Nachrichten aus Europa

Gibt doch ein großes internationales Kernfusionsprojekt:

Gebaut wird es aktuell in Frankreich.

Endlich. Hat sich viel zu lange an der Macht gehalten. Bin mal gespannt welcher konservative Spinner sich jetzt dank der Leute in Manchester und Co als nächstes durchsetzen wird.

Der Cern Teilchenbeschleuniger wird doch eh bald die Welt auslöschen!

Und da geht BoJo dowwwwwn!
https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-07/boris-johnson-kuendigt-ruecktritt-als-parteichef-an

Er sei traurig, dass er „den besten Job der Welt“ aufgeben müsse.

Dass ihm der Posten wahnsinnigen Spaß macht, konnte man glaub ich sehen. Er will ja auch noch ein paar Monate bleiben.
Mir würde ein Posten im Mittelfeld des BVB wahnsinnigen Spaß machen. Ich kann aber keinen guten Pass auf 10 Meter spielen.

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Hoffe er kann jetzt in den nächsten 4 Monaten nicht mehr zu viel anrichten und seine Parteikolleg*innen werden ihn genau beobachten.

Bin derweil auch gespannt wer sich dann bei dem Rennen durchsetzt und auch wie es dann bzgl. der Politik gegenüber der EU, Nordirland, Abspaltung der Schotten und dem Einfluss auf BBC weitergeht.

Wenn ich raten müsste, würde ich sagen: Genau wie vorher, bloß ohne Wuschelfrisur.

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Abwarten… die britischen Konservativen sind ja keine Stümper und haben für solche absoluten Notfälle natürlich ein Backup:

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Oh je, dann habe ich mich mit mit meiner These doch etwas weit aus dem Fenster gelehnt.
Ich korrigiere zu: Es wird sich nichts ändern.

In Italien gehts aktuell hoch her

Draghi will zurücktreten, weil die größte Partei in der Regierung einen Vote blockiert hat

Der Präsident sagt Nö

Seid gefühlt 100 Jahren immer das selbe Trauerspiel in Italien und Spanien mit ihren Regierungen. Die sind mehr mit Neuwahlen und Sondierungsgesprächen beschäftigt als das Land zu führen.
Weiß jemand von euch woran das liegt?
Sind die Bürger so vielschichtig, dass da jedesmal zig Parteien nicht genug Stimmen bekommen um eine gr. Koalition bilden zu können?


:point_up:

/edit:
Die Erklärung des Problems muss ich zum Glück nicht aufschreiben, die gibt es seit 1998 in der Aufzeichnung hier, von 7:20-9:30:

(alles andere, was gregor „nostradamus“ gysi in den 16 minuten so prophezeit ist übrigens auch eingetreten. aber das sind die timestamps, die sich mit diesem problem befassen. was mich beruhigt ist, dass führende wirtschafts"experten" anderer parteien, die er mehrfach namentlich erwähnt, heute sicher keine führenden positionen mehr bekommen würden. :upside_down_face:)

Seine Kritik an den Verträgen von Amsterdam und Nizza ist natürlich berechtigt, aber vieles in seiner Kritik ist auch 24 Jahre alt. Lissabon hat einiges verändert, weswegen sich der erste Punkt quasi erledigt hat. Seine Prophezeiung, dass die Osterweiterung durch den Euro erschwert werden würde ist, historisch gesehen, auch falsch. Der einzige Punkt, der wirklich kritisch in der Euro Politik ist - Währungspolitik ohne nennenswerte Fiskal- und Wirtschaftspolitische Kompetenzen der EU - wird von ihm nicht erwähnt. Jugendarbeitlosigkeit auf den Euro zu reduzieren (so versteh ich die Aussage deines Beitrags) ist unterkomplex.

Die politische Instabilität in Italien ist auch teils durch die Verfassung bedingt, die zusammen mit anderen Aspekten des Systems - wie zB Wahlrecht inkl. Wahlkreise etc - es sehr schwer macht klare Mehrheiten zu bekommen. Spanien hat dagegen eine relativ stabile Regierung gehabt in den letzten Jahren. Man muss bei dieser Sache aber nicht direkt nach Südeuropa schauen, Belgien ist auch ein Land, in dem es sehr schwierig ist Koalitionen zu bilden.

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Ich hätte mit Blick auf den Euro ja gehofft, dass dadurch ausreichend Sachzwang zu einer europäischen Fiskalpolitik entsteht. Und vielleicht haben es darauf damals auch einige Eurobefürworter angelegt.

Kann den „ersten Punkt“ jetzt nicht zuordnen.
Der Osterweiterungspunkt ist richtig, das hatte ich ehrlich gesagt auch kaum beachtet.

Davon spricht er ja ab 7:20.

Tatsächlich ist auch nicht nur Jugendarbeitslosigkeit gemeint.
Dort könnte auch ein langer Text zur wirtschaftlichen Entwicklung und Lage in den Ländern stehen. Aber das wollte ich mir eigentlich sparen. Glaube die Jugendarbeitslosigkeit ist ein schnell greifbarer Punkt und jeder kann sich denken, dass das keine isolierte Baustelle, sondern nur Teil eines Problems ist.

Der Euro als einzige Erklärung ist sicher unterkomplex. Aber er „raubt“ den Ländern die einfachste Möglichkeit, ihre Attraktivität als Investitionsstandort sicherzustellen. Diese Möglichkeit wurde nämlich ausgiebig „genutzt“.

Italienische Lira zur D-Mark (1973 wurden die Wechselkurse freigegeben).

Aufs Wahlrecht zu schauen blendet das Parteienspektrum aus. Die staatstragenden Parteien (gemäßigt-konservativ & sozialdemokratisch) verschwinden. Erstere haben z.B. in Italien fast immer regiert.
Draghi amtiert schon „nur“ als geduldeter Technokrat.

In Spanien könnten nächstes Jahr Rechtspopulisten und Europaskeptiker stärkste Kraft werden und die „Fratelli d’Italia“, die in Italien gewinnen könnten, liegen scheinbar noch mal rechts von denen.

Ich hatte deinen Beitrag anders verstanden, my bad. Ohne auf Kleinigkeiten rumzureiten, verstehe ich seine Äußerung, dass es keine EU-Legislative, keine Grundrechte, keine Verfassung gäbe (womit er zu dem Zeitpunkt nur bedingt Recht hatte s. Maastricht, Europ. Einheitliche Akte) nicht so als spräche er von Fiskal und Wirtschaftspolitik. Diese Punkte sind auch durch Lissabon nur noch bedingt zutreffend, und das auch nur unter formalen Gesichtspunkten (formal ein Vertrag und keine Verfassung z.B.).

Der Effekt des Wechselkurses auf die Arbeitslosigkeit insgesamt ist aber nicht klar. Zum Vergleich die historische Arbeitslosigkeit als Anteil der gesamten aktiven Bevölkerung:

Vor der Finanzkrise von 2008 war Italien unter dem Durchschnitt der EU. Nach Einführung des Euros kam eher das Gegenteil von dem, was Gysi behauptet. Dass Italien zwar weit über den Niveau der Nachkriegszeit liegt, ist wahrscheinlich eher auf andere Faktoren zurückzuführen, als auf den Euro (Ölkrise, Produktivitätsabfall, Globalisierung) von denen Italien nicht einseitig betroffen ist während andere EU Länder es nicht waren.

Das tut es, aber hat einen direkten Einfluss auf diesen. Solange die trad. Wählerschaften treu ihre Partei gewählt haben, war alles gut; nun ist es nicht mehr der Fall und das System produziert Parlamente, die nur schwer handlungsfähig sind. Einen wandelnden gesellschaftlichen Konsens, der zum Verfall von Wählerkoalitionen führt, auf den Euro zurückzuführen ist sicher weit entfernt von den wahren Gründen (ich kenne diese auch nicht zugegebener Maßen).

Das täuscht leider, weil das kein linearer Prozess ist, sondern genau so passiert. Unternehmen geben ja nicht von jetzt auf gleich auf, nur weil sie stärkere Konkurrenz aus dem Ausland haben und mal minus machen.
In den ersten Eurojahren hatten die Länder neue Kreditwürdigkeit, solides kreditfinanziertes Wachstum und konnten den Import aus den Ländern mit höherer Produktivität durch Schulden finanzieren.
Problematisch wird’s, wenn es irgendwann keine Kredite mehr gibt. Dann gibt es die Anpassungen schockartig. Das ist die Eurokrise.

Oben ist der Exportüberschuss der Länder als % des BIP. Vor dem Euro (& den Hartz-Reformen) wären die deutschen Exportüberschüsse der letzten 2 Jahrzehnte undenkbar gewesen. Und wo ein Großteil davon hin ging, sieht man auch. Bis auf Griechenland haben die Länder sogar jetzt selbst einen Exportüberschuss. Allerdings nicht, weil es so gut läuft, wie man am…


…BIP pro Person nach Kaufkraftparität sieht. Man erkennt glaub ich, dass es dort seit fast 15 Jahren Stagnation oder Schlimmeres gibt.


Und noch die Arbeitslosenquote. Für Italien könnte man zumindest sagen, dass man sich auf dem Niveau der 90er bewegt. (alles von der Seite der Weltbank)

draghi zieht durch. was ein chaos in italien. und die rechten sind dort auch wieder im vormarsch.

Präsident hat den Rücktritt angenommen. Mal sehen wie es weiter geht.