War in Äthiopien, als der Damm noch im Bau war. Was drumherum mit der Bevölkerung, insbesondere nomadischen Stämmen, passiert ist, grenzt an ein Trauerspiel.
Die hohe Verschuldung zur Finanzierung ist auch mehr als kritikwürdig. Die Begründung zum Bau sowieso. Stromtechnisch wird das Land allerdings sicherlich profitieren.
Großer Knackpunkt ist aber auch der Klimawandel. Das Horn von Afrika leidet schon lange und wiederkehrenden und langanhaltenden Dürren(teils mehrjährig). Das beeinflusst auch das Klima in Äthiopien. Kein Monsun, kein Stauwasser. Große Lotterie bei unklarer Zukunft. Der Nilpegel fällt sowieso schon.
Was die Verträge zwischen den Staaten angeht. Ich bezweifel, dass Äthiopien es auf einen direkt Konflikt mit Ägypten ankommen lässt. Das ägyptische Militär ist das mit Abstand stärkste in Afrika und auch nicht zimperlich. Äthiopien hat zudem genügend innenpolitische (z.T. militärische) Konflikte und leidet unter den Konflikten im Umland (Somalia, Sudan, Südsudan, Eritrea). Daran ist Ägypten auch nicht unschuldig. Die ägyptische Versorgung ist aber generell erst einmal nicht gefährdet. Selbst, wenn Äthiopien das Wasser „abdrehen“ sollte. Die haben einen eigenen Stausee im Nil.
Der Sudan ist aufgrund der innenpolitischen Lage aber gefickt. Dort spielt sich die vermutlich schlimmste Krise weltweit ab, mit über 25 Mio hungernden Menschen und Bürgerkrieg. Trotzdem wird Äthiopien sich es auch mit den Konfliktparteien nicht verscherzen wollen. Die sind zu allem fähig.
Sinnvollerweise hätten alle drei Staaten den Damm zusammen gebaut…