Nachrichten aus Deutschland

Der Jahresbericht zur Einheit ist auch da und zeigt wie tief selbst 35 Jahre später noch die Gräben sind

Auch 35 Jahre nach dem Mauerfall bleibt die Beziehung zwischen Ost und West kompliziert. Im Osten gibt es immer noch viel Nachholbedarf. Union und BSW geht der Bericht zur deutsch-deutschen Beziehung nicht weit genug.

Denn auch 35 Jahre nach dem Fall der Mauer gibt es zwischen West und Ost große Unterschiede - etwa beim Einkommen oder der Lebenserwartung oder den immer noch geringeren Vermögen. Letzteres führte dazu, „dass man in Krisen ganz besonders sensibel ist, weil eher Rücklagen fehlen, Wohneigentum seltener ist“, erklärte Schneider.

Als weiteren wichtigen Unterschied nennt Schneider die Frage der Teilhabe in der Gesellschaft. „In der Wirtschaft sind nur vier Prozent der Positionen, die entscheiden, durch Ostdeutsche besetzt. 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind ostdeutsch.“

Wohl auch deshalb fühlen sich - wie es in dem Bericht heißt - viele Ostdeutsche als Bürger zweiter Klasse. Dennoch, so meint Schneider, Deutschland sei ein anderes Land als 1989/90. Auch Westdeutschland habe sich verändert. „Miteinander zusammenkommen, um dieses Land zu gestalten, ist weiter fortgeschritten, als vielerlei und oft bemerkt wird.“

Die Erfolge der AfD bei den jüngsten Landtagswahlen schaden aus Sicht von SPD-Mann Schneider dem Ansehen Ostdeutschlands. Er befürchtet, dass die Bereitschaft von Westdeutschen, in den Osten umzuziehen, sinkt und dass Investoren abgeschreckt werden.

https://www.bz-berlin.de/brandenburg/tesla-hausbesuche-krankmeldung

Der Leiter des Tesla-Werks in Grünheide bei Berlin hat Hausbesuche bei Mitarbeitern wegen häufiger Krankschreibungen verteidigt. Manager André Thierig schließt auch künftig ein solches Vorgehen nicht aus. Hausbesuche seien nichts Ungewöhnliches – „das machen viele Unternehmen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Wir wollten an die Arbeitsmoral der Belegschaft appellieren.“ Die IG Metall kritisiert dagegen eine sehr hohe Arbeitsbelastung in der Autofabrik und nannte die Hausbesuche eine „abwegige Aktion“.

„Wir haben gut 200 Mitarbeiter festgestellt, die sich in der Lohnfortzahlung befinden, aber die in diesem Jahr noch gar nicht arbeiten waren. Sie bringen mindestens alle 6 Wochen neue Krankmeldungen“, sagte Thierig. „Wir haben uns zwei Dutzend Fälle herausgesucht.“ Nicht er selber, aber der Fertigungs- und der Personalleiter hätten dann unangekündigt Hausbesuche bei den Beschäftigten gemacht. „Ein Großteil wurde nicht angetroffen, teils war sehr aggressives Verhalten zu spüren.“

sorry aber jeder andere AG hätte die Leute schon gekündigt :D

Ändert aber nichts daran, dass du da nicht einfach vor der Tür stehen kannst und dann erwarten kannst, dass die Leute dich nett empfangen…

würde mal vermuten, dass das der casus knacksus ist. wenn dem ag wirklich was daran gelegen ist, dann gehst du erstmal andere wege und stehst nicht einfach vor der tür

natürlich. Wer denn noch so?

zumal es ja offensichtlich ist ,dass man versucht, psychischen druck aufzubauen. und gerade bei leuten, die länger krank sind (burn out?), wirkt das ja eher kontraproduktiv. die hürden, einen krankgeschriebenen AN durch einen besuch zu „entlarven“ sind eig. unüberwindbar für einen AG. anzweifeln des vom Arzt ausgestellten Attest ist so ohne weiteres nicht möglich und bedarf einiger beweiskraft des AGs, welche sicherlich nicht durch einen hausbesuch gedeckt ist.
und allein deshalb, ist imo so ein vorgehen zu verurteilen, wenn der einzige grund ist, psychischen druck aufzubauen, ohne dass die AG-Seite weiß, weshalb derjenige überhaupt krankgeschrieben ist.

Wie ist das gemeint? Ab der 6. Woche gibt es doch Krankengeld und kein Lohn mehr?

Abgesehen davon - für Fälle bei denen der kranke Angestellte nur Arztbescheide etc. einreicht, aber sich ansonsten gar nicht meldet, geschweige denn erreichbar ist, finde ich Hausbesuche, als das letzte Mittel um irgendwie Kontakt aufzunehmen, akzeptabel.

Doch. Brauchst eben dann nur eine andere Diagnose.

Verstehe es ebenfalls. Wir haben auch paar Spezies bei uns im Betrieb, die echte alle Tricks kennen so wenig wie möglich zu arbeiten und sich ständig krank melden. Und die sind teilweise unkündbar, weil es im Moment einfach zu gut läuft.

Manche AN nehmen eben den AG aus, ohne dass der AG 'ne Handhabe hat

Der AG hat immer Möglichkeiten. Gerade bei Langzeit kranken kann er die sogar Kündigen, wenn keine Aussicht auf Besserung besteht. Und bei 200 Tagen dauerkrank (nehme einfach mal das Tesla Beispiel) ist das ja offensichtlich.

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Wieso sollte man als Arbeitnehmer erreichbar sein, nachdem man sich krank gemeldet hat?

Man muss es nicht.
Ist halt nur fair wenn der AG auf dem Laufenden gehalten wird, wie lange etc. - auch gegenüber dem Kollegium.

Naja, das ist deine Pflicht (glaube ich): du sagst, dass du krank bist und bis wann du voraussichtlich wieder da bist. Wofür sollte ich dann noch erreichbar sein?

Afaik bekommt der AG ja auch über die ärztliche Meldung Info darüber, wie lange man krankgeschrieben ist.

Ja, anscheinend ist es nicht so einfach, siehe oben. Sonst würde Tesla nicht solche Fälle haben, oder verstehe ich deinen Post nicht?

Ist tatsächlich so. Nur dass es oftmals sogar Privatdetektive machen und nicht der AG selbst.

Ja, man braucht Beweise, dass eine Krankheit nur vorgetäuscht wird. Aber das ist doch dann ein guter Anfang, um dem nachzugehen. Wie I’ll man sonst anfangen?!

Also machen es nicht viele Unternehmen so… sondern eben anders.

Was ist der Unterschied? Lediglich eigene Kapazitäten oder externe. Wobei bei Einschaltung eines Detektivs vermutlich noch weiter gegangen wird als bei einem solchen Vorgehen.

Was der Unterschied ist? Beim Detektiv macht jemand heimlich (?) Fotos von dir. Bei Tesla klopft der Werksleiter an deiner Tür und nötigt dich, Stellung zu deiner Krankheit zu beziehen.

Ich erkenne da deutliche Unterschiede.

Jo, das eine ist deutlich erfolgsversprechender als das andere und greift dabei noch mehr in das Leben ein.
Ein Detektiv macht übrigens nicht nur (heimlich) Fotos.

dann würde ich sagen: Es sind nicht „viele“ Unternehmen, die das machen. Jedenfalls nicht in der Größe von Tesla. Und dann würde ich sagen: Beides sind Eingriffe in die Privatsphäre von Menschen, die nicht hinzunehmen sind.

Und wer das hier verteidigt, sollte irgendwie seinen moralischen Kompass überdenken.

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