar nicht auf „die Politik“ schieben, man kann eben nur gestalten wenn man regiert.
Das ist ein großes Dilemma.
Demokratie ist aber auch keine Selbstverständlichkeit. Man sich nicht einfach zurücklehnen, gegen „die da oben“ pöbeln und glauben es bleibt eh alles immer wie es ist.
Gerade hier haben wir 1. Erfahrung damit gemacht und 2. geht es uns hier verdammt gut, wenn man ehrlich ist und sich mal 2 Meter von seiner Haustür entfernt hat.
Demokratie muss gelebt werden. Jeder Trottel kann sich daran beteiligen.
Wir sollten aufhören immer als zu abstrahieren und auf „die Politik“ zu schieben.
Es gibt eben keine progressive Mehrheit in Deutschland. So lange die Leute sich davon einlullen lassen, das alles so bleiben kann wie es in der guten alten Zeit war (was soll das überhaupt sein?), kann sich nicht wirklich was verändern.
Kann sich Deutschland schon mal anschauen, was passieren wird, wenn die AfD regiert.
Das ist nicht auf den Mindestlohn, sondern auf sonstige Sozialleistungen bezogen.
Würde mich einfach 4 jahrelang kaputt lachen
Wenn ich die Sonntagsfrage anschauen, dann haben CDU und AfD zusammen 52%(!!!)
Ich kann mir sogar vorstellen, dass die CDU mit der AfD koaliert.
Jetzt mal langsam.
So lang sich die Union aussuchen kann, wen sie als Steigbügelhalter für die staatspolitische Verantwortung in die Pflicht nehmen kann – mit SPD, Grünen und FDP sind das ja mehr denn je – koalieren die nicht mit der AfD. Die Union ist ja nicht komplett wahnsinnig.
macht in den USA ungefähr die Hälfte der Wähler