Verkehrswende

Kannst auch warten auf den September, wenn es ohne Rabatt 2,40€ kostet.

und dazu die preise des öffentlichen nahverkehrs steigen. würde mich schonmal nach ner 100% homeoffice stelle umschauen

Weil Strompreise ja so billig sind :rofl:

Wir können mal festhalten:
Der Tankrabatt fließt zu einem Großteil an die Konzerne, bringt kaum Entlastung, allenfalls anfangs temporär. Er bringt nur höhere Profite. Sollte so schnell wie möglich auslaufen.
Durch das 9 Euro Ticket sind die Züge brechend voll, auch im Berufsverkehr. Es können also mehr Leute Ausflüge unternehmen und es steigen viele zum pendeln auf die Bahn um. Das 9 Euro Ticket ist also ein voller Erfolg und sollte auch nach den 3 Monaten in irgendeiner Form weiter angeboten werden.

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Naja, ist die Frage wie man „voller Erfolg“ definiert.
Das die Öffis bei fast kostenfreier Nutzung voll sind, sollte klar sein und hat für mich wenig mit Erfolg zu tun.
Ich definiere eher Erfolg des Tickets eher wenn die „Vergünstigung“ zielgenau ankommt (-> Leute die von dem Auto auf Öffis umsteigen) und sich langfristig positive Effekte auf die Nutzungszahlen der Öffis ergeben.
Beides bezweifle ich stark an.

Zwar steigen jetzt für die Zeit sicherlich einige um, aber es gibt auch einen massiven Anteil von Leuten die sowieso Öffis fahren und sich trotz keiner steigenden Kosten in dem Bereich jetzt mehrere hundert Euro sparen. Dass Geld wäre in meinen Augen besser für ein allgemeines Energiegeld für wirklich Bedürftige angelegt (bzw ein höheres falls es noch kommt) als ein Exlusive für Öffifahrer.

Das die Kosten im 3 Monaten auch nur annähernd so günstig bleiben, dürfte nur ein Traum sein. Berichte deuten eher darauf hin, dass der Gegenteil der Fall sein wird.
Und dann wird der Anreiz Öffis zu fahren für ganz ganz viele wieder verpuffen und man hat wieder den Status quo, aber Milliarden ausgegeben.

Immer wenn ein 365 Euro Ticket oder gar ein kostenloses Ticket zur Sprache kommt, ist eines der ersten Argumente „jaaaa, die Bahn muss ja nur pünktlicher kommen, mehr Qualität und Kapazitäten bieten, dann steigen schon alle freiwillig um, wir brauchen nicht den Preis zu senken“. Das ist mit dieser Aktion ganz klar widerlegt - es steigen Leute um, wenn die Preise kräftig fallen.

Die zu belohnen, die sich umweltfreundlich verhalten (und das auch können, klar) finde ich nicht verkehrt.
Also, warum nicht einfach ein 365 Euro Ticket deutschlandweit einführen? Der ÖPNV ist nie profitabel, auch in Städten nicht. Also einfach gegenfinanziert über die Steuern, dann zahlen auch automatisch Gutverdiener mehr als Geringverdiener, ist also ebenfalls gut für Bedürftige ohne einen Umweg über Energiegeld.

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Es bringt aber nichts jedem Mitbürger ein 365 € Ticket anzubieten und mit Steuergelder zu subventionieren, wenn sie das Ticket nur kaufen und nicht benutzen, so ist es doch auch mit den 9 € Tickets.
Ich selbst hab auch nur eins, weil es sich schon bei 3 Fahrten in München amortisiert, fahre jetzt nicht extra mehr Bahn, dafür ist mir meine Zeit zu wichtig.
Ich benutze immer noch weiter das Auto, hab es ja bezahlt und kostet mich auch jetzt immer noch Geld und durch ein 365 € Ticket wird mein Auto auch nicht ersetzt.

Wichtiger wäre das Netz auszubauen, alles andere bringt einfach nichts.

Naja, also es wundert mich nicht dass kostenlose Öffis gut besucht sind und ich glaube auch nicht, dass es allgemein für Verwunderung sorgt. Für die Erkenntnis muss man kein 9 Euro Ticket einführen.
Und wie viele wirklich umsteigen muss man erstmal abwarten und ob das 9 Euro Ticket langfristig dazu überhaupt ein Effekt hat.

Natürlich ist die Belohnung von umweltfreundlichen Verhalten positiv. Aber zwei Askpekte die mich halt nicht positiv stimmen:

  1. Du hast es gesagt: Nicht jeder hat die gleichen Möglichkeiten diese zu nutzen, wodurch die Verteilung auch nicht fair ist.
  2. Man darf nicht vergessen in welcher Zeit wir sind. Wir haben Krieg in der Ukraine und dadurch bedingt eine hohe Inflation und vor allem massive Preissteigerungen bei Grund"produkten" wie Lebensmittel, Energie und co.
    Wenn die kurzfristigen Entlastungspakete der Regierung aber heißen, dass wir die Milliarden an Ölkonzerne geben und Öffifahrer, die bislang nicht unter der Preissteigerung leiden und die wie gesagt nicht jeder gleichermaßen nutzen kann, verteilen, dann finde ich persönlich es eine erbärmliche Lösung.
    Wir reden hier ja nicht von irgendwelchen Nebenentlastungen sondern zwei sehr teure zentrale Entlastungsmaßnahmen.

Ob 365 Euro Ticket oder nicht ist ja eher eine Diskussion für danach. Das die Öffis presilich und strukturell attraktiver gestaltet werden müssen, steht außer Frage und da bin ich ganz bei dir.
Ich sehe diese Maßnahmen nicht als zielgerichtet an und bei den Grundbedürfnissen sollten „ökologische Belohnungen“ nicht maßgeblich sein

9 Euro ticket wie Probeabbo und Neujahrsvorsätze im fit. Am Anfang rennen alle hin. Nach 2-3 Monaten ist aber wieder alles beim Alten :lul:

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ok ronny coleman

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Richtiger ronny

Was meinst du damit? Wenn jemand ein Ticket geschenkt bekommt aber nicht nutzt, ist es doch keine Subvention. Dann ist es doch vollkommen egal, ob es das Ticket gibt?

naja, was heißt schon „fair“. Der Ausbau von Straßen und Autobahnen ist auch nicht „fair“ gegenüber dem Städter der nur Rad fährt. Ist trotzdem notwendig. Und es ist auch nicht „fair“ wenn der Pendler mit 100km am Tag die Natur stärker belastet.

Und grade weil wie in der aktuellen Situation sind, wäre ja eine Einsparung von Öl bzw Treibstoff wichtiger denn je. Je mehr Leute auf öpnv umsteigen die es können, desto besser - deswegen ist der Anreiz mit dem 9 Euro Ticket ja so gut. Kostenneutrale Vorschläge zur Einsparung wie ein temporäres Tempolimit wurden ja leider nicht umgesetzt.

Also die MVG will ihr Geld ja haben, ist ja kein Staatliches Unternehmen, das 9 € Ticket wird doch auch durch die MVG verkauft und die MVG bekommt dann die Kosten erstattet, wird ja wie ein Monatsticket verrechnet, oder ich hab was falsch mitbekommen…

Die Differenz zwischen 9 € und dem Monatsticket glaub 70 € also 61 € bekommen sie vom Staat.

Nahverkehr ist nie kostendeckend. Du hast natürlich recht, dass der Bund de facto Geld an die mvg überweist, aber dieses Geld wäre auf anderem Wege ansonsten von der Stadt München gekommen

Das ist schon etwas eine Frage der Betrachtungsweise. Das Auto würdest du fahren, „weil es schon bezahlt ist und weiter Geld kostet“. Aber bei dene Öffis (mit steuerfinanzierten Tickets) wäre genau das ein Problem für dich?

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Es wäre kein Problem, aber jeder der die Öffi-Tickets nur kauft, weil sie so günstig sind und es am Ende nicht benutzt ist für mich rausgeworfenes Geld vom Staat, dann brauch ich es doch nicht subventionieren.

Ziel sollte doch sein die Menschen zum wechseln zu bringen, aber für mich wäre es auch bei Kostenloser Nutzung nie eine alternative weil ich nicht extra 2h meines Lebens in der Bahn verbringen will um zur Arbeit zu kommen und wenn ich in der Stadt unterwegs bin, dann stören mich die 10€ im Tagesticket auch nicht.

Ich würde die Öffis auch nutzen bei einem Vollpreis, wenn ich vielleicht maximal 10 Min längeren Arbeitsweg hätte.

Glaub in München ist es kostendecked, aber bin mir nicht so sicher.

Ich denke, dass das bei vielen nicht so sein wird. Ich kann mir vorstellen, dass sich viele sagen: „Jetzt hab ich eh für das Ticket bezahlt, jetzt nutz ich’s auch.“ Es hat ja auch noch andere persönliche Vorteile, z.B. kannste was lesen, während Autozeit mehr oder minder tote Zeit ist.

Ja klar, hätte ich keine Familie würden mich die 2h Arbeitsweg mehr dann auch nicht mehr interessieren, aber so würde es bedeuten ich muss um 7 Uhr aus dem Haus und kommen erst gegen 19 Uhr wieder nach Hause, was hat meine Familie von mir?

Jeder Notfall im Kindergarten oder sonst wo, müsste ich dann sagen ja sorry in 2h bin ich mit der Bahn da.

Bin mal gespannt was am Ende so raus kommt was das 9 € so geändert hat, hab es ja auch, und seit dem 1x benutzt und das war vom Flughafen heim, verzichte deswegen jetzt auch nicht auf mein Fahrrad, obwohl ich das Ticket haben.

Du siehst das zu stark von deiner individuellen Ausgangssituation. Ich z.B. würde erst gar keinen Job annehmen, bei dem ich 'ne Stunde pro Richtung brauche, noch dazu mit Auto. Wenn alle Stricke reißen, dann vielleicht noch mit eBike, aber selbst das kann ich mir nicht vorstellen. Oder ich würde in die Nähe ziehen, wenn das möglich und sinnvoll ist. Was belegt das nun? Auch nicht viel, außer, dass wir unsere Individualperspektiven jetzt nicht sonderlich viel belegen.

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Naja ich brauch mit dem Auto 30 Min, mit den Öffis halt 1h 30.

Aber ok, wenn du ständig mit der Familie umziehen kannst, wieso nicht.

Glaub viele Menschen richten ihren Lebensmittelpunkt nicht an ihrem Job aus.