Ein Sprecher der russischen Armee sagte laut dem unabhängigen Nachrichtenportal Meduza, es gebe keine Reihenfolge, in der Reservisten eingezogen würden. Berichten zufolge werden in mehreren Regionen jedoch ethnische Kriterien angelegt, sodass zunächst überdurchschnittlich viele Menschen mit Einwanderungsgeschichte eingezogen würden. Die armenische Minderheit in Tuapse, einer Stadt in Krasnodar, stelle nach örtlichen Angaben zum Beispiel den Großteil aller eingezogenen Soldaten aus dem Ort. So veröffentlichte ein armenischer Telegram-Kanal eine Mobilisierungsliste aus Tuapse, die angeblich zu 90 Prozent aus ethnisch armenischen Einwohnern besteht, obwohl die gesamte armenische Gemeinde der Stadt nur rund neun Prozent der Bevölkerung ausmache. Mit derartigen Methoden mobilisieren die russischen Behörden laut ISW Soldaten, die mit einer „miserablen Moral“ in den Krieg zögen.
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