Deutsche Politik

Warum genau Scholz?

wtf? Er sagt doch gar nichts darüber, dass er eine „Frau“ ist?

Und genau Wirecard kann man ihm mit am wenigsten „anheften“. Da wurden soviele Fehler vor seinem Amtsantritt gemacht, er hat quasi die ganzen Scherben aufsammeln müssen. Gerne mal den Podcast der SZ (?) bei Spotify anhören, da wird sehr klar, dass Scholz sehr wenig dafür kann.
Hätte jetzt die Cum-Ex-Geschäfte erwartet, aber da kann ich nicht sagen, inwieweit er dort verstrickt ist. Genauso wie er den linken Asozialen Aggro-Mob aufhalten hätte können beim G20-Gipfel, aber Wirecard ist lächerlich es ihm vorzuwerfen.

Vermutlich Wirecard und G20 in Hamburg.

Dieser whataboutism mit der CDU/CSU ist so falsch und gefährlich. Wenn wir jetzt deren Nicht-Rücktritt zum Maßstab nehmen, können wir den Laden direkt zusperren. Nur weil Mitglieder dieser Parteifamilie wiederholt auf Anstand und Normen geschissen haben, darf das nicht zum akzeptierten Standard werden, an dem nun andere gemessen werden.

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Cum Ex.

Bezüglich Scholz natürlich primär CumEx. Das hat den Staat Milliarden gekostet und wird einfach so ignoriert von der breiten Öffentlichkeit. Vermutlich sind die Zahlen einfach zu groß, wären es 50€ aus der Kaffeekasse… riesen Skandal.
Und das planerische Versagen rund um den G20 Gipfel muss man ihm als letztendlich Verantwortlichen natürlich auch ankreiden. Ist ja nicht so, als ob das aus dem Nichts gekommen wäre. Es gab massenweise Warnungen und er hat es vorher weggelächelt und weggeredet.
Wirecard haben sich so viele mit verschätzt, das würde ich ihm nichtmal vorwerfen. Die Aufarbeitung davon, gerade in Richtung Bafin laufen aber auch ziemlich schleppend.

Embe schreibt halt „…und diese Frau war verantwortlich für zwei Ministerien.“ Sehe da schon eine gewisse Betonung. Und Abseits von Embe immer die Nummer mit den 4 Kindern, da würde halt bei nem Mann keiner drüber schreiben.

Vermutlich richtig, allerdings war sie zu der Zeit ‚nur‘ Ministerin in Rheinland Pfalz. Da ist der potentielle Skandal vielleicht nicht ganz so wie bei einer Ministeriumsleitung auf Bundesebene. Das was die letzten Tage rauskam mit einem Artikel, Kommentar, Gegenkommentar nach dem nächsten kam ja einem Zerschießen der Festung gleich.

Ich will jetzt nicht sagen, dass sie mir übermäßig sympatisch war bei Lanz und Co, aber sie war bestimmt auch nicht das schlimmste was auf der deutschen politischen Bühne rumrennt.
Der Kardinalsfehler ist natürlich offensichtlich zu Lügen. Da geht das Vertrauen der Bevölkerung dahin und damit auch jede Chance auf zukünftige Ämter.

Ich glaube, es ist in den Medien unterpräsentiert, weil es der Otto-Normal-Verbraucher einfach nicht versteht was da abgeht.
Man muss sich in die Dividenden und Steuer-Thematiken erstmal reinlesen bzw. ordentlich Vorwissen mitbringen und darauf haben Leute eben keinen Bock, dann doch lieber einen haptischen und einfachen Fall haben, wo man die Mistgabeln rausholen kann.

Die Bafin wurde doch afaik komplett umstrukturiert. Also, finde es immer absurd einen jahrelangen Skandal (die ersten negativen Nachrichten über Wirecard kamen 2008(!)) einem Finanzminister anzuhängen, weil die Implosion in seine Legislaturperiode fällt.

Sorry, mir interpretierst du zuviel in die Passagen von Embe rein.
An der Formulierung „diese Frau“ sehe ich nichts negatives…
Und ich finde die Anzahl der Kinder, wenn der Lebenspartner einen Schlaganfall hatte und man ein zweites Ministerium annimmt, durchaus relevant. Dass das keiner bei einem Mann schreiben würde, ist einfach nur Spekulation…

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CumEx gehen wir ja d’accord was die Öffentlichkeit angeht, das macht es aber natürlich nicht weniger schlimm für Scholz.

Das die Bafin umstrukturiert wurde ist richtig, aber das deckt ja nicht auf, wer für das systematische Versagen verantwortlich war. Aber das Thema steht für mich auch ganz klar hinter CumEx und G20.

Und ja, hier interpretieren wir wohl unterschiedlich (@embe Falls du es nicht darauf bezogst und es einfach zufall war, nehme ich meinen Vorwurf zurück) und natürlich ist da Spekulation dabei. Wir sind hier ja nicht in der Uni.

Natürlich war es offensichtlich ein Fehler immer mehr Ämter und Verantwortung anzunehmen, nachdem ihr Partner erkrankt war. Aber wie initial geschrieben, dass passiert halt. Wer weiß wie sie das alles geplant und organisiert hatten? Rückblickend ist halt einfach zu sagen, hätteste mal Nein gesagt.
Aber wer von uns würde schon eine Beförderung ausschlagen?

Keine Ahnung wie man das so interpretieren kann und die 4 Kids hat sie doch sehr öffentlichwirksam ins Spiel gebracht. Keine Ahnung wie man nun diese Schublade aufmachen kann. Zeigt für mich, dass einige Themen sehr übersensibel in den Köpfen behandelt werden (das heißt nicht das sie nicht wichtig sind) und Interpretationen sehr einseitig von statten gehen und die Sachlichkeit bei Gewissen Themen teils in den Hintergrund gerät.

Das sie einfach überfordert ist wurde doch schon direkt bei der Flutkatastrophe deutlich. Ich habe jetzt erst gecheckt das es die gleiche Ministerin ist die in der Extremsituation die Öffentlichkeit täuschen wollte und nur um ihr Standing bemüht war. Mit der Nominierung haben die Grünen sich keinen gefallen getan, da sie gerade in Form von Habeck für Transparenz, offene und klare Worte einstehen und das Handeln von der Ministerin dem klar widerspricht. Ich denke das die Partei massiv enttäuscht sein wird.

Wenn der Mann 2019 einen Schlaganfall hatte, von dem auch niemand weiß, in welcher Schwere der war, er Stressprobleme hat, die Familie 4 Kinder hat, dann ist es jedem Teil der Familie vllt anzuraten, nicht alles unter einem Hut zu vereinbaren.
Derartig viele Posten, Umzug nach Berlin, egal ob Mann oder Frau…das ist doch klar, dass das vor den gesundheitlichen Hintergründen irgendwann knallt. Da waren die Karriereaugen größer als der Rest.
Und warum man 4 Kinder in die Welt setzt, wenn man eigentlich einen Job ausübt, der so viel Zeit benötigt, ist mir auch ein Rätsel. Die Wachsen ja gefühlt bei irgendeiner Nanny auf.

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Wurd hier sehr viel über den Urlaub an sich diskutiert, die Art und Weise hat mich aber viel mehr irritiert (unmittelbares Bemühen um die eigene Darstellung, Aussage bis zum Sonntag, sie hätte aus dem Urlaub an Kabinettssitzungen teilgenommen etc.).
Klingt für mich eher, als wär die „Sobstory“ auch mehr Kalkül - gut, dass sie abgesägt wurde.

Finde aber, dass unsere Gesellschaft da hinkommen sollte, dass das so auch miteinander vereinbar ist. Mal so als Funfact: die letzten drei Bundeskanzler haben keine leiblichen Kinder.
Ich persönlich will nicht nur Workaholics in Entscheiderpositionen. Wer weiß, ob das immer zu den besten Entscheidungen führt (habe so meine Zweifel, glaube die Forschung sagt da ähnliches, Stress, Burnout etc.).

Was die Arbeitsbelastung in diesem Fall angeht, kann man meiner Meinung nach auch 10 Tage nach der Flut in den Urlaub fahren. In so einem Ministerium wird ja eh viel delegiert und in den Tagen nach der Flut sitzen in den Krisenstäben sicher Experten, die mehr über Hochwasser wissen, als die entsprechenden Minister. Vielleicht hätte man aber erstmal nur eine Woche fahren und den Rest später nachholen sollen.

Was aber nicht geht, ist lügen. Da will man ja gerade (hoffentlich) besser sein, als (mehrere) Vorgängerregierungen. Also aus meiner Sicht schon gerechtfertigte Rücktrittsforderungen.

Aber auch nichts, was ich ihr jetzt auf ewig vorwerfen würde. Ich kann die Arbeit der Frau nicht bewerten aber hätte wohl auf den ersten Blick nichts dagegen, wenn sie in ein paar Jahren wieder irgendeinen Posten übernimmt.

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Und was hat dieser Funfact mit „Workaholics“ zu tun oder mit schlechten Entscheidungen? Vllt. möchte man aus persönlichen Gründen keine Kinder? Vielleicht geht es aus gesundheitlichen Gründen nicht? Davon abgesehen ist es auch keine Schande, Kinder zu adoptieren. Das macht einen weder zu einem schlechteren Menschen noch zu einem schlechteren Entscheider. Oder einer schlechteren Entscheiderin.

Gar nichts. Da ist bewusst ein (kleiner) Absatz zwischen den Gedankengängen.

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Okay. Ansonsten kann man aber sagen: Das ist doch miteinander vereinbar - bis zu einem gewissen Maße. Ich finde es fragwürdig, dass man mit dem Hintergrund (Mann krank, 4 Kinder, …) ein solches Amt annimmt und würde da dann halt irgendwann die Grenze ziehen. Wenn du vorab schon „weißt“, dass du keine Zeit aufbringen kannst - dann solltest du es vllt lassen.

Wenn so etwas WÄHREND ihrer Amtszeit passiert wäre oder sie krankheitsbedingt ausgefallen wäre, greifen ja Mechanismen. Merkel hatte auch Urlaub. Der Unterschied in einem so wichtigen Amt ist halt: Du musst manchmal für gewisse Dinge erreichbar sein. Und wie andere schon geschrieben haben: 4 Wochen Urlaub hast du als normaler Arbeiter oft (leider) nicht. Aber bei Menschen, die Bund und Land lenken, soll das easypeasy sein? Schwierig.

Aber - und deshalb nun der Schwenk - ich finde es sowieso fragwürdig, dass man nun über das Thema „Urlaub“ und „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ spricht.

Laut Medienberichten hat das ihr unterstellte Ministerium mitteilen lassen, dass „kein Extremhochwasser“ droht. Wenige Stunden später wurde die Mitteilung dann als überholt bezeichnet - eine Warnung gab es aber nicht.

Diesen ersten Fehler hat sie dann aber nicht einfach eingestanden - es war ihr stattdessen wichtig, so zu kommunizieren, dass nichts auf sie zurückfällt. Und natürlich, dass alles korrekt gegendert ist.

Der zweite Fehler war dann, dass sie zu einem ungünstigen Zeitpunkt Urlaub genommen hat. Nicht der Urlaub an sich war der Fehler, sondern der Umgang mit diesem. Auch hier: Keine Transparenz, bewusste Verschleierung von Tatsachen (Teilnahme an Kabinettssitzungen).

Und der dritte Fehler ist dann, dass sie Dinge erst dann gerade gerückt hat, nachdem die Presse ihr auf die Schliche kam. Kurz vor ihrem Statement, in dem sie die Falschaussagen einräumt, hat die Zeit die Protokolle der Kabinettssitzungen angefragt. Ein Schelm, wer Böses denkt.

Und zu guter Letzt ist ihr Statement an sich ein Fehler, weil sie im Prinzip wenig Schuld bei sich sieht.

Jetzt kann man natürlich kommen und auf Scheuer, Laschet, Scholz und Co verweisen und natürlich kann man auch die Genderdebatte lostreten. Das mag alles richtig sein. Das macht aber ihren Rücktritt oder die Forderung danach nicht weniger richtig. Es zeigt nur auf, dass es noch nicht oft genug passiert. Und auch wenn die genannten Punkte dann nicht so populär als Grund für die Rücktrittsforderungen hergehalten haben: Sie hätten ausgereicht, um zu zeigen, dass diese Frau nicht geeignet ist für die Ämter, die sie inne hatte. Für mich fallen alle, die über Urlaub und Familie sprechen, auf die Nebelkerze rein, die sie gezündet hat.

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Die Linken wollen wohl derweil auch nicht den Ukraine-Krieg nutzen um sich neu zu positionieren und so wieder mehr Stimmen zu kriegen, sondern wollen wohl auch bei den nächsten Wahlen Dank solcher Aussagen nicht gut abschneiden…

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Und das auch absolut zurecht.

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Schade für die Opposition, indem sie sich selbst demontieren.

Dann kommen die progressiven Anträge halt jetzt immer mit 6 Monaten Verzug

Sind wir denn davon so weit entfernt? Gesundheitliche Gründe waren doch in der Vergangenheit auch kein Problem für Politiker in hohen Positionen. Malu Dreyer mit MS, Schwesig mit ihrer Pause wegen der Krebstherapie oder Steinmeier als er seiner Frau die Niere gespendet hat - alles Beispiele, wo eine Krankheit mit teilweise Pause der Karriere nicht geschadet hat.

Es ist halt schwierig, wenn diese Themen erst in einer Art Entschuldigung hoch kommen und nicht um Vorfeld. So viel Verantwortung müssen Politiker eben auch haben, dass sie solche Engpässe frühzeitig erkennen und ggf. eine Auszeit nehmen.

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Bin mal gespannt, wen die Grünen als Nachfolgerin auspacken. Eine von den beiden fände ich gut:

https://images.app.goo.gl/T2CkbRHAmrycQmGh9

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