Deutsche Politik

Sind nicht das grün geführte Land BaWü, Sachsen (CDU) und Thüringen (Linke) gleichauf mit dem flächenmäßig schlechtesten Ausbau der Windkraft? Wo sind da die signifikanten Unterschiede? Sind nicht die CDU geführten Länder Hessen, Schleswig Holstein und Saarland flächenmäßig mit Abstand am weitesten beim Ausbau?

Vlt hätte man in den letzten Jahren gesamt etwas mehr bei EE rausholen können. Aber das hätte an der aktuellen Situation genau null geändert und es lag nicht nur an den politischen Entscheidungen, sondern vor allem auch an preislichen und strukturellen die sich ja jetzt massiv geändert haben. Die Abhängigkeit vom Gas wäre jetzt genauso da gewesen. Egal wie man die letzten 10 Jahre gewählt hätte. Alle Parteien haben massiv auf Gas gesetzt und das war zum Beispiel auch bei den Grünen ein sehr sehr sehr zentrales Thema. Und ist ja auch die logische Entwicklung, dass man nach dem Abbau von Atom und Kohle das „saubere“ Gas wählt. Zum aktuellen Zeitpunkt hätten wir ungefähr genau die gleiche Situation.
Man kann ja gerne Sachen kritisieren oder hassen, aber dann bitte etwas realistischer und nicht mit solch dummen Aussagen wie von gestalt.

2 Like

Die CSU bremst nach wie vor, wo’s nur geht (hält den Parteivorsitzenden natürlich nicht davon ab, groß rumzulabern). Sei es das Aufstellen der Räder oder die Netzinfrastruktur. Letztere ist in diesem Zusammenhang genau so ein Thema, wie’s aufstellen der Solar- und Windanlagen. Die Leute wollen keine Windräder vor der Haustür - wie von @Suelo_der_Boss beschrieben oder aus anderen fadenscheinigen Gründen - aber genau so wehren sie sich gegen die (überirdischen) Leitungen, um den außerhalb ihres Horizonts produzierten Strom zu transportieren.

1 Like

@bolo Wenn’s dich tröstet, ich lese deine Beiträge :-*

Ein Freund von mir arbeitet bei einem Aluminium-Hersteller in der IT und meinte, die hatten letztes Jahr das Jahr mit den höchsten Gewinnen.

Wie kann das sein?

Die haben ihre Produktion auf das Minimum heruntergefahren, den bereits eingekauften Strom teuer weiterverkauft und Aluminium in China gekauft, um ihre Kunden zu bedienen :D

Klingt nach einem Märchen.
Wie genau speichert denn ein Aluminium-Hersteller den Strom?

/edit: ich bin ein idiot und habe den post nicht verstanden

Dafür braucht man auf Dauer aber kein Aluminiumwerk + Belegschaft sondern eine Handvoll Leute in einem Büro. Das ist ja dann kein Aluminiumhersteller mehr sondern Strom/Aluminium-Arbitrage.

Mit Future-Verträgen kannst du Strom (und auch so gut wie alles andere, logischerweise außer Zwiebeln und Kinobesucherzahlen!!!1) zur Lieferung an einem gewissen Zeitpunkt zu einem heute festgelegten Preis handeln. Jemand anderes trägt dann das Risiko und wettet gegen dich.

SPOILER

Onion Futures Act - Wikipedia

das war obv auch eine rein rhetorische Frage…

oh, shit, sorry :D

Warum sollte ein produzierendes Unternehmen, was grundsätzlich auf den Strom angewiesen ist, im letzten Jahr irgendwelche Futures für dieses Jahr abschließen? Wussten die, dass es zum Ukraine-Krieg kommen wird?
Wie gesagt, klingt für mich nicht glaubwürdig.

Aluminiumherstellung braucht tonnenweise Strom und Produktionsunternehmen wollen oft nicht immer das volle Preisrisiko für ihre Rohstoffe tragen.
Ist ja im Grund nichts anderes als eine Versicherung. Der ganze Futures-Markt ist ursprünglich für die realen Produzenten und Konsumenten und nicht nur für Spekulanten da.

Außerdem schließt man doch in der Regel langfristige Verträge mit allen Vertragspartnern. Sei es in der Produktion, mit Speditionen und eben auch Strom - das gibt halt Planungssicherheit. Für die einen war es in dem Fall glücklich für andere extrem teuer…

ich ebenso! gute beiträge @bolo!

Selbst Ölraffinerien schließen Futures über die eigene Commodity ab, das hilft dabei, Preise halbwegs stabil zu halten und planbar zu machen.

Bauern umgedreht verkaufen Ihre Ware schon vorzeitig, um Cashflow für die kurzfristigen Investitionen (Saatgut, Dünger, Pflanzenschutz, etc) zu haben. Das ganze ist halt jeweils eine Absicherung, um die Risiken zu begrenzen. Es schmällert natürlich den maximalen Gewinn, sichert aber die Geschäftsfähigkeit.

Passiert btw nicht nur in der Alu Produktion.

Gestern war Friedrich Merz im Sommerinterview.

Ich habe gleich mehrmals das Wort Angebotsschock, wenig über Inflation aber dafür die Forderung nach mehr Hilfe vom Staat gehört. Ich erinnere mich an einen Auftritt vor ein paar Monaten, wo er noch die EZB anrief, doch etwas gegen die Preise zu tun. Scheinbar hat man gemerkt, dass wir nicht zu viel Geld, sondern zu wenig Gas haben.

Auch sonst hatte Genosse Friedrich einige interessante Ideen, z.B. eine Abwrackprämie für alte Küchengeräte. Hatte schon darauf gewartet, dass ihm beim Aufstehen die Mao-Bibel aus der Tasche fällt.

ich wüsste wirklich gern mal, wann - ob - sich so etwas irgendwann rechnet. Nicht fürs Geld beim Endverbraucher - das lässt sich ja vergleichsweise einfach nachrechnen, sofern man den tatsächlichen Stromverbrauch der Geräte kennt - sondern das große Ganze. Also wie viel Energie wird in die komplette Produktion inkl. Rohstoffgewinnung, Vertrieb usw. gesteckt und wann ist da der Breakeven gegenüber dem Weiterlaufenlassen des alten Geräts.
Ich halte diese Abwrackprämiengeschichte und Neukauf weil Energiesparen nicht nur hier für kompletten BS :x

mich würde allgemein mal interessieren, wie die preise/märkte aussehen würden, wenn es in mehr bereichen staatliche unternehmen als konkurrenz geben würde.

Lachi, als ob das passieren wird.

Da wird es sicher Studien geben, wenn man danach sucht. Falls sich das ganze aber zu einer realen Idee entwickelt, wird sich sicher auch irgendwer anders die Mühe machen.
:joy: