Energiekrise in Europa

So wie… beim Benzin?

Das Argument „sieht man doch überall in den Medien“ ist allerdings auch top.

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Er bezeichnet sich zumindest nicht als dogmatisch. Wenn das deine Frage war.

Umgekehrt wird ein Schuh draus. Erstmal Stil, dann kann man auch Argumente austauschen.

Hatten auch Glück, dass der Februar nicht lange kalt war. Darauf sollte man aber nicht spekuliern.

ich versteh das benzinargument nicht.

die preise für öl & gas sind nicht aus spaß weltweit so hoch. jedes förderunternehmen würde wohl liebend gern mehr öl oder gas zu dem preis verkaufen. aber die meisten förderstätten sind jahrelange investitionen.

die physische knappheit sieht man auf einem globalen markt zuerst in den ärmsten ländern, aktuell wohl z.B. sri lanka oder pakistan.
bei uns am preis, weil wir mehr bezahlen müssen, als die können, damit wir den zuschlag kriegen.

Wir hatten das Thema Benzinpreis ja schon mal. Der Preis ist gestiegen, obwohl der Barrelpreis nicht gestiegen ist, sondern teilweise sogar gefallen ist.

Die Firmen machen so hohe Preise weil sie es können und weil keiner etwas dagegen unternimmt oder unternehmen kann.

Es macht überhaupt keinen Sinn, dass man für Benzin Rekordpreise zahlt, während der Preis an der Börse fällt.

Und die Firmen fahren Rekordgewinne.

Also nein, der Preis spiegelt nicht 1:1 wieder, wie es in Wirklichkeit aussieht. Wenn eine Firma eben einen höheren Preis verlangen kann, dann macht sie das. Siehe Benzin.

Erinner mich übrigens noch sehr gut an die tollen Medien:

BENZINKNAPPHEIT DROHT MIT DEM TANKRABATT
ANSTURM WIRD HISTORISCH

Ja… Hm.

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Damals ging’s um den Tankrabatt und ob Kunde oder Verkäufer diesen erhält.

Weil der Preis am Montag der Einführung nicht 30 Cent günstiger war, waren alle sauer und der Finanzminister hat bei (edit: war doch bei Maischberger, glaub ich?) erklärt, dass mit den Grünen ja nur dieser Vorschlag machbar gewesen wäre und er ja einen ganz anderen Vorschlag (bei dem der Tankwart das Geld bekommt, wie in Frankreich) hatte.

Ich hatte darauf hingewiesen, dass der Ölpreis zu der Zeit wieder anstieg, es ein eigenes Forschungsfeld (Preistheorie) in der Wirtschaftswissenschaft gibt, dass sich u.a. damit beschäftigt, wie staatliche Preiseingriffe weitergegeben werden und damit, ob es einen Unterschied macht, ob Käufer oder Verkäufer eine Steuer/Subvention zahlt/erhält (Spoiler für Benzin: sehr sehr wenig bis gar nicht). Und, dass es wenig Sinn macht, nur den Ölpreis zu betrachten, weil man lieber kein Rohöl in seinen Tank kippt, sondern raffiniertes Benzin.

Mittlerweile gibt’s doch auch Studien, dass der Tankrabatt eben weitergegeben wurde, wie sowas (in der Theorie) eben weitergegeben wird:

Ich glaube, ich sagte sogar, dass der Tankrabatt, wäre er in einer Zeit fallender Ölpreise eingeführt wurden, ganz anders wahrgenommen worden wäre.
Ab Mitte Juni fiel der Ölpreis wieder und die öffentliche Debatte wurde, zumindest aus meiner Sicht, wohlwollender.

Der Herr Finanzminister ist zumindest wieder ganz Stolz auf seine Arbeit, wie man an seinem letzten Retweet dieses Artikel wohl ablesen kann.

https://twitter.com/c_lindner

Hier ab 4:30 ist er Anfang Juni, als der Tankrabatt noch schlecht war.

Aber da ging es doch weniger um eine generelle Knappheit, sondern um eine kurzfristige Knappheit aufgrund der bestehenden Lieferkapazitäten zu den Tankstellen hin, oder?

Und die gab es? Oder haben die Medien da übertrieben? So wie bei der Gasknappheit, wo sich die Medien ja wieder sehr sicher sind für den Winter.

Die Aussagen stützen sich aber auf Aussagen der Politik. Habeck ruft ja nicht einfach so ständig neue Warnstufen aus

„Wir“ sind so reich, dass die Knappheit sich in anderen Ländern zeigt und wir „nur“ sehr hohe Preise zahlen.

Dennoch ist die Lage im Winter nicht klar, weil es da viele Faktoren gibt. Kann auch sein, dass es im Winter kein Problem mit der Knappheit geben wird, wir aber dennoch die horrenden Preise zahlen müssen und viele Menschen dadurch zusätzlich finanziell stark belastet werden.

Wie hart wird der Winter, sind bis dahin 1 oder gar 2 LNG Terminals fertig, kriegen wir die Speicher voll, wie viel Gas kommt über Norwegen, wie viel Gas über Russland, etc…

Ja, es kann knapp werden (für Privathaushalte eher unwahrscheinlich). Was aber definitiv knapp wird, ist das Geld der Bürger.

Ich denke auch nicht, dass der Preis danach wieder auf das aktuelle Niveau fallen wird. Dann sprechen wir von einer doppelt-, drei- und vierfach Belastung auf Dauer. Und nicht nur für 1 oder 2 Winter. Um ehrlich zu sein, sind das ganz düstere Aussichten.

Das sind Belastungen, die nicht nur Hausbauer in den Ruin treiben werden, weil sie den Kredit nicht mehr zahlen können.

Das wäre wohl bei irgendwelchen Waren der Fall. Aber das Gas kann man ja nicht einfach kaufen und irgendwo hinlegen. Solange die LNG Terminals nicht fertig sind wird es schon rein praktisch schwierig genug Gas ins Land zu bekommen, unabhängig vom Preis.

Ich finde, dass sollte sich eher an @DerKiLLa gehen. :X

Glaubt ihr denn, dass wir in 2 Jahren (oder meinetwegen 3) wieder auf dem Preisniveau von 2021 sein werden? Oder werden wir dauerhaft mit > 20 Cent leben müssen? Das ist, in meinen Augen, ein sehr wichtiger Fakt.

Ich gehe davon aus, dass die Preise sich entspannen werden, sobald wir andere Gas-Quellen haben. Aber vermutlich wird’s teurer bleiben, weil der Transport teurer ist, das Angebot immer noch kleiner und eventuell irgendwann auch eine steuerliche Refinanzierung des Infrastrukturumbaus stattfindet. Die goldenen Zeiten sind vorbei. Und das ist, wenn man die Härtefälle auffängt, vielleicht auch ganz gut so.

Die Frage ist, wer sind alles Härtefälle? In meinen Augen wird es viel mehr Härtefälle geben, als bisher angenommen. Und das langfristig. Die Leute werden nicht mehr soviel sparen können (wenn überhaupt) und bekommen halt dann in der Rente die Quittung.

Wir reden ja weiterhin von einer heftigen Inflation, die in allen Bereichen noch dazu kommt. Bin weiterhin ahnungslos, wie das viele Menschen stemmen sollen, bei denen sich das Gehalt im Jahr um wenige Prozent (erneut: wenn überhaupt) steigert.

Wenn du 2021 noch 300€ im Monat gespart hast, könnte das Geld schon 2023 nicht mehr ausreichen, wenn du normal leben willst.

Das ist möglich, ich will mich da auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. In erster Linie ging es mir ja um die aktuelle Gas-Knappheit und die Gas-Preise jetzt und in Zukunft.

Wenn ich gleichzeitig die Fördermaßnahmen für die Sanierung von Altbauten kürze, aber unbedingt von Öl- und Gasheizungen wegkommen will, muss ich schon einen merkwürdigen Humor haben, um das gut zu finden.

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Vielleicht hat diese Krise auch einen Vorteil und die Boomer verlassen ihre zu groß geworden Häuser die sie nur zu zweit bewohnen.

Ich weiß hört sich richtig böse an, aber irgendwann müssen wir halt diesen Luxus aufgeben, den sich die Boomer Generation aufgebaut hat.

würde vermuten, dass einige sicher bereit wären ihre großen häuser aufzugeben, aber die müssen ja auch erstmal eine bezahlbare wohnung/mietwohnung finden.

Und dann? Zieht da eine Familie ein, die sich aber eine Modernisierung noch weniger leisten kann.
Im Altbau können wir deutlich mehr CO2 einsparen als bei den Neubauten. Bringt nur nichts, wenn die Anreize dafür zu gering sind.