Streik bei der deutschen Bahn durch GDL

Ist das eine Annahme von dir, weil das in der Theorie so möglich ist oder ist das Realität bei der Bahn?

Ist 2800 nicht ein recht normales Gehalt nach einer Ausbildung? Klar gibt’s Berufe wo es mehr gibt, aber auch weniger

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, haben Beschäftigte in Vollzeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung im April 2022 durchschnittlich 3 521 Euro brutto verdient.

Quelle

Wenn man nun bedenkt, dass ohne Lokführer offenbar die Welt stillsteht, ist es wohl eher weniger „recht normal“. Vielleicht sollte man auch mal vom „Ausbildungsberuf“ weg kommen, sondern mit ansehen, was die Folgen sind, wenn die Personengruppe nicht arbeitet.

Halbwissen muss ich gestehen… mein Schwager ist bei der Bahn und der ist von der Nachtschicht befreit. Ist jetzt natürlich die Frage, ob das arbeitsvertraglich geregelt ist oder er das aus gesundheitlichen Gründen so ist. Das kann ich gerade nicht beantworten. Rein von der Theorie her wüsste ich aber nichts was dagegen spricht. Selbst bei Krankenhäusern geht das und die sind nun noch schlimmer dran als die Bahn :smiley:
Falls hier einer das fundiert widerlegen kann entschuldige ich mich für eventuelle Falschaussagen.

Wenn ich das richtig sehe sind das aber Zahlen über alle Befufserfahrungen. Die 2800 EUR für Lokführer gilt ja nur für Berufseinsteiger (nach Ausbildung), also kann man die nicht mit den 3550 vergleichen.

Und warum sollte man vom „Ausbildungsberuf“ weggehen? Welcher Beruf wird denn nach seiner „Wichtigkeit“ bezahlt?

Wenn die Streiks gut laufen vll bald Lokführer :kekw:

Uff, ich mag solche Statistiken nicht. Ich hatte nach meiner Ausbildung 2500 brutto, meine Freundin wurde ein Mindestlohnarbeitsvertrag angeboten. Den hat sie abgelehnt und sich bei der PVS im HR beworben, die hätten 2300€ brutto bezahlt.
Recherchen im Internet ergaben ein Einstiegsgehalt im HR als Kauffrau für Bürokommunikation zwischen 2100-2400€.

Ich weiß, diese Ausbildung ist nicht „wertig“ was Bezahlung angeht aber die Angabe dass man im Schnitt 3500€ brutto kommt mir enorm hoch vor.

Ah okay, wir reden von zwei verschiedenen Sachen. Ich hatte 2800€ als Berufseinsteiger gemeint und du eine Statistik von Menschen mit Berufsausbildung in Vollzeit gepostet.
Da haben wir aneinander vorbei geredet

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Weil man offenbar damit versucht, die Wertigkeit des Jobs herabzustufen. Ich kann’s nicht oft genug sagen: offenbar schafft es eine kleine Berufsgruppe, das Land lahm zu legen, sobald sie nicht zur Arbeit erscheint. Sie scheint also sehr wichtig zu sein. Da spielt es keine Rolle, ob’s ne Ausbildung oder n Studium ist, was man dafür benötigt.

Fluglotsen zb.

Vorstände werden auch meistens nach Erfahrung und Wichtigkeit bezahlt. Ja, idR haben sie ein Studium. Es gab sie aber auch schon ohne. Ich glaube kaum, dass man denen dann nur 2 Mark Fufzig bezahlt hat.

Abgesehen davon: vllt muss man da mal ansetzen. Wir merken nicht nur bei den Lokführern, dass Fachpersonal fehlt. Weil irgendwie jeder genau so denkt. Weil Berufe einfach unattraktiv werden, weil man nicht ordentlich bezahlen möchte. Und dann schaut man in die Röhre und weint und keiner kann es sich erklären.

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Ich weiß gar nicht, warum für dich „Ausbildungsberuf“ eine Abwertung ist? Vor allem wenn du später selber von Fachpersonal sprichst. Mit dem „Fachkräftemangel“ sind genau die gemeint: Leute mit abgeschlossen Ausbildung oder Studium.

Klar hast du einen Punkt: Lokführer können das halbe Land lahmlegen. Das ist zB der Grund, warum es die GDL überhaupt gibt und nicht nur die EVG. Aber wenn man dem Argument folgt hätten Lokführer das „Recht“ eine größere Erhöhung auszuhandeln als etwa Zugbegleiter?

Es geht nicht pauschal um die Bezeichnung „Ausbildungsberuf“, sondern um die Betrachtung des Gehalts in Verbindung mit dem Begriff. Die Message ist doch: Die sollen zufrieden sein, immerhin ist es nur ein Ausbildungsberuf.

Ich verstehe die Aussage ehrlich gesagt nicht? In Tarifverhandlungen kann es auch passieren, dass für die eine Berufsgruppe eine andere Erhöhung erstritten wird als für die andere. Wieso soll das nicht rechtens sein? Wenn wir zwischen GDL und EVG vergleichen, ist das sogar noch einfacher? Ja, natürlich kann es da unterschiedliche Abschlüsse geben. Es sind auch unterschiedliche Tarifparteien.

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da wir hier eine marktwirtschaft haben, hätten lokführer übrigens auch das „recht“ drölfzigmilliarden euro pro minute für ihre arbeit zu verlangen.

„fair“ ist erstmal der preis, zu dem sich genug menschen finden, die zu den bedingungen den job machen.

Ich weiß nicht wo du diese Message rausgelesen hast, aber meiner Meinung macht es Sinn, Berufe mit ähnlicher Ausbildungsdauer und -art zu vergleichen. Ob es jetzt ein Studium ist, eine Berufsausbildung oder eine halbjährige Einlernphase in einem Hilfsjob.

Mit dem „Recht“ meinte ich nicht juristisches Recht. Natürlich dürfen sie das so aushandeln.

Ich wollte auf dein Argument eingehen „weil sie das Land blockieren können, dürfen sie mehr verlangen“. Das finde ich nicht richtig. Denn daraus impliziert sich ja, dass wer nicht so viel blockieren kann, nicht so viel fordern kann.

Nach meiner Meinung nicht. Und das spiegelt die Realität ja auch nicht wider.

Habe ich nie gesagt. Ich sage: Man erkennt daran, wie wichtig sie sind. Weil offenbar ja niemand darauf verzichten kann, dass die Bahn fährt.

Bei Pflegekräften z.B. würden Menschen einfach wegsterben. Das hätte zur Folge, dass nicht mal mehr Krankenhausbetten blockiert würden - und trotzdem sind sie offenbar wichtig.

wenn jeder Beruf auf einmal attraktiv wäre, wäre automatisch auch jeder Beruf direkt wieder unattraktiv!!

Außerdem ist dein Ansatz von Wichtigkeit total falsch bzw. viel zu vereinfacht dargestellt. Unsere Wirtschaft bildet mehrere in sich verzahnte Ketten und Kreisläufe und daher kann man durchaus Berufe aufgrund einzelner Merkmale miteinander vergleichen. Und wenn da ein Teil wegbricht vieles andere ebenfalls zusammen bricht. Du nennst jetzt nur die Lokführer könnten das lahm legen. Ist halt nicht so. Diese sind eher nur die Spitze des Eisberges, da sie dann den Zug fahren. Ohne Techniker die die Züge warten oder bauen würde auch nichts funktionieren. Die benötigen wieder Material und Energie. Alle Menschen müssen mit Lebensmitteln versorgt werden, wo wieder weitere Berufszweige ins Spiel kommen. Bricht da ein was weg bricht alles zusammen in dem entsprechenden Kreis bzw. der Kette zusammen. Es ist also absolut falsch die Lokführer da so gesondert heraus zu nehmen.

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Du vergleichst jetzt aber das Einstiegsgehalt mit dem Durchschnittsgehalt. Das macht keinen Sinn.

In Deutschland liegt das Einkommen der Lokführer monatlich um 90 Euro über dem Durchschnittslohn. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit lag das mittlere Gehalt in 2022 bei 3.735 Euro brutto pro Monat.

Das gilt für jeden zweite Berufsgruppe in Deutschland. Die anderen können halt nicht so streiken. Die Auswirkung wären aber die gleiche. Das Land wäre lahm gelegt.

Naja, es macht es halt schwer einen Beruf zu vergleichen. Wo liegt man als Berufseinsteiger dann deiner Meknung nach mit 2800 EUR, wenn man auch Hilfskräfte mit Mindestlohn und Masterabsolventen nach Ausbildung und Studium berücksichtigt?

Ok, wenn du das wolltest nicht sagen wolltest: Was war dann deine Intention zu sagen, dass Lokführer „wichtig“ sind? Die Schlussfolgerung „wichtiger Beruf“ → mehr Geld ist ja dann wohl falsch.

Verstehe nicht, was du von mir möchtest.

Gott, jetzt fängt das wieder an. Nochmal für dich - auch wenn schon mal erklärt. Ich habe nie gesagt, „weil sie das Land blockieren, dürfen sie mehr verlangen“. Ich sagte: daran erkennt man, dass ihr Job wichtig ist. Und deshalb dürfen sie mehr verlangen. Die Schlussfolgerung: Wichtiger Beruf → mehr Geld ist also richtig.

Ist das wieder so eine Vermutung oder kann man das belegen?

Sagt der, der Einstiegsgehälter mit Durchschnittgehälter vergleicht um die schlechte Bezahlung zu unterstreichen.

Du kannst fast alle Berufsgruppen nehmen. Wenn da alle streiken, geht nichts mehr. Seien es Kassierer, ITler, Polizisten, Ärzte, Einzelhandelskaufleute.

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Gott, dass dir das nicht peinlich ist. Als mein Post kam, hat niemand von Berufseinstieg gesprochen - jedenfalls nicht in dem Post, auf den ich mich bezog. Da stand „nach einer Ausbildung“. Das sind leider zwei verschiedene paar Schuhe.

Fossi hat es bereits gerade gerückt - danke nochmal an der Stelle.

ich ignoriere dich dann mal wieder.

Du sagst doch auch, dass alles zusammen bricht, wenn die Lokführer nicht fahren und niemand auf sie verzichten kann und sie das GANZE LAND!!! lahm legen können? Ist das denn wirklich so?

In Deutschland werden nur 20% der Güter über Schienen transportiert.
Zu Corona als keiner Zug fahren durfte haben wir auch überlebt. Die meisten Haushalte haben doch Autos. Am Ende leiden bei dem ganzen Thema eh wieder nur die Einkommensschwachen, die sich kein Auto leisten können.

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