Krieg in der Ukraine

Was mir gerade dazu noch einfällt ist:

Ich habe gesagt, dass du dort die Argumente eines Mitverantwortlichen für Kriegsverbrechen und hunderttausende Tote anführst.

Und deine Antwort darauf war nicht „ist er nicht“ oder zumindest „darüber kann man streiten“ sondern „Whataboutism“, also sinngemäß „das spielt keine Rolle“.

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Hast du auch weiter geschaut?
Direkt nach der NFZ spricht sie doch davon wie der russiche Generalplan für den Westen aussieht. Dann stehen wir mit dem Rücken zur Wand und sieht es dann besser aus? Uns fällt jetzt halt auf die Füße, dass wir die drohende Gefahr nach 2014 nicht ernst genommen haben!

Die stete überwältigende Angst vor WW3 / Atombomben hilft uns nicht weiter, insbesondere nicht, wenn die russiche Armee mit ihrem dilettantischen Vorgehen Super-GAUs in ukrainischen AKWs riskiert. Natürlich will man nicht das Szenario forcieren, aber wenn jedes Restrisiko ausgeschlossen werden muss, lähmt man sich und schränkt die Handlungsmöglichkeiten dermaßen ein, dass man nur verlieren kann.

Tut mir Leid, aber das sagt die Frau einfach nicht. Sie sagt, dass es in so einem Krieg zur Strategie gehört mit den Atomwaffen zu drohen, z.B. auch die westlichen Atommächte das explizit in ihren Militärstrategien haben und es dabei vor allem auch um die Angst geht und wir hier genau deshalb nicht gleich enorme Angst bekommen müssen, wenn der Begriff fällt.

Aber nirgendwo sagt die Frau, dass man die russischen Atomwaffen oder die Gefahr eines Weltkriegs ignorieren und deshalb einfach so in den Konflikt eingreifen sollte. Sollte auch am Ende klar werden, wenn sie sagt, dass sie schon gegen eine Flugverbotszone ist.

Und ich vermute mal, dass der russische Generalplan für den Westen, jetzt wo Milliarden an Panzern und Militärmaterial in ukrainischen Feldern und Bauernscheunen steht, wohl erstmal überarbeitet werden muss…

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Ich hab doch auch nicht gesagt, dass man das ignorieren kann. Genau im Satz nach der von dir zitierten Stelle.

Aber gut, ich denke die Standpunkte sind ausgetauscht.
Rückblickend wird man die Situation bewerten können und hoffentlich nicht zum gleichen Ergebnis wie bei der britischen Appeasement-Politik kommen müssen.

Ich bin dann gespannt wie uns die Panzer gegen die afrikanischen Flüchtlingsströme helfen sollen.

Welcher Super-GAU?

Es ist einfach krass, dass du militärisch in den Konflikt eingreifen willst mit dem Ziel, dass du damit den Konflikt beendest. Das ist einfach derart realitätsfern, dass niemand ernsthaft darüber nachdenkt.

Du sprichst über das Risiko eines atomaren Kriegs wie über die Risiken des Rauchens. Gesundheitsschäden passieren, mein Gott. Soll man sich doch net so anstellen und mal was riskieren!

Und ich sage, dass wir uns größere Ppobleme einfangen, wenn wir Russlands Militär angreifen. Und wie wir jetzt schon mehrfach festgestellt haben: „Beendigung forcieren“ ist ein reines Wunschdenken und keiner hat dazu eine Idee.

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Jetzt hört doch auf mir Worte in den Mund zu legen.
Ich habe doch gerade weiter oben geschrieben, dass ich meine Meinung über die NFZ revidiert habe.
Ich möchte natürlich auch nicht, dass wir aktiv mit eigenen Truppen in der Ukraine eingreifen. Ich halte es aber für falsch Szenarien auszuschließen, wenn ich nicht absehen kann wie die Situation sich entwickelt.

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Ich wüsste auch nicht wie man den Konflikt schneller beenden könnte ohne eine Eskalation zu riskieren. Ich glaub die beste Strategie ist Russland ausbluten zu lassen, so wie es jetzt grad passiert. Zumindest hab ich den Eindruck. Die kommen seit Tagen kaum vorran, die Moral wird immer schlechter werden, der Rubel und die russische Wirtschaft sind immer noch am Durchhängen. Irgendwann wirds auch sau ungemütlich bei der russischen Zivilbevölkerung.

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Ich glaube Chuliandred versteht nicht, was „Appeasement-Politik“ eigentlich meint - und dass die derzeitige Politik der westlichen Welt gegenüber Russland vieles ist, aber sicherlich nicht das.

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Vielleicht sollte ich präzisieren, man hat seit 2014 Appeasement betrieben und ist damit gescheitert. Seit dem Angriff ist man auf Symptombekämpfung und Kopf in den Sand umgestiegen. Lösungen hat man keine.

Wir erkaufen uns unseren ‚Frieden‘ mit dem Leid vieler anderer und werden die Quittung bekommen.
Aber ich bin offensichtlich zu dumm, um die russische Bedrohung zu begreifen.
Ich warte dann wohl besser bis die Zusammenfassung im ZDF kommt.

Weiß auch nicht, wie man seit 2014 groß Appeasementpolitik betrieben hat.
Man hat weder die Krim noch die Separatistengebiete anerkannt und Russland aus diversen Organisation wie der G8 geschmissen.

Der Westen hat nicht direkt militärisch in den Konflikt eingegriffen. Aber es gibt auch andere Konflikte auf der Welt, in die wir uns nicht direkt einmischen.

Sprich du weißt nichtmal ob es eine Lösung für das Problem gibt, kritisierst aber, dass wir keine Lösung für das Problem haben.

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Naja, vielleicht kann man es nicht Appeasementpolitik nennen, aber aus heutiger Sicht hätte man natürlich deutlich anders, härter reagieren müssen. Denn offensichtlich war ja die Erwartung von Russland, dass der Westen auch jetzt nicht reagiert.
Von Nordstream 2 und der Energieabhängigkeit bis zur (auch militärischen) Unterstützung der Ukraine hätten wir vieles anders machen sollen

Die schnellste Möglichkeit diesen Krieg zu beenden ist, dass Putin einfach nach Hause geht, aber das wird er nicht tun, alleine wegen seinem Image.

" Moskau: Fokus liegt auf »Befreiung« des Donbass

14:37 Uhr: Die russischen Streitkräfte konzentrieren sich nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau auf die völlige »Befreiung« des Donbass. Generell werde nicht ausgeschlossen, verbarrikadierte ukrainische Städte zu stürmen, erklärt das Ministerium laut russischer Nachrichtenagentur Ifax. Für die »Spezial-Operation« in der Ukraine habe das Ministerium zwei Optionen erwogen: entweder innerhalb der Separatisten-Gebieten im Donbass oder im gesamten Territorium der Ukraine."
Spiegel

„Glück im Unglück“
„Gesichtwahrende“ Option für Putin?

Und dann? Putin „befreit“ den Osten, zieht sich dann zurück (oder will sogar den Osten weiterhin besetzen? unrealistisch i guess) und alle Sanktionen werden nach und nach fallen gelassen? Klingt unrealistisch all in all, befürchte eher dass das Ablenkung/Zeit schinden ist, während sie sich reorganisieren

Pardon aber was ?
John Bolton war einer derjenigen der die USA am liebsten aus der Nato rausgenommen hätte weil er zu beschäftigt damit war Trumps Arsch zu küssen.

Der Typ dreht sich wie ein Fähnchen im Wind.
Was Bolo geschrieben hat absolut nix mit Whataboutism zu tun. Er bringt ein valides Argument das man auf Aussagen von Bolton nix geben muss.

Lulz. Bin ja weit davon entfernt, Bolton verteidigen zu wollen, aber so einen Schwachsinn hab’ ich selten gelesen :smiley: Genau das Gegenteil ist der Fall. Wtf. Andere kommen wenigstens mit streitbaren Argumenten…puh. Bolton ist ein Hawk, schon immer. Da dreht sich gar nix.

Aber - und deshalb ist’s mMn whataboutism @bolo - sein wie auch immer geartetes Mitwirken am Zustandekommen der Kriege im Irak, Jugoslawien und sonstwo, hat mit der aktuellen Situation in der Ukraine und seiner Einschätzung nichts zu tun. Die Fälle liegen doch vollkommen unterschiedlich, vor allem weil Russland mit ABC-Waffen wedelt (okay, das hätte Saddam auch machen können, aber nicht annähernd so gefährlich im Sinne von weitreichend) und Ambitionen hat, die weit über den gegenwärtigen Konflikt hinaus gehen.
Wenn man weiß, wer Bolton ist und nicht erst vor zwei Wochen angefangen hat, mal Nachrichtensendungen zu schauen, kann man dessen Meinung auch einordnen. …dazu muss man halt wissen, wer’s ist, wofür er steht und nicht so’n Nonsense glauben, wie mein Vorredner.

Weiß nicht, warum man Bolton überhaupt zuhören sollte, außer um zu sehen, was die kriegsgeilen Spinner auf „unserer“ Seite denken.

Seine Qualifikation kann es sicher nicht sein.
Dafür, dass ihm jede republikanische Administration irgendwelche hohen Jobs gibt, weil es in der Partei genug Leute gibt, die richtig Bock hätten, dass es in einigen Ländern mal so richtig knallt, war der Mann jetzt für Jahrzehnte an einen humanitären Desaster nach dem anderen beteiligt.

Was ist ein Hawk?

Eine Beschreibung für jemanden der eine aggressive Außenpolitik vertritt.
In diesem Fall aber eher ein Euphemismus für einen Kriegsverbrecher.