Deutsche Politik

Das ist doch gar nicht das Thema. Er ist qualifiziert? Okay. Hätte er den Job aber auch ohne Vitamin B bekommen? Wohl eher nicht…

trotzdem muss ein spitzenpolitiker von habecks format, insbesondere der grünen, hier weit- und vorsichtiger handeln. moralische integrität ist doch einer der hauptgründe, warum die menschen grün wählen. ist natürlich alles rein vom tatbestand her kein vergleich mit der cdu, aber im kontext zum eigenen politischen profil und anspruch schon eine mittelschwere katastrophe.

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keine ahnung.

der mann hat verwaltungswissenschaften studiert, hatte leitungspositionen bei zwei der größten naturschutzbünde im land (WWF & NABU) und war ein jahrzehnt berufspolitiker.

angesichts der aufgabe der DENA erscheint mir das schon ein gerechtfertigtes profil für diese art job. man sollte jetzt also nicht so tun, als wäre das ein job mit tausenden geeigneten bewerbern…

ja, sehe ich ähnlich. was soll jetzt noch passieren? soll habeck zurücktreten?

dein post erinnert mich an irgendein interview im zdf (?) mit habeck von vor einer woche, wo der moderator auch gefragt hat, ob es nicht bei den grünen einen besonderen moralischen anspruch gibt…

das hat mir da schon aufgestoßen… das kann man offenbar einfach so zur besten sendezeit fragen, ohne das irgendwer groß drüber nachdenkt…

… was das eigentlich indirekt über einen anderen teil des politischen spektrum aussagt?

das land hat sich offenbar damit abgefunden, dass manche parteien einfach moralisch ein wenig dubios sind. ist scheinbar einfach so.

:man_shrugging:

//edit: ah, habs, so um minute 9

„gerade bei den grünen, wo immer auch so ein bisschen, so ein ethischer, moralischer vielleicht auch anspruch dabei herrscht.“

na herzlichen dank ingo. wusste gar nicht, dass „wir“ oder der ÖR den ethischen und moralischen anspruch für andere parteien schon aufgegeben haben.

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Du verstehst es wirklich nicht oder?

was denkst du, wie lang ist so eine bewerberliste für so einen posten? komm, sag 'ne zahl.

mich persönlich würde es sehr wundern, wenn es dafür 10 namen gibt. zu sagen, ohne vitamin b hätte er den posten nicht bekommen, ist halt quatsch.

Bei 10% Wahrscheinlichkeit ein hartes Argument. War also nur Zufall.

ich würde es folgerichtig finden, wenn er zurücktritt. ich habe die partei hauptsächlich deswegen gewählt, weil sie die einzigen sind, denen ich a) etwas glaube und die b) prinzipien haben. insgesamt wäre es schade, weil ich seine karriere nicht daran scheitern sehen möchte und, wie gesagt, woanders viel mehr zu bemängeln ist. von den anderen erwarte ich aber auch nichts. mich persönlich hätten sie als wähler wohl verloren, wenn er nicht geht.

und traurig ist die anspruchslosigkeit an unsere politiker allemal, da hast du recht.

10% wären 10%. vielleicht gibt’s auch nur 3 solcher personen, oder 5. wer weiß das schon.
:man_shrugging:

was ich damit eigentlich sagen will:

es wäre für die aufgabe aus meiner sicht z.B. absolut gerechtfertigt, dass die beispielsweise (ehemaliges) spitzenpersonal großer naturschutzbünde etc. suchen. wenn das z.B. so ist, ist das halt ein verdammt kleiner kreis.

mit diesem absolutheitsanspruch an die eine (eigene) seite überlässt man der anderen halt mehr oder weniger das feld und gibt auf.

für mich ist dieser „skandal“ halt nicht mal ansatzweise unter meinen top50 der letzten 10 jahre…

/edit, noch mal persönlicher nachtrag zum video:
ich mein, du hast da einen der bekanntesten journalisten des landes, der den wirtschaftsminister zur besten sendezeit interviewt und so beiläufig impliziert, dass man an einige parteien im land eigentlich gar keinen ethischen oder moralischen anspruch mehr hat.

und keinem fällt auf wie verdammt crazy das eigentlich ist…

Ist doch reine Spekulation ob er den Posten ohne Vitamin B gekriegt hätte oder nicht. Die haben da Kacke gebaut, Konsequenzen wurden zurecht gezogen. Weiter machen.

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Korrigiere: Spekulation, basierend auf Halbwissen (wie man an den Posts erkennen kann).

wollte übrigens noch zu protokoll geben, dass sich mittlerweile nicht nur „die üblichen“ auf habeck/die grünen eingeschossen haben.

das waren gestern die ersten 3 artiekl auf spiegel:

diese ganze heizungspanik ist so absurd.

eine hälfte des politischen spektrums hat sich komplett aus realität und faktenbasierter diskussion verabschiedet.
schade, dass auch relativ seriöse medien irgendwann mit auf den zug springen…

ich mein, nichts worauf man stolz sein sollte, aber das land hat mal in 3 jahren halb europa besetzt…

jetzt steht das abendland vor dem aus, weil es offenkundig unmöglich ist, dass alte heizungen in den nächsten 20 jahren ausgetauscht werden…

armes deutschland.

Brudi, nimm Dir mal eine Woche Auszeit von politischen Themen, damit du etwas abkühlst.

Spätestens wenn man das Nazi-Reich, die Wehrmacht und die Millionen Toten aus einem Vernichtungskrieg in seine Argumentationsstruktur aufnimmt, dann ist man einfach etwas überhitzt.

Nimm dir ein Eisbad und wir sehen uns in einer Woche

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Wie man sich auf die grünen einschießen kann bei dem absoluten Gelaber und gefassel was die FDP liefert ist mir ein Rätsel. Warum der Linder nicht durch das Dorf getrieben wird, obwohl er ne 6- verdient hätte und dabei noch der beste aus seiner Partei wäre…
Naja, Just German things

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danke, aber mir geht’s gut. wenn der vergleich absurd und unangebracht rüberkommt, gut. so war er auch gemeint.

wahrscheinlich fehlt mir einfach das technische know-how, um einzuschätzen, was für ein unfassbares unterfangen das ist, alte heizungen in nur 20 jahren auszutauschen.

offenkundig muss das das größte unterfangen sein, was die menschheit je auf sich genommen hat. das kann ein land wie deutschland einfach nicht leisten.

gut, dass es parteien gibt, die das land von diesem unerreichbaren griff nach den sternen abhalten.

/edit, 2 ausschnitte aus dem großen spiegel-artikel auf soaps bild, die einem alles sagen, was man wissen muss…

Bodo Lehmann zieht die Holztür auf und betritt den alten Kuhstall. […] Er geht ins Nachbarhaus, die Kellertreppe hinunter, und zeigt auf seinen Atmos GS 40, einen rot-grauen Holzvergaser in der Größe eines Kühlschranks. »[…] Aber das gefällt dem Robert jetzt nicht mehr.«

Der Robert, damit ist der grüne Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gemeint. Es folgt eine emotionale Tirade gegen das Wärmewende-Gesetz, das da im fernen Berlin geplant wird und alles, was CO2 in die Luft bläst, verbieten will. Das Argument, dass das Gesetz auch Ausnahmen vorsieht und sein Holzvergaser dazugehört, scheint Lehmann in seiner Wut nicht zu erreichen. Es geht ihm ums Prinzip: Der Staat hat in seinem Keller nichts zu suchen […]. Das Urteil […] über die Politik des Vizekanzlers: »Irrsinn.«

Umgekehrt stellen Gegner des Gesetzes immer höhere Summen in den Raum, um die Angst unter Eigentümern zu schüren. Kai Warnecke, Präsident des Verbandes Haus & Grund, warnte vor Kosten in Höhe von bis zu 150.000 Euro für einen GEG-gerechten Hausumbau. Einige Wochen später legte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder nach und verdoppelte die Summe einfach mal. Wie er auf die Zahl von 300.000 Euro kommt, bleibt allerdings sein Geheimnis.

hier wird einfach seit wochen komplett übertriebene panik verbreitet. von den üblichen verdächtigen und ihren hausmedien.

nicht jede Kritik ist direkt ein „einschießen“. Man muss dieses Narrativ einer „Hexenjagd“ nicht auch noch hier immer wieder wiederholen…
Davon abgesehen: Alle 3 Artikel sind über archive.ph abrufbar. Keiner dieser Artikel ist stumpfer „hate“ gegenüber den Grünen. bolo hat ja sogar 2 Zitate gebracht, die das bestätigen.
Ich würde sogar umgekehrt sagen, dass die Artikel argumentativ pro Grünen sind, wobei natürlich Fehler, die Habeck gemacht hat, genannt werden.

Spiegel Online hat zugegeben immer mehr reißerische Überschriften, der Inhalt ist aber meistens noch nicht auf dem Niveau.

Ist halt blöd, wenn dann sämtliche Artikel Spiegel+ Artikel sind und somit die meisten nur die Überschriften sehen werden.

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Ich sag mal so… Der Osten der Republik hängt dem Westen auch nach fast 33 Jahren noch stark hinterher und es gibt erhebliche Unterschiede und soziale Ungerechtigkeiten. Da ist es schon naheliegend, dass da der Austausch der Heizungen innerhalb von 20 Jahren nicht so einfach ist!

Räterepublik jetzt!

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Ka, aber diese Überheblichkeit steht dir irgendwie nicht. Finde ansonsten eigentlich viele deiner Beiträge im Kern korrekt, auch wenn ich nicht alles teile.
Du sprichst vielen Menschen ihre reelen Sorgen ab. Das Heizungsgesetz wie es jetzt ist, ist einfach in vielen Bereichen undurchdacht. Bisher kann dir auch niemand sagen, ob die entsprechenden Förderungen überhaupt ausreichen.

Ich geb dir ein Beispiel:

65 jähriger Rentner, der gerade sein Haus abbezahlt hat nach 25 Jahren. Keine einkommensstarke Schicht, sondern untere Mittelschicht. Das Haus ist quasi die „Wertanlage“ fürs Alter, die er sein lebenlang abgezahlt hat. Nach nun knapp 25 Jahren muss demnächst eine neue Heizung rein. Reparieren ist bei solchen alten Modellen schlicht häufig nicht machbar. Da er nicht in einem Neubau wohnt, sondern in einem Haus, welches zu Kriegszeiten gebaut wurde, ist das mit der Wärmepumpe nicht so einfach. Also holt er sich einen Energieberater ins Haus. Der sagt ihm:

  • Wände sind zu dünn für eine Wärmepumpe.
  • Außenfassade muss für einen Einbau renoviert werden.
  • Haus muss komplett neu isoliert werden.
  • Wärmepumpe muss eingebaut werden.
  • Zwischendecke zum Dach muss neu isoliert werden.

Veranschlagte Kosten mir Renovierungsarbeiten: Ca. 100k.
Gehen wir einfach mal davon aus, dass die Wärmepumpe ca. 40k kostet (das ist der Preis, der aktuell in der Praxis gehandelt wird) und mit 60% bezuschusst wird. Dann bleiben ca. 78k übrig, die der Rentner für die Sanierung seines Hauses aufwenden müsste, um die Richtlinien des neuen Gesetzes zu erfüllen.
Da der Rentner aber keine Rücklagen in dieser Höhe hat, müsste er theoretisch einen Kredit aufnehmen. Mal abgesehen davon, dass der Rentner höchstwahrscheinlich keinen Kredit über 78k von einer Bank bekommen wird, gehen wir jetzt einfach mal davon aus es wäre so, dass er einen bekommt. Seine „Altersvorsorge“ war darauf ausgerichtet, dass er im Alter keine Miete mehr zahlen muss. Jetzt hat er eben statt einer Miete plötzlich einen neuen Kredit, den er tilgen müsste.

Für die einkommens- und vermögensschwache Schicht bedeutet das am Ende also entweder, dass sie das Haus verkaufen, oder, dass sie einen Kredit aufnehmen müssen und ihre sowieso schon geringe Rente noch stärker belastet sehen (und den sie im Normalfall sowieso nicht bekommen).

Ein „gründer Wandel“ ist definitiv notwendig und erstrebenswert. Aber nicht, wenn er das soziale Gefälle noch mehr verstärkt und die einkommensschwachen Schichten überproportional belastet.

Wie man das ganze umgehen könnte? Keine Ahnung, aber vielleicht setzt man die Grenze deutlich tiefer an, z.B. 55 Jahre? Dann hätte man noch 10 der einkommensstärksten Jahre, um einen möglichen Kredit zu tilgen.