Ich finde gut, dass wir das erste Mal kollektiv ernsthaft an einem Schwenk auf regenerative Energien und Effizienz interessiert sind. Immernoch viel zu spät, aber besser als nichts. Dass diese Interesse darauf fusst, dass gewisse Dinge teuer werden, ist natürlich bitter (ich erlebe das auch im Familienkreis), aber dass sich anders nichts tut, haben wir zur Genüge erlebt.
Ansonsten: Es gibt halt immer Betroffene. Gestern ging’s um H4, heute um Eigenheimbesitzer. Aber der Klimawandel betrifft eure Kinder, und Leute in Regionen, denen H4 noch wie unvorstellbarer Luxus vorkäme … von Eigenheimbesitzern will ich gar nicht erst reden.
Es werden aber nur wenige bezahlen können. Wie @icke schon schreibt, wenn man weg von Öl- und Gasheizungen kommen will, dann brauch man Anreize. Eine Palletsheizung, die mindestens 20.000€ kostet und die Pallets teurer als Öl sind, ist kein Anreiz.
Ganz davon abgesehen, dass es schier unmöglich ist, in den nächsten Jahren diese Heizungen vollständig zu ersetzen.
Davon sind auch nicht nur Eigenheimbesitzer betroffen. Wenn das Mehrfamilienhaus für über 100.000€ eine neue Heizung einbauen lassen muss, zahlt das am Ende auch der Mieter.
Warum das?
Ich hatte jetzt nicht den Eindruck, dass es Vermietern die letzten Jahre so schlecht ging.
Maximal 8% pro Jahr. Ja, das kann sicherlich einige Geringverdiener vor Probleme bringen, die dann andersseitig aufgefangen werden müssen. Aber so ist das halt. An den Grenzen des Wachstums bin ich nicht schuld. Wir haben unser ganzes Leben lang über unseren Verhältnissen gelebt und tun das immernoch. Und vermutlich die Welt damit auch schon unwiderbringlich zuschanden geritten. Aber das ruft leider nicht halb soviele Leute auf den Plan, als wenn man 8% mehr zahlen muss.
Wie gesagt, ich bin starker Befürworter von Ausgleichsmechanismen, die die Anpassungsschmerzen für die Leute mit weniger finanziellen Spielraum etwas auffangen. Aber durch müssen wir da trotzdem alle.
Edit: Es geht mir nicht um Belehren. Ich schließe mich bei der ganzen Kiste nicht aus. Vermutlich bin ich der größte Öko-Asket im ganzen Forum, und trotzdem lebe ich vermutlich noch über meinen Verhältnissen.
Da stimme ich dir zu. Man hat sich halt Jahrzehnte (oder sogar Jahrhunderte?) lang einen Scheissdreck für die Ressourcen interessiert. Und nun tut man es - so schlimm das ist - auch nur dann, wenn es ans Geld geht.
Wenn ich meine Nachbarn sehe, die zwei Kinder haben und die Bude 24/7 auf 25 grad (und auch sonst eher auf die Umwelt scheissen), da frag ich mich schon, was man den Kids hinterlassen will.
Als Zusatz: man muss nicht nur Härtefälle auffangen, sondern endlich auch nachhaltiger werden. Solarpflicht bei Neubau, weiterhin massive Unterstützung beim Umrüsten von alten Heizungen. Dann schaffen wir (natürlich überspitzt gesagt) zwei Fliegen mit einer Klappe: heizen wird günstiger + nachhaltiger.
Auf jeden Fall. Aber ich den Eindruck, seit wir plötzlich die echte Begrenztheit einer Ressource erleben müssen (im Sinne von: es wird auch bei höheren Preisen nicht viel mehr davon verfügbar werden), steigt die Akzeptanz von entsprechenden Maßnahmen. Sowohl, was Vorschriften/Verpflichtungen angeht, wie auch bei der Bereitschaft zu Umstellungen/Umrüstungen mit den entsprechenden Unannehmlichkeiten.
Sollte es nicht eine Gesetzesänderung geben, dass, abhängig vom Modernisierungsgrad der Immobilie, der Vermieter/Eigentümer einen Anteil der Energiekosten selbst tragen muss (bis 50% oder so für irgendwelche uralten, nicht sanierten Objekte)?
Ja, Right. Was mich halt ankäst: in Ländern wie Malta ist es schon länger Pflicht, Solar aufs Dach zu packen und Regenwasser zu sammeln - aber da waren die Ressourcen halt schon immer knapp. Hier fängt man halt jetzt an, darüber nachzudenken. Wenn überhaupt.
Kölner RheinEnergie erhöht Gaspreise um 133 Prozent
Russlands Gas-Verknappung schlägt auf die Preise für Endverbraucher durch: Kunden von RheinEnergie müssen ab Herbst mehr als doppelt so viel zahlen – die neue Gas-Umlage der Bundesregierung noch gar nicht eingerechnet.
Das schon gut heftig für alle Kölner, keine Ahnung wie man das eigentlich noch stemmen soll finanziell.
Der Konzern hat mitgeteilt, den Preis pro Kilowatt-Stunde Gas drastisch zu anzuheben. Er klettert von bislang 7,87 Cent auf 18,30 Cent. Das ist ein Anstieg um 10,43 Cent pro Kilowattstunde oder 133 Prozent.
Gas-Krise: Kölner RheinEnergie erhöht Gaspreise um 133 Prozent - DER SPIEGEL
Preisschock in Köln: RheinEnergie verdoppelt den Gaspreis (t-online.de)
Gas bei Rhein-Energie: Alle Informationen zur Preissteigerung | Kölner Stadt-Anzeiger (ksta.de)
Wird haben gestern brief bekommen, also jahresabrechnung. Bei 595 euro warmmiete, müssen wir jetzt 728 euro nachzahlen. Letzes jahr waren es noch nich knapp 150 euro.
Bin auf die Antwort von Russland gespannt
Naja letztes Jahr gab es aber ganz andere Preise, ihr habt wohl einfach was in eurem Wohnverhalten verändert oder deine Nebenkostenabrechnung ist falsch.
das darf aber eigentlich nicht an den aktuellen Preisexplosionen liegen. Die Abrechnung geht ja nur bis zum 31.12.2021. Da war die Gaspreiswelt noch in Ordnung. Also entweder ihr habt ordentlich mehr geheizt (durch Homeoffice z.b.), eure Nebenkosten wurden von vornherein viel zu niedrig angesetzt oder ihr werdet in der Abrechnung verarscht.
Hab mir mal meine letzte Gasrechnung angeschaut. Hab 13€ Verbrauch gehabt. Das nimmt echt ne menge Druck vom Kessel bei mir.
Und dann irgendwie noch 150€ Grundkosten.
Ja ich schau auch nochmal richtig drauf. Da muss wirklich was nicht stimmen. Sind aber noch beim camping
Hatte für letztes Jahr aber auch gut Nachzahlung. Bei mir lag das an enorm hohem Wasserverbrauch. Konnte ich zb ua auf ne kaputte Waschmaschine und Spülmaschine zurückführen.
Bin gespannt wie es nun nach Tausch von beidem ist
Man muss da echt aufpassen. Manch ein Vermieter nutzt das auch gerne aus aktuell weil sie denken die Mieter hätten keinen Plan…
Bezüglich der Gaskrise:
zum ersten Tweet fehlt aber die nicht unerhebliche Teilinformation, dass in den fünf Jahren aber auch Gasnachschub geflossen ist. #keineInformationohneKontext
Und beim zweiten Tweet sieht man ja nun offensichtlich, dass es kein zusätzliches Energiesparen mit Kriegsbeginn gab, denn bereits im Januar und Februar lagen wir unter Vorjahresnievau. Übrigens offenbar um ein Delta, das über alle Monate hinweg ziemlich konstant ist, was für eine langfristige strukturelle Änderung spricht und nicht für ein plötzlich einsetzendes Energiesparen vor ein paar Wochen.
Alta, was is’ das für ne Scheiße? :D
Wir bekommen aber immer noch 75% Gas halt nicht mehr aus Russland, ist nicht so dass wir kein Gas mehr bekommen.
Und die Russen können uns den Gas-Hahn nicht zu drehen, weil sie sonst ein massiv Problem bekommen mit ihrem Gasfeld.