Verkehrswende

Nah, das 9 Euro-Ticket ist halt nie das Problem.
Das Problem ist die Bahn.

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Dann sagen wir es so: Das 9-Euro-Ticket hat die Probleme der Bahn vervielfacht :D

Najo, das um da die Bahn in Schutz zu nehmen: Bei der Vorlaufzeit ist es vllt auch einfach schwierig, zusätzliche Kapazitäten bereitzustellen.

bin voll bei dir, dass mehr und schneller ausgebaut werden muss. gleichzeitig sollte/muss die bürokratie vereinfacht/verschlankt werden und es kann irgendwo nicht sein, dass jeder hans dampf durch klagen so ein vorhaben unnötig in die länge zieht (fair enough, wenn die einwände berechtigt sind). wenn beispielsweise bisschen wald weichen muss, muss dafür woanders neuer gepflanzt werden. die betroffenen tiere ziehen dann halt ein stück weiter

Das Ganze muss halt miteinander wachsen. Ticketpreise runter, Bahn entsprechend der neuen Anforderungen rauf. Zu erwarten, dass alles schon perfekt vorbereitet und gigantische Mehrkapazitäten im Vorfeld bereitgestellt werden, damit zum Startschuss alles unverändert weiter gehen kann, ist illusorisch und auch ziemliches unrealistisches Wasserfalldenken.
Gilt übrigens nicht nur für die Mobilitäswende, sondern für sämtliche Nachhaltigkeitsthemen. Nein, es muss nicht immer alles supertoll vorbereitet sein, bevor man sich nachhaltiger durch’s Leben bewegt. Das ist ein dialektischer Prozess.

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Beim 9 €-Ticket geht’s doch um eine Entlastung auf der einen Seite und auf der anderen Seite darum mehr Menschen zum ÖPNV zu bewegen. Hat doch im Grunde beides funktioniert, die Bahnen sind voller und die Busse auch.

Jetzt müsste man das System drumherum verbessern. Die Menschen haben der Politik doch ganz deutlich gezeigt, dass viele umsteigen würden, wenn die Preise günstiger wären und das System besser.

Ist doch im Grunde ein voller Erfolg, die strukturellen Probleme kannte man vorher doch sowieso schon.

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Man muss es halt in Relation sehen. Nehmen wir als Beispiel die Strecke Fulda Berlin. Mit dem Nahverkehr/9 Euro Ticket braucht man 7.5 Stunden, muss mehrfach umsteigen. Selbst wenn alle Bahnen pünktlich kommen (anscheinend zu 92% von daher war die reise deiner Schwiegereltern in der Tat ziemlich unglücklich und nicht repräsentativ), wäre das für das 9 Euro Ticket nicht praktikabel.

Der ICE braucht knapp über 3 Stunden, fährt stündlich. Nehmen wir an er hat eine Stunde Verspätung - bestimmt ärgerlich, aber eben viel eher verkraftbar. Auf einer solchen Strecke (mit dem Auto aktuell übrigens 5 Stunden) hat man auch mit dem Auto regelmäßig Stau.

Und wenn laut der Statistik die Pünktlichkeit im Nahverkehr immer noch bei 92% liegt bzw bei über 98% höchstens 15 min später, sehe ich absolut nicht, wo das 9-Euro-Ticket ein Problem sein sollte?

Die Frage ist, was passiert nach dem 9-Euro-Ticket. Ich bezweifel, dass sich viele danach für die Bahn entscheiden, die es vorher nicht gemacht haben. Sei es, weil es umständlich(er) ist oder weil man einfach die Bahn in einer schlimmen Zeit getestet hat.

Ich bezweifel sehr stark, dass aktuell die Pünktlichkeit bei 92% liegt. Die Ausfälle gar nicht mit eingerechnet.

Kann ja durchaus sein, dass die Leute sich danach entscheiden doch nicht mehr mit dem ÖPNV zu fahren, aber die Handlungsanweisung an die Politik ist durch das 9 €-Ticket doch klar geworden → Wenn es reibungsloser funktionieren würde und billiger wäre, fahren auch deutlich mehr Menschen damit was auch im Angesicht des Klimawandels ein Win wäre.

Ist halt die Frage, ob die Politik danach willens wäre infrastrukturelle Probleme anzugehen…

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Gab doch erst neulich doch die ersten Ergebnisse aus den Bewegungsdaten von TomTom/google usw., dass die Menschen nun viel mehr unterwegs sind, aber der Verkehr auf den Straßen relativ gleich geblieben ist, der Stau in Berlin ist gleich geblieben usw…

Die Menschen die jetzt extra wegen dem 9 € Ticket unterwegs sind, wären halt ohne das Ticket nicht gefahren und hätten wohl weniger CO2 verbraucht.

https://www.zeit.de/mobilitaet/2022-06/9-euro-ticket-nahverkehr-bahn
leider hinter einer Paywall

Dieser Artikel hatte die genauen Zahlen, leider nun auch hinter einer Paywall

Kann mir vorstellen, dass sich das in the long run normalisiert hätte. D.h. die Leute wären nicht viel öfter als normal gereist, aber die Bereitschaft zum Bahnfahren is ja offensichtlich da und könnte weiterhin genutzt werden.

Wir selbst sind jetzt auch öfters unterwegs mit dem 9€ Ticket, eigentlich verlassen wir unser Stadtteil nie aber so haben wir die Chance mal genutzt und sind auch mal nach Bad Tölz oder haben andere Stadteile besucht, ohne das 9 € Ticket hätten wir das halt nie gemacht, weil so ein Tagesticket halt auch 15,60 € kostet.

Hoffe in der Zukunft einigt man sich auf das 1€ Ticket also 365 € im Jahr

Das ist denke ich keine belegbare Aussage. Aktuell ist es doch de facto eher so, dass die Zugverbindungen gleich bleiben. Der Zug fährt also mit oder ohne dich. Die Frage ist natürlich, wie viel mehr CO2 ein Zug ausstößt, wenn er voll beladen ist.

Ja klar, aber wenn du die Taktung der Züge erhöhen müsst, dann ist der CO2 Ausstoß halt höher, als wenn es weniger Züge fahren, ich weiß ja nicht ob es Sinn der Sache ist die Menschen zu mehr Reisen animieren soll.

Fahrten mit dem Auto wurden ja nicht deutlich weniger, sondern es sind einfach mehr Menschen unterwegs.

Bin diese Woche mit dem 9 Euro Ticket von Mittelhessen an die Nordsee gefahren. ALLE Züge waren pünktlich und bis auf Freitagnachmittag zwischen 14 und 16 Uhr gabs auch überall genug Platz.

#repräsentativ

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Erinnert mich stark an die Aussage eines Grillers, der behauptet hat ,alles selbst gemacht zu haben und 7 Leute gerade so satt geworden sind.

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in den heutigen zeiten leider 1 unglaubwürdige story

Zeigt gut das Potential auf.

Mal gespannt, wie lange sich das Tempolimit noch hinauszögert (q)

Spricht eigentlich etwas dagegen, ebenfalls unter dem Gesichtspunkt „wir müssen Ressourcen sparen, um Putin eins auszuwischen“, ab sofort - für einen Zeitraum von 3 oder 6 Monaten - zwischen 6 und 22 Uhr ein Tempolimit von 130 km/h einzuführen?

Das würde womöglich die letzten Menschen überzeugen, dass das eine ganz gute Idee ist und trotzdem könnte man nachts noch schön über die Autobahn ballern.

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das abendland geht dann unter. wie halt immer, wenn konservative ihre politik verteidigen.
dass gegen ein tempolimit wenig spricht, ist ja hinreichend bekannt.

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