Deutsche Politik

Gezielte Hilfe für Pendler und Familien mit Kindern stehen doch aber gar nicht zur Debatte.

Das hier ist ein Vorschlag, der jede Autofahrt vergünstigt. Wir tun einfach so, als wäre Benzin 20 Cent billiger und dafür wird Geld aus dem Staatshaushalt (um-)verteilt.

Aber um genau diese Gruppen geht es doch oben. Denen muss kurzfristig geholfen werden.
Wenn die Fahrtkosten für die Fahrt zur Arbeit so hoch werden, dass es für die Personen finanziell nicht mehr sinnvoll ist zu fahren, dann gehen sie in die Arbeitslosigkeit - was den Staat und damit uns alle noch mehr Geld kostet.
Natürlich ist das Gießkannenprinzip nicht optimal, weil auch Personen begünstigt werden, die es gar nicht nötig haben. Allerdings muss jetzt eben schnell gehandelt werden und nicht erst irgendein System mit Anträgen gebaut werden, damit man dann in x Monaten und Einreichung von 200 Tankbelegen irgendwie sein Geld zurückbekommt - bis dahin sind viele nämlich vermutlich pleite.

wenn ein paar wochen warten auf ein besser durchdachtes konzept und benzin über 2€ die mehrköpfige familie mit doppelverdienenden kfz-pendlern sofort in den finanziellen ruin und die privatinsolvenz treibt, hat die familie wohl ganz andere probleme…

gab schon letztes jahr bei der coronaimpfung ideen zur impfprämie.
warum hier nicht aus daten wie arbeitsweg, einkommen, kindern, kfz-modell etc. einen tatsächlichen betrag berechnen und sofort/monatlich/quartalsweise direkt auszahlen.

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Warum nicht einfach temporär die Mehrwertsteuer senken. Die höheren Preise trifft sowieso jeden. Ob zum Fahren oder zum Heizen. Die Mehrwertsteuer hilft auch jedem.

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Ja tut mir Leid, dass du so empfindest.

Ich sehe nur nicht wo uns so eine ‚einfache‘ aber dafür unzureichende Lösung weiterbringt. Heute kürzt Lindner die Rechnung um 20 Cent je Liter und nächste Woche stehen wir trotzdem bei 2,50€
Was machen wir dann?

Ich möchte natürlich nicht, dass irgendwer in Arbeitslosigkeit oder Armut rutscht. Auch soll niemand seine Immobilie aufgeben müssen. Aber sich immer nur in der Vergangenheit bewegen und nicht auf die veränderten Gegenbenheiten reagieren führt uns mittelfristig in den Abgrund. Wir brauchen nachhaltige Änderungen auf allen Ebenen!

Kurzfristige Entscheidungen und Hilfen schließen ja nicht aus, das man langfristig was am System ändert?

Da ist die deutsche Politik leider anderer Meinung =D
Lieber schnell mit Stammtischpolitik ein paar Stimmen einfangen, um danach den eigentlichen Kern des Problems wieder zu ignorieren. Kostet ja auch ne Menge Geld, welches dann wieder für andere Dinge (Bildung, Infrastuktur und Co) fehlt.

Sorry, aber wer von den 20 Cent pro Liter an Mehrkosten pleite geht, der hat ganz andere Probleme.
Wäre es nicht so traurig könnte man ja wirklich drüber lachen, dass immer der arme Geringverdiener als Argument genutzt wird, wenn es um die Pendlerpauschale oder jetzt um die geschenkten 20Cent geht.
Wer profitiert in besonderem Maße davon? Natürlich die, die auch viel Benzin/Sprit verbrauchen. Und das sind die großen Autos. Und die stehen meist bei Leuten, die sich diese auch leisten können. Ursula S. aus dem Ruhrgebiet mit ihrem acht Jahre alten Open Corsa wird davon weniger profitieren als Firma XYZ mit ihrer ohnehin schon pervers subventionierten Dienstwagenflotte.

Dann lieber die Pendlerpauschale für Einkommen unter einer gewissen Grenze verdoppeln o.ä… Es gibt da deutlich wirksamere Mechanismen als jetzt auch noch die stärker zu entlasten, die es sich ohnehin leisten könnten.

Aber Deutschland ist einfach ein absolutes Autoland. Wie hieß es in einem Tweet letztens so schön:

Ich überlege mir ein Auto zu kaufen um auch mal das Gefühl zu haben, dass sich die Politik um mich kümmert.

Und das trifft es einfach auf den Punkt.

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Steuersenken bedeutet halt zwangsläufig, dass bei anderen Projekten der Rotstrich angesetzt wird. Es wäre nur sinnvoll die MwSt zu senken, wenn man dann automatisch bereit wäre neue Schulden aufzunehmen. Andernfalls müssen wieder die sozialen Projekte der Bundesregierung leiden.

Du willst eine komplette Verstädterung, so bekommst du eine. Geht ja nicht um 2h pendeln. Aber 45 Minuten Fahrweg haste halt von einem 15-20km entfernten Dorf bis z.b. nach Leipzig kein. Wo soll die Person auf einmal in seinem 500-2k Dorf eine gleichwertige Stelle herbekommen? Also im Dorf dürfen ab jetzt nur noch Besserverdiener leben laut dir :smiley:

Die Argumentation benutzt Lindner auch… bei den 100 Mrd für die Bundeswehr war das dann doch nicht so … mhm.

Da war es auch so, das kann kann man durchaus überall lesen, dass die 100 Mrd. halt von anderen Projekten abgezogen werden.

Sie geben es halt noch nicht offen zu sondern verklausulieren es.

Jo, wird wohl leider so sein, aber ich halte Verstädterung für den einzig gangbaren Weg … nicht nur im Bezug auf Spritkosten.

Ist eine pauschale MwSt Senkung nicht genau das gleiche, wie eine pauschale Senkung der Spritpreise? Das hilft doch absolut auch eher den reicheren.

Dass sich der Vorschlag von lindner sehr stark nach Klientelpolitik anhört, ist sicher richtig. Aber kann sowas ein Finanzminister alleine entscheiden? Braucht es hier nicht zwingend zumindest die Zustimmung von SPD und Grünen?
Hier hört es sich ja so an, als würde das alles die fdp alleine entscheiden, das würde mich stark wundern

Aber auch denen, die z.B. mit den Öffentlichen pendeln - wofür witzigerweise irgendwie nie Geld da ist. Oder denen, die auf andere Art und Weise von den Spritpreisen betroffen sind. Ist ja nicht so, dass sich das nur an der Tankstelle bemerkbar macht.

Man kann die USt nicht einfach von heute auf morgen senken. Das ist ein Prozess der zumindest ein wenig Vorlaufzeit braucht. Zudem ist die Mittelverwendung dann denke ich besser für den Bund. Die USt und auch die Mineralölsteuer sind nämlich Bundessteuern und kommen somit an den Bund. Durch die pauschale Senkung der Spritpreise vereinnahmt der Staat diese also weiterhin. Wenn man jetzt die Steuern also soweit senken würde, damit man den gleichen Effekt hat für den Endverbraucher, geht Steuereinkommen verloren. Ich denke die werden das kalkuliert haben, was für die Staatskasse besser ist.

Öhm. ja. So wie z.B. 2020?

das wurde aber 2 Monate vorher beschlossen und es galt allgemein. Und dort hat man ja auch gesehen, dass es absolut dumm war.

Ja, deswegen sind die Steuern und spritpreise auf Diesel und co so niedrig.

Liegen wir da im Vergleich ganz unten oder eher im Mittelfeld/oberen Bereich?

Offensichtlich noch viel zu niedrig:
Viele können sich ihr Auto nur leisten, weil die Gesellschaft die Kosten für Gesundheits- und Umweltschäden trägt – mit rund 5.000 Euro pro Jahr.

Wer 50 Jahre lang einen bescheidenen Opel Corsa besitzt, fährt damit satte 600.000 Euro an Kosten ein – wovon rund 40 Prozent die Gesellschaft trägt

Autofahrer verursachen höhere Kosten als sie Abgaben zahlen (2013)

Und zusätzlich ganz aktuell:

Ist das Tanken wirklich so teuer wie nie?


Sprit war also in den vergangenen Monaten so günstig wie seit zwanzig Jahren nicht mehr. Worüber reden wir also?

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