Okay, konkret auf Solarenergie bezogen: Für mein Laienverständnis besteht ein Panel aus relativ einfachen Teilen und Materialen. Keine Mikrochips, die kleiner und leistungsfähiger werden mussten, keine Speicherelemente, für die erst große Sprünge bei der Batterien-Entwicklung gab. Sicherlich ist die Fertigungstechnik von solchen Faktoren mit abhängig, aber ich finde nicht plausibel, dass das nicht auch alles hätte schneller gehen können, weil ich keine „technologische Engstelle“ sehe.
Was das 1000-Dächer-Programm angeht: Wie groß war das Volumen? Klingt für mich erstmal nicht sonderlich beeindruckend, insb. zum Vergleich zu den Subventionen/Kosten fossiler und nuklearer Energie. Laut Wikipedia wurde das Ganze im Anschluss auch stark vernachlässigt: Nach der Beendigung des 1000-Dächer-Programms im Jahr 1992 folgte eine Lücke in der Förderung von Photovoltaikanlagen. Viele kleine Unternehmen, besonders Handwerksbetriebe, die hier eine neue Chance gesehen hatten, gerieten in finanzielle Schwierigkeiten. Bis zum Start des 100.000-Dächer-Programms im Jahr 1999 erfolgten nur lokale Förderprogramme, die weitgehend unkoordiniert abliefen. DAS würde heute vermutlich nicht mehr passieren, weil plötzlich sind wir drauf angewiesen.
Im Prinzip ist es dasselbe wie mit der NATO: Es muss leider erst krachen, damit die meisten Leute raffen, dass manche Sachen keine Selbstverständlichkeit sind. Und ich hoffe auf einen ähnlichen Effekt, wenn Strom knapper/teurer wird. Es gibt kein technologisches Zeitfenster, ab dem man erst nachhaltig werden kann. Wir waren vor Jahrtausenden schonmal nachhaltig. Dass man das in der Zwischenzeit - auch ohne moderne Technologien - nicht hätte beibehalten können, wenn der Wille dazu da gewesen wäre, will ich bezweifeln. Und ebenso, dass man sich dem nicht auch schon viel eher wieder hätte annähren können.