Dein Zweifel kommt also mehr aus deiner eigenen politischen Überzeugung und der Angst was daraus resultiert.
Es gäbe aber eine Lösung um beides in Verbindung zu bringen. Der Staat könnte auch die Solidarität mit der Ukraine nicht so direkt auf den Bürger abwälzen und es besser abfedern. Wenn wir es nicht machen könnte der soziale Unfrieden für alle ungemütlich werden.
/Edit:
Wenn es euch so sehr die Methodik interessiert, dann googlet doch ob ihr die Quelle finden könnt. Es gibt so viele Möglichkeiten wie die Sparkassen das machen könnten.
1.) Die Statistik ist irreführend. Das haben wir ja geklärt.
2.) Die Statistik ist dramatisierend. Das finde ich verwerflich.
3.) Die Statistik ist ein Futter für den putinverstehenden Querdenker, der seine Position zur Zeit mit der Sorge um den Niedergang des deutschen Wohlstands verbrämt. Das finde ich gefährlich.
Und ja, davon ab müssen die Verwerfungen für die finanziell schwach Aufgestellten aufgefangen werden. Aber das sind nicht die Haushalte mit einem Nettoeinkommen nahe 3600. In diese Richtung sehen wir auch gerade einiges an Bewegung, gefühlt wird alle zwei Wochen ein neues Entlastungspaket geschnürt. Da braucht’s keine seltsame Sparkassenstatistik mehr für.
Es geht nicht darum, was „reicht“, um so eine Aussage zu treffen. Es geht darum: was wurde herangezogen.
Je nach Datenlage kannst du so eine Aussage halt auch super verfälschen. Eben je nach Anzahl der Datensätze und unter welchen Kriterien die herangezogen wurden.
Um auf deine Beispiele einzugehen…
Gemeinschaftskonten:
Ich kenne haufenweise Paare, die eben genau jene haben - für Miete und Fixkosten wie Strom. Und sonst nix. Ob da am Monatsende noch Kohle drauf ist oder nicht sagt nichts darüber aus, wie gut der Haushalt über die Runden kommt.
Eindeutige Beziehung zwischen Konten:
Würde mich interessieren, wie die aussieht, um so eine Aussage zu treffen.
Gemeinsame Kredite:
Sagen ebenfalls nichts über die getätigte Aussage aus. Man geht zu der Bank, die einem den günstigsten Kredit / die besten Konditionen bietet. Den bedient man. Wo der Rest der Kohle rumschwirrt, ist unbekannt.
Wo kommt denn das Geld her? Wahrscheinlich von 2 Konten oder? Ist es dann nicht naheliegend, dass die beiden Konten in einer Beziehung sind? Ich habe nicht gesagt, dass ein Gemeinschaftskonto ein Haushalt ist, sondern dass du damit einen Haushalt ermitteln kannst.
Dachte du verstehst Datenbanken?
Beispiel: Dein Partner zahlt in der Wohnung Miete/Strom/Internet und du überweist jeden Monat Geld genau dafür. Naheliegend?
Auch hier: Es geht nicht um den Kredit. Sondern um die Konten, die den Kredit zusammen bezahlen.
Nochmal: Es geht nicht darum, dass die Ergebnisse solcher Abfragen zu 100% genau sind. Lass es nur 95% sein.
Es gibt aber weiterhin noch viel mehr Möglichkeiten für Banken. Oftmals haben Partner Zugriff auf das Konto bzw sind hinterlegt. Das sind alles Indizien, mit denen zu am Ende sehr genau ermitteln kannst, wer ein Haushalt ist.
Woher kommt überhaupt die Idee die Sparkasse hätte eine Statistik von Privathaushalten gemacht? Für mich klingt das danach als hätten die Sparkassen eine Berechnung anhand von (örtlichen) Durchschnittsmieten, Energiekosten, Lebenshaltungskosten und ähnlicher typischen Ausgaben von Haushalten vorgenommen und sind daraus auf ihren Schluss gekommen. Die ganze Aussage dreht sich um Unternehmen im Mittelstand, also den Firmen denen die Sparkassen Kredite gibt und die Kaufkraft der Haushalte.
Es spielt keine Rolle wie genau diese Berechnung ist. Es geht immer mehr ans Eingemacht und das nicht nur für „Geringverdiener“, die „schwach Aufgestellt sind“ oder „Leuten die über ihre Verhältnisse leben“. Wir sehen eine Verarmung der Gesellschaft. Das Geld ist nicht weg, es landet nur wieder in den Taschen einiger weniger.
Ich gehe mal stark davon aus, dass das keine Einzelstudie sondern eine durchlaufende, interne Beobachtung der Sparkassen in gewissen Abständen ist. Die verkaufen und bepreisen Kredite. Dazu will man eben so viel wie möglich über die Wirtschaftslage wissen.
Ich weiß, dass z.B. in den USA auch alle Wirtschaftsbeobachter immer ganz scharf drauf sind, was die großen Geschäftsbanken zur Kreditkartennutzung sagen.
Hier steht ein bisschen was dazu, in welchem Rahmen diese Aussage getroffen wurde:
tl;dr:
Der Sparkassenverband hat seinen Mittelstandsindex (Spoiler: da sieht’s auch nicht gut aus) präsentiert und dabei wurde auch wohl dieser Satz zu den Einkommen gesagt.
Weil vom Einkommen für einen Haushalt die Rede ist.
Ja, da muss man ran. Aber Geld schafft keine neuen Ressourcen. Wir als Gesellschaft leben leider nach Jahrhunderten des Raubbaus an der Natur und an den Entwicklungsländern über unseren Verhältnissen und müssen Abstriche in Kauf nehmen, egal ob noch irgendwer ganz viel Geld in DE hat, das man abzwacken kann. Wenn Milch und Fleisch teurer werden und Elektrospielzeug irgendwann auch nicht mehr als Massenwegwerfware vertrieben wird, dann ist das die logische Konsequenz dieser Begrenztheit - Reiche hin oder her.
Leider wird dieser unvermeidliche Niedergang des Status Quo meist vermischt mit der Kritik an der Vermögensschere.
In dem Artikel steht doch eindeutig, dass Haushalte mit einem Nettoeinkommen unter 3600 kein Geld mehr übrig haben.
Das ist doch einfach nicht richtig?
Bei einer Großfamilie ok, bei einem Singlehaushalt halt nicht. Man braucht doch keine Sparkassenstudie, dass größere Familien oder finanzschwache Haushalte Probleme bekommen werden, trotz einmalig 300 Euro vom Staat.
Aber 3600 pro Haushalt ist halt keine sinnvolle Größe, da gibt es doch keine Diskussionsgrundlage?
Also aufgrund der Daten, die die Sparkassen von ihren Kunden haben und, dass es buchstäblich zum Geschäftsmodell gehört, die Wirtschaftslage einzuschätzen und Kredite zu vergeben, würde es mich sehr wundern, wenn das nicht mit die beste Einschätzung ist, die man bekommen kann.
Getreide und Lebensmittelpreise (insb. für Tierprodukte wg. ausbleibendem Tierfutter) sind auch ein riesen Thema. Habe noch 'nen Satz oben angefügt: Imo ist das Problem, dass die verschiedenen Ursachen für den allg. Wohlstandsrückgang in der allgemeinen Kritik immer wild durchmischt werden. Da werden Preissteigerungen aufgrund begrenzter Ressourcen und eine verschlafenen Energiewende gerne auch genutzt, um eine Reichensteuer zu fordern, und suggeriert, damit würde gelöst. Und genau diese Suggestion kritisiere ich.
Wir werden verzichten müssen, und daran können weder eine Reichensteuer noch die AfD noch ein Kuschelkurs mit Russland etwas ändern. Ersteres kann man gerne trotzdem fordern, die zwei letzten Sachen imo nicht. Aber auch diese Forderungen erhalten aufgrund der Vermischung starken Auftrieb.
P.S.: „Reichensteuer“ is nur als Sinnbild für alle möglichen Umverteilungs- und (Über-)Gewinnabschöpfungsmechanismen zu verstehen. ;)
Für die politische Diskussion in einem Forum ist es relativ unwichtig sich über Seiten in zum Teil zusammenphantasierten Details einer Berechnung zu verlieren.
Wahr, aber auch weil die Energiekosten so hoch sind und weil unteranderem die Produktion von Düngemittel direkt daran hängt.
Wir haben eine aktive Umverteilung. Sie läuft immer. Sie geht von unten nach oben, genau diese Realität wird grundsätzlich ausgeblendet. Sobald man diesen Fluss etwas abschwächen will wird von Umverteilung geredet, aber nur dann.
Okay, nu is „Gas“ in diesem Zusammenhang nicht dasselbe wie „Energie und Geld“. Aber mir geht’s auch nicht um Wortklaubereien. Und eine Zeitlang war ja auch der Getreide-Export unterbunden, und auch im nächsten Jahr wird es weniger ukrainisches Getreide geben. Aber was ich eigentlich sagen will: Selbst wenn es plötzlich doch Getreide regnen sollte - Milch und Fleisch werden teurer werden, und daran kann auch eine Umverteilung nur begrenzt was ändern.
Dann nimm ein anderes Wort, das dir besser gefällt. Meinen Punkt ändert das ja nichtt.
Hier ist meine Vermutung, wie es zu dieser Zahl kommt…
Sparkassenverbands-Chef geht zu seinen Data-Boys-und-Girls:
„Gebt mir irgendeine Zahl, mit der ich die Probleme, die wir sehen, greifbar machen kann.“
Data-Boys-und-Girls: rechnen
„Wir haben alle Einkommen und Auszahlungen, die wir auf unseren Konten sehen, in unser Modell geworfen. Niemand weiß so richtig, was es macht, aber das Modell liefert seit 10 Jahren super Prognosen. Ein paar Haushalte können sparen, andere müssen auf Erspartes zurückgreifen. Die Gruppe aller beobachteten Konten mit „Netto-Monatseinkommen kleiner als 3592,45€“ ist derzeit die Gruppe mit einer Bilanz von 0. Alle Gruppen darüber können etwas sparen, alle darunter greifen auf Ersparnisse zurück“
Sparkassenverbands-Chef:
Fucking Nerds. Ich sag einfach 3600.
Wenn es Getreide regnet wird auch Milch und Fleisch günstiger. Tierfutter (glaube allerdings überwiegend Mais) ist mit der größte Kostenfaktor. Das hängt alles zusammen.
Für Außenstehende vielleicht leicht zynisch oder dystopisch, aber es gibt z.B. die „Corn-Hog-Ratio“, die sagt, ob es sich lohnt, Schweine aufzuziehen, wenn man den Mais & Schweinefleischpreis vergleicht.