Streik bei der deutschen Bahn durch GDL

What? Die Leute sollten mehr verdienen, weil sie zum Verkehrswandel und Klimaschutz beitragen? Hab ich das richtig verstanden?

ich würde da eher die große verantwortung für tausende fahrgäste anführen. aber ist nur meine persönliche meinung.

Die Leute sollen mehr verdienen, weil sie offenbar essentiell sind, um den deutschen Güter- und Personalverkehr aufrecht zu erhalten. Beides offenbar nicht ganz so unwichtig für das Land

Da gehe ich mit. Aber nicht aufgrund von Verkehrswandel und Klimaschutz, wtf.

meiner meinung nach ein sehr interessantes interview/gespräch mit weselsky. die stunde kann man sich gut geben

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also ohne das nun gesehen zu haben (bin gerade dabei, es nebenher zu hören): auf RTL gab’s letztens nachts einen Beitrag mit ihm, bei dem er erklärt, weshalb die Arbeitszeitreduzierung den Schichtarbeitern so wichtig ist. Finde wirklich erstaunlich, wie die Schicht eines Bahners geplant ist. Richtig eingewöhnen kann man sich da wohl nie.

Wie sieht die Schicht denn bei denen aus? Klingt nach voll-konti?

Lokführer fahren im unregelmäßigen Schichtdienst, d.h. der Schichtbeginn kann zu jeder Tageszeit erfolgen und das Schichtende ebenso. Typische Schichtzeiten können genauso von 4:27 bis 15:12 liegen wie 13:10-19:43, 19:16-2:19 oder 21:36-7:08 . Von den Einsatzstellen aus sind unterschiedliche Strecken zu befahren.

fernbahn.de - private Internetseite von Marcus Grahnert.

Sie erläutert: „Unsre Arbeit ist das, was man ‚unregelmäßigen Wechseldienst‘ nennt. Die meisten kommen schon mit regelmäßiger Wechselschicht auf Dauer nicht klar, aber bei uns ist oft Früh-, Spät- und Nachtdienst in einer Woche. Und als Lokführerin musst du immer zu 100 Prozent aufmerksam sein! Keiner von uns kann mehr richtig schlafen.“

Die Zugführerin bestätigt: „Ich hätte zum Beispiel diese Woche mehrere Frühdienste, dann einen langen Tag und von Sonntag auf Montag Nachtschicht.“ – „Es hat alles seine Grenze“, kommentiert die Kollegin. Ein Kollege ergänzt: „Ein Privatleben zu organisieren, ist wirklich super-super-schwierig.“

Quelle

Ich persönlich kann mir vorstellen, dass das super anstrengend ist auf Dauer, weil der Körper sich eben nie 100% dran gewöhnt. Irgendwie war mir nicht klar - auch wenn es logisch ist - dass die Schicht sich an den Abfahrtszeiten orientiert.

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Ich sag mal so… jeder hat sich den Beruf frei ausgewählt und seinen Arbeitsvertrag freiwillig unterschrieben. Dann aufgrund des Schichtdienstes rumzuheulen ist einfach dämlich meiner Meinung nach. Zumal man jederzeit angeben kann, dass man bestimmte Schichten nicht macht. bekommst dann halt die Zulagen nicht.

Trotzdem können sie doch eine Veränderung anstreben.
Ist in der Hotel-/Gastrobranche ähnlich scheiße mit den Wechseldiensten. Da kannst du auch schwer Privat- und Berufsleben vereinbaren.
Klar können sie rumheulen oder sich was anderes suchen. Dann fehlen noch mehr Menschen, die diesen Beruf ausüben. Und dann haben wir den Salat.
Du siehst worauf ich hinaus will oder?

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Öh. Ja genau. Oder man hat grundsätzlich Bock auf den Job und entscheidet sich deshalb dafür, kämpft dann aber für bessere Bedingungen.

Ist aber sicher ein Grund, weshalb keiner mehr Bock auf den Job hat und Nachwuchs fehlt. Was wiederum dazu führt, dass es manche Verbindungen eben nicht mehr gibt oder nicht mehr geben wird. Oder seltener.

Vielleicht haben sich aber manche Situationen auch verschlimmert im Laufe der Zeit und man möchte das nun eben ändern?!

Das was die da machen ist aber schon kein normaler Schichtdienst mehr.
Normal ist das du z.B. 1x pro Woche die Schicht wechselst aber nicht mehrmals pro Woche.
Das würde sich garantiert auch regeln lassen wenn man wollte.

da bin ich schon eher bei euch.

Auch hier finde ich, dass man mit guter Digitalisierung und Autonomen/halbautomonen Fahren die meisten Probleme lösen kann. Warum genau muss bei solchen Nachtfahrten oder bei Güterverkehr dann unbedingt ein Zugführer im Zug sein? Man kann doch praktisch digitale Cockpits haben und Zugführer die zu festen Zeiten arbeiten sitzen irgendwo in der Zentrale und steuern die Züge nur bei Problemen(also immer aktuell xD). Das da vorne im Zugwagen einer sitzt ist halt wirklich unnötig heutzutage

Kann man haben, hat man aber net. Das wird alles in Deutschland noch dauern und da wird man sicher die Ticketpreise verdoppeln müssen, bevor man sich etwas leisten kann!

Wir haben ja nicht mal automatisierte U-Bahnen mit Absperrungen am Bahnsteig, geschweige denn automatisierte Fahrkartenkontrolle mit Zugangsschranken lol

das würde ja investitionen erforden und das i-wort ist ein buh-wort in diesem land.

übrigens für wirtschaftsnerds vielleicht ganz interessant:
hohe löhne und hohe investitionen korrelieren in der realität oft stark miteinander (entgegen dem, was man wahrscheinlich an vielen universitäten lernt).
wenn arbeit teurer wird, gibt es auch mehr anreiz, diese zu ersetzen. in deutschland haben wir seit jahren stagnierende reallöhne und relativ geringe investitionen im privaten wie staatlichen sektor.

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Die Bahn wirbt doch mit „Bahn der Zukunft“ :cry:

Mein Vater (Zugführer) ist sehr skeptisch was automatisierte Züge angeht.
Aktuelles Beispiel: bei Frost und Nebel fallen viele Sensoren oder sonstige technische Einrichtungen am Zug aus oder schalten auf „manuell“.
Dann heißt es Fahren auf Sicht ohne Hilfe einer Technik.

Ansonsten kann er die niedrige Bezahlung der Zugführer (Einstiegsgehalt 2800€ brutto ohne Zulagen) bestätigen.

@Trollface1337 wie meinst du das in deinem Post, dass Zugführer bestimmte Schichten einfach verweigern können und lediglich die Zulage nicht bekommen?
Ähh nein? Die bekommen ihre Schichten vom Vorgesetzten aufs Auge gedrückt und haben kein bis wenig Mitspracherecht. Friss oder stirb heißt es da.
Mein Vater hat das Glück, dass viele junge Lokführer das Geld von den Zulagen brauchen um über die Runden zu kommen und deshalb hat mein Vater wenige Nachtschichten und wenig Schichten am Wochenende.

Allgemein ist die Personalsituation eine Katastrophe. Seit Monaten gibt es auf der Dienststelle von meinem Vater einen „Notfahrplan“.

Wäre er nicht einer der letzten Beamten als Zugführer geworden und hat dadurch einen deutlich höheren Verdienst als die tariflichen Zugführer, hätte er schon lange seinen Job gekündigt.
Zitat: den Scheiß mit den Rahmenbedingungen als Angestellter zu machen ist einfach Irre

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geht mir nicht ums spontane verweigern. Man kann vorher im Arbeitsvertrag aber klären, dass man bestimmte Schichten nicht macht. Wenn man das nicht macht ist man natürlich dem Personalplaner ausgesetzt.

Und die DB macht solche Verträge? Kann ich mir ja irgendwie nicht vorstellen.