Deutsche Politik

ich verstehe immer noch nicht, wie sich irgendein satz, der in dem artikel tatsächlich zitiert wird, von dem unterscheidet, was die partei seit wochen fordert.

ich mein, der einstieg und aufmacher scheint zu sein, dass man china am verhandlungstisch bringt… kA was daran problematisch oder ein skandal sein soll.

liest sich für mich so, als wenn da jemand bei t-online gern die überschrift „Linke schwenkt auf Wagenknecht-Kurs ein“ haben wollte und sich dann irgendein thema (china?!) gesucht hat.

ich lasse mich gern eines besseren belehren, wenn besagter antrag tatsächlich vorliegt, aber wenn der einzige aufmacher ist, dass man china als vermittler dazu holen will, dann ist der artikel + überschrift einfach schlechter „journalismus“.

/edit:
nachdem ich mir gerade angelesen habe, dass die frau hollstein vorher chefreporterin bei der bams war, würde ich fast spekulieren, dass ich am ende recht behalten werde…

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Die Linke hatte zuvor nie in der Deutlichkeit in einem Antrag mit den Worten Wagenknechts geäußert sondern immer für Frieden durch Verhandlungen im sinnvolle Maße geäußert, nun benutzen sie in dem Antrag aber das Wording von Dagdelen und Wagenknecht. Das ist eine deutliche Abänderung und erkennst du auch wenn du dir die Anträge von Bartsch und Wissler anschaust und sie mit dem jetzigen Wording vergleichst.

Bin sonst kein großer Fan von ihr, aber ihre Vergangenheit mit der BAMS hat da relativ wenig mit zu tun. Es ist einfach wie oben geschrieben an dem Wechsel des Wordings erkennbar, dafür musst du das Ganze nur mal für 5 Minuten googlen.

der artikel steigt nach der „vielversprechenden“ überschrift buchstäblich mit dem china-thema ein. das war doch gar nicht der grund für die kritik an wagenknecht.

ich erkenne gar nichts, weil ich den antrag nicht sehe sondern ein dutzend zitate daraus. die hälfte davon besteht aus 1-3 worten.

wenn du daraus irgendwelche „wording-kritik“ ableiten willst, wird mir das hier zu abgespaced.

was ich hier bisher erkenne, ist, dass du dich entweder darüber empörst, dass china doch bitte einbezogen werden soll, oder du der ehemaligen bild-redakteurin auf den leim gehst…

Sorry aber das ist reines rausreden von dir. Und deine Vorwürfe in meine Richtung lächerlich, würdest du aber auch erkennen wenn du wirklich Interesse an der Wandlung der Linken hast und nicht probierst Ausreden wegen des Hintergrunds der Journalistin zu finden.

Dazu dieser Artikel. Da kann man über die Punkte von Wissler definitiv streiten, aber sie sind noch akzeptabel.

Nun hat man aber die Forderungen von Wagenknecht übernommen und kommt mit wirklich abstrusen Argumenten. Wenn man auf der Linie von damals geblieben wäre, dann wäre alles fein, nun spricht man aber von Sicherheiten für Beide und geht Wagenknecht auf den Leim wirklich China als ernsthaften Ermittler einzusetzen. Das ist genauso als würde man jetzt die USA als Vermittler vorschlagen. Beide sind gleich neutral.

ich hab keine ahnung mehr wovon du sprichst und was mir der artikel sagen soll. der zitierte satz ist…

„eine diplomatische Initiative für anschließende Friedensverhandlungen zusammen mit europäischen und nicht-europäischen Staaten, insbesondere Brasilien, China, Indien, Indonesien, Österreich und Südafrika, einzusetzen, mit denen die Souveränität und Sicherheit der Ukraine garantiert und langfristig ein System gemeinsamer europäischer Sicherheit mit Russland ermöglicht werden soll“.

… und ich sehe darin weder ein problem, noch kann ich nachvollziehen, wieso das eine skandalöse-forderung sein soll.

sorry, aber dieser artikel wurde wahrscheinlich einzig und allein für die überschrift geschrieben.
und die stand vermutlich schon fest, bevor die „journalistin“ ein wort aus dem original-antrag der linken gelesen hatte…

Ich sehe grundsätzlich keine verfänglichen Aussagen in dem Auszug aus der Stellungnahme. Bloß weil es Wagenknecht so oder ähnlich gefordert hat, muss es ja nicht falsch sein.

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Tatsächlich ist es reine Putinpropaganda, was Wagenknecht fordert. Und damit tatsächlich „falsch“.
Was dieser Antrag mehr oder weniger direkt vorwirft, ist ja, dass die Bundesregierung nur auf Waffen setzt und keine Diplomatielösung zulässt. Denkt den irgendjemand, Scholz oder Baerbock sitzen in ihrem Büro, reiben sich die Hände und freuen sich, so viele Waffen verkaufen/verschenken zu können?
Natürlich würde doch grade die SPD jede Gelegenheit nutzen, um eine diplomatische Lösung zu erzielen.

Aber es geht eben nicht. Erst heute hat laut spiegel Russland wieder seine „Verhandlungsbereitschaft“ erklärt. „Lediglich“ über die annektierten Gebiete könne man nicht verhandeln. Wer jetzt hier fordert, die Waffenlieferungen einzustellen oder zu reduzieren und zu einer Verhandlung zu drängen, drängt de facto die Ukraine zur Kapitulation. Und allerspätestens seit Butscha sollten auch Russlandfreunde einsehen, dass das keine so richtig gute idee ist.

Und cooki hat schon recht: bisher war diese Art zu argumentieren hauptsächlich bei Wagenknecht zu finden, die ja bei den Linken selbst umstritten ist. Wenn jetzt aber die linksfraktion sich die Argumente zu eigen macht, wäre das schon sehr traurig

Breche es für dich ganz simpel runter. Es geht um den Strategiewechsel der Linken, von noch halbwegs akzeptabler Kritik an den Vorgehen der Bundesregierung und des Westens im Ukrainekrieg, siehe Artikel aus dem letzten Sommer zur reinen Wagenknecht-Putin-Propaganda von Sonntag mit diesem Antrag. Das ist bedenklich und kann nicht ernsthaft von dir übersehen werden, wenn du das Wording und die Aussagen vergleichst.

glaskugellesen aus 12 zitaten überlasse ich ab jetzt weiter euch… ich glaube ich habe meinen senf dazu gegeben.

glaube hier geht’s sowieso mehr um das „wer“ als das „was“ und dafür ist die überschrift schon ausreichend…

ich mein, was soll sowas?

wo steht das da in dem artikel? ohne scheiß mal. such dir’n job bei welt oder bild.
ich bin jetzt besser raus hier…

Ist doch sowieso unnötig über so weit links bzw. die Linken zu sprechen.

edit: und fahr mal etwas zurück bolo. Du bist selbst nur einseitig unterwegs und legst dir Dinge aus wie sie dir passen.
Die Linke suggeriert von Anfang an, dass die Bundesregierung an keiner diplomatischen Lösung interessiert ist und endlich mit diplomatischen Initiativen starten soll - de facto dies nicht macht und mit Waffen verhindert.

Siehe die zentrale Forderung auf deren Homepage:

EU und Bundesregierung müssen diplomatische Initiativen starten, um aus der Logik von Krieg und Eskalation auszubrechen.

Aber wie über dem edit noch geschrieben: Wer sich bei dem Verhalten der Linken im Ukrainekrieg noch irgendwie dranhängt, dass bei der Partei irgendwo Verstand ist, der hat sie nicht mehr alle.
Deswegen sollten wir es einfach sein lassen Worte über die Partei zu verschwenden

Keine Ahnung warum du immer gleich so persönlich werden musst? Bleib doch sachlich wenn du etwas wissen willst, dann tut man sich auch mit Antworten auf deine posts leichter…

Im Artikel steht, dass der Bundesregierung vorgeworfen wird, fast ausschließlich auf militärische Mittel zu setzen und dass sich die Regierung stattdessen für einen Waffenstillstand und Verhandlungen einsetzen soll.
Diese Forderung meine ich mit „Diplomatielösung“. Und da wird doch ganz eindeutig gesagt, dass die Bundesregierung aktuell nicht an einer diplomatielösung interessiert ist? Oder wie soll man das „fast ausschließlich“ sonst werten

Edit: woogie hat natürlich recht, wieder einmal viel zu viel Aufmerksamkeit für die Linkspartei

ich möchte nur mal zu Protokoll geben, dass ich den Forderungen der Linken nicht zustimme.

a) sind Abmachungen mit Russland aktuell nicht das Papier wert auf dem sie stehen
b) schwächen die Forderungen die ukrainische Verhandlungsposition für die Zukunft

eine Aufweichung der westlichen Position zum Überfall auf die Ukraine spielt letztendlich nur den Russen in die Karten.

Im Kontext einer LINKEN Außenpolitik kann ich aber durchaus nachvollziehen, warum die Stellungnahme dort so formuliert ist.

aus sicht der bureg:
„fast ausschließlich auf militärische mittel setzen“ vs „keine Diplomatielösung zulassen

glaub sollte selbsterklärend sein…

stimme euch bei der aufmerksamkeitsfrage übrigens zu. weder wagenknecht, schwarzer, noch die linke sollten tagelang die debatte bestimmen. diese wagenknecht-sache ist jetzt der 2. oder 3. aufruf von leuten mit wenig bis gar keiner politischen macht, der wochenlang die medien bestimmt…

Mit der Aufmerksamkeit meinte ich diesen thread hier. Dass das in den Medien behandelt wird, insbesondere jetzt, wo die Linksfraktion womöglich einen wortgleichen oder zumindest sehr ähnlichen Antrag einbringen will, finde ich richtig, solange die Linkspartei noch im Bundestag und zahlreichen Landtagen vertreten ist.

Kurze, letzte Annekdote noch:

»Russland hat faktisch kein Interesse, einzumarschieren«, sagte Wagenknecht, und weiter: »Wir können heilfroh sein, dass Putin nicht so ist, wie er dargestellt wird: ein durchgeknallter Nationalist, der sich berauscht, Grenzen zu verschieben. Wenn das so wäre, dann wäre es tatsächlich so, dann wäre Diplomatie wahrscheinlich hoffnungslos verloren«

Russland marschiert ein paar Tage später in die Ukraine ein.

Wagenknecht + Linke rufen: „Diplomatie“. Über ein Jahr später immernoch das gleiche. Ablehnen von Waffenlieferungen und der unrealistische Schrei das die Ukraine dann verhandeln könnte. Was die „Fakten“ bei der Linken sind, kann jeder selbst beurteilen und wie man sich beeinflussen lässt und ob man denen in jeglicher Hinsicht auch nur ein Fünkchen Kompetenz zutraut.

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also erstmal wissen wir alle nicht, was für einen antrag es geben soll.

und dann habe ich besagtes manifest gerade noch zwei mal gelesen und seh’s einfach nicht. habe aber auch die diskussion darum nicht wirklich verfolgt.

ich würd’s nicht unterschreiben aber habe auch keine ahnung, wie sich die öffentlichkeit wochenlang an diesem manifest abarbeiten kann, wenn es im bundestag einen 80%-konsens für die bundesregierung gibt.

der westen hat sich gerade über monate zu panzerlieferungen durchgerungen und jeder militärexperte, den ich irgendwo sehe, erklärt mir, dass man sich dauernd genau überlegt, was man liefert, um gewisse eskalationen zu vermeiden. die us-armee liefert ja z.B. selbst keine raketen mit höherer reichweite. bei flugzeugen steht uns jetzt vielleicht wieder eine monatelange debate bevor.

dann gibt es dieses manifest mit der forderung an den bundeskanzler, „die Eskalation der Waffenlieferungen zu stoppen“ und alle tun so, als wäre das eine unaussprechliche forderung und es würde besagte andere diskussionen gar nicht geben. man muss das ja nicht teilen, aber wenn man die diskussionen darüber seit monaten selbst führt, sollte man das zumindest aushalten können.

gleiche mit verhandlungen. weiß nicht, wie viele experten ich gehört habe, dass wahrscheinlich an irgendeinem punkt verhandelt werden muss.
:man_shrugging:

Mein letzter Post zu dem Thema, aber sowas ist schwer stehen zu lassen. Darum geht es nicht und ging es nie.
Wenn du das manifest oder den Artikel richtig liest, geht es nicht darum, irgendwann zu verhandeln. Sondern sofort (!), einen sofortigen Waffenstillstand und Verhandlungen. Und das ist etwas ganz anderes, weil es nach der aktuellen Lage de facto eine Kapitulation der Ukraine bedeutet.
Wie bereits geschrieben, erst heute hat Russland wieder bestätigt, dass sie nur verhandeln, wenn sie die annektierten Gebiete behalten dürfen. Vielleicht kommt irgendwann der Punkt, wo die Ukraine dem zustimmt. Aber das sollten wir den Ukrainern überlassen und nicht per Manifest oder Antrag fordern

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keine ahnung…

da steckt für mich schon wieder so viel interpretation drin um irgendwie das gesagte zu haten.

ich lese z.B. nirgends, dass man einseitig die ukraine zu irgendetwas bewegen soll, sondern scholz soll sich an die spitze einer bewegung für waffenstillstand setzen. ich hab z.B. derzeit keine idee, was irgendjemand für einen plan hat. deswegen habe ich auch so richtig keine meinung.

keiner redet mit russland, putin labert nur müll und von „entnazifizierung“ und so einem scheiß, die ukraine will die krim zurück, was viele im westen für ziemlich utopisch halten und der westen steht mehr oder weniger bedingungslos hinter der ukraine.

ich gehe aber eigentlich davon aus, dass beide aktiven seiten für sich selbst relativ realistische ziele haben und hier im westen gibt es zumindest linien, die man nicht überschreiten will.

das manifest ist von leute vom ziemlich politischen rand und sie adressieren es an den deutschen bundeskanzler. der wird nicht eins zu eins auf den politischen rand hören und die welt wird nicht eins zu eins auf den deutschen bundeskanzler hören.

das ist einfach alles nichts, was wochenlang die debatte bestimmen und das land zutiefst spalten muss. einfach mal aushalten, dass es das gibt.

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Grundproblem besteht darin, dass die Medienöffentlichkeit diesem (von Russland finanzierten? :eyes:) zersetzenden Attentiongewhore dieses Maß an Aufmerksamkeit schenkt.

oha, hätte ich nicht erwartet.