Um mal etwas dazu zu schreiben, damit das nicht so stehen bleibt.
Gemeinhin ist in Erinnerung, dass eine von der EU beauftragte Untersuchungskommission zu dem Schluss kam, der georgische Präsident Michail Saakaschwili habe den Krieg ausgelöst, indem er am Abend des 7. August 2008 den Befehl zum Angriff auf die Hauptstadt der abtrünnigen Region Südossetien gab.
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Viel ist darüber spekuliert worden, inwieweit sich Saakaschwili und seine Regierung von US-Seite darin unterstützt und motiviert fühlten, den Angriff auf Südossetien zu wagen und eine massive Reaktion Russlands zu riskieren.
Was auch immer Saakaschwili erwartet hatte, die USA griffen nicht militärisch in den fünf Tage währenden Krieg ein. Russische Truppen drangen ungehindert auf georgisches Territorium vor.
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In seiner Not behauptete Saakaschwili am 13. August 2008, die georgischen Häfen und Flughäfen würden unter Kontrolle der USA gestellt. US-Präsident George W. Bush hatte jedoch lediglich humanitäre Hilfe angekündigt, die mit US-Schiffen und Flugzeugen nach Georgien gebracht werden sollte.
Die Führung um Bush hatte zwar einen militärischen Eingriff erwogen, wollte aber eine direkte Konfrontation mit russischen Streitkräften vermeiden. So beschworen zahlreiche Diplomaten und Mitarbeiter Bushs, sie hätten Saakaschwili vor militärischen Aktivitäten gewarnt und ihm gesagt, dass es keine US-Unterstützung geben werde.
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Da georgische Truppen die USA im Irak und in Afghanistan unterstützten, hoffte man in Tiflis auf Anerkennung und somit Unterstützung im Konflikt mit Russland. Umso größer fiel die Enttäuschung aus, als militärische Hilfe ausblieb.