Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann

Wunderts dich?
Da werden schön Unterlassungsklagen etc auf die Frauen eingeprügelt worden sein die sich öffentlich geäußert haben.
Steht ja sogar in dem Statement.
Können sich halt auch viele dann einfach nicht leisten dagegen vorzugehen.

für ne anzeige muss man sich ja nun nicht öffentlich äußern

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Ich lese da nur eine Unterlassungserklärung gegen eine Frau und zwar gegen Kayla Shyx. EIne weitere gegen Blick.ch.

Und wie @fazeR schon schreibt, es geht ja nicht um die öffentlichen Äußerungen, sondern um Strafanzeigen.

Shelby wurde auch eine geschickt.

die Aussagen des rechtsmedizinschen Gutachtens ist ja mal sowas von nichtssagend.

Zwar kann auch hier allein anhand der Verletzungsbefunde eine sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung nicht ausgeschlossen werden. Umgekehrt fanden sich aber auch keine Hinweise auf eine sexualisierte Gewalt."

"Insgesamt sprechen Morphologie und Lokalisation der dokumentierten Verletzungen eher für ein akzidentielles Geschehen, ohne das eine Fremdeinwirkung von vornherein allein anhand der Befunde völlig ausgeschlossen werden kann. Typisch für eine Fremdeinwirkung sind die Befunde aus rechtsmedizinischer Sicht indes nicht.

Die beiden Sätze kann ich auch so umformulieren, dass suggeriert wird es gibt keine Indizien die gegen einen Übergriff sprechen

Jo. Fall unklar. Kann nichts in eine Richtung bewiesen werden. Aussage gegen Aussage.

Gewinnt niemand mit.

Deshalb vernünftig sein und die Fascho-Optik-Ekel-Opas canceln.

Bei der ganzen Debatte und Kreiswichserei um juristische Schuld möchte ich gerne gerne meinen immer noch tagesaktuellen Post zitieren:

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Deine Aussage ist immer noch schwierig. Wenn ich die Fans von rammstein auslache, muss ich nach meinem Moralverständnis ziemlich viele Fans auslachen. Von Feine Sahne Fischfilet über Michael Jackson bis hin zur quasi gesamten Rap Szene.

Klar ist es einfach, auf das konkrete Beispiel jetzt herabzuschauen, aber tatsächlich ist es ja ein strukturelles Problem der ganzen Branche.

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mir unverständlich, warum du dich und deine inhaltlich sonst meist sehr guten posts immer wieder durch solche unsachlichen einschübe wie „fascho-optik“ selbst diskreditierst.

a) ist das dein subjektives empfinden,
b) sind rammstein so weit weg von rechts wie man nur sein kann, und
c) tut das überhaupt nichts zur sache

man kann aber nicht abstreiten, dass sie regelmäßig mit der optik/ästhetik der ns-zeit spielen bzw. provozieren (wollen).

ich denke, darauf wollte 1974 anspielen.

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Aber doch immer im Zusammenhang mit der Diskreditierung der NS-Zeit und recht eindeutiger Links-positionierung?

Du kannst deinen Post/deine Meinung noch zehn Mal zu willkürlichen Zeitpunkten reposten, dadurch wirds nicht besser.

Erstens sehe ich hier gerade keine Diskussion über juristische Schuld oder „Kreiswichserei“ (Junge, was ist das überhaupt für ein Diskussionston? Insert random Mod Post: „wir sind hier immer noch im Weltgeschehen…“). Sondern wird hier gerade über die aktuellste Pressemitteilung der Anwälte gesprochen.

Zweitens besteht hier wohl ein weit überwiegender Konsens, dass die Handlungen - soweit sie nicht strafrechtlich relevant sind - moralisch verwerflich sind. Warum also willst du das noch immer und immer wieder „rumbrüllen“? Das sieht für mich ziemlich genau nach dem aus, was du der anderen Seite gerade noch vorgeworfen hast.

Drittens finde ich es absolut lächerlich jemanden nicht in die Diskussion mit einzubeziehen/die Meinung zu berücksichtigen, wenn die Person objektiv neutral an die Sache herangeht und neben der moralischen Seite die juristische Ebene bewertet/diskutiert.

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Es ist ein Drahtseilakt und man wird den eigenen moralischen Ansprüchen nicht immer gerecht. Leider. Finde es daher auch grundsätzlich wichtiger auf das strukturelle Problem hinzuweisen.

Aber bei Rammstein macht’s auch besonders Spaß weil die so viele fanatische Fans haben :pst:

Finde es auch dramatisch, wie sich wieder nichts ändern wird. Wie wieder unsere patriarchalischen gesellschaftlichen Strukturen höchstens oberflächlich angekratzt werden. Aber es ist wohl ein langer Weg heraus. Da bleibt nur auf sich selber und seinen engsten Kreis zu schauen. Reflektieren, hinterfragen und ab und an bisschen im Internet rumzutrollen.

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Bei allem Trollen - was ich mich tatsächlich gefragt habe, weil es ja letztlich immer wieder um „Machtmissbrauch“ geht - wie will man das verhindern?
Machtmissbrauch per sé ist ja nichts, was man juristisch verhindern kann, d.h. in the end hofft man drauf, dass Menschen in mächtigen Positionen keine Arschlöcher sind. Wie du schon sagst, das ganze Problem, das so etwas möglich macht, ist ja tief gesellschaftlich verankert und wird sich leider nicht so ohne weiteres ändern

Sensibilisieren ist hier das Zauberwort.

Man kann das einfach nicht „verhindern“, aber man kann die Leute aufklären.
Medien, Menschen, Frauen, junge Frauen und vor allem dafür sensibilisieren, was Machtmissbrauch wirklich ist.

Aufmerksam machen, dass sowas nicht „normal“ ist. Auch nicht, wenn 90% davon im Konsens passiert.

Wir müssen davon wegkommen, schlechte Dinge als „normal“ anzusehen, weil sie „schon immer so waren und FRÜHER WAR’S JA NOCH VIEL VIEL SCHLIMMER!“.

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Die hat jede Band.
Und sich pauschal über jeden Rammstein Fan lustig zu machen ist auch irgendwo daneben.

Ein üblest gutes Interview. Absolut lesenswert!
Aufklärung hat noch nie geschadet. Und ja, vieles davon wurde hier bereits erwähnt, aber leider von einigen Usern heruntergespielt. Von daher gönnt euch die paar Minuten und teilt es am besten gleich noch mit euren (männlichen) Freunden.

Ein treffendes Zitat zBsp:

Wir werden in unserer Gesellschaft sozusagen alle programmiert darauf, dass der überwiegende Teil heterosexuell ist und Heterosexualität die Norm. Diese Norm bedeutet für das männliche Bild von selbstherrlich, autonom, unabhängig, stark und dominant gleichzeitig auch eine Infragestellung dessen. Denn Männer sind vor allem auf dem Gebiet der Sexualität abhängig von den Frauen, auf die sie programmiert werden. Und hieraus muss ein Weg gefunden werden, damit daraus keine Bedrohung entsteht. Denn Frauen haben mit ihrer Sexualität eine große Macht über Männer – Männer sind nirgends schwächer als auf dem Feld der Sexualität, entgegen dem traditionellen Bild von überlegener, starker und potenter Männlichkeit. Und das wird den Frauen auch gezeigt. Ich habe mich in meiner Forschung viel mit sexueller Gewalt beschäftigt und bin zu einer These gekommen: Hinter allen Formen von sexueller Gewalt, sexueller Ausbeutung, Verführungs- und Manipulationstechniken – wie es etwa Pick-up-Artists machen, um Frauen ins Bett zu kriegen – steckt ein Stück weit der Versuch, einen Weg zu finden, dass Frauen für Männer keine Bedrohung mehr sind. Wenn man das zuspitzt, werden die Frauen für die Lust bestraft, die sie in den Männern auslösen. Denn dem Mann droht die Gefahr der Schwächung: Die Frau kann „Nein“ sagen, sie kann sich verweigern, sie kann die Beziehung beenden, sie kann abhauen. Der Mann ist also in hohem Maße von den Reaktionen und Gegenreaktionen der Frau abhängig, sofern er heterosexuell ist. Und das macht ihn schwächer, als er das in seinem Selbstbild ist.

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Finde es etwas schade, dass man sich völlig unkritisch mehrmals auf diese mittlerweile doch umstrittene Studie bezieht.

erschreckend ist gerade die hohe Zustimmung, die sich etwa bei den Konzerten in München gezeigt hat. Nur wenige haben ihre Karten zurückgegeben

Finde ich ebenso eine etwas schwierige Aussage. Damit zeigt man nicht unbedingt Solidarität mit Lindemann (Rammstein) oder stimmt diesem zu. Es soll Leute geben, die die Privatperson von der Kunstfigur unterscheiden können. Vor allem dann wenn die Kunstfigur nur ein Teil eines noch größeren Kunstwerks darstellt (wir hatten schonmal eine Diskussion dazu, ob man das persönlich trennen kann. Entweder hier oder noch auf rm).

Zum anderen ist es für viele Personen die einzige Möglichkeit in ihrem Leben die Lieblingsband live zu sehen. Zudem hat man schon ewig viel Geld für die Tickets ausgegeben und eventuell Hotel etc. gebucht. Das dann wenige Tage vorher alles über den Haufen zu werfen ist schon gewagt. Selbst ein befreundetes Paar, von dem die Frau bekennende Feministin ist, hat sich damit auseinandergesetzt und das Konzert dennoch besucht ohne damit irgendeine Solidarität zu zeigen.

Natürlich kann man ihnen Naivität vorwerfen, aber so zu argumentieren und das den Frauen anzulasten, ist ein Stück weit Täter-Opfer-Umkehr: Sie sind selbst schuld, warum gehen sie da überhaupt hin? Warum ziehen sie sich kurze Röcke an? Aber sie sollen ja sogar gezwungen worden sein, sich in gewisser Weise aufreizend und sexy und nach den „gängigen männlichen Klischees“ anzuziehen

Das ist nicht unbedingt Täter-Opfer-Umkehr. Man lastet es den Frauen auch nicht an, wenn man lediglich die Naivität aufzeigt. Genauso wenig wird dadurch das Täterverhalten verharmlost oder runtergespielt, noch den Frauen die Schuld an diesem Verhalten gegeben, wie eine Täter-Opfer-Umkehr beabsichtigt. Wenn man einer anderen Person als dem Täter eine teilweise Schuld geben müsste, dann wäre es der Kreis um die Erziehungspersonen, die weder die Frauen für solche Situationen sensibilisiert noch den Männern die entsprechenden Grundwerte vermittelt haben (Familie, Schule etc.). Das wird ja zumindest am Ende noch kurz angerissen.

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Da ist aber sehr vieles sehr vereinfacht dargestellt. ugha ugha muss frauen unterdrücken ugha ugha

naja, aufklärung? liest sich eher wie ein interview mit ideologischem unterton. Kann jede Sexualität und von mir aus „gefühlte identifikation“ auch tolerieren und akzeptieren, ohne in irgendwelche Extreme zu rutschen. Das sagt mir schon mein gesunder Menschenverstand.

gibt es hier eigentlich Rammstein „Fans“ die nach den ganzen Vorwürfen keine Songs der Band mehr hören?
Finde deren Musik schon lange gut. Ist jetzt nicht meine übliche Musik to go, aber hin und wieder höre ich gerne mal rein. Und ich frage mich ob dieser Gedanke „höre ich noch Rammstein, nach all dem“ okay ist. Hab da nicht mal eine feste Meinung zu. Die einzige Band der ich damals abgesagt habe war Lost Prophets. Ist auch immer die Frage nach der Grenze. Was muss der Künstler tun damit man die Kunst nicht mehr konsumiert. Und muss man das überhaupt verbinden oder kann/soll man das trennen.