rj Elterntreff

Das klingt für mich aber jetzt nach nachgelagerter Aufbereitung, weil Person A ja wahrscheinlich so gereizt ist, sich vllt selber noch schämt, eher Beißreflex zeigen würde, oder? - aber was wäre die unmittelbare Reaktion?

Dem Partner vor den Augen der Kinder klar zeigen, dass diese Art von Verhaltenssanktionierung unerwünscht ist. Aus meiner Sicht wäre es noch fataler, wenn das Kind zusätzlich zur Bestrafung noch die Erfahrung macht, dass beide Elternteile keinen Schutz bieten und das Verhalten dulden

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also ich auch im Affekt darf das nicht passieren. Keine Ahnung wie oft ihr überhaupt schon mal ggü irgendjemand mal handgreiflich wurdet, aber ich wurde bisher 3x in meinem Leben von anderen Menschen angegriffen und einmal habe ich mich gewehrt (ebenfalls zugeschlagen). Selbst habe ich nie jemanden angegriffen und habe da eine gigantische Hemmschwelle. Kann es mir nicht vorstellen, dass ich einfach so mal gegegenüber jemand handgreiflich werden könnte.

Ist natürlich nur meine Meinung und jeder hat hier evtl. andere Lebenserfahrungen gemacht, aber selbst eine Ohrfeige (auch im Affekt) ist für mich ein absolutes No-Go. Da dann besser vorher Stresstherapie oder whatever, wenn man der Meinung ist, dass man das nicht unter Kontrolle haben sollte. Für das Kind sind die Eltern die wichtigsten Bezugspersonen und da muss einfach vollstes Vertrauen und Schutz gegeben sein (ganz egal wie asi sich das Kind verhält).

Selbst laut werden ist ja schon grenzwertig und sollte die maximale Ausnahme sein. Da geh ich danach auch immer zu meinen Kindern und entschuldige mich dafür und versuche dann zu erklären, warum ich laut wurde.

Bin da absolut bei dir. Habe auch selten in meinem Leben Gewalt erlebt und mich auch noch nie so richtig außerhalb der Sportmatten o.Ä geboxt. Klar hat man als Jugendlicher mal paar Raufereien, aber so richtig Gewalt habe ich nie erlebt. Meine Eltern haben uns sehr behütet und konstruktiv erzogen und ich war immer schockiert, wenn so „Problemfälle“ aus unserer Schule/Dorf erzählt haben, wie ihre Eltern sie verprügeln für schlechte Noten o.ä

Ich finde es aber trotzdem auch schwierig von Eltern, gerade von jungen Eltern, zu erwarten selbst im Affekt die Kontrolle zu behalten. Erziehung von Kindern ist wahnsinnig herausfordernd und hat ja massive Auswirkungen auf das individuelle Leben. Der eine Charakater kann da besser mit umgehen als der andere und man muss ja auch erst einmal Erfahrungen in dieser Rolle sammeln und die eigenen Erwartungen regulieren. Ich finde da darf man Fehler nicht verteufeln und den Eltern sofort Vorwürfe machen, so lange Sie im Nachhinein eben selbstkritisch mit der Situation umgehen und den Fehler korrigieren.

Meine Mutter hatte auf jeden Fall auch einmal so einen Moment und hat sich dann aber massiv dafür unter Tränen entschuldigt und es ist bei der Ausnahme geblieben. Da war ich in so ner Wutphase und habe innerhalb ner Woche meiner Schwester aus Versehen den Arm gebrochen, meine Klarinette kaputtgemacht, aus Langweilie alle Autos unserer Nachbarn mit Steinen beworfen, meiner Mutter die neue Brille zerbrochen und vor Wut die Glastür im EG zertreten :D Nach der Glastür hat sie mir im Affekt auf den Hintern gehauen und wir waren beide so erschrocken, dass wir geheult haben.

Wenn ich dann sehe, was ich später als Teenager fürn Shit verbrochen habe und wie chillig meine Eltern damit sowie mit den Verfehlungen meines jungen Bruders umgegangen sind. Eltern wachsen eben auch in die Rolle rein.

Laut war es bei uns oder in den Elternhäuser meiner Freunde aber immer. Wenn man viele Geschwister hat, gerade im Teenie-Alter, haben Eltern doch gar keine andere Chance für Ordnung zu sorgen :D Speziell wenn Teenies absolut provozieren und 0 Bock haben. Da probiert man es 2-3 mal ruhig und konstruktiv und irgendwann hilft nur Lautstärke (oder PC Verbot :( )

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Meine Partnerin würde direkt merken, dass das Scheisse war und die Situation entschärfen. Ich wäre da nicht gefragt; ein „Eingeifen“ wäre nicht erforderlich.
Ich müsste das danach auch nicht noch mal groß mit ihr aufarbeiten. „War Kacke, ne.“ „Jo.“ „Jo.“

Ich habe gar keine Erfahrung mit Gewalt, von so kleinen Raufereien im Kindergarten oder der Grundschule Mal abgesehen. Habe mich nie geprügelt und auch sonst nie groß was angestellt.

Im Gegenteil, ich immer derjenige gewesen, der neben die ‚Problemkinder‘ gesetzt wurde weil ich so besonnen war und immer so beruhigend auf sie gewirkt habe.

Auch heute würde ich sagen, dass sich daran nicht viel geändert hat. Trotzdem gilt das oben geschriebene.

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Da is ja dann eher die Frage, warum du der Meinung bist, dass du das nich kategorisch ausschließen kannst. Also was genau schaltert dich als besonnenen Erwachsenen dann so, dass du glaubst, dass du deine Handlung nicht mehr kontrollieren kannst?

@DonaldFD Würde das Kind vermutlich schützen / trösten und dann im Nachgang mit der Partnerin klären, was da gerade passiert ist. Is aber eine für mich schwer vorstellbare Sitation, weil meine Frau da genauso tickt wie ich. Das gerade geschriebene wäre also meine Wunschreaktion, wies dann tatsächlich aussehen würde: ka, wäre glaube erst ma geschockt und müsste mich dann bemühen, fürs Kind die Fassung zu wahren.

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Das kann ich nicht genau benennen, es ist ja auch zum Glück bisher nicht vorgekommen. Aber ich weiß einfach, dass mich das Kind durchaus so auf die Palme bringen kann, dass ich nicht ausschließen kann, dem Kind in einer wie auch immer gearteten Situation, eine Backpfeife zu geben. Es wäre Selbstbetrug und falsch zu behaupten, dass mir das unter keinen Umständen passieren könnte.

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Mein Gott man sollte hier vielleicht auch nicht übertreiben mit der Psychoanalyse und Mehl vielleicht einfach ein paar Unsicherheiten zugestehen.

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von dem was mehL hier über sich und seine Charakter schreibt, skizziert er für mich auch eher einen one in a million case und will sich daher nicht 100% festlegen. Aber in der Realität ist er vmtl. auch meilenweit davon entfernt seinem Kind eine Ohrfeige zu geben (gehe hier auch von jüngeren Kindern aus, welche noch kein wirkliches Konsequenzdenken haben).

Falls dann später mein 16-jähirger Sohn meine Frau eine Schlampe nennt und mich einen Hurensohn, wüsste ich Stand jetzt auch nicht wie ich darauf reagieren würde, aber wahrscheinlich würde dann der Jüngere Folgendes von sich geben

und wir würden uns bedröppelt in unser Zimmer verkriechen und weinen :sob:

Haette haette, sollte sollte. Lest mehLs Text noch einmal aufmerksam und es gibt keine Diskussion mehr. Wir schweifen hier vollkommen vom Thema ab durch diese Pseudotherapie.

Mich interessiert zB auch der Faktor des „auf die Finger hauen“ in der Ausgangsfrage. Man assoziiert die Handgreiflichkeit/Gewalt gegenueber dem Kind irgendwie automatisch mit dem auf den Po hauen und der Ohrfeige. Das sind klare No-Gos, das sehen wohl alle so. Aber ist ein auf die Finger „hauen“ (muss ja nicht doll sein) ok? Ich sehe mich da in gewissen Situation schon in Gedanken dabei. Noch ist es bei uns nicht so weit, der Jung ist knapp 3 Monate und greift mehr schlecht als recht, aber irgendwann greift er ggf. in sein verderben. Habt ihr das nur mit Worten geloest bekommen?

Edit: Auch hier geht es um die affektive Reaktion von mir und nicht um das als Grundlage der Erziehung oder fuer einer Erklaerung gegenueber dem Kind regelmaessig einzusetzen. Aber ich sehe das zB als nicht wirklich schlimm an, wenn es die Situation erfordert hat. Dieses Denken setze ich eigentlich voraus, aber ich habe gerade nachgedacht und glaube ich muss das nochmal extra betonen.

Habe meinen Kindern schon auf die Finger gehauen. Habe sie auch schon an beiden Oberarmen gegriffen und lauter gefragt: WAS IST LOS MIT DIR? Ich fürchte, dass das nicht geschadet hat.

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Statt im Affekt handeln könnte man das Ganze auch als Entgleisung beschreiben.

Ich sehe nach wie vor nicht, in welcher Weise das notwendig wäre und auch gerechtfertigt sein sollte (gehe nach wie vor davon aus, dass wir von kleineren Kindern reden). Auch auf die Finger hauen finde ich befremdlich? Wozu? Was hat das Kind gemacht, dass es von seinen Vertrauenspersonen „physische Gewalt“ abbekommt?

In der Regel benehmen sich ja Kinder daneben, wenn sie nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie gerne hätten. Sprich der „Fehler“ liegt hier erstmal bei den Eltern. Das Kind versteht ja nicht, was du grad Wichtiges machst oder warum du ihm grad keine Aufmerksamkeit schenken kannst. Es dann zusätzlich noch bestrafen, weil es gerne Zeit mit dir verbringen möchte ist da ja nur kontraproduktiv.

Bin sicher nicht prefekt in der Erziehung, aber für mich ist das dann immer irgendwie ein Zeichen, dass man grad zu faul für richtige Erziehung ist. Merke ich bei mir auch, wenn ich dann kurz lauter werde um meinem Kind gegenüber kurz Dominanz zu zeigen. Aber im Endeffekt bringt das ja auch nur kurz Ruhe und das Kind lernt eben, dass es auch laut sein muss, um sich durchzusetzen und so geht das dann weiter. Oder eben mit „auf die Finger hauen“ dem anderen zeigen, dass man stärker ist und der sich damit zu fügen hat.

Man muss sich ja auch mal anschauen, dass sich Kinder nahezu komplett den Entscheidungen der Eltern unterzuordnen haben und meistens ein nein statt ein ja als Antwort bekommen. Klar macht man extrem viel für die Kinder, aber das meiste kommt bei denen ja so nicht an, weil es für sie eh selbstverständlich ist, da sie ja so aufgewachsen sind.

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Kann insgesamt zum Thema nur die Gewaltfreie Kommunikation empfehlen - gibt auch nen netten Podcast von Kathy Weber auf den gängigen Plattformen. Hilft einem nochmal gut den Spiegel vorzuhalten, sich zu hinterfragen und zu überlegen, was man alles besser machen kann.

jemand ein tipp zum thema im eigenem bett schlafen?

unsere kleine (8monate) schläft seit paar monaten zwischen uns im elternbett, langsam macht sie sich aber mega breit und bewegt sich auch viel um die eigene achse^^

wir haben ein beistellbett fürs elternbett, sobald sie aber darin abgelegt wird, schreit sie am laufenden band, wenn man sie dann rüber ins elternbett legt, ist direkt ruhe…
beistellbett ist natürlich auch nicht so groß, dass sie da sich viel drehen kann usw…

jemand ein tipp oder erfahrungen wie wir sie langfristig in ihr eigenes bett bekommen?

Meiner Erfahrung nach haben die schon grundsätzlich Bock auf das eigene Bett, insbesondere später wenn man dann ein richtiges Daheim stehen hat. In dem Alter hat unser Kleiner allerdings soweit ich mich erinnern kann häufig bei uns geschlafen. Ist vielleicht einfach noch ein bisschen früh für dein Kind allein zu schlafen. Würde es vielleicht häppchenweise versuchen, jedes mal wenn das Kind knallmüde ist, die ganzen Nickerchen ins Beistellbett zu verlagern.

Unser meldet sich mit bald vier immer noch jede Nacht und will irgendwann zwischen 2 und 5 rüber zu uns. Nervt mega.
Wenn er das mal verpennt ist er am Morgen richtig mies drauf, weil nicht genug gekuschelt…

Das macht unsere Tochter mit 9 Jahren noch , immer mal wieder :smiley:
Für uns aber kein Problem, wir genießen es.

Es wird seit ca. einem Jahr auch immer weniger, das man es fast schon vermisst…

Da hatten wir ziemlich Glück, unsere Tochter schläft seit ungefähr ihrem ersten Geburtstag in ihrem Bett in ihrem Zimmer. Dann in 99% der Nächte von 19 Uhr bis 7 Uhr durch.
Haben sie genauso ins Bett gebracht wie vorher, nur eben in ihr eigenes Bett gelegt :man_shrugging:

Immer mal wieder wäre ja auch voll okay =D

Einschlafen ist auch im eigenen Zimmer und eigenem großen Bett.