Streik bei der deutschen Bahn durch GDL

Mir ist die ganze Sache am Ende eh egal, da ich nicht betroffen bin. Finde das Verhalten beider Seiten nicht gut.

Nein, natürlich nicht. Ich bin ein dummer Junge, der in seinem Leben noch nie verhandelt hat.

Ist halt einfach gelogen.

Weltgeschehen :smiley:

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Du hast deinen Link leider nicht verstanden. Lies ihn am besten nochmal.
(Die GDL darf für Lokführer streiken, weil sie unter Lokführer die Mehrheit stellt. Für andere Beschäftigte in Infrastruktur stellt die GDL nicht die Mehrheit (sagt die Bahn) und darf also keinen Tarifverrrag aushandeln.
Möglich natürlich dass die Bahn lügt

Aus Sicht der GDL ist das nicht gelogen. Und auch aus meiner Sicht nicht. Bei der Kernforderung - der Reduzierung der Arbeitszeit - hat man keinerlei neue Situation geschaffen. Seit Beginn der Verhandlungen hat die Bahn eine Reduzierung der Arbeitszeit mit Blick auf das notwendige Mehr an Personal abgelehnt.

Die nun „angebotene“ Reduzierung greift ja auch nur DANN, wenn genug Personal eingestellt wurde. Etwas, das die Bahn seit Jahren nicht schafft. Was ist also die Verhandlungsmasse?

Aus Sicht der Bahn - und auch aus der Sicht einiger User hier - geht es darum, die Bedingungen diesbezüglich zu gestalten. Also festzulegen, ab wann „genug“ Personal eingestellt ist. Aus Sicht der GDL spielt das aber keinerlei Rolle. Man möchte die Arbeitszeitreduzierung am liebsten jetzt. Am liebsten 3 Stunden weniger. Die Bahn bietet 1 Stunde - vielleicht. Unter Umständen kommt die Reduzierung aber nie. Je nachdem, ob die Bahn eben mehr Personal einstellt (oder einstellen will). Dabei hat sie es die letzten Jahre auch nicht geschafft, den Beruf attraktiver zu gestalten und genug Personal zu finden. Was soll sich nun also ändern? Worüber würdest du mit der Bahn verhandeln an der Stelle?

Ich habe ihn verstanden - ich glaube, du hast meinen Post einfach nicht verstanden. Bzw. ich glaube, du willst ihn nicht verstehen. Ich weiß schon, dass das nicht bedeutet, dass das Gesetz da GRUNDSÄTZLICH keine Anwendung findet. Die Frage wäre, in welchem Umfang es das tut. Letzter Beitrag zu dir in der Sache.

P.S.: Ich sage nicht, dass die Bahn lügt. Sie hatte nur bereits bei der Tariffähigkeit der GDL eine andere Rechtsauffassung als die Gewerkschaft selbst.

Weil die Angebote der Bahn keine Verhandlungsgrundlage stellen. Wenn ein potentieller AG 50% unter meiner Gehaltsforderung ist, dann fängt man auch nicht an zu verhandeln sondern sagt halt „yo wird nix sry“. Und wie schon gesagt, die GDL/Lokführer sind in diesem Fall eben eindeutig in der verhandlungsstärkeren Position

Ist es halt nicht. Wo zeigt die DB denn Bereitschaft der GDL bei ihren Kernforderungen entgegen zu kommen? Das Thema Arbeitszeitreduzierung haben sie zuerst komplett abgelehnt jetzt wollen sie es an Bedingungen knüpfen die wahrscheinlich niemals eintreten.

Wir beruhigen uns alle mal wieder, danke.

Es ist aber eine Verhandlungsbasis. Keiner hier befürwortet wohl diesen Vorbehalt.

Die Wahloption zum 1.1.2026 steht deshalb unter dem Vorbehalt, dass dann genügend Lokführer:innen und Zugpersonal an Bord sind. Ist das nicht der Fall, fällt die Wahloption weg und die betreffenden Mitarbeitenden erhalten 2,7 Prozent mehr Geld.

Aber es ist eine Basis. Darum geht es doch nur. Und wer sagt, dass dies gar kein Entgegenkommen ist, der lügt halt einfach, sorry.

Ist für mich ein Strohmann-entgegenkommen. Die Kernforderung wird an Bedingungen geknüpft, die gutmöglich nicht eintreten werden. Wo ist denn dann da eine realistische Perspektive? Warum sollte die Bahn etwas schaffen, was sie seit fast 10 Jahren nicht schaffen und v.a. jetzt unter dem Druck noch unrealistischer innerhalb von 2 Jahren schaffen?

Vermutlich eine naive, aber dennoch ernstgemeinte Frage: was passiert eigentlich, wenn die DB nun sagt, dass dies ihr letztes Angebot gewesen sei? Warum könnten sie die Streiks nicht aussitzen, bis es z.B zu einer Schlichtung kommt? Ist der Schlichter dann eher pro GDL; oder tun die Streiks der Bahn einfach so viel mehr weh als den Lokführern? DB ist doch eh schon subvventioniert as f***.
Thx Buddies für ein produktives Feedback, bitte nicht weiter eskalieren :smiley:

Das weiß keiner so wirklich, aber ich gehe davon aus, dass ab einer gewissen Festgefahrenheit der Bund einschreiten wird

Wenn das für dich ein Entgegenkommen ist ok, für mich und viele andere ist es das nicht weil man es an Bedingungen knüpft die wahrscheinlich unrealistisch sind und mehr Geld als Ausgleich halt nicht das ist was man eigentlich haben möchte. Man will eine Reduzierung der Arbeitszeit, mit mehr Geld das als Ausgleich angeboten wird falls man die „Ziele“ nicht efüllt kann man sich aber nicht mehr Freizeit kaufen.

Die GDL könnte unbefristet streiken - das auszusitzen wird schon schwer. Schlichtungen sind freiwillig. Und selbst wenn man sich auf eine Schlichtung einigt, muss man den Vorschlag am Ende nicht annehmen.

Solange Geld da ist. Niemand weiß, wie lange die GDL das wirklich durchhalten kann oder will am Ende. Aber Weselsky kann die Kasse eigentlich komplett auf 0 bringen, er ist dann ja eh weg. Ist ja nicht mehr sein Problem (so schätze ich ihn auch ein).

Umso leerer die Kasse wird, umso besser wird die Position der DB.

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Korrekt. Genauso wie niemand weiß, wie lange die Bahn das durchhalten kann oder will.

Ansonsten verstehe ich nicht, was der Verweis auf Weselsky soll. Er ist seiner Gewerkschaft verpflichtet, deren Mitglieder zu einem Großteil für den Streik sind. Was hat das also mit ihm als Person zu tun?

Die Signale stehen auf Streik: Bei der heute in Frankfurt am Main ausgezählten Urabstimmung der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) stimmten 97 Prozent der GDL-Mitglieder bei der DB AG und den Transdev-Unternehmen mit Ja und gaben damit den Weg frei für die Ausweitung der Arbeitskämpfe. Bei den Personaldienstleistern lag die Zustimmung bei 93 Prozent und bei der City-Bahn Chemnitz sogar bei 98 Prozent. Zur Urabstimmung aufgerufen waren die GDL-Mitglieder bei der Deutschen Bahn, Transdev, City-Bahn Chemnitz und den Personaldienstleistern assoft GmbH, Unternehmensbereich railmen, delphi personal GmbH, dispo-Tf Rail GmbH, First Passenger Rail Service Germany GmbH (PRS), MEV Eisenbahn-Verkehrsgesellschaft mbH, OLB Oderland Bahn GmbH, Rheinische Bahnpersonal- und Verkehrsgesellschaft mbH und RT&S Lokführer-Akademie GmbH. Die Wahlbeteiligung betrug über 70 Prozent.

Die Mitglieder MÜSSEN ja nicht streiken. Sie können auch zur Arbeit gehen. Tun sie aber nicht.

Am Ende entscheidet er doch, ob verhandelt oder gestreikt wird. Die Mitglieder wissen nicht, wie voll die Kassen sind oder wie lange die GDL das treiben kann.

Richtig. Wenn die Kassen aber leer sind, ist nicht mehr viel mit streiken.

Weselsky kann es egal sein, ob die Kasse komplett geleert wird. Den Mitgliedern allerdings nicht unbedingt. Denn dann wärst du in 24/36 Monaten in einer ziemlich schlechten Position.

Nein. Die Mitglieder haben das entschieden. Und entscheiden das jeden Tag selbst. Übrigens entscheidet man das auch nicht auf Basis der Gewerkschaftskassen, sondern ob man hinter den Forderungen steht oder nicht.

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Und was ist seine Alternative bei einer so deutlichen Abstimmung?

Streikbrecher – Wikipedia

Die meisten Satzungen von Gewerkschaften in Deutschland verbieten ihren Mitgliedern Streikbruch, wenn die Gewerkschaft zum Streik aufruft.[4] So sind Gewerkschaften auch berechtigt, Mitglieder, die dem Streikaufruf der Gewerkschaft nicht folgen, von der Mitgliedschaft auszuschließen.[5]

Ich weiß das. Im Vergleich zu anderen weiß ich, wie so ein Tarifstreit abläuft und was es bedeutet, gewerkschaftlich aktiv zu sein. Ob ich in der Gewerkschaft bin oder nicht, ist aber auch meine Entscheidung. Gefallen mir Verhandlungstaktik und / oder Forderungen nicht, trete ich aus.

Gewerkschaften werden Mitglieder in der Realität aber wohl eher weniger rauswerfen. Immerhin ist die Zahl der Mitglieder am Ende relevant.

Und als Nicht-Gewerkschafter bekommst den Abschluss auch, weil der Arbeitgeber dich wiederum nicht in die Gewerkschaft treiben will. Insofern: Der Arbeitnehmer entscheidet selbst. Du bist da also nicht drin, weil du nicht mit deren Aktivität einverstanden bist.

Rein rechtlich haben die Unternehmen allerdings das Recht, arbeitswillige Arbeitnehmer auszusperren und nicht arbeiten zu lassen. Wird bei den Lokführer wohl nicht passieren, weil da auch wenige arbeitende Lokführer nützlich sind.
Aber ganz in der Verantwortung der Arbeitnehmer liegt das nicht. Da hilft auch kein schneller austritt aus der Gewerkschaft, es können auch nicht Gewerkschaftsmitglieder ausgesperrt werden.