Energiekrise in Europa

Ich finde aktuell ist eh das Problem der Politik, dass sie keinem etwas „zumuten“ will. Auch bei der Einsparproblematik über die hier jetzt diskutiert wird. Da wird absichtlich nicht gesagt, wer sparen soll, weil man es sich nicht mit irgendeiner Bevölkerungs-Gruppe im Land verscherzen will.

Deshalb fühlen sich manche Menschen dann auch verarscht, weil überhaupt nicht kommuniziert wird wer denn jetzt genau gemeint ist mit sparen hier und sparen da. Viele sparen ja eh schon und wenn die hören es wird nicht genug gespart, dann denken die auch wtf ich spare doch schon wo ich kann.

Aber eigentlich sollte ja klar sein, dass nicht die gemeint sind, die eh schon sparen. Mir fehlt aber auch mal so ein Fingerzeig in eine bestimmte Richtung, wer denn aktuell nicht besonders spart und noch mehr sparen könnte. Aber das scheint sich die Politik nicht so richtig zu trauen.

Aktuell findet gefühlt so eine Verallgemeinerung statt, „jeder kann sparen“ und ich glaube viele Menschen die verantwortungsbewusst sind tun das eh schon.

Du hast hier sogar noch den Luxus eines Autos. Jemand der durchgeschwitzt und frierend auf den ÖPNV warten muss um dort dann die Mitreisenden am Geruch zu erfreuen, wird sich das mit dem Sport zwei mal überlegen.

Dass das eigene Hobby leiden muss ist an sich scheiße, aber ich denke wir alle sind bereit Opfer zu bringen. Die Frage nur wofür? Machen wir das für die ukrainische Bevölkerung oder dafür, dass auch nach dem Krieg das Verbrennen von fossilen Brennstoffen weiter geht und nur das Gas kommt nicht mehr aus Russland sondern aus Aserbaidschan und den USA?

Wie immer bleibt die Zeche wieder beim Ottonormalverbraucher hängen und die Profiteure können weiter machen.

Die Länder, die sich seit diesem Jahr darum bemühen, die von Russland unterbrochenen Gaslieferungen zu ersetzen, reiben sich momentan die Augen. Der Grund: Die Lieferungen von Flüssigerdgas (LNG) kosten mittlerweile doppelt so viel wie vorher, da die Inflation die Kosten in die Höhe getrieben hat, so der Vorstandsvorsitzende von Tellurian, Charif Souki. „Aus diesem Grund gehören die Tage, in denen man Gas für 4 bis 5 Dollar auf dem Wasser bekommen konnte, der Vergangenheit an“, sagte Souki am Dienstag auf dem Energy Intelligence Forum. „Wir müssen in Dimensionen von 10 bis 12 Dollar denken.“

Tellurian ist zwar nur ne kleine Klitsche, aber ich gehe davon aus, dass es über kurz oder lang eh so kommt. Man ist jetzt von den USA abhängig und die werden das auch ausnutzen. Besonders, wenn die Chinesen wieder richtig einkaufen werden.

Fatih Birol, der Leiter der Internationalen Energieagentur, hat jedoch schon gewarnt, dass die Gaslieferungen auch im nächsten Jahr unter Druck geraten werden, wenn China seine Covid-Beschränkungen aufhebt und seinen Wettbewerb um das verfügbare Gas verstärkt. „Es ist durchaus möglich, dass die LNG-Märkte im Jahr 2023 ziemlich eng sein werden, vielleicht noch enger als in diesem Jahr“, sagte Birol vergangene Woche. „Wenn sich die chinesische Wirtschaft erholt, wird es für Europa schwierig sein, so viel LNG anzuziehen“.

Der Artikel ist ein bisschen click-baity. :sweat_smile:

Wenn der Preis für Erdgas in Amerika von 5 auf 12 Dollar steigt, ist das kein Weltuntergang. Auf die gleiche Menge umgerechnet kostet Gas in Europa gerade 50 Dollar und lag auch schon über 100. Teuer und knapp sind momentan die Schiffe und die Stationen zum Be- und Entladen.

Wenn jetzt groß Tankerschiffe und Verladestationen gebaut werden und ein zusammenhängender, weltweiter Gasmarkt entsteht, kann das ironischerweise schlecht für die US-Wirtschaft (außer die Gasförderer) werden. Das Erdgas war da die letzten 10-15 Jahre mehr oder weniger „Abfall“ bei der Ölförderung und spottbillig.

Und in :de: hat man es immer noch nicht geschafft zumindest ein temporäres Tempolimit einzuführen. In den letzten Umfragen sind die Ampel-Parteien ja auch alle gut abgestürzt, wobei die Grünen noch am wenigsten verloren haben.

hauptsache auf :de: kacken
größte waynemaßnahme aller zeiten

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Tempolimit totaler schwachsinn, vorallem wenn es nur temporär wäre.

Man könnte über sinnvolle Anreize für jeden Bürger zum Energiesparen nachdenken oder man machts sich einfach und greift das gute, alte Tempolimit auf.
Das ist zwar wenig bis gar nicht kontrollierbar, nervig in der Umsetzung (besonders wenn temporär) und betrifft eh nur einen kleinen Prozentanteil, aber hey, hauptsache irgendwas gesagt und die Welt gerettet.

Gute Diskussion. 5/5 Gerne wieder.

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Jedes Land auf der Welt hat Tempolimit und du kommst mit „nicht kontrollierbar“ an.

Da wäre mir auch jedes Wort zu viel und verschwendet

Gg Bye

Schon mal z.B. in den USA Auto gefahren? :D

Tempolimits sind da oft nur theoretischer Natur…

Die haben alle keine schäbigen Außendienstler, die es gewohnt sind mit Tempomat@220 im Passat Firmenwagen zum nächsten Kundentermin zu fahren.
Das sind die, die auch in ner 80er Baustelle mit 130 an dir vorbeiballern. Die scheiße wird jetzt schon nicht kontrolliert.

Es gibt viele gute Gründe für ein Tempolimit, aber zum Energie sparen?
Abgesehen davon wird die OPEC ja die Preise oben halten, es können sich sowieso kaum noch Leute leisten weit über Richtgeschwindigkeit zu fahren.

Gibt genug Studien zum einsparpotential aber du wirst es besser wissen

Schau ich mir gerne an, verlink mal.

Natürlich spart ein Tempolimit Energie. Und das Tempolimit ist eine so unfassbar niedrig hängende Frucht. Es gibt einfach keinerlei gute Gründe gegen eine Einführung, nur haarsträubende Pseudoargumente.

Klar, es ist sicherlich aktuell notwendiger, Gas einzusparen. Und ich überblicke nicht, in wie weit Gas und Benzin miteinander verknüpft sind in der Gesamtlage. Aber eine Energieeinsparung bei einem Tempolimit lässt sich nun wahrlich nicht wegdiskutieren.

Denke mal da die OPEC 400k Barrel weniger fördert durch Saudi-Arabien wurde das ganze da angepeilt, ist aber nur eine Vermutung.

Pro Tipp: Lies dich doch einfach mal ein.

Ich habe etwaige Beleidigungen mal gelöscht und bitte euch, sachlich zu diskutieren

Dazu zählt auch, Posts mit mehr als einem Satz zu verfassen.

in der LdN-Podcast war ein Strommarktexperte zu Gast und der generelle Energiemarkt war da natürlich auch Thema. Fand da den Zusammenhang zwischen Energiesparen und Arbeitsplätze sichern schon spannend, weil entsprechend die Preise stark nach oben gehen, wenn die Energie knapp wird und sich das dann nach und nach die Betriebe nicht mehr leisten können.

Ein anderes Thema war auch das Thema Stromdeckel und dabei die schlechte Lösung von :austria:

Erstmals soll die Erleichterung auf der Stromrechnung für Dezember ablesbar sein. Konkret wird der Preis bis zu einem Verbrauch von 2.900 Kilowattstunden gesponsert. Bis dahin sind nur 10 Cent pro Kilowattstunde zu bezahlen. Erstmals wird man den Effekt auf der Dezember-Rechnung sehen.

Und 2900 liegt natürlich deutlich zu hoch. Da gibt es für wenige Leute wirklich einen Anreiz zu sparen. Wir liegen da bspw. auch deutlich drunter.

Sein Vorschlag war da auch, dass man da einen Verbrauch am unteren Limit hätte nehmen müssen und im Gegenzug eine Einmalgutschrift von 500-1000 EUR (whatever), mit der man dann die Mehrbelastung abfedern kann. Dadurch wäre der Anreiz zum Sparen da und die vorhandene Energie könnte besser genutzt werden.