Streik bei der deutschen Bahn durch GDL

Und wenn man keine finden gibt es keine Reduzierung der Arbeitszeit. Checkst du wirklich nicht das das ein scheiß Angebot ist?

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Ja. Und wenn die vertraglichen Bedingungen halt nicht erfüllt werden, bleibt alles so wie es ist. Much wow.

Also nochmal: was genau hat sich geändert?

Die GDL hat übrigens auch Kompromisse vorgeschlagen. Etwa, dass man die Arbeitszeit stufenweise absenkt. „Unter Umständen vielleicht eventuell“ ist verständlicherweise nicht dabei.

Man muss seit Jahren Mitarbeiter finden. Ein paar findet man auch. Leider nicht genug.

Einfach mal ein anderes Beispiel.
Dein Chef bietet dir 10% mehr Gehalt an, du bekommst 5% sofort und dann nochmal 5% im Sommer.
Die 5% im Sommer bekommst du aber nur wenn das Unternehmen bis dahin 10% mehr Umsatz gemacht hat.
Dein Geschäftsbereich überperformed und ist bei 20%+, andere wiederum mit denen du nichts zu tun hast underperformen aber und die 10% im Sommer werden nicht erreicht.

Denkst du dir dann auch „ja ok war ja so vereinbart“ auch wenn dein Bereich die Vorgabe erfüllt hat? Wäre das fair in deinen Augen?

Ich trau der Bahn sogar zu das sie dann 10.000 neue Lockführer als Nummer eintragen und bei 9000 Einstellungen einfach Stop macht.

Verstehe deinen Vergleich nicht. Wenn die Vorgabe für die 5% ist, dass das Unternehmen 10% mehr Umsatz macht und es nur 5% am Ende gemacht hat, dann ist die Vorgabe eindeutig nicht erfüllt. Warum sollte es bei der Vorgabe eine Rolle spielen, welchen Umsatz der eigene Geschäftsbereich gemacht hat? Wenn das eine Rolle spielen würde, wäre die Vorgabe anders. Aber so ist es doch ganz klar.

Ist für mich 0 Vergleichbar mit dem Angebot der Bahn. Im übrigen hätte das mit dem Vorbehalt jeder gewusst, der nur einmal das Angebot der Bahn sich angeschaut hätte. Denn das ist nichtmal versteckt oder so.

Natürlich ist das vergleichbar. Es sind Bedingungen auf die einzelne Mitarbeiter keine Auswirkung haben.
Eine Firma kann auch vorsätzlich einfach an einem Ende Geld rausschleudern und somit die 10% in meinem Beispiel nicht efüllen um den Mitarbeitern dann nicht mehr Gehalt zahlen zu müssen.

Die DB macht ein Angebot mit einer Zahl X an neuen Lokführern die eingestellt werden müssen damit die Arbeitszeitreduzierung greift.
Die Kontrolle darüber ob diese dann am Ende auch eingestellt werden haben aber nicht die bereits angestellten Lokführer sondern einzig und alleine die DB selbst.

Der 2. Grund, warum die GDL nicht verhandeln will, war neben dem Punkt, dass die Arbeitszeitverringerung nur bei ausreichend Mitarbeitern gelten soll, übrigens die Weigerung der Bahn über Verhandlungen über einen Tarifvertrag mit Beschäftigten in der Infrastruktur.
Also etwas, was wohl aufgrund des Tarifeinheitsgesetzes gar nicht möglich ist.

Wie kann man nur auf der Seite der Bahn stehen? Es ist seit Jahren bekannt, dass es zu wenig Personal gibt und es wurde absolut gar nichts getan um Attraktivität zu generieren und somit Leute zu ziehen. Aber jetzt, auf einmal, soll einem Versprechen der Bahn blind geglaubt werden und am verhandelstisch massiv zurückgesteckt werden. Seitens GDL natürlich?
Ich kann das nicht verstehen.

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Weil leider ein Großteil der Leute nicht wahrhaben wollen, dass Mitarbeiter von einem kritischen Dienstangebot, welches täglich bundesweit benutzt wird, auch ein Recht auf faire Arbeitsbedingungen haben. Wer auf der Seite der Bahn steht ist entweder selbst viel zu privilegiert in seinem 8to5 Job oder einfach egoistisch

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Das ist einfach der typisch deutsche Egoismus, weil man in dem Fall betroffener ist. Die Leute würden sich absolut nicht aufregen, wenn sie selber davon nicht betroffen sind.

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Das Tarifeinheitsgesetz greift bei der Bahn auch bei anderen Situationen nicht. Darüber hinaus war die Forderung, dass die GDL auch für andere Beschäftigte Tarifverträge verhandeln darf, schon mehr als einmal eine Forderung. Gescheitert sind die Verhandlungen daran noch nie.

Ich tippe mal darauf, dass die Streiks ein Ende haben, sobald die Bahn ernsthafte Angebote abgibt.

Man muss nicht auf Seite der Bahn stehen um den Streik unnötig zu finden.

Die Bahn ist aufgrund der Personalsituation gezwungen in Attraktivität als Arbeitgeber zu investieren. Und das bedeutet immer verbesserte Arbeitsbedingungen - in welcher Form auch immer.
Wenn die Bahn dort nicht arbeitet wird sie oder so zu Grunde gehen weil angestellte Lokführer zur besser bezahlenden Konkurrenz wechselt. Wie soll ein Unternehmen überleben wenn sich das nicht ändert? Wir sehen ja in anderen Branchen, wie sich die Arbeitsbedingungen für die knappen gut ausgebilderten Fachkräfte verbessert: IT Unternehmen können sich praktisch kaum erlauben KEIN HO zu ermöglichen, wenn sie überleben wollen.

Alles in allem reicht der vorhandene Druck aus dem Arbeitsmarkt aus um am Verhandlungstisch ein gutes Ergebnis zu erzielen. Ich bleibe dabei - der Streik ist unnötig.

Heißt nicht, dass ich den Bahnvorstand in irgendeiner Weise toll finde :confused:

macht dies aber lt. der News von Ovi seit 2016 nicht, ansonsten würden sie jetzt nicht mit runter gelassener Hose dastehen. Der Druck ist anscheinend nicht hoch genug, sonst hätte sich ja etwas bewegt. Daher ist der Streik schon berechtigt, da sonst wieder nur bla bla rauskommt und die Bahn die Personalsituation in den nächsten Jahren weiterhin nicht verbessert. Ich kann nicht nur jammern, dass kein Personal da ist, wenn ich keine entsprechenden Maßnahmen initiiere.

Irgendwie verstehe ich deinen Post nicht. Du beschreibst basically alle Punkte, die pro Streik sind, man muss die Arbeitsbedingungen verbessern und Attraktivität des Jobs steigern, um mehr Personal zu bekommen. Seit Jahren passiert seitens der Bahn aber nichts, also ist der Streik eben das letzte Mittel, oder hab ich dich irgendwie missverstanden?

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Alles in allem reicht der vorhandene Druck aus dem Arbeitsmarkt aus um am Verhandlungstisch ein gutes Ergebnis zu erzielen. Ich bleibe dabei - der Streik ist unnötig.

Ja tut er offensichtlich ja nicht? :D
E: Achso, dass die Begründung wieso der Streik unnötig ist - sorry. Ja seh ich anders und sieht man ja auch in der Realität, dass es nicht so ist

Mitarbeiter können doch auch einfach weiter Überstunden kloppen anstelle das wir den Job attraktiver machen und mehr Leute einstellen.
:pika:

Wie kann man davon sprechen, dass der Druck des Arbeitsmarktes ausreicht, wenn die Angebote der Bahn bislang allesamt nicht annähernd zufriedenstellend waren?

Nein, sieht man nicht. Da man nicht verhandelt. Das verstehen hier leider einige Leute nicht. Das Angebot der Bahn wird nie der Forderung entsprechen. Das sind Sachen, die dann in Verhandlungen verhandelt werden, um auf einen Konsenz zu kommen, der für beide Seiten okay ist.

„Was ihr uns anbietet, entspricht nicht im entferntesten dem, was wir uns vorgestellt haben. Ihr zeigt keine Bereitschaft, uns in unseren Kernforderungen entgegenzukommen. Lass mal verhandeln“. So ungefähr?

Hast du schon mal einen Tarifstreit mitgemacht? Oder irgendeine Verhandlung?

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du weißt aber schon, wie Verhandlungen ca ablaufen?

e// ovi war schneller