Krieg in der Ukraine

Verstehe absolut, was du meinst. Aber wie sonst sollten sie vorgehen? Sie müssen ja iterativ fordern. Wenn sie direkt Kampfpanzer, Kampfjets, Langstreckenraketen, etc auf einmal fordern würden, würden sie vermutlich nichts bekommen.

Und natürlich versuchen sie in ihrer Situation bewusst Aufmerksamkeit zu erzeugen. USA und Frankreich scheinen ja nicht mal abgeneigt zu sein Kampfjets zu schicken (s. Spiegel Ticker).

Müssen sie wirklich iterativ fordern und würden sie wirklich nichts bekommen, wenn sie einfach sagen „wir benötigen das, das und jenes“? Im Endeffekt ist es ja ein durchschaubares Spiel: Kaum haben sie das eine bekommen, fordern sie das nächste. Ich würde sagen: Kein Entscheider ist so dumm, das nicht zu kapieren. Insofern finde ich diese Art und Weise irgendwie unpassend.

Ich finde auch schwierig, dass das grundsätzlich in der Öffentlichkeit ausgetragen wird, um den Druck möglichst hochzuhalten. Keine Ahnung ob es auf Dauer die beste Taktik ist, Regierungschefs als lahm darzustellen, weil sie eben nicht ohne zu überlegen Dinge schwere Waffen von A nach B schicken.

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Sie fordern sicherlich immer das, was auf ihrer Prioliste ganz oben. Sobald die Zusage da ist, fordern sie das nächste Item auf ihrer Prioliste. Die Strategie ist komplett durchschaubar, bin ich absolut bei dir. Und dennoch: wie würdest du in deren Situation vorgehen? Ich sehe kaum eine Alternative.

Zumindest von Selenskyi habe ich bislang keine direkten Vorwürfe an Regierungschefs gespürt, er fordert halt weiter und weiter (und bedankt sich zumindest auch für Lieferungen). Klar, die Melnyks etc. übertreiben es schon teilweise. Allerdings kam die Darstellung von „lahm“ schon fast mehr innenpolitisch für mein Gefühl. Dass man wochenlang (monatelang?) keine Entscheidung trifft ist halt auch langsam, da die Forderung nach Kampfpanzern ja nicht überraschend kam.

Was passiert eigentlich, wenn der Krieg iwan vorbei ist und das geschickte Material noch instand ist, wird das dann zurückgeschickt oder verbleibt das dann in der Ukraine (oder gerät in russische Hände)?

Aber genau bei den iterativen Forderungen finde ich das absolut nachvollziehbar. Wie soll das sonst ablaufen? „Wir brauchen Kampfpanzer“ - „Klar, schicken euch 100“

Einen Tag später: „Jetzt brauchen wir Kampfjets“ - „Klar, hier 50 Stück“

2 Tage später: „So, jetzt brauchen wir hochmoderne, stationäre Luftabwehr und noch 150 Langstreckenraketen“ - „Klar, haben die fürs Wochenende schon eingeplant“

Das kommt mir langsam sowieso sehr komisch vor, irgendwie hab ich da nen beigeschmack.

Hoffentlich wird daraus kein boomerang.

Insbesondere da die demokratischen Strukturen in der Ukraine auch nicht sonderlich gefestigt sind.

Ich glaube es wird einfach mal eine klarere Kommunikation gebraucht. Dieses „rumgescholze“ mit immer den gleichen Phrasen nervt halt.
Z.B. könnte er jetzt sagen, wir beobachten die Situation mit der Lieferung der Leopards und entscheiden basierend darauf, ob es wirklich LIeferungen in Form von Kampfjets braucht. Stattdessen wird er sicherlich seiner Linie treu bleiben und weiter viel sprechen ohne etwas zu sagen.

Im Übrigen könnte man auch einfach mal - noch bevor die Ukraine irgendetwas fordert - überlegen, welche Lieferungen sinnvoll wären. Hätte man halt auch vor einiger Zeit auf die Idee kommen können, dass Kampfpanzer potentiell hilfreich sind, um die besetzten Gebiete wieder zu befreien. :man_shrugging:

Also wochen/monatelang keine Entscheidung, genau das, was du kritisierst?

Potentiell hilfreich ist halt alles.

Die Ukraine hat doch Anfang März an Deutschland eine Liste geschickt, was sie haben will, unter anderem Leopard Panzer. Bekommen hatten sie damals 5000 Helme, laut einer Ministerin ein „ganz deutliches Signal“.
Panzer gab es erst, als selbst die Koalitionspartner und Verbündeten Druck gemacht haben.

Also ja, nach den bisherigen Erfahrungen hätte die Ukraine vielleicht nicht „nichts“, aber wohl doch nur ein Bruchteil der Hilfe bekommen, hätten sie nicht Iterativ und öffentlich gefordert

Joah also ich finde, dass man die Situation damals nicht mit jetzt vergleichen kann und das Verhalten als „Beleg“ dafür sehen sollte, dass das Verhalten nun das bessere ist.

Wir standen Anfang März am Anfang des Konflikts. Und es ist diplomatisch völlig verständlich, dass man da nicht direkt das komplette Bundeswehrarsenal in die Ukraine verfrachtet. Und auch jetzt ist es somehow normal, dass man nicht direkt alles hinschickt.

Alles richtig, damals wäre es vielleicht wirklich zu früh gewesen.
Aber ändert ja nichts daran, dass die Ukraine seit Beginn des Krieges Leopard Panzer haben wollte und erst die „iterative Forderung“ nach knapp einem Jahr Erfolg hatte. Deswegen denke ich rückblickend, dass das genau die richtige Strategie der Ukraine war

Es geht bei mir ja auch nicht nur um das iterative, sondern auch darum, dass die Forderung (gefühlt) über soziale Medien platziert wird.

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Sorry, aber was ist das Problem daran? Hat man hier irgendwie vergessen, was Russland alles angerichtet hat in den letzten 11 Monaten? Und wir diskutieren hier über die böse Ukraine, die so öffentlichwirksam wie möglich Waffen fordert…

Nachtrag: die Ukrainer können ja froh sein, dass sie in den ca. 4 Stunden, die sie Strom pro Tag haben, überhaupt was in soziale Medien senden können…

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wenn deine weiteren Posts nun alle so sind, ist meine einzige Aussage dazu: Auf dem Niveau diskutiere ich dann nicht weiter mit dir, sorry.

Ich verstehe es wirklich nicht - soll kein persönlicher Angriff auf dich sein, auch wenn sowas schriftlich so wirken mag.

Auf welche Kanäle sollte sich die Ukraine deiner Meinung nach beschränken?

Die offiziellen?

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Ok, die Antwort hätte ich mir schon denken können :D

Folgefrage: wieso sollten sie das tun? Weil sich das so gehört, oder was? :D

Denke, das könnte man von der fordernden Partei schonmal erwarten, ja.

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am besten noch paar forderungen in die insta storys packen. Sorry aber wo sind wir gelandet? Die sind im krieg und fragen über twitter!!! nach waffen usw? Ernsthaft?

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