Deutsche Politik

Corona Prämie war mein Arbeitgeber Recht spendabel (wenn man das so formulieren darf).

Jetzt bin ich in Elternzeit noch bis Januar also bringen mit die 3k vermutlich ziemlich wenig.

9 Euro Ticket hier aufm Land auch eher überflüssig wenn der Bus nur alle 2h könnt und am WE 3mal am Tag.

Spritpreis Dingens hat sich kein was geändert? Der Preis schwankt doch schon immer über den Tag hinweg um 30 Cent rauf und runter

30ct Schwankungen?

Ne, finde ich nicht.

Als ob die Subventionen ansonsten in Netzausbau und Instandhaltung fließen würde.

Es ist eine politische Entscheidung, dass man seit Jahren bei Netzaubau, Instandhaltung und auch jetzt am Ticket spart. Nichts weiter.

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Bei euch nicht? Also bei uns ist z.b. Diesel so Schwankungen ausgesetzt von 1.85 Euro an sehr guten Tagen bis 2.15 morgens zur Prime Time.
Und das seit Wochen Monaten eigentliche Standard hier bei uns.

Ne.
Was ich so mitbekommen sind so 15- bis maximal 20c Schwankungen wenn überhaupt.
Durch den „Tankrabatt“ wars recht stabil gewesen imo.

Naja, damit darf man dann glaube ich Kurzfahrten innerhalb der Ortschaft machen, oder? Ist in NRW schon lustig, weil du dann mit Pech 1–2 Stationen einfach mal schwarzfährst :smiley:

Ja ist es. Trotzdem ist das Budget nicht unendlich und wir müssen ernsthaft priorisieren, was wir als Gesellschaft wollen.

Haltung des Rentenniveaus? Zuschuss zur Krankenversicherung um Umlageverfahren finanzierbar zu halten? Gleiches gilt für die Pflegeversicherung, vor allem nach dem Zwang zur Tarifbindung; Gute, öffentliche Infrastruktur? Oder Mobilität zum Nullpreis? Energiewende? Netz- und Speicherausbau? Agrarsubventionen? Militär? …

Unser Sozialstaat wird leider immer teurer und gleichzeitig haben wir ziemlich viel Nachholbedarf in einigen Bereichen und darüber hinaus ein paar ziemlich große gesellschaftspolitische Herausforderungen.

Ich persönlich würde Mobilität nicht zu meinen Prioritäten zählen.

Das Budget ist nicht begrenzt. Unsere realen Ressourcen sind begrenzt. Menschen, Kapital und Rohstoffe.

Geld pflegt keine Alten oder Kranken, steuert keinen Zug, verteidigt nicht das Land, bringt keinem Kind was bei und forscht auch nicht. Man sollte sein Haus nicht aus Geld bauen und wird auch nicht wirklich satt, wenn man es isst.

Wenn all diese Dinge drölfzig Prozent der realen Ressourcen, die wir hier aufbringen oder aus dem Ausland einkaufen können, benötigen, dann müssen wir auch drölfzig Prozent unseres Geldes dafür ausgeben.

Realistischerweise haben wir Jahre an Nachholbedarf, weil der Staat seit Jahren an seinen Aufgaben spart, also eher drölfzig + X.

Mobilität ist aber für viele wichtig die Tür Arbeit pendeln müssen.

Und hier im ländlichen Raum sind 50,60 gar 80 km am Tag nichts seltenes um zur Arbeit zu kommen.
Und wenn du dann allein um zur Arbeit hin und zurück zu kommen 400€+ Sprit bezahlen musst
Wir das mit der Arbeit irgendwann zum Rechenspiel.

Nachtrag:

Wenn man dagegen jahrelang „Exportweltmeister“ ist und gewisse politische Richtungen das auch noch feiern, obwohl das in Wahrheit nur heißt, dass man reale Güter und Dienstleistungen ins Ausland exportiert damit einige wenige dafür finanzielle Forderungen an oder Besitz im Ausland aufbauen, muss man sich nicht wundern, wenn es im eigenen Land an immer mehr Ecken und Enden bröckelt.

Das sind ja nur meine Präferenzen. Und ich würde zwischen Infrastruktur und Mobilität unterscheiden. Natürlich müssen wir in Straßen, Brücken, Schienen etc. investieren. Aber ich persönlich sehe dringendere Punkte als Mobilität zu subventionieren. Aber das ist ja nur mein Punkt. Wenn die Gesellschaft das anders sieht, ist das für mich okay. Mir ist nur wichtig, dass wir priorisieren. Es geht nicht immer nur mehr, mehr, mehr. Wir können nicht ein Amt nach dem anderen Gründen. Wir brauchen auch keine Hunderttausende von Beamten.

@Bolo: keine Ahnung was du mir sagen willst. Ist das wieder deine Staatsschulden sind nicht begrenzt Nummer?

entlastungspaket entlastet mich so ca. 0

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Oh, nein. Nur bedingt.

Diesmal ist es mehr die „wir tauschen unseren realen Reichtum an Dienstleistungen und Gütern gegen den finanziellen Reichtum einiger weniger“-Nummer.

same :D

Es geht auch nicht darum, alle zu entlasten. Und sollte es auch nicht. Es geht darum, die Last derjenigen, die nicht so viel schultern können, zu reduzieren. Wir werden alle Belastungen ertragen müssen und sollten auch nicht erwarten, dass der Staat die bestehenden Probleme einfach für uns wegzaubert.

Hier denke ich auch eher weniger. Wobei wir haben 2 Söhne heißt 18€x2 mehr.

Immerhin etwas.

Meine Frau ist Unternehmensberaterin da gab es auch keine Corona Boni. Heißt von den 3k wird vermutlich auch nicht viel kommen.

Ich bin generell gegen Subventionierungen!
Egal ob Landwirtschaft, Windkraft usw. Der Markt sollte Regeln. Mit den ganzen Subventionen wurden wir dahin gelenkt wo wir jetzt sind.

Ein Wirtschaftszweig der nicht auf eigenen Beinen stehen kann sollte nicht künstlich auf die Beine gestellt werden!

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Es sollte auch nicht jeder entlastet werden, das sehe ich genauso.

Nur muss die Politik aus ihrem Berlin heraus kommen. Deutschland ist nicht nur Berlin Hamburg Ruhrpott.
Wo alle 10 Minuten eine Bahn Bus oder U-Bahn fährt.

Vllt sollte Deutschland wirklich Mal anfangen Gehaltslisten für Lobby Arbeit freigeben zu müssen.

Der Markt regelt nicht, weil Externalitäten nicht richtig bepreist sind (Umweltschäden, Treibhauseffekt etc.). Weil systemerschütternde Verwerfungen nicht bepreist werden können (da hier nicht „nur“ ein Unternehmen vom Markt verschwindet). Weil bei einer real vorliegenden Angebotsknappheit extreme soziale Verwerfungen gibt (hier konkret: folgt man dem Markt, können Reiche immernoch ihre Pools beheizen, Geringverdiener gar nicht mehr).

Klar. Ich beziehe mich lediglich darauf, dass sich Leute beschweren, sie würden kaum entlastet, und dabei zuvergessen scheinen, um was es hier geht.

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Ich weiß, dass VWL für viele Voodoo ist und ich sowieso ein linker Spinner, deswegen weiß ich nicht, ob das alles verständlich ist. Wahrscheinlich liest eh niemand meine Posts. Aber es macht aus meiner Sicht wenig Sinn, sich im Klein-Klein zu verlieren, wenn unsere ganze Wirtschaft ein bisschen sehr in Schieflage ist.

Wenn man, wie Deutschland seit ~2000, einen Rekordexport nach dem anderen erwirtschaftet, dann heißt das, dass man reale Güter und Dienstleistungen (z.B. Autos) ins Ausland exportiert und irgendjemand in Deutschland dem Ausland in gleicher Höhe Geld leiht oder reales Vermögen (Immobilien, andere Firmen, Wertpapiere) im Ausland erwirbt. Weil wir weniger Güter und Dienstleistungen aus dem Ausland zurückkaufen, gleicht sich dieser Exportüberschuss über Schulden oder Vermögenstransfer aus (etwas vereinfacht).

Das sind Grundlagen oder quasi Naturgesetze der VWL. Wie das Ein-mal-eins oder Gravitation.

Auch die Ökonomen, die Herrn Lindner oder Herrn Merz beraten, würden das wohl so erklären. Die würden wahrscheinlich auch sagen, dass das alles auch gar kein Problem ist und dafür ja jeder hier Arbeit hat. Da haben sie auch nicht mal Unrecht, da man das geliehene Geld zurückfordern, den realen Besitz verkaufen und dann Güter und Dienstleistungen aus dem Ausland „zurückerwerben“ könnte. Zum Beispiel, wenn hier langsam alle in Rente gehen und vielleicht irgendjemand (gern auch Bauarbeiter aus dem Ausland) die Ortsdurchfahrt oder die Gesamtschule reparieren könnte.

Ein Problem wird es, wenn dieses Vermögen überwiegend bei den Menschen anfällt, die wahrscheinlich irgendwo auf der Manager-Magazin-Liste-der-1000-Reichsten-Deutschen stehen und wir uns politisch Jahr für Jahr und Wahl für Wahl dafür entscheiden, dass wir diese Menschen auf gar keinen Fall be- sondern tendenziell eher entlasten müssen. Und die Leute garantiert auch keinen größeren Teil zur Renten- oder Pflegeversicherung beitragen sollten.

Wenn ich dann so eine Auflistung lese, an welchen Ecken und Enden die Politik eigentlich endlich mal was tun müsste, die Infrastruktur schwächelt und die Renten in Gefahr sind, dann ist das eben logische Folge daraus, dass man in den letzten 20 Jahren wohl so ~3 Billionen Euro an realen Gütern und Dienstleistungen für das Ausland erarbeitet hat, ohne, dass der Großteil der Bevölkerung dafür eine große Gegenleistung gesehen hat.

Hoffentlich gründet sie ihre eigene Partei.