heute wurde in berlin die leipziger autoritarismus-studie 2024 vorgestellt.
es zeigt sich (leider wenig überraschend) u.a.:
- bei den ressentiments gleicht sich der westen dem osten an
- unzufriedenheit mit der demokratie wächst
- verurteile gegen transsexuelle steigen
- muslimfeindlichkeit wächst
- das „traditionelle“ frauenbild kehrt zurück (im westen mehr als im osten)
hier der link zur kompletten studie:
hier ein interview aus der zeit mit einem der autoren der studie:
spoiler
ZEIT ONLINE: Sie schreiben in der Studie auch, dass die Politik Gefahr laufe, die Flucht ins Autoritäre nicht nur zu legitimieren, sondern auch selbst zu begehen. Was bedeutet das?
Decker: Unter AfD-Wählern sind ausländerfeindliche Einstellungen am höchsten, zwei Drittel teilen solche Positionen manifest, also mit Überzeugung. Manche demokratischen Parteien reagieren darauf mit einer Verschärfung der Migrationspolitik. Es scheint ja auch naheliegend, den Empörten entgegenzukommen. Die Kehrseite davon ist, dass es allerdings auch zunehmend Wählerinnen und Wähler gibt, die liberale Demokratie stützen und trotzdem nicht mehr wissen, wen sie wählen sollen. Sie sind abgestoßen von Versuchen demokratischer Parteien, sich an ausländerfeindliche Diskurse anzuschließen. Diese Wähler sitzen zwischen Baum und Borke.
wahre worte.
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Insgesamt fällt auf, dass die Werte im Komplex Ethnozentrismus (Chauvinismus und Ausländerfeindlichkeit) stark angestiegen sind. Rund 34 Prozent der Befragten stimmen den Aussagen zu: „Die Bundesrepublik ist durch die vielen Ausländer in gefährlichem Maß überfremdet“. 33 Prozent stimmen der Aussage zu: „Die Ausländer kommen nur hierher, um unseren Sozialstaat auszunutzen“.
Während die Zustimmungswerte im Bereich Ethnozentrismus im Osten seit Beginn der Messungen 2002 stets höher lagen, hat in der aktuellen Befragung der Westen stark aufgeholt. Die Ausländerfeindlichkeit hat sich zu einem bundesweit geteilten Resssentiment entwickelt, so die Bilanz des Forschungsteams.
Ein geschlossen ausländerfeindliches Weltbild weisen mit gut 60 Prozent vor allem Wähler und Wählerinnen der AfD auf. Im Vergleich zu knapp 26 Prozent bei BSW-Anhänger und – Anhängerinnen, um die 20 Prozent bei der Wählerschaft von CDU/CSU, SPD und FDP, 12 Prozent bei Wählern und Wählerinnen der Linken und nur knapp drei Prozent bei denen der Grünen.