Deutsche Politik

Du kannst halt auch nur das zahlen was da ist, meisten liegt es an den Kunden die nicht so viel zahlen wollen/möchten/können.

Während beim Bürgergeld die Miete, Heizung Gez etc übernommen wird, stehst du als Arbeitnehmer alleine da und musst zu sehen ob es nach der 40 Stunden dafür reicht.

Sehe es ja in meiner Branche gut gerade in Berlin, man möchte mehr Leistung und Service aber der Kunde möchte immer weniger dafür bezahlen, bei mir auf Work z.b kommt jetzt im Oktober für die Glasreinigung welche billiger ist wie diese im Frühjahr, obwohl jetzt zum Oktober hin die Löhne in der Branche steigen.

Raffe das nicht: Wieso soll sich etwas an der Arbeitsmoral von Menschen ändern, wenn H4 nun „Bürgergeld“ heißt?

Davon abgesehen, das was mehL sagt.

Nicht wegen des Namen, sondern weil es die 500er-Grenze geknackt hat, das macht scheinbar für viele nen Unterschied

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Ein 12 € Mindestlohn sind ca. 2050 € Brutto. → 1460 € Netto Bei Steuerklasse 1 und Kinderlos. Also schwierig… in den östlichen Bundesländern noch machbar, da die Mieten hier nicht so hoch sind. Aber in Städten wie München, Frankfurt, Köln, Hamburg oder auch Teilen Berlin sind da erstmal mindestens 700-900€ Miete weg. Ein Auto ist dann auch nicht wirklich drinnen und das Ticket für die öffentlichen Kostet z.b. in Leipzig auch 61€.

Bin ich ganz bei dir und stimmt auch noch für viele weitere Berufe, insbesondere die ‚ungelernten‘ bei denen noch weniger rumkommt.

Größter Vorteil von Ingos und Thorbens ist ja, dass manche von Ihnen nebenher noch was Bar auf die Kralle machen und dann die Gleichung zu Bürgergeld+Bar>>> reguläre Arbeit wird.

Wie mehL sagt werden wir als Gesellschaft an vielen Stellen umdenken müssen und für uns neukalibrieren, welche Preis wir bereit sind zu zahlen.

Das Bürgergeld sollte halt so gestaltet werden, dass es nicht ausgenutzt werden kann und das man als Bezieher seine freie Arbeitskraft in für die Gesellschaft sinnvolle Projekt einbringt.
Am Ende soll es ja weiterhin darauf hinauslaufen, dass ein Mensch der Vollzeit arbietet besser dasteht als jemand mit Bürgergeld. Dafür muss sich aber die Situation des Arbeitnehmers verbessern und nicht die des Bürgergeldempfängers verschlechtern.

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In diesen Diskussionen wird häufig übersehen, dass man nicht vor der Wahl steht Arbeiten oder Grundsicherung. Es gibt eine ganze Menge Menschen, gefühlt würde ich sogar sagen die Mehrheit der Bezieher, die irgendeine Form von Einkommen neben dem Leistungsbezug haben. Ein_e Handwerker_in mit Mindestlohnjob und Familie stünde jedenfalls monetär besser dar, als ohne Mindestlohnjob.

Das ist ganz klar, die Frage die sich stellt ist, ob es sich „lohnt“ für das Geld zu arbeiten. Dahingehend finde einige Gehälter schon zu niedrig - pauschal kann man die Summe nicht beantworten, da es natürlich auf den Wohnort etc. drauf ankommt.

@Chuliandred natürlich können Handwerker:innen leicht Geld dazu verdienen. Dann arbeiten sie aber keine 40h mehr, sondern ackern weiter körperlich 50/60 Std. nur um ein „normales“ Einkommen zu haben. Das ist schon fragwürdig. ABER müssten die Gehälter im Handwerk nicht theoretisch steigen? Die können sich doch vor Aufträgen nicht retten und haben keine Mitarbeiter:innen?

aus erster hand kann ich dir berichten, dass die lehrlingsgehälter enorm gestiegen sind, da mein neffe gerade eine lehre als stahlbetonbauer oder so ähnlich macht. allerdings ist das netto-einkommen weit unter 2000 anzusiedeln. kann am osten liegen, aber verhältnismäßig wirds woanders wohl ähnlich aussehen, vermute ich.

Du musst aber auch sehen, dass auch deren Kosten enorm steigen. Das sind ja nicht nur Materialkosten, die du an Kunden weitergibst. Gerade dadurch wird in meinen Augen das Schwarzarbeiten wieder extrem steigen. Weil die Handwerker die Kosten deutlich erhöhen werden.

stahlbetonbauer auch mit die männlichste berufsbezeichung eu

mein neffe ist zwar erst 18 und trotzdem kann er dir mit einer zarten linken deinen kiefer brechen

kann… nicht… widerstehen…

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den anflug von humor erkenne ich dir an. ist dir sicher schwer gefallen?

Die Diskussion um die Handwerker finde ich unterhaltsam. Egal welchen lokalen Handwerker man hier in der Gegend fragt, seit Corona können die sich kaum noch vor Aufträgen retten und denen ging es noch nie so gut wie die letzten Jahre.

Man muss imo zwischen selbständigen Handwerkern, bzw. den Chefs und normalen Angestellten unterscheiden. Die bekommen nämlich einfach nur ihr Gehalt weiter, egal wie viele Aufträge es gibt.

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Jo natürlich, die tragen aber auch nur selten die Materialkosten, von denen hier die Rede ist.

ist aber auch gefährlich. Die meisten Leute hatten in den letzten 2 Jahren ordentlich Handwerker beauftragt und das Geschäft boomte. Die Handwerksbetriebe mussten neue Leute einstellen und auch die Gehälter sind ordentlich gestiegen (sehe ich bei unseren Mandanten). Durch die aktuellen Preissteigerungen wird dies nun aber voraussichtlich bald ordentlich zurückgehen. Jetzt steht der Handwerkerbetrieb mit zu vielen Angestellten und „hohen“ Löhnen/Gehältern da.

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Die sollten ein viel höheres Bürgergeld fordern, da bessere soziale Auffangnetze die Verhandlungsposition der Arbeiter und Angestellten verbessern.

Dieser ganze „Kritik“ des „Zentralverband des Deutschen Handwerks“ ist traurig und sagt mehr über die Leute dort aus, als über das Bürgergeld.

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Bei uns im Maschinenbau bekommen die Lehrlinge auch 1,1k Netto, inkl. Übernahmegarantie oder Boni wenn sie danach studieren (sofern der Abschluss kein Komplettausfall ist).

Im Vergleich zu vor 10 Jahren haben die mittlerweile aber auch komplett freie Hand was die Wahl des Ausbildungsplatzes angeht. Wenn du die nicht angemessen bezahlst sind die in einer Woche bei der Konkurrenz.

16 Jahre CDU/CSU mit dem Motto „Stillstand“ haben auch hier bei vielen mittelständischen Unternehmen eine Lethargie ausgelöst, die jetzt mit ner knallharten Antwort wachgerüttelt werden.

die Fachkräfte einer Fensterbau-Firma sind heute mit ihrem LKW gegen das Nachbarhaus gefahren #fachkräftemangelimhandwerk