Power of the Dog 8,5/10
Nach langer langer Zeit ist Mal wieder ein Film von Jane Champion erschienen. Ich habe mich seit Monaten sehr darauf gefreut und wurde auch nicht enttäuscht, wenngleich der Film etwas langatmig ist und nicht die Intensität und epische Bildsprache von „das Piano“ erreicht.
Der Spätwestern ist ein typischer Abgesang auf die Stereotype der Zeit und bietet eine sehr komplexe und detaillierte Charakterstudie und Darstellung einer patriarchalich geprägten Gesellschaft im Umbruch. Im Mittelpunkt steht, ähnlich wie in „das Piano“, auch hier die Selbstbefreiung gleich mehrerer Personen. Dabei spielt Champion, auch dank eines grandioses Benedict Cumberbatch, mit der Erwartungshaltung des Zuschauers.
Zusammenfassung
Im zweiten Teil gibt’s sogar einen kleinen Mindfuck, wenn man realisiert, dass der Zuschauer die ganze Zeit nur Beifahrer war und sich von Stereotypen hat täuschen lassen.
Die Landschaftsaufnahmen und Kulissen sind ebenso grandios, wie das Set und die Kostüme. Champion hat eine wunderbare Bildsprache und Cinematographie, die absolut perfekt zum Szenario passt und sehr authentisch wirkt. Nicht umsonst gab es 7 Nominierungen bei den GG. Lediglich anzukreiden ist, dass der Film wenig Spannung aus dem Plot an sich zieht und dadurch etwas langatmig wird. Es geht primär um die Entwicklung der Charaktere und die Dynamiken untereinander. Leider geht auch der weibliche Part im 2. Teil etwas verloren und rückt aus dem Vordergrund in den Hintergrund. Das ist etwas unverständlich und schade.