Verkehrswende

Woher kommt denn die Erwartungshaltung, dass man sofort sein Auto verkaufen muss? Ist das Ziel nicht eher einfach weniger Auto zu fahren?

9€ Ticket war halt schon extrem nice von den Kosten her. 29€ Regio-Ticket würde ich dann schon wieder eher selten nutzen, weil das meiste, was mich interessiert, Fahrradnah ist und ich nicht so oft raus gehe, als dass sich 29€ im Monat lohnen.

Aber ich bin auch nicht die Zielgruppe :)

1 Like

Ich kann das komplett verstehen. Ich bin damals 45min Bus gefahren und 5min Auto. Bus kam alle Stunde, Auto fährt wann ich das will. Deshalb sage ich ja: Ich glaube auch nicht, dass ein günstiges Verkehrsticket genügt.

Ich glaube aber auch, dass da jeder die Priorität für sich selbst bestimmen muss. Mittlerweile - trotz noch immer doppelter Wegzeit - würde ich z.B. auf die Bahn zurückgreifen. Weil es eben deutlich umweltfreundlicher ist. Und jeder seinen Anteil leisten sollte.

Aber gegen das Monatsticket brauchst du nun nicht rechnen. Der Vergleich wäre Auto gegen Ticket (bei dir) - und da wäre das Ersparnis, so meine Behauptung, auch so deutlich.

Gute Frage. Ich finde das auch strange irgendwie. Erst gab es nix, jetzt erwartet man eine Nonplusultralösung, bei der man das Auto abgeben kann.

Es macht halt einfach auch keinen Sinn, wenn man 60 statt 15 Minuten braucht. Oder sagen wir es so, es macht finanziell absolut keinen Sinn. Umwelttechnisch natürlich schon. Mir ist meine Zeit zu kostbar, um sie auf dem Weg zur Arbeit oder heim zu verschwenden.

Kann man ja mal für einen Monat hochrechnen bei 22 Arbeitstagen.

  • Mit Auto: 11h
  • Mit ÖPNV: 44h

Das sind 33h, die ich mehr arbeiten könnte bei gleicher Zeit unterwegs. Selbst wenn ich die Überstunden ausbezahlen lasse, sind das ja noch paar hundert Euro.

Aufgrund der obigen Rechnung: Nein. Hängt natürlich auch von seiner Arbeit ab, etc … aber ich bin mein halbes Leben lang Bahn gefahren zur Arbeit und weiß seitdem kurze Anfahrtszeiten und keine Abhängigkeit zur Bahn zu schätzen.

Joah, man kann es sich natürlich immer irgendwo hinrechnen. Aufgrund der obigen Rechnung würde sich auch ein 9 Euro Ticket bei mir nicht lohnen. Man müsste mir Geld bezahlen, um Bahn zu fahren.

Das ist Korinthenkacken meiner Meinung nach. Dann sage ich nun, dass man bei Ottonormalbürojob auch in der Bahn arbeiten kann und dabei fährst du gleichzeitig noch nach Hause. Und dann wird man wieder Gründe finden, weshalb das nicht geht.

Kürzen wir das also ab: Aus rein finanziellen Gründen wird sich ÖPNV NIE lohnen, weil der Bus einfach nicht in gleicher Zeit von Haustür zu Haustür fährt. Man sollte also über den Tellerrand des Finanziellen hinausschauen. Weil wenn man ehrlich ist: Diese Diskussion, dass man trotz der Spritpreise lieber Auto anstatt günstig ÖPNV fährt, ist schon ziemlicher Luxus.

Die Frage, die sich hier stellt, ist, ob du die Zeit in der Bahn nicht anders genutzt bekommst, Youtube/Netflix/Lesen/etc. könntest du ja auch am Handy schauen, wenn du sowas machst. Dann hättest du sogar 15 Minuten gewonnen, nicht 45 verloren.

Du redest ja eh nur von doppelter Zeit. Sind das nun 4 statt 2 Minuten? Oder 10 statt 5? Oder 60 statt 30? Wenn ich 10 statt 5 Minuten brauche, würde ich es mir auch überlegen. Aber nicht bei 60 statt 15 Minuten.

Richtig, Thema Lebensqualität. Und da ist mir meine Zeit einfach wichtiger.

Doch, natürlich lohnt es sich für viele auch finanziell. Stimmt also nicht, dass es sich nie lohnt. Bei meiner alten Arbeit war ich mit dem Zug weniger unterwegs, als ich es mit dem Auto war und der Arbeitgeber hat das Zugticket noch bezahlt. Hat sich also natürlich auch finanziell gelohnt.

Reicht als Antwort, oder?

Und wieso? Es gibt sehr viele Menschen, wo es sich finanziell lohnt. Ist also einfach Quatsch, dass es sich NIE lohnt. Es gibt aber natürlich auch Situationen, wo es sich nie lohnen wird. So ist es nunmal … Und Luxus? Nein.

Ufff… also: Ich möchte gar nicht persönlich werden, aber trotzdem einen Blick auf deine Argumentation werfen:

Meine Aussage bzgl. des Fahrtwegs relativierst du. Und ich empfinde das ehrlicherweise so, dass du die Diskussion irgendwie vom Kern wegbewegst. Es geht bei der Diskussion um ein möglichst brauchbares Ticket nicht um die Einzelschicksale, die hier besprochen werden. Meine Aussage zu dem Thema hat nur geringfügig mit MEINER Wegstrecke zu tun. Meine Kernaussage war eine andere. Trotzdem pickst du dir genau das eine Detail raus.

Genauso die Aussage zur Lukrativität. Streiche das Wort „nie“ und ersetze es durch „für die meisten“ - oder für „viele“. So ist es nunmal… und Luxus? Doch. Ein Auto ist Luxus.

Deshalb: Korinthenkacken. Weil es dir wieder um das Kleinklein geht. Als ob ich dir vorrechnen müsste, wie viel ich verdiene, damit meine Aussage zum Thema Zeitersparnis oder finanziellem Anreiz (auf mich bezogen) nicht relativiert wird.

Keine Ahnung warum man 1 fking Auto als Luxus ansieht wtf? Was stimmt heute nicht mehr mit den Leuten?

1 Like

Ist luxus. Für einige ein notwendiges Luxus.

Ein Auto kostet, je nach Pendelstrecke, 150-500+ im Monat. Das nicht als Luxus zu deklarieren ist schon anmaßend und dekadent.

Ein stark subventioniertes Bahnticket ist idR immer günstiger, als es ein Auto sein kann, selbst wenn man Klima außen vor lässt.

Wer es sich leisten kann, seine private Zeit mit einem Auto erkaufen zu können, hat ein Luxusgut.

Was dagegen kein Luxus sein darf: Mobilität.

5 Like

Weil es viel Geld kostet?

/e: Danke Meeep

Kosten mich Öffis auch und jetzt?

Pendel auch mit pkw zur Arbeit, weil ich mitm Bus entweder zu früh oder zu spät auf Arbeit wäre, Tanke alle 1 1/2 Monate für 70€ voll und nein Bus ist keine Alternative da zum Feierabend bei mir nichts mehr draußen fährt. Da ist mein Pkw 3 mal billiger wie mit öffis per Abo zu fahren.

Ist dann meine letzte Antwort und gleichzeitig eine Bitte: Hör auf, die DIskussion zu verschieben. Alle Antworten, die du suchst, sind in meinen (und anderen) Antworten zu finden. Kein Grund, weiter nachzufragen.

Und kein Grund für Doppelposts.

/e: als Beispiel:

Notwendiges Luxus finde ich einen richtig geilen Begriff, muss ich sagen. Macht zwar überhaupt keinen Sinn, aber klingt richtig gut.

3 Like

q.e.d

Ist erstens ein völlig gängiger Begriff und zweitens: Versuch mal zu verstehen, was er damit gemeint haben könnte. Tipp: Die Erklärung findest du in seinem Post.

Ein Widerspruch in sich selbst. Bei einigen Ausführungen hier bedarf es keinen Kommentar und die zeigen nur eine arrogante Weltansicht.

Für den Durchschnitt ist ein Auto ein notwendiges Nutzobjekt. Man kann gerne einzelne Fahrten als „Luxus“ betiteln, aber doch nicht das Auto eines Durschnittsbürgers ansich.

edit: Und bevor jetzt einige wieder Schnappatmung bekommen: Teuer ungleich Luxus.
Auf ein Auto zu verzichten ist für viele nicht machbar und das hat nicht nur mit „Lebenszeit“ zu erkaufen zu tun.

2 Like

Deshalb „notwendig“ . Weil es aber ein unglaublich teures Gut ist, was ja eigtl „Luxus“ wäre, das sich viele nicht leisten KÖNNEN, aber doch MÜSSEN, ist es eben ein „notwendiger Luxus“. Habe gerne geholfen.

Und ja, für den Durchschnitt ist ein Auto ein notwendiges Nutzobjekt - aber auch nur, weil Mobilität nicht anders möglich ist. Deshalb sagt Meeep richtigerweise, dass Mobilität (!) kein Luxus sein darf.