Krieg in der Ukraine

habs noch nicht gesehen, aber:

die Tante von der Friedensbewegung da auf phönix wieder. „Mimimimimi keine schweren Waffen, usw.“ das Übliche Gefasel. Moderatorin: „Wo sehen Sie denn den Ansatz, wenn Putin nicht verhandeln will?“. Tante: „Ja, das ist ein Problem.“

JA, SAG BLOß!

Den Brief in der ZEIT hab ich mir noch nicht reingezogen. Hab glaub gar kein Bock, kann mir schon denken, was das gibt :P

einfach warten. vielleicht verhandelt er spÀter nal mit polen oder litauen

Melnyk tut sich aber tbh auch keinen Gefallen mit solche Äußerungen und Ansichten.

Hat sich ja selbst das ukrainische Außenministerium schon von distanziert.
E: Es is auch ein schwieriges Thema. Den Ukrainern ist die UnabhĂ€ngigkeit von der Sowietunion bzw. heute von Russland wichtiger als die Distanzierung von Nazis und Kriegsverbrechen. Und bei ihrer Stalin-Vergangenheit kann man das nachvollziehen. Dass sie ihn seit 2015, nach der Krim-Besetzung, noich mehr auf die TribĂŒne gehoben haben, ebenso - man braucht nun Helden, die im Widerstand gegen die Russen inspirieren können.

Du hĂ€lst es nachvollziehbar sich an einem Menschen zu orientieren, dessen Organisation bei der Erschießung der Juden in Lemberg beteiligt war? Ganz abgesehen von seinem Traum eines reinen ethnischen ukrainischen Staates.

Lass gut sein.

1 Like

Was meinst du?

Wow, ja so ein unfassbar wichtiges Thema, was der Melnyk gesagt hat. Dass (unter anderem) mal wieder ca. 19 Zivilisten in Odessa völlig sinnlos getötet wurden, darĂŒber cared schon niemand mehr.

Dieser Krieg ist so frustrierend.

Zum Einen, weil die Waffenlieferungen so zögerlich waren und es zum Teil auch noch immer sind. Ja, die Ukraine braucht wirklich schwere Waffen, nicht nur zur Verteidigung, sondern auch um ZurĂŒckzuholen, was ihnen bereits gestohlen wurde. Sollte eigentlich jedem mittlerweile klar sein, dass es leider keinen anderen Weg gibt. Aber der neueste Brief von Brecht und Co zeigte bereits, dass es immernoch Resistente gibt.

Zum anderen frustrieren mich die Russen, die nicht in Russland wohnen. Ja, am Anfang vom Krieg kamen noch Nachrichten wie „wir sind gegen Krieg, das ist nicht unser Krieg“, blablabla. Aber haben sie mal ernsthaft versucht etwas zu unternehmen? Z.B. versucht ihren Freunden/Verwandten in Russland klar zu machen, dass in deren staatlichen Medien fast nur gelogen wird

Ich finde es so enttĂ€uschend. Ebenso wie die russischen Profisportler, wie z.B. Medvedev. Er hat lediglich gesagt er sei gegen Krieg. Aber gegen welchen genau? Und was hĂ€lt er eigentlich von Putins Regime? Dazu gibt er natĂŒrlich kein Statement. Andere tun es ihm gleich, auch im Schach z.B. Nepo.
Sorry, aber die können doch nicht erwarten alle VorzĂŒge von internationalen Businesses zu genießen, aber gleichzeitig untĂ€tig gegen ihren grĂ¶ĂŸenwahnsinnigen PrĂ€sidenten zu bleiben. Aus meiner Sicht (und ja, ich bin durch meine private Situation sicherlich gebiased) sollen sie sich klar positionieren und - ĂŒberspitzt formuliert - mit einen „fck ptn“ shirt antreten, oder, sofern sie das nicht wollen, halt keine Teilnahmeerlaubnis mehr bekommen. Können dann gerne intern ihre russky tschampiontschip austragen


2 Like

DafĂŒr 1 Like.
Ansonsten versteh ich deine Frustration, aber:

  • Warum sollen Russen, die im Ausland leben, zu mehr genötigt werden als andere BĂŒrger? Das hat imo 'nen fiesen nationalistisch-rassistischen Beigeschmack. Den du so nicht gemeint hast, klar, aber ich will einfach darauf hinweisen, dass es problematisch ist, Bringschuld aus NationalitĂ€t abzuleiten.
  • Daran anschließend: Wenn Russen in DE den Krieg ablehnen, werden sie das sicherlich der Familie in RU kommunizieren. Sofern es keine GrĂŒnde gibt, das zu unterlassen, weil das GesprĂ€ch aussichtslos ist und nur den Kontakt als solchen gefĂ€hrdet. SpĂ€testens seit hier genug Leute mit ihren Querdenker-Eltern vor demselben Problem standen, kennt man dieses Problem ja.
  • Es ist etwas bequem, aus dem deutschen Sessel heraus von Russen, die in Russland leben, Bekenntnisse abzuverlangen.

Davon ab gehe ich mit, dass wir der Ukraine viel mehr bieten mĂŒssen.

2 Like

Hey, danke fĂŒr deinen Input.

  • Warum sollen Russen, die im Ausland leben, zu mehr genötigt werden als andere BĂŒrger? Das hat imo 'nen fiesen nationalistisch-rassistischen Beigeschmack. Den du so nicht gemeint hast, klar, aber ich will einfach darauf hinweisen, dass es problematisch ist, Bringschuld aus NationalitĂ€t abzuleiten.

Naja, was kann ein Deutscher in Russland bewegen? Die Russen selber sind es, die diesem Irrsinn ein Ende bereiten können
 Ich verstehe aber deinen Punkt mit dem Beigeschmack absolut.

  • Daran anschließend: Wenn Russen in DE den Krieg ablehnen, werden sie das sicherlich der Familie in RU kommunizieren. Sofern es keine GrĂŒnde gibt, das zu unterlassen, weil das GesprĂ€ch aussichtslos ist und nur den Kontakt als solchen gefĂ€hrdet. SpĂ€testens seit hier genug Leute mit ihren Querdenker-Eltern vor demselben Problem standen, kennt man dieses Problem ja.

Ich hoffe so sehr, dass dem so ist. Messen lĂ€sst sich das Ganze natĂŒrlich nicht. Ich spĂŒre und höre jedoch nichts dergleichen. Wenn da also jemand Erfahrungen hat, dann gerne teilen.

  • Es ist etwas bequem, aus dem deutschen Sessel heraus von Russen, die in Russland leben, Bekenntnisse abzuverlangen.

Nein. Aus meiner Sicht ist das der große Unterschied zwischen „Westen“ und Russen. Die Menschen im Westen fĂŒhlen sich verantwortlich fĂŒr das, was ihre Regierung macht. In Belarus u. Russland sehe ich das nicht, da spĂŒre ich vielmehr eine GleichgĂŒltigkeit.
Klar ist es jetzt gefĂ€hrlich in Russland auf die Straße zu gehen. Dass in Russland Demonstranten niedergeknĂŒppelt oder eingesperrt werden, ist ja aber nicht von jetzt auf gleich passiert. Vielmehr war es ein Prozess dorthin, bei dem die Bevölkerung einfach nichts unternommen hat. Auf die Straße hĂ€tten die schon viel viel frĂŒher gemusst


Und da ich mir den Schuh „vom deutschen Sessel aus“ nicht anziehen möchte: Ich bin persönlich von der Situation betroffen. Ich war an der Grenze, habe Familienangehörige abgeholt (vorab noch eine schusssichere Weste fĂŒr meinen Schwager gekauft und ĂŒber die Grenze bringen lassen). Wir helfen GeflĂŒchteten dabei eine Unterkunft und im besten Fall eine Arbeit zu finden. Wir sind bei jeder Demo am Start (ja, im europĂ€ischen Raum, nicht in Russland), und wenn sie noch so klein ist. Und wir haben bereits mehrere Tausend Euro an das ukrainische MilitĂ€r gespendet (ok, vom Sessel heraus).

Und dennoch musst du eingestehen das du mit deinen Verwandten alles besprechen kannst ohne Angst zu haben das diese ins nÀchste Gulag verschleppt werden.
Man muss sich ja leider die Frage stellen: Wer hört mit? Und vorallem was passiert wenn man das falsche am Telefon bespricht?

Habe das Problem derzeit mit ein paar Teammitgliedern auf der Arbeit. Bereits hier tue ich mich schwer das Thema anzusprechen, da man nicht möchte das wegen einem evtl der FSB bei denen im BĂŒro steht. Kann daher Familienmitglieder mehr als verstehen die evtl Angst haben ihr Verwandten in Russland zur Rede zu stellen.

Gebe @NichtUntertoetet recht es ist manchmal etwas leichter wenn man nicht direkt mit Strafe der Verwandten rechnen muss.

BezĂŒglich deiner Situation Daumen hoch denke mehr kannst du derzeit einfach nicht machen.
Warst du der jenige der sich evtl. zum Dienst melden wollte? Frage rein aus Neugier :slight_smile:

Ich hoffe einfach jeder hier tut seinen Teil um die UA oder die GeglĂŒchtetn zu unterstĂŒtzen.

1 Like

'ne ehemalige Freundin hatte das Problem. Sie und ihre Familie lebten in DE, aber die waren - auch schon vor dem Überfall auf die Ukraine - extreme Putin-JĂŒnger, und sie war frustriert, wie wenig sie da durch kommt. Ansonsten habe ich zu dem Thema auch schon 'ne Reportage gelesen (denke auf zeit.de), wo Russen vorgestellt wurden, die in der Ukraine leben, aber daran verzweifeln, ihre Verwandtschaft davon zu ĂŒberzeugen, dass ihnen gerade die DĂ€cher weggebombt werden.

Wie gesagt, das Kind is in den Brunnen gefallen, und nicht erst seit gestern. Jetzt von Personen in Russland Proteste abzuverlangen, die vermutlich schon vor Monaten gefĂ€hrlich gewesen wĂ€ren, finde ich schwierig. WĂŒnsche wĂŒrde ich’s mir auch, aber ich sehe mich nicht in der Position, das verlangen zu können.

Ja, ich weiß. Es ging auch gar nicht gegen dich. Die Sessel-Formulierung habe ich gewĂ€hlt, um von dir zu abstrahieren. GrundsĂ€tzlich wollte ich damit ja eher dem zustimmen, was du schon geschrieben hattest:

Zusammenfassung

Zum Einen, weil die Waffenlieferungen so zögerlich waren und es zum Teil auch noch immer sind. Ja, die Ukraine braucht wirklich schwere Waffen, nicht nur zur Verteidigung, sondern auch um ZurĂŒckzuholen, was ihnen bereits gestohlen wurde. Sollte eigentlich jedem mittlerweile klar sein, dass es leider keinen anderen Weg gibt. Aber der neueste Brief von Brecht und Co zeigte bereits, dass es immernoch Resistente gibt.

Ich danke euch fĂŒr die konstruktiven BeitrĂ€ge!

Um zu meinem ursprĂŒnglichen Punkt zurĂŒck zu kommen. Ich finde, dass sich zumindest prominente Russen, die die VorzĂŒge in Europa/USA genießen, klar gegen Putins Regime positionieren sollten. Kann fĂŒr mich einfach nicht sein, dass man als Russe nur „ich bin gegen Krieg“ schreiben muss und dann meint, genug getan zu haben. Medvedev z.B. kann von mir aus unbefristet gesperrt werden bis er sich nicht klar Ă€ußert.

Ich bin mir bewusst, dass meine Einstellung hart ist. Aber: ich finde es muss einfach ALLES versucht werden, um der Ukraine zu helfen. Waffenlieferungen, finanzielle UnterstĂŒtzung und eben auch Russen dazu zu bewegen, sich gegen ihr krankes Regime zu stellen. Alles kann und wird helfen
Man sieht doch am Beispiel Belarus bestens wie wichtig es gewesen wĂ€re, wenn nach der Lukaschenko-Wahl noch mehr Menschen auf die Straße gegangen wĂ€ren, um diesen Diktator zu stĂŒrzen. WĂ€re das passiert, hĂ€tte Russland z.B. nicht ihre Soldaten und Waffen stationieren können - wĂ€re eine völlig andere Ausgangslage fĂŒr diesen Krieg gewesen.

Nope, ich meine das war kid, aber bin mir nicht ganz sicher.

1 Like

Das problem dabei ist / kann sein, dass deren Familien vllt weniger prominent sind und die VorzĂŒge von Europa/USA nicht genießen und dann plötzlich zum Opfer des Regimes werden.

Nee, das war nicht Kid

Vor dem Hintergrund ist es aber immer eine Ausrede sich nicht kritisch zu Ă€ußern, da immer jemand darunter leiden kann.

Oder auch einfach mal ganz simple gedacht, dass diese Russen auch einfach ihr Regime lieben und absolut ĂŒberzeugt sind, dass Putin alles richtig macht?!
Ihr geht ja automatisch davon aus, dass Russen außerhalb Russland gegen ihr Regime sein mĂŒssen.

Und ihr meint @Jose_Mourinho, dessen Vater wurde zum MilitÀr eingezogen und er wollte sich freiwillig melden, um bei ihm zu sein

Nein, aber wir können die Diskussion ja auf auf die Russen beschrÀnken, die nichts von Putin halten. Das inhaltliche Dilemma und die Frustration von @EventHorizon kann man ja der Einfachheit halber auch einfach erstmal nur auf die Russen beziehen, die nichts vom Krieg halten.

Yep, der war’s! Und ward seitdem auch nicht mehr gesehen, oder? D:

Kamerad Scholz wieder mit guten Ideen, Katastrophe der Typ