Krieg in der Ukraine

hefte es unter „Preis der Freiheit“ ab

Naja auch nicht so richtig, das Problem ist viel mehr, dass vieles nicht richtig (hab oft das Gefühl bewusst) erklärt wird oder gleich komplett weggelassen. Wie oft in den letzten Tagen Professoren/Generäle durchs TV maschiert sind und welche fragen dann aber nicht gestellt wurden ist schon erschreckend. Westliche Medien begießen sich nicht gerade mit ruhm atm.
Zur Erklärung (Quelle ist wieder Schwiegerpapa [Offizierszeit beim russischen/sowjet Militär] aber hab kurz gecheckt und das meiste ließ sich über google finden auch auf westlichen Seiten/Nachrichtenportalen ;))
Die Russen haben ein ähnliches System wie z.b. DEFCON bei den Amerikanern, jedoch nur wie die Chinesen mit 4 Stufen. Auch ist bei den Amerikanern DEFCON 1 die höchste Stufe, die russische Skala läuft umgekehrt, d.h. Stufe 4 ist die höchste. DEFCON 3 ist aber so ca. mit Stufe 2 auf russischer Seite vergleichbar. Russische Skala geht in etwa so (Übersetzung hinkt etwas aber ich hoffe es wird klar):

  1. routin → Reguläre Kampfbereitschaft
  2. erhöht/gestiegen → erhöte Kampfbereitschaft
  3. Militärische Gefahr
  4. voll/ständig → Volle Kampfbereitschaft
    Die Atomstreitkräfte laufen aber etwas außerhalb der Norm, dort gibt es wohl nur 3 Stufen, auch kann es sein, dass z.b. das Militär auf Stufe 2 ist, während die Atomstreitkräfte schon die letzte Stufe erreicht haben.
    Während der Kubakrise galt für die in Kuba stationierten Soldaten Stufe 4, während die Soldaten in der Heimat teilweise auf Stufe 1 waren und die Atomstreitkräfte auf Stufe 2.

Jetzt in die Gegenwart: Bei Krieg, d.h. am 20/21.02 zu Kriegsbeginn wurden automatisch die Atom-Abwehrkräfte!!! auf Stufe 1 gehoben, dass passiert wie gesagt automatisch! Nun folgt 7 Tage Säbelrasseln, Drohungen, Waffenlieferungen, Sanktionen, Kriegsrhetorik naja wir haben es ja alle mitbekommen. Daraufhin erhöht Putin am 27.02 die Stufe auf 2 → erhöhte Kampfbereitschaft, dies betrifft nun nicht nur die Nuklear-Abwehrkräfte sondern alle relevanten. Naja und ab da rasten dann halt die Medien total aus, nehme an Atomkrieg verkauft sich einfach gut und ist spannend…hoffe konnte etwas licht ins dunkel bringen. tldr: was einen Atomkrieg angeht alles halb so schlimm bis jetzt.

€ gerade gefunden: https://www.handelsblatt.com/politik/international/ukraine-konflikt-russland-was-bedeutet-atomstreitkraefte-in-alarmbereitschaft/28114132.html?ticket=ST-7405598-ga3g7gwLWcRaTIic3MSm-ap6 umschreibt es denke ich ganz gut.
Ansonsten kann man auch nach boyevaya trevoga oder boevaia gotovnost googeln und sich dann mit übersetzer/addon durchwurschteln wenn man wirklich ein gesteigertes interesse hat und die Sprachkenntnisse fehlen :)

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@DerKiLLa finde solche Leserbriefe immer befremdlich „ein Freund von mir“…

Da kann halt jeder irgendwas schreiben.

Ich stehe direkt mit Russen in Kontakt und die berichten zb ganz anders.

Vielen Dank dafür!

Jo, aktuell kann eh keiner Fake und Wirklichkeit unterscheiden. Egal ob Leserbrief oder die ganzen anderen Medien. Keine Meldung aus der Ukraine kann richtig geprüft werden. Keiner kann Opferzahlen verifizieren.

Hat hier jemand sich mal genauer mit dem Nazi-Problem in der Ukraine beschäftigt? Also ich spreche nicht von solche Aussagen von Putin, sondern über das eigentliche Problem mit Rechtsextremismus in der Ukraine.

Azov hört man ja an jeder Stelle …

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Das würde mich auch sehr interessieren

ra hat die Tage dazu was geschrieben

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Danke, dahinter waren auch noch paar andere Beiträge zum Thema.

In der Ukraine ist ein Gesetz in Kraft getreten, das im Zuge der Konsolidierung der Nation die Staatssprache schützen und das Russische zurückdrängen soll. Überregionale Zeitungen und Zeitschriften müssen nun auf Ukrainisch erscheinen. Russische Ausgaben sind nicht verboten, doch parallel dazu muss eine ukrainische Version in gleicher Auflage ge­druckt werden.
[…]
Ausgenommen von der Pflicht zur Publikation auf Ukrainisch sind bezeichnenderweise Spra­chen „an­gestammter Minderheiten“ im Land wie der Krimtataren, der Polen, Ungarn, Rumänen, Griechen, Bulgaren, aber auch das Englische sowie alle offiziellen Sprachen der EU.

Schon krass … und bitte net falsch verstehen, da geht es um keine Rechtfertigung für die Aktionen von Putin. Die gibt es nämlich nicht. Aber die Ukraine scheint da schon enorme Probleme zu haben und versucht da auch aktiv, russische oder russischsprechende zu unterdrücken. Man stelle sich vor, in Deutschland würde es so etwas geben.

Das machen sie in Estland auch. Dort lag der Anteil russischsprechender Menschen bei über 50%. Als dann irgendwann Estland unabhängig wurde hat man ein Gesetz eingeführt, dass die estnische Sprache schützen soll.

Auch die ganzen Russen die seit über 30 Jahren in Estland leben haben nur einen Pass bekommen, wenn sie einen Einbürgerungstest machen.

Ich kann das irgendwo verstehen, aber wenn man dort schon länger lebt als es den Staat eigentlich in dieser Form gibt, dann ist das nichts anderes als Diskriminierung.

Steht da was zur Begründung? Ich überfliege es später.
Aber wenn Russland/ russische Angehörige Teile des Landes bekriegen und annektieren und mit Mitteln versuchen Einfluss zu gewinnen, dann kann es ja durchaus eine Reaktion sein, dass man dort etwas „härter“ ist (heißt nicht das es ok ist).

Natürlich ist das nicht schön.

Aber sie versuchen ja ihre Sprache in diesen Regionen zu etablieren und die andere Sprache darf ja auch weiter benutzt werden nur möchte man halt keine Regionen wo die Landessprache nicht benutzt wird, wie sollen sich bitte die Ukrainer oder Esten fühlen die in einer Region leben wo 80% der Zeitungen (usw.) erscheine in einer Sprache die sie nicht verstehen.

Über Estland bin ich ganz gut informiert, weil meine Frau von dort ist und zwar aus dem
russischen sprachigen Raum, sie spricht war estnisch, aber 90 % der Personen die im Osten des Landes leben, haben eine reine russische Schule besucht, dort kamst du vor der Änderung gar nicht in Berührung mit der Landessprache, die ganzen Behörden waren sogar Russisch, darum ist auch der Osten des Landes in Estland so bettelarm (fühlen sich vergessen) und der Konflikt in Ukraine mit dem Osten, könnte man ohne Problem auch auf Estland/Litauen ausweiten.

In Deutschland haben wir diese Probleme gar nicht, jedes Kind muss Deutsch lernen, dort sind es halt ganze Regionen wo kein Wort estnisch gesprochen wird und sie es ja auch nicht mal verstehen (geborene Esten die ihre eigene Landessprache nicht können)

Ja, man muss beide Seiten sehen. In vielen dieser ethnorussischen Regionen bilden die wirklich ihre eigene Blase, sprechen ihre eigene Sprache, cheeren für Putin und wählen die Russenpartei. Das ist nicht mehr Multikulti, das ist Parallelgesellschaft auf einem Level, dass wir uns hier nicht ausmalen können. Auch das soll keine Rechtfertigung für die Glorifizierung von Nazis sein.

Die Frage ist in dem Fall ja recht einfach: Wer hat angefangen? Das kann ich bzw. wohl keiner beantworten. Die andere Frage ist dann, ob das die Unterstützung von rechtsextremen Gruppen wie Azov rechtfertigt und die Diskriminierung.

Irgendwie bezweifel ich, dass es in den Regionen keine/kaum Zeitung auf ukrainisch gibt. Aber natürlich diskrimierst du damit eine Minderheit, die nur russisch spricht. Wenn du das in Deutschland machen würdest, würdest du genauso diese Menschen diskriminieren. Gibt genug Menschen, die kein oder nur schlechtes deutsch sprechen. Wenn du denen nun die Zeitung wegnimmst, macht es die Sache nicht besser.

Aber wo nimmt man Ihnen die Zeitung weg ? Man verlang halt das die Zeitung in Zwei Sprachen erscheint. Russisch wird ja nicht verboten, die Menschen in diesen Regionen dürfen sie immer noch Sprechen nur will der Staat halt, dass der Ukrainische Teil auch die Zeitung lesen kann.

in der Schweiz werden auch 4 Sprachen gesprochen und die hauen sich nicht die Köpfe ein

Zudem der Schweizer mund. Die verstehen sich teilweise ein Dorf weiter nicht mehr richtig

aus dem FAZ Link:

Das Gesetz, das gegen das von vielen Ukrainern zumal im Osten und im Süden des Landes bevorzugte Russisch gerichtet ist, war kurz nach der Abwahl von Präsident Pe­tro Poroschenko 2019 verabschiedet wor­den. Doch seither galt eine Übergangsfrist, die am Wochenende auslief. Ausgenommen von der Pflicht zur Publikation auf Ukrainisch sind bezeichnenderweise Spra­chen „an­gestammter Minderheiten“ im Land wie der Krimtataren, der Polen, Ungarn, Rumänen, Griechen, Bulgaren, aber auch das Englische sowie alle offiziellen Sprachen der EU. Auch von der Pflicht ukrainischer Buchläden, mindestens fünfzig Prozent ihrer Bestände auf Ukrainisch anzubieten, gibt es Ausnahmen für die genannten Minderheiten- und die EU-Sprachen.

Verstehe ich den Satz nicht oder ist das vielleicht doch Diskriminierung?

Naja die Esten hauen sich eigentlich auch nicht die Köpfe ein, der ist der Konflikt ja von außen gesteuert.

Aber Schweiz ist halt Europäisch, haben gelernt damit umzugehen.

In Estland/Ukraine usw. geht es ja noch mal West/Ost denken, der Reiche Westen gegen den armen Osten.

Russische Ausgaben sind nicht verboten, doch parallel dazu muss eine ukrainische Version in gleicher Auflage ge­druckt werden. Für die Verlage ist das freilich unrentabel.

Es gab also in der Ukraine in diesen Teilen keine ukrainischen Zeitungen, bzw. landesweite?

Schau dir mal den Link an. Die 3 größten Zeitschriften sind russisch. Die müssten nun zusammen über 2mio Exemplare in ukrainischer Sprache rausbringen. Und natürlich dafür erstmal das Personal haben.

Es geht hier also nicht um eine Minderheit, die Zeitungen auf russisch lesen, sondern um den größten Teil.

Ist halt das gleiche wie die Frage nach der Henne und dem Ei.
Die Probleme bestehen beiderseits. Die Frage ist ja eher wann Grenzen überschritten werden, wer die Probleme forciert, wie die Entwicklung ist usw.

Und es ist halt krass wie Russland seit 2013/2014 („Revolution der Würde“) das Narrativ in der Ukraine verpflanzen will, dass jeder Ukrainer der gegen (damals) Janukowitsch und den russischen Einfluss ist ein Faschist ist. Sogar ziemlich erfolgreich. Dieses ganze Thema wird doch grenzenlos von Russland missbraucht und aufgewügelt.
Oder steht Selenskyi für Faschismus, sodass er sterben muss? Er steht doch eher für Demokratie, Freiheit, Pro Europa. Und wenn man die ganzen Botschaften der Menschen aus der Ukraine hört, dann wollen sie eben mehrheitlich auch genau dafür kämpfen. Für diese Freiheit, Toleranz, gegen Ausgrenzung usw.

Klar kann man sagen, das die Ukraine ein Naziproblem hat ohne falsch zu liegen. Die Distanzierungen zu Bandera sind nicht ausreichend genug, gewisse Strukturen sind nicht frei davon (auch nicht von Korruption) und andere Themen wurden hier angesprochen. Aber wie sich die Ukraine in den letzten Jahren rasch entwickelt hat und nationalistische Kräfte auch zurück gedrängt hat sprechen doch gegen ein „Naziproblem welches außer Kontrolle gerät“.

edit: und Russland nimmt seit Ewigkeiten massiv Einfluss. Es herrscht Krieg seit 2014 und co.
Ist nicht geil was passiert, aber ich kann schon verstehen, dass es anti-russische Auflagen gibt

Ich will das nicht verteidigen, nur kann ich es verstehen, stell dir mal vor du ziehst Beruflich nach Sachsen und dort wird kein Wort Deutsch gesprochen auch 90% der Zeitungen sind in einer andere Sprache, die ganzen Mitarbeiter usw. keiner spricht deutsch obwohl in Sachsen die Landessprache deutsch gilt.

Vor allem ist der Osten der Ukraine ja der reiche Teil mit sehr viel Industrie, also ziehen dort schon einige Ukrainer hin die nur Ukrainisch können.

Was würdest du machen als Staat? Einfach so laufen lassen?

Stalin mit seinen Umsiedlungen? Die Frage führt glaube ich ins Leere. Ich denke, wir müssen akzeptieren, dass die Blasenbildung der Ethnorussen genauso ein Problem ist wie deren Diskriminierung.

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