Deutsche Politik

Weil die Ausbeute starken Schwankungen unterliegt, nicht, weil wir so krasse Kapazitäten haben. Regenerative Energie wird meist dezentral erzeugt, damit kann es zu lokalen Überangeboten kommen. Dazu kommt, dass wir teilweise zwar schon die Windkrafträder haben, aber noch nichtmal die Leitungen, die den Strom von da weg transportiert werden können. Aber das heißt nicht, dass wir zuviel davon erzeugen, sondern einfach, dass wir ihn nicht verteilt bekommen und zuwenige Speichermöglichkeiten haben. Und da bietet e-Fuel auch keine Lösung für: du kannst die entsprechenden Anlagen nicht ebenso verteilen aufstellen, dass sie die lokalen Peaks/Überproduktionen direkt vor Ort verarbeiten könnten.

Aber genau das spricht doch dafür, dort ständig E-Fuels/Wasserstoff zu produzieren. Eben weil die Produkte einfach zu speichern sind. E-Fuel kannst in 'nen Eimer füllen. Mit Deckel, kannst sogar Wasserstoff speichern. Wir speichern (und verteilen) die Energie in Kohlenwasserstoffverbindungen. Bewährte Technik.
Statt bei Überkapazität den Einspeisestecker ziehen zu müssen, produziert 'ne Fabrik weniger Sprit.

Weißt du, ob so eine Produktion mal eben abgestellt und wieder abgefahren kann?
Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die da ständig den on/off Knopf drücken können.

Wie gesagt, du kannst nicht einfach „dort“ E-Fuels/Wasserstoff produzieren. Das braucht die entsprechenden Anlagen, und die kannste nicht einfach entsprechend den Windkraftanlagen quer durch’s Land verteilen.

Das is ein bisschen so, als wenn du sagen würdest: Glühbirnen waren doch kein Problem. Man hätte einfach über jeder Glühbirne einen Eimer Wasser zu Dampf erhitzen und damit eine Turbine antreiben können, um die „verlorene“ Energie wieder einzufangen. Im Prinzip ja, aber praktisch unmöglich.

Natürlich kannst nicht neben jedes Windrad im Pfälzerwald eine Anlage stellen. Aber z. B. dort wo die Offshore-Anlagen anlanden. Oder auf diesen riesigen Flächen im Osten (wo die Autobahn nach Leipzig kreuzt, keine Ahnung wo das genau ist).

Naja, das ist 'ne Elektrolyse, keine Kernspaltung…

Bis wir an dem Punkt sind, wo es sinnvoll ist, überschüssige Energie in die Produktion von E-Fuels zu stecken, ist der Planet schon vor die Hunde gegangen.

Wir brauchen Lösungen, die uns jetzt zeitnah helfen. Energie nun für E-Fuels zu verschwenden und diese damit in Konkurrenz zu sinnvollere Maßnahmen zu setzen halte ich für den kompletten Irrweg.

Ja, wenn wir mit Energie nur so um uns werfen können dann kann man darüber nachdenken. Aber den Punkt haben wir noch lange nicht erreicht und werden wir auch in naher Zukunft nicht.
Jede Entwicklung hin zu E-Fuels behindert und verlangsamt daher den Ausbau der wirklich notwendigen und sinnvollen Infrastruktur.

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Bei den großen Anlagen geht man ja auch schon den Weg, die Energie zu speichern, und man is da ja auch am Forschen, welche Methode da am Sinnvollsten ist. E-Fuels spielen da keine große Rolle - ich vermute stark, das liegt wirklich an ihrer Ineffizienz. SO viel überschüssiger Strom entsteht da auch nicht, dass das völlig egal wäre. Zusätzlich ist ihre Verbrennung auch wieder dreckig (d.h. bedeutet CO2-Ausstoß). Wasserstoff dagegen is wird ja schon seit einer Weile angegangen und macht mehr Sinn.
Aber der hat aufgrund seiner Flüchtigkeit, seiner Explositivät und seines schwierigen Transports auch wieder große Nachteile, die die Annahme, man könne den ganzen überschüssigen Windpark-Strom easy nutzen, konterkarieren. Trotzdem ist Wasserstoff, im Gegensatz zu e-fuels, ja durchaus ein Ansatz, der verfolgt wird, und damit eigentlich nichts mit deine Ausgangspunkt, e-fuels seien doch besser als nichts, kaum stützt.

die Frage, ob wir E-Fuels brauchen, stellt sich überhaupt nicht. Wir brauchen sie. Demnach muss die folgende Frage sein, woher wir das Zeug (zuverlässig!) bekommen. Und da kann die Antwort nicht „Chile?!“ lauten, wie’s Exxon/Porsche/Siemens gerade vorhaben. Schön wäre natürlich, das in Nordafrika herstellen zu lassen. Aber so richtig zuverlässig erscheint mir das nicht.

Woher nimmst du die Annahme, dass wir sie brauchen?

OK, als Kerosin Ersatz oder ähnliches. Aber aktuell ist die Debatte und das Ziel der FDP ja, E-Fuels als Ersatz für 08/15 Benzin fürs Auto zu nutzen. Und da hat das einfach keine sinnvolle Zukunft und Berechtigung.

Wie ich’s eben schon geschrieben habe. Wir brauchen E-Fuels (die beim Verbrennen ja auch nur das CO2 erzeugen, das bei der Herstellung in ihnen gebunden wurde), so oder so. Nicht für Lindners Porsche, aber seine Cessna.
Da finde ich es sinnvoll(er), auch bei schlechtem Wirkungsgrad, das Zeug hier herzustellen - will heißen: in greifbarer Nähe und politisch stabil - als mit dem Stromnetz jonglieren zu müssen und Zeitweise Ressourcen zu verschwenden. Denn ein Kohlekraftwerk fährt man mal nicht so eben runter, die Ressourcen werden verbrannt.

Flugverkehr, Schifffahrt. Mit’m Akku kommst nicht über den Atlantik. Auf dem Wasser nicht und in der Luft schon gar nicht.

Ja, da hat es durchaus eine Daseinsberechtigung, da gebe ich dir Recht.

Für Autos aber keine sinnvolle Debatte, und das ist ja das Hauptaugenmerk der FDP in dieser Diskussion. Aber ja, es gibt durchaus sinnvolle Bereiche.

Macht es in dem Bereich nicht weiter Sinn dort auf herkömmliches Öl zurück zu greifen, anstatt auf e-Fuels?

Am Ende ist es doch vernachlässigbar wenn man 90 % CO2 einsparen kann ohne eFuels

Weltweite Schiffsfahrt macht gerade mal 3 % aus
Flugverkehr nur 2,5 %

Okay, aber es ging bei Lindner ja um eine Alternative beim Ende des Verbrennungsmotors, d.h. um einen Autoantrieb. Ich bin davon ausgegangen, dass du dich darauf beziehst, immerhin ging es in dieser Debatte um E-Fuels. Hier wird E-Fuel eben häufig und berechtigt mit dem Verweis auf die Ineffizienz abgelehnt.

Hängt halt sehr vom E-Fuel ab. Aufbereitete Biomasse zu verbrennen, die sonst nicht verbrannt worden wäre, ist nicht klimaneutral.

Wenn es nicht um Autos geht, und wenn wegen Gründen weder Wasserstoff noch andere, deutlich effektivere Speicherverfahren verwendet werden können, dann ja. Das wird aber a) weder der Normalfall sein noch hat das b) viel mit der aktuellen Effizienzkritik an E-Fuels zu tun, die sich um Autos drehte. ;)

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Weiß der Finanzminister selbst nicht, dass viele Geringverdiener gar nicht über den Grundfreibetrag hinauskommen oder geht er nur davon aus, dass die Wähler es nicht wissen?

Der Grundfreibetrag steigt sowieso stetig. Die letzten 10 Jahre wurde er jedes Jahr erhöht. Klingt für mich wie absolute Augenwischerei die aussage und nach vorgaukeln, dass er da was bewegt hätte :lul:

Erhöhung des Grundfreibetrags bringt halt 0,0.
Gut, für das Klientel der FDP schon.
Wer knapp über dem Grundfreibetrag verdient zahlt sowieso schon kaum Steuern, was bringt ihm dann, wenn er statt 4€ Steuern 0€ Steuern zahlt? Rein gar nichts.

Erhöhung des Grundfreibetrages bringt schon was und es ist auch gut und wichtig, dass dieser stetig erhöht wird. Deswegen meinte ich ja, dass das einfach nur Augenwischerei von Lindner ist, als ob er hier was tolles in Bewegung gesetzt hat.