Krieg in der Ukraine

Ja derzeit sieht es verdammt düster aus.
Erfolgserlebnisse gibt es aktuell kaum noch, Geländegewinne sowieso nicht.
Eine wirklich entscheidende Waffenlieferung oder ähnliches zeichnet sich nicht ab.
Fühlt sich aktuell so an als ob man zehntausende junge Menschen in den Tod schickt um ein unvermeidbares Ergebnis noch ein paar Monate oder Jahre hinauszuzögern.

Träumereien wie eine Rückeroberung des Donbas oder der Krim scheinen aktuell komplett utopisch.

Absolut beschissene Situation.

Spätestens als Scholle Langstreckenwaffen ausgeschlossen hat, hat war abzusehen, wie grausam und langsam die ganze Geschichte für die Ukraine wird. Ist ein bisschen wie ein Cruiserweight gegen ein Heavyweight ohne Rundenlimit kämpfen zu lassen. Ein paar Runden hält man durch, aber irgendwann klingelt es.

Das finde ich viel zu kurz gedacht. Das klingt einfach so, als ob Scholz nun gänzlich dafür verantwortlich ist. Was ist denn mit anderen Ländern? Warum müssen nur wir liefern? Was ist mit Frankreich, UK und Co? Immer nur heißt es, dass wir liefern müssen.

Wir liefern am meisten. Und dann sollen wir Schuld sein? Wer sagt, dass mit der Lieferung das ganze nun anders aussehen würde?

Gemessen am BIP sind „wir“ auf Platz 11 der militärischen Committments:

Dass Frankreich aber so wenig liefert, hat mich gerade doch recht überrascht.

Hat niemand so behauptet.
Denke man kann aber nicht bestreiten, dass insbesondere Scholz bei beinahe allen militärischen Lieferungen recht zögerlich war und die Ukraine so wertvolle Zeit verloren hat. Taurus Lieferungen sind wohl das beste Beispiel aktuell.

Meiner Meinung nach hat der Westen hier natürlich kollektiv versagt. Hätte man eine schlagkräftige Ukraine wirklich gewollt, hätte man ihnen die Möglichkeit gegeben Russland auf russichem Gebiet massive Schäden zuzufügen.
Scholz’ Ablehnung war für mich lediglich das Aushängeschild dieser Philosophie. Vielleicht hat Russland natürlich auch über diplomatische Kanäle glaubwürdig gemacht, dass im Falle solcher Lieferungen und Angriffe, die nukleare Option eine realistische ist.

1 Like

Das ist meiner Meinung nach zu kurzsichtig gedacht.
Was passiert wenn die Ukraine anfängt Russland zu bombardieren?
→ Das russische Narrativ des bösen Westens der Russland angreift bekommt VIEL Futter.
→ Die Kriegsmoral der Russen steigt. Wird das Heimatland angegriffen wird die Zahl der Freiwilligen usw. deutlich steigen. Gerade wenn es (zwangsweise) Verluste in der Zivilbevölkerung gibt.
→ Russland ist ein riesiges Land. Wirklich schmerzhaften Schaden an der Infrastruktur würde man wohl kaum schaffen. Dazu bräuchte man vermutlich Langstreckenwaffen und Budget die die aktuellen Hilfen um den Faktor 10 oder gar 100 übersteigen.

Man kann halt auch genau andersherum spekulieren

  • in den seltenen Fällen, in denen die Ukraine mit Drohne auf russichem Gebiet „angreift“, wird von russicher Seite bewusst kein Luftalarm ausgelöst. Bestätigt ja eigentlich nur, dass das Regime nicht möchte, dass ihre Untertanen irgendetwas wie Krieg bei sich spüren
  • die Russen machen halt nichts gegen ihr Regime, weil sie Angst haben. Vielleicht brauchen sie nur etwas, vor dem sie noch mehr Angst haben?
  • (Warum muss die Ukraine überhaupt Angst haben den Support zu verlieren, wenn sie russisches Gebiet angreifen… was bitte müssen die noch über sich ergehen lassen.)

Wäre vielleicht mal ein Anfang, wenn man z.B. die russischen Flughäfen für ein paar Tage/Wochen lahm legen könnte, um zu spüren, was dann passiert.

  • Sorry, aber das glaubst du doch selbst nicht. Terror in der Bevölkerung zu verbreiten hat viele Effekte, aber sicher bringst du damit niemanden auf deine Seite (oder zumindest gegen das Regime). Die deutsche Bevölkerung hat sich im 2. WK auch vor den Russen und derer Unmenschlichkeit in die Hose gemacht und trotzdem keine Anstalten gemacht sich gegen die Nazis aufzulehnen.
    Und was stellst du dir unter Angst verbreiten vor? Soll die Ukraine jetzt Russland bzw. die Zivilbevölkerung niederbomben?! Sorry, aber das klappt weder logistisch noch aus einem moralischen Standpunkt heraus.
    Flughäfen für ein paar Tage lahmlegen wird da bestenfalls einen minimalen Effekt haben. Die wirtschaftlichen Sanktionen treffen die Zivilbevölkerung viel härter als jede Bombe und trotzdem gibt es aktuell keinen merklichen Widerstand.
  • Keine Ahnung wie du auf Support verlieren kommst. Mein Punkt bezieht sich auf einen logistischen Standpunkt. Um Russland wirklich weh zu tun würde es schlichtweg gewaltige Mengen brauchen die man niemals wird sammeln können.

Gibt unzählige Beispiele aus der Geschichte die zeigen das es so nicht funktionieren würde.

Bitte nenne Verteidigung der Ukraine nicht Terror.

Um Gottes Willen, nein! Davon spreche ich nicht. Deswegen hatte ich ja das Beispiel Flughäfen gebracht, diese könnte man gut lahm legen, ohne dass Zivilisten dabei sterben. Und dennoch kann man das nicht vertuschen. Die Menschen in Moskau und St. Petersburg sind diejenigen, mit dem größten Impact im Land, aber gleichzeitig diejenigen, die am Wenigsten vom Krieg betroffen sind. Ich bezweifle stark, dass die so plötzlich kriegsgeil werden.
Im Prinzip wird mit der Krim doch ständig „russisches Gebiet“ attackiert, wieso hat das keine Konsequenzen?

Außerdem spreche ich nicht (und auch sonst niemand) davon, dass die Ukraine in Russland einmarschieren würde. Das ist doch wohl ein großer Unterschied.

Der russische Geheimdienst hat wohl wieder zugeschlagen. Opfer wurde mit mehreren Einschlüsse aufgefunden

Hier ein sehr kritischer Artikel zum Fall Awdijiwka. Der steht im relativ harten Gegensatz zu meiner UA-Bubble auf Twitter die das Credo vertritt wie toll und geordnet der Rückzug verlief und wie man die Verluste der Russen maximiert habe bei gleichzeitigen geringsten Verlusten.

Q:Krieg in der Ukraine: Scharfe Kritik nach Fall Awdijiwkas - Politik - SZ.de

Wie so oft im Krieg kennen wohl nur die Toten die Wahrheit

Die Sanktionspolitik des Westens gegen Russland sei gescheitert, der russische Präsident Wladimir Putin stehe wirtschaftlich besser da als früher, ein baldiges Ende des Krieges in der Ukraine sei „äußerst unwahrscheinlich“. Das sagte der Politikwissenschaftler Gerhard Mangott bei einem Vortrag in Salzburg. Er gilt als profunder Kenner Russlands. Ein Sturz Putins sei nicht in Sicht.

Bestätigt leider nur das Bild das man aktuell ziemlich klar erkennen kann.

Q: Experte: Sanktionen gegen Russland gescheitert - salzburg.ORF.at

Jo, Mangott ist generell bzgl Russland sehr zu empfehlen. Kennt sich extrem gut aus und erklärt die Sachen immer schön sachlich ohne Wertung.

Kein Grund, die Sanktionen zurück zu nehmen. Wir haben uns arrangiert und dürfen nicht wieder in alte Abhängigkeiten zurück fallen, nur weil’s ein paar EUR spart oder Gewinn bringt…

Schon auch klar. Ich glaub in der EU ist es angekommen, dass man sich möglichst unabhängig aufstellen muss.

Ne, eben nicht. Also zumindest an den Rändern, bei uns AfD und Linkspartei, nicht.

Hat jetzt nicht unbedingt etwas mit der Ukraine zu tun… aber so hat es dort auch angefangen…

Russland hat den „Schutz“ der Bewohner und Bewohnerinnen der abtrünnigen moldawischen Region Transnistrien als eine „Priorität“ bezeichnet. Russische Nachrichtenagenturen zitierten heute das Außenministerium in Moskau mit den Worten: „Der Schutz der Interessen der Bewohner Transnistriens, unserer Landsleute, ist eine der Prioritäten.“

Zuvor hatten die prorussischen Separatisten in der Region Russland um „Schutz“ gegenüber Moldawien gebeten. Bei einem Sonderkongress beschlossen die Behördenvertreter von Transnistrien heute eine entsprechende Erklärung, wie russische Nachrichtenagenturen und lokale Medien meldeten.

Der Resolution zufolge wird Moskau darum gebeten, „Maßnahmen einzuleiten, um Transnistrien angesichts des zunehmenden Drucks durch Moldawien zu verteidigen“. Was genau sie von Russland erwarten, war nicht klar.

Q:orf.at

das mit transnistrien war ja schon erwartet worden also nichts ungewöhnliches, mal sehen wie das weiter geht…

alles sehr düster im moment ^^

Hoffentlich liefert „Der Westen“ keine Waffen, die den Konflikt eskalieren. Wenn es alles nicht so traurig wäre…

Ohne Paywall

Scholz das Plabbermaul.