Verkehrswende

Glückwunsch, da hast du ja das erste Argument zur Sinnhaftigkeit des Tickets gefunden!

wird wohl aber nicht ziel des tickets sein… bzw. sollte es nicht, das fahrten, die man sonst nicht gemacht hätte, gemacht werden… eher für daily strecken umzusteigen. aber wenn das das ziel ist, mir solls egal sein, betrifft mich sowieso nicht.
hinterfrage nur die entscheidungen bzw. die zielsetzung und was man dafür tut

Mobilität für Leute zu ermöglicht haben, die es sich sonst schlicht nicht leisten konnten, war, neben den postiven Aspekten für Berufspendler etc., ein großer sozialer Erfolg des 9-Euro-Tickets, der nicht unterschätzt werden sollte. Es kommt auch zu kurz, das immer populistisch auf die Punks auf Sylt zu verkürzen. Mir bricht kein Zacken aus der Krone, wenn ich es der alleinerziehenden Geringverdienerin gönne, mal mit ihren Kindern Ausflüge machen zu können.

Dass das für Lindner und Co. aber kein Argument gewesen ist, überrascht nun auch eher wenig.

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Nachhaltig wird sich aufgrund der beiden Hauptbeteiligten (Wissing & die Deutsche Bahn selbst) rein gar nichts verändern. Das ist maximal ein Bekämpfen kleinerer Symptome. Dennoch sei es den Leuten zu gönnen, die davon profitieren.

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Wenn man anderen Pauschalität vorwirft, sollte man nicht in die gleiche Kerbe schlagen.

Das quasi-kostenloser ÖPNV gut genutzt wird ist doch logisch. Der entscheidende Faktor ist doch ob man Autofahrten damit ersetzt bekommt oder nicht. Zumindest verstehe ich so das Ziel CO2 einzusparen.
Das 9 Euro Ticket war ein Erfolg in der Hinsicht, dass der Nahverkehr für Sommer-Tourizwecke mehr genutzt wurde - ja. Aber die Verlagerungseffekte sind doch dürftiger ausgefallen als man erhofft hat und waren eher minimal. Wobei ich da auch hoffe, dass in nächster Zeit noch Studien mit mehr Daten kommen. Auffallend war auch das Großstadt - Land Gefälle.

Für mich hat das 9 Euro folgendes gezeigt:

  • ein einheitlich und preislich attraktives ÖPNV Ticket für Deutschland ist wünschenswert
  • Hoffnungen an größere flächendenkende Verlagerungseffekte kann bzw konnte man damit nicht erfüllen und ein pauschales Geschrei nach „Ausbau ÖPNV“ und „böses Auto“ sind wenig sinnvoll

Wir sollten akzeptieren das beide Formen in bestimmten Bereichen sinnvoll sind und pauschales Schädigen von dem Auto und glorifizieren des ÖPNV auf der anderen Seite wenig zielgerichtet sind. In Großstädten kann man das Thema mit autofreien Zonen, Ausbau Fahrradwegen, Tempolimits usw ganz anders führen. In den Gegenden abseits der Großstädte und Innenstädten wird das Auto aber immer das Verkehrsmittel eins sein und ein Ausbau, mit den Effekten die hier gewünscht zu sein scheinen, ist eher Utopie als Realpolitik.
Aber das Thema hatten wir hier ja schon öfter.
Mich würde mal interessieren ob es irgendwo verlässliche Daten und Studien gibt wie günstig ein Ticket sein müsste und wie stark/teuer der Ausbau des ÖPNV sein müsste um 25 % Verlagerungseffekte o.Ä. zu erzielen - gesondert nach den geographischen Begebenheiten.
Das Problem ist leider das es diese nicht gibt und die Diskussion oft mit den Rufen der Pauschalitäten „günstiges Ticket, Mehr Ausbau“ weil toll und Auto böse gefüllt sind. Aber dann ist es wie so oft dass das beidseitige ideologische Ziel im Vordergrund steht und man kaum mit handfesten, sachlichen Argumenten diskutiert.
Und auch war es langfristig noch nie eine gute Idee etwas künstlich so schlecht zu machen, damit man die Leute mehr oder weniger zwingt umzusteigen.

Es ist doch auch vollkommen quatsch und realitätsfremd zu fordern, dass man keinerlei Autobahn mehr ausbauen darf. Natürlich darf man das, aber mit dem Ziel diesen effizienter zu gestalten und positive Effekte zu haben.
Und bevor wieder einige wie immer völlig falsche Rückschlüsse ziehen: Natürlich ist es ein wichtiges Ziel den ÖPNV und co möglichst attraktiv zu gestalten - in preislicher Hinsicht und in der Zahl der Verbindungen. Und natürlich muss man gucken das man Autofahrten ersetzt bekommt.
Aber so einfach und pauschal wie es sich einige hier vorstellen ist es einfach nicht und da bewegen sie sich in einen Rahmen der völlid drüber ist.

Eine Diskussion über ein Sozialticket ist ja noch einmal eine Andere.

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Habe es schon in diversen Diskussionen zu dem Thema geschrieben:

ÖPNV wird sich nie kostendeckend betreiben lassen. Es bleibt ein Zuschussgeschäft.
Wenn man das einmal akzeptiert bleibt die alles entscheidende Frage: Was ist es uns als Gesellschaft wert, Mobilität für möglichst viele zu ermöglichen?

Das Auto ist keine Antwort drauf, da es viel zu teuer ist. Um überhaupt fahren zu dürfen muss man schon 1500€+ für den Führerschein hinblättern. Und dann braucht man noch ein Auto.

Ich sehe auch überhaupt kein Problem darin, wenn ein Deutschlandticket für Fahrten nach Sylt genutzt wird und damit zusätzliche Fahrten gemacht werden.
Das zeigt doch, dass es eine Nachfrage und einen Wunsch nach Mobilität gibt und häufig der Geldbeutel das verhindert.

Ich hätte mir das Ticket noch günstiger gewünscht, aber für mich ist das eine gesellschaftliche Weiterentwicklung, die ich mir niemals hätte träumen lassen.

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Lt. google haben 77% der Haushalte in Deutschland ein Auto. Scheint also nicht so teuer zu sein oder zumindest erschwinglich für die meisten. Darunter sind dann natürlich noch Studenten/Azubis/Schüler oder ältere Menschen, die aus diversen Umständen keins haben/haben „können“.

Ergänzend:
Die aufsteigende Tendenz des Führerscheins in Deutschland untermauern auch die absoluten Zahlen einer Umfrage des Statistik-Portals Statista: Rund **57,68 Millionen Menschen gaben im Jahr 2021 an, eine Fahrerlaubnis zu besitzen

Dahingehend würde ich also sagen, dass es finanziell eher kein Problem ist. Wenn man dann bedenkt, dass es (in Städten) Car-Sharing gibt…
Für mich wäre ein ausgebautes Car-Sharing System z.B. wesentlich interessanter als ÖPNV. Das ist aber aktuell teurer, als ein eigenes Auto zu haben (etwas übertrieben vllt…), aber durchaus interessant in vielen Lebenssituationen.

D.h. knapp ein Viertel hat kein Auto. Das finde ich alles andere als vernachlässigbar.

Und: Autobesitzer können ja das Deutschlandticket ebenfalls nutzen. Umgekehrt haben Nicht-Autobesitzer von einer autozentrierten Entwicklung so ziemlich gar nix.

Wie gesagt, es geht um inkludierende Mobilität. Bis man 18 ist, darf man nicht Mal Auto fahren. Das Deutschlandticket kann sich aber auch die 16 jährige Clique kaufen, um damit Urlaub an der Ostsee zu machen.

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Urlaub an der Ostsee aber sich kein Auto leisten können - passt für mich nicht so ganz zusammen.

Wie gesagt: Car-Sharing und rechne die Menschen raus, die aus diversen Gründen kein Auto haben wollen/können (können nicht in Form von arbeitslos (da wird das Ticket eh bezahlt), sondern Studenten, ältere etc.) dann bleibt nicht mehr so viel über.

Das ist keine Entweder-oder-Frage.
Genau diese Mentalität gilt es zu kritisieren und ist zu oberflächlich

Evtl mal den eigenen Horizont erweitern: für manche ist es halt ENTWEDER Urlaub ODER Auto. Es gibt denke Ich auch einige, die sich dann fürs Auto entscheiden und Urlaub im heimischen Wohnzimmer buchen. Sehr erholsam.

Kannst ja dann noch die Menschen rein rechnen, die sich ein Auto eigtl nicht leisten können, sondern müssen…

Ich sprach doch von der Clique 16 jähriger. Da ist es gleich, ob die sich ein Auto leisten können oder nicht. Sie dürfen nicht Auto fahren. Bahn aber schon.

Ich glaube kaum, dass da nicht mehr viel über bleibt. Aber da mögen wir unterschiedliche Wahrnehmungen haben, was nicht mehr viel bedeutet.

Edit:
Deswegen ist auch die Quote der Haushalte mit einem Auto trügerisch. Dann gibt es ein Auto im Haushalt, aber vier unterschiedliche Mobilitätsbedürfnisse. Klar, die Familie kann gemeinsam im Auto in den Urlaub fahren. Aber im Alltag?

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Gibt Spekulationen, dass die FDP und Wissing dies machen um Grüne Wähler zu frusten.

(Hoffe der Link hat mit dem passenden Abschnitt geklappt, wenn nicht dann ab Minute 59:54)

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Jo, hatte ich als langjähriger Hörer auch mitbekommen und bestätigt meine Meinung. Immer wieder empfehlenswert dieser Podcast!

So sieht die Verkehrswende in Deutschland aus. Und bevor alle auf die FDP und Wissing schimpfen: Die Ministerpräsidenten aus Bayern, BW und Niedersachsen haben die Bundesregierung genau dazu aufgefordert. Es sind alle Parteien beteiligt

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egal welchen „autobauer“ + „gewinn“ ich google, überall rekorde, alles geil, rekorddividenden. hab selbst aktien und kriege wieder gut dividende in ein paar monaten.

irgendwie muss es die firmen doppelt geben, weil die trotzdem dauernd tränen in den augen haben…

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Kannst auch Automarken durch Mineralöl- und Erdgasunternehmen ersetzen.

Shell
Exxon

Du meinst ergänzen und nicht ersetzten.

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Finger weg von meinem Dividenden Taschengeld