Deutsche Politik

Ich möchte an der Stelle anmerken, dass dieses „das sind nur Protestwähler“-Ding so nicht haltbar ist. Es gibt mehr als eine Untersuchung (Beispiel hier), die zeigt, dass es sich bei AfD-Wählern zu einem großen Teil nicht um Protestwähler handelt, sondern einfach um Menschen, die rechtes Gedankengut haben.

Dieses „Protestwähler“-Ding führt dazu, dass man im nächsten Schritt sagt, man müsse deren Sorgen „ernst“ nehmen, ihnen zuhören oder auf sie eingehen. Und ich glaube, dass wir das bei rechtem Gedankengut vllt besser sein lassen sollten.

Menschen wählen rechte Parteien, weil sie rechts denken. Entweder bringt man sie durch das Äußern rechter Denke dazu („kleine Paschas“, Kriegsflüchtlinge sind „Sozialtouristen“) oder man bestätigt sie zumindest darin.

7 Like

gibt aber auch zahlen und aussagen, die belegen, dass es die sogenannten protestwähler eben doch gibt:

32 Prozent der AfD-Anhänger sagen, der Partei aus Überzeugung die Stimme geben zu wollen. 67 Prozent würden der AfD aktuell aus Enttäuschung über die anderen Parteien ihre Stimme geben.

erklärt z.b. auch (zum teil), warum viele „die linke“ wähler auf einmal afd wählen etc.

Genau das habe ich letzten von einer Politikwissenschaftlerin gelesen.

Es gibt keine Protest-Wähler. Das sind Menschen, die gefallen an der Politik der AfD haben, also Menschen mit stramm rechter Ideologie.

/e okay, Ovi hat bereits alles gesagt

1 Like

Halte ich für eine fadenscheinige Begründung. Man wählt doch keine Nazis, weil z.B die SPD pro Asyl ist?

2 Like

Ist das so? Also ernst gemeinte Frage. Ich finde gerade diese „Stimmenwanderungs“-Bilder nicht.

Als Nachtrag zu der Protestwähler-Sache: Ich kenne die Umfragen teilweise nicht. Es schließt sich ja auch nicht aus, aber in einem anderen Kontext: Sind die Leute enttäuscht über andere Parteien, weil z.B. zu viel für Flüchtende gemacht wird oder so - dann wählen sie aus „Protest“ die AfD, aber eigtl passiert das deshalb, weil die AfD eben ihre Meinung vertritt.

natürlich nicht.

was man aber mmn nicht unterschätzen darf: für viele(?) ist die afd die einzige alternative (:kappa:) zu den üblichen parteien. ist traurig, aber wird leider von vielen so empfunden.

spd, grüne, cdu/csu und fdp sind für viele ein und das selbe. und die afd „vermarktet“ sich ja auch genau so. und das zieht leider.

1 Like

wenn das für viele die einzige alternative ist, dann sind sie halt rechts?

3 Like

Joah, aber genau das lässt doch auf ziemlich „komische“ Denke schließen?

sicherlich. finde es ja auch extrem scheiße, aber so ticken trotzdem viele, ob man will oder nicht.

Ja. Aber dann widerspricht das mMn nicht dem, dass die meisten eben nicht aus reinem „denen zeige ich es“-Protest wählen, sondern, weil sie mit der Linie der AfD übereinstimmen. Siehe mein Nachtrag dazu:

Wenn ich aus Protest was anderes wähle, dann wähle ich keine Nazis, sondern irgendeine Kleinstpartei (wie damals zB die Piratenpartei).

Unzufriedenheit rechtfertig sowas einfach nicht.

Vor allem wenn ich Nazis wähle kann es ja passieren, dass ich danach gar nicht mehr wählen darf.

jungs, ich bin doch auf „eurer seite“. ich wollte doch nur verdeutlich, dass es das phänomen der protestwähler eben doch gibt. in welchem ausmaß und mit welchem hintergrund bzw. durch welche motivation, sind ja dann die nächsten fragen, die es zu beantworten gilt. dafür gibt es aber (leider) keine einfachen antworten.

Joah und ich sage im Prinzip das, was du auf dein „Doch“ sagst: Man muss schon schauen, WESHALB der Protest stattfindet. Und da - jedenfalls meine Interpretation der Zahlen - kommt dann raus, dass das die Zufriedenheit und der Protest daher rühren, dass die anderen Parteien nicht das eigene (rechte) Gedankengut vertreten.

Und dann wird es richtig komplex: Weshalb denken die Leute so? Wie kann man sie „aufklären“? etc. Aber dieses „die sind halt bissele unzufrieden“ lasse ich nicht gelten.

du kannst es aber auch einfacher runterbrechen:

person X ist unzufrieden mit der aktuellen regierung aus einem speziellen grund. sagen wir einfach mal wegen der aktuellen steuerpolitik.

daher will X es „denen da oben“ mal so richtig zeigen und entschließt sich aus protest eine partei zu wählen, die nicht in der aktuellen regierung sitzt. zusätzlich soll seine wahl „die da oben mal so richtig abfucken“. und womit kann er das am besten? momentan mit der afd. das programm der afd ist ihm dabei völlig egal.

in seiner wahrnehmung stimmt er ja nicht FÜR die afd, sondern GEGEN die anderen.

klingt weit hergeholt, aber glaub mir, solche leute gibt es.

ja, mag es geben. aber dann sind sie rechts. wer rechts aus protest wählt, der ist rechts.

in meiner welt ist rechts nie eine option.

1 Like

Schließe ich auch nicht aus. Ich sage aber: Die AfD steht nicht bei >10%, weil n paar Leute es „denen da oben“ mal zeigen wollen. Sondern, weil wir ein Problem mit rechtem Gedanken gut haben in diesem Land. Es wird nur an sämtlichen Stellen gerne verharmlost.

Gibt es dieses Protestwahlphänomen eigentlich nur auf die rechte Seite? Weiß jemand ob in Deutschland aus Protest schon einmal eher linke politische Pareteien gewählt wurden?

ich wollte doch nur etwas gegen diese aussagen gegenhalten:

weil es sie eben doch gibt. nicht mehr und nicht weniger.