najo, wenn z. B. im âurbanen Raumâ nur noch Elektrofahrzeuge erlaubt sind, können die Dorfbewohner mit ihren V6- oder Diesel-Pritschenwagen nicht mehr in die Innenstadt (vllt auch besser so hust)
oder wenn die privat-KFZ-Nebenkosten so hoch getrieben werden, dass es nicht mehr leistbar ist, einen Privat-PKW zu besitzen, man es als StĂ€dter aber auch nicht braucht, weil der Nahverkehr dufte ist, dann hat die Dorfgemeinschaft drauĂen vor den Toren, bei gleichen Kosten aber ohne ĂPNV, ein Problem.
Habe auch nicht gesagt, dass in MĂŒnchen das Jahresticket 365⏠kostet, aber es ist deutlich besser geworden, wo sie MĂŒnchen âvereinheitlichâ haben und nicht mehr dieses dumme Ringe-System (zumindest nicht in MĂŒnchen direkt). Und du bezahlst fĂŒr ein Jahresticket eben knapp unter 500âŹ, wo du in ganz MĂŒnchen unterwegs sein kannst. Die Spannweite hast du im Ruhrgebiet nicht. AuĂerdem hast Du ganz andere Möglichkeiten in MĂŒnchen mit U-Bahn, Tram, Bus und S-Bahn. Im Ruhrgebiet musst Du dir alles zusammensuchen, von der Taktung abgesehen.
Und ganz einfach, viele Köche verderben den Brei. Es wirkt einfach kein Miteinander, sondern immer noch ein Konkurrenzkampf mMn
Aber hier wird doch fĂŒr Wege auĂerhalb des urbanen Raums diskutiert. Wege innerhalb der Dörfer >10km können ohne individual-Verkehr nicht bewĂ€ltigt werden mMn. und trotzdem kommen hier irgendwelche Einzelbeispiele.
Die Zukunft sieht doch fĂŒr Dörfler eher so aus, dass sie ihr Auto an der Stadtgrenze abstellen und dann mit Ăffis in die Stadt fahren. Genau wie Pendler, weil die InnenstĂ€dte (hoffentlich) bald autobefreit strukturiert werden. Mit Car-Sharing-Programmen usw.
NatĂŒrlich gibt es unnötige Wege von vielen Menschen. Ich verstehe selbst nicht warum einige morgens zum BĂ€cker nicht mit Rad fahren oder einen Spaziergang fĂŒr paar hundert Meter machen. Da habe ich selbst eine Abneigung gehen und versuche selbst so oft wie möglich auf ein Auto zu verzichten. Aber ich verstehe jetzt den Zusammenhang zu meinen Worten nicht. Das Ă€ndert doch nichts daran, dass es aufm Land unzĂ€hlige Situationen gibt wo dieses eben nicht möglich ist bzw mit erheblichen Nachteilen verbunden ist.
Ein Kumpel hat sich auch ein Ebike ĂŒber die Arbeit geholt und fĂ€hrt jetzt so gut wie möglich jeden Tag 20 + 20 km damit zur Arbeit. Aber es gibt unzĂ€hlige Tage wo es nicht möglich ist (Wetter/Zeit) und es dann keine Alternative zum Auto gibt und auch nie geben wird. Und das ist doch der Punkt. Man ist in diesen Bereich auf den Individualverkehr angewiesen und der Individualverkehr ist in diesem Bereich so ausgeprĂ€gt weil er unzĂ€hlige Vorteile bietet.
Was sind denn jetzt deine Forderungen fĂŒr den Bereich ĂŒber den wir sprechen?
Wurde ja von anderen auch schon angesprochen. Am Dorf kann man Wege einsparen, aber ein kompletter Autoverzicht ist unrealistisch. Viel mehr gehts um den urbanen Raum. Dort braucht es eine massive Reduzierung des MIV. StĂ€dte sollten mehr oder weniger komplett autobefreit werden und pendeln entsprechend nur mehr ĂŒber den ĂPNV gehen.
Ah ok. Dann hatte ich es falsch verstanden, da einige vermehrt das LĂ€ndliche angesprochen habe und den Individualverkehr dort verteufelt haben und auch dein âgerade auf dem Landâ habe ich dann wohl im falschen Hals bekommen. Weil das sehe ich anders. Und das nicht nur in den kleinen verstreuten Dörfern, sondern auch in KleinstĂ€dten und co abseits der Ballungszentren.
In den gröĂeren Stadtzentren sollte der Individualverkehr auf jeden Fall verkleinert werden und Radwege und co gefördert werden. Aber da gibt es eben auch wesentlich mehr Möglichkeiten und die Entfernungen sind bei weitem nicht so lang.
ich war bis Anfang des Jahres in der Projektleitung von 3 groĂen SPNV Reaktivierungsprogrammen (insgesamt ca. 40km StreckenlĂ€nge und ca. 80-100mio⏠Volumen - je nach Kalkulation) und kann euch mal exemplarisch drei GrĂŒnde nennen, wieso es zmd. fĂŒr den Schienenpersonennahverkehr so unendlich schwierig bis fast unmöglich ist, âschnellâ vorwĂ€rts zu kommen. (die konkrete Planung bei dem ersten Projekt, was zmd. gute aussichten hat auch in den Bau zu gehen, begann 2012! - aktuell befindet sich das Vorhaben in der Planfeststellung und voraussichtlich 2023 wird ausgeschrieben, 2025 soll gefahren werden)
Es gibt zu viele Interessensgruppen (insbesondere Umweltschutz/Naturschutz):
wie ĂŒberall, selbstverstĂ€ndlich, doch hier sind es immer wieder Grundsatzdiskussionen die kein auskommen finden können. UmweltschĂŒtzer geben Gutachten in Auftrag, dort wird die BreitmĂ€ulige KĂŒrzflĂŒgelfledermaus entdeckt, eine riesige Population von mindestens 3 Tieren. Erstmal das ganze Gebiet zur roten Zone erklĂ€ren, nix geht mehr.
Anlieger sind absolut gegen Schienenpersonennahverkehr:
Wie, dann rollt ein Zug alle 30 min vor meinem Haus her? da habe ich doch den totalen Wertverlust !!!1 (dass das Haus grundsĂ€tzlich deutlich gĂŒnstiger war als andere, eben weil es an der Bahn liegt, einfach mal ignoriert) â Anwalt/AnwĂ€lte, und das sind dann nicht ein paar, sondern Zweistellig.
Realisierbarkeit
die hĂ€ngt vom NKI-Wert ab, kurz gesagt muss sich das Projekt selber finanzieren und mind. eine schwarze Null erwirtschaften, damit fallen quasi 100% aller nicht im Ballungsgebiet liegenden Ortschaften fĂŒr eine ErschlieĂung durch den Zug weg.
(geht hier grundsĂ€tzlich nicht um den kompletten Neubau, sondern um das Aufwerten von vorhandenen GĂŒterstrecken zu Personenverkehrsstrecken)
Um das zu verstehen: du bist Projektleiter fĂŒr Infrastrukturprojekte, deren Planung 10 Jahre+ geht und mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht realisiert werden?
das war ich bis februar diesen jahres, habe aber noch sehr guten kontakt zu den ehemaligen kollegen.
zwei projekte stehen auf der kippe, eines, welches sich aktuell in der planfeststellung befindet wird definitiv kommen, nur wann⊠der zeitplan wurde schon x-mal ĂŒberworfen und ist aktuell 6 jahre hinterher
Er meint halt âkeine elektrische Energie gespartâ und da hat er ja recht. Wenn ich 15 kWh fĂŒr 100 km brauche, egal ob ich elektrisch oder mit Verbrenner fahre, muss ich ja immer noch erstmal diese 15 kWh Strom produzieren (So verstehe ich das was vorher gesagt wurde. Ob das stimmt, kp).
Es wird gesagt, dass du mit einem elektrischen auto 15 kWh Strom benötigst um 100 km zu fahren. Mit einem Verbrenner benötigst du 15 kWh und 5 bis 6 Liter Benzin um 100 km zu fahren.
Also die gleiche Menge elektrischer Energie oder nicht? Energieersparnis war sicherlich nicht konkret genug, aber er spricht ja die ganze Zeit davon, dass weniger Strom verbraucht werden muss. Ich finde dann kann man das schon so verstehen.