Bundestagswahl 2025

Ist halt dieses Gesinnungsethik vs Verantwortungsding. Am Ende ist es kein Widerspruch und es braucht beides.
Leider hat die Linke hauptsächlich eines davon. Dass die Grünen sprech-, streit- und kompromissfähig bis in die Mitte sind, hat sie für mich so wertvoll und wählbar gemacht, um Dinge auch wirklich zu verändern. Schade, dass sie durch die Polarisierung verbraucht wurden. Am Ende ist es einfach ein Dilemma… Die Linke macht es sich da einfach. Und wenn sie sich diesem Dilemma stellt, wird sie sich wahrscheinlich wieder selbst zerlegen, denn dann ist man polemisch gesagt „Rechts“ oder ein „Umfaller“, wenn man nachgibt. Gegen reine Gesinnung und Dogmatismus machste nix… Ein bisschen Pragmatismus braucht es eben auch und hoffentlich ist die Linke dahingehend lernfähig

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war das schon hier? Habe durch die drölfzig posts bisschen den Überblick verloren.

Der SPD-Politiker und frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hat nach der schweren Wahlniederlage seiner Partei Fehler bei der inhaltlichen Ausrichtung beklagt. Die SPD habe zu sehr auf Themen gesetzt, „die nicht in der Mitte der Gesellschaft liegen“, sagte Thierse der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Als Beispiele nannte er das Selbstbestimmungsgesetz, die Cannabis-Legalisierung und das Heizungsgesetz. Die SPD müsse zurückkehren zu den Fragen von Arbeit, Einkommen, wirtschaftlicher Zukunft und Zukunft des Sozialstaates, sagte Thierse. „Diversität, Identität, Gender et cetera sind Nebenfragen, die nicht dasselbe Gewicht haben dürfen.“
Q

Weil die Wählerbewegung ja in der Mitte geblieben ist, hätten Themen für die Mitte der Gesellschaft der SPD geholfen. Man sieht klar eine Verschiebung an die Rändern des politischen Spektrums, AFD, Linke und auch wenn ich die CDU vor ein paar Monaten noch in der Mitte gesehen hätte, hat Merz es geschafft, die Partei in kürzester Zeit („Zusammenarbeit“ mit AfD, die Rede vor der Wahl, etc.) deutlich weiter nach Rechts zu bewegen als sie ohnehin schon war.

Auch gut, dass er die SPD-Angstthemen innere Sicherheit und Migration gar nicht benennt. Obwohl dies mit der Wirtschaft die wichtigsten Themen bei der Wahl waren. Aber hey, Selbstbestimmung und Heizungsgesetz waren schuld. :kappa:

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rechtliche Einschätzung, was die sperrminorität von afd und Linke im Bundestag bedeutet bzw. bedeuten kann.

Habe ja selbst zwischen den Grünen und der Linken geschwankt. Ich mag grundsätzlich Robert Habeck und auch Annalena Baerbock gönne denen auch nur Gutes. Dennoch ist das für mich die Partei die immer alles mit Bauchschmerzen gegen ihre eigenen Interessen durchwinkt. Soviel Dünnschiss wie die Grünen haben müssen mittlerweile, da ist ein laktoseintoleranter ein Witz gegen.

Die einen nennen das kompromissfähig ich nenne das profillos. Ich glaube was nach der letzten Wahl so alles bei den Grünen abgegangen ist hat auch viele jüngere Leute desillusioniert und enttäuscht → Lützerath zum Beispiel. Jan Böhmermann hat zu der Thematik auch eine Folge gemacht, wenn ich mich richtig erinnere.

Ich persönlich habe auch lieber eine Partei die für Ihre progressiven Interessen einsteht, wenn es drauf ankommt, auch wenn ich vielleicht nicht immer damit übereinstimme (siehe Außenpolitik der Linken z.B.) als eine Partei die immer den Schwanz einzieht, wenn es um’s Eingemachte geht. Kann man sich auch mal die Interviews von Tilo Jung mit diversen Mitgliedern der Partei anschauen.

Ein bisschen Kompromissbereitschaft geht schon klar, dagegen habe ich auch nichts. Bei den Grünen ist das aber schon extrem meines Erachtens.

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Und für alle anderen haben die Grünen so viele eigene Themen durchbekommen, dass Habeck alleine für die Wirtschaftskrise usw. verantwortlich ist.

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Linke blockiert gemeinsam mit afd. Das wird witzig in der Kommunikation

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Die Linke wird die Wahl von Verfassungsrichtern nicht kategorisch blockieren und für die Abschaffung oder mögliche Reform der Schuldenbremse wäre sie auch zu haben.

Nur für ein neues bzw. verdoppeltes Sondervermögen für die Bundeswehr könnte die Linke nicht stimmen.

Eine Zusammenarbeit mit der AfD um gemeinsam die Sperrminorität auszunutzen wird es denke ich nicht geben.

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Kann es verstehen. In der Hinsicht ist das ja irgendwie auch ein konstruktives Wechselverhältnis.

Auf der anderen Seite hab ich die Befürchtung, dass bei der von die angesprochenen Außenpolitik die Linke nicht einig mit sich selbst wird und den Streit, aus Angst vor Spaltung, meidet. Höre immer nur wir brauchen China und mehr Sanktionen und dann hören wir auf zu Denken, weil es unangenehm wird ;)
Sowas ist dann schwer zu Wählen, aber täusche mich da gerne

Ist das nicht das Fundament auf dem Die Linke gebaut ist?

Das Parteiprogramm liest sich ja super nett. Aber es glaubt doch selbst Parteiintern niemand, dass diese naiven Ansätze was Außenpolitik oder Besteuerung der Milliardärsvermögen in irgendeiner Form praktikabel wären. Sehe die Linken irgendwie eher als Spaßpartei

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gibt gerade auch in Frankreich einen neuen Anlauf dazu und so was in die Richtung muss über kurz oder lang kommen, da sonst die Gesellschaft das auf Dauer nicht aushält.

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Das hat Weidel gestern so doch direkt nach der Wahl auch im Fernsehen gesagt.

Vorweg, die Linke ist keine fundamental Opposition und hat nie ausgeschlossen zu regieren. Kategorisch ausgeschlossen ist nur eine Koalition oder Zusammenarbeit mit der AfD, weil mit Faschisten macht man nichts zusammen.
Koalition mit Union und FDP sind rein inhaltlicher natürlich Quatsch und überhaupt keiner würde die wollen.

Es ist die Union die einen Unvereinbarkeitsbeschluss mit der Linken hat. Nicht wegen der Außenpolitik, der Ukraine oder Rüstung, sonder weil wegen SED, Linksextremismus und roter Socken. Für das BSW gibt es keinen Unvereinbarkeitsbeschluss.
Auch Olaf Scholz hat vor der Wahl eine Koalition mit der Linken ausgeschlossen. Es gab also für die Linke überhaupt keine Option in eine Regierung zu komme.

Die Linke arbeitet aber mit allen demokratischen Parteien zusammen, besonders wenn es sein muss. Sie wird auch nicht der AfD dabei helfen Demokraten zu erpressen.

Zu deinem Dilemma: Ich bezweifle das die Grünen in Schwarz-Grünen-Koalitionsverhandlungen bereit wären neue Atomkraftwerke zu bauen. Solche roten Linien hätten sich viele, vor allem junge Menschen, auch bei Lützerath und der Migrations- und Flüchtlingspolitik gewünscht. Es gab einen Grund warum fast der komplette Vorstand der Grünen Jugend erst zurück und dann ausgetreten ist.

Egal ob es Entscheidungen zu GEAS-Reform, Abschiebungen nach Syrien und Afghanistan, Bezahlkarte für Geflüchtete, die weitere Gängelung beim Bürgergeld durch Sanktionen oder andere Grausamkeiten waren, was hat man dafür im Gegenzug bekommen?
Die Energie ist teuer geworden, aber wo bleibt das vereinbarte Klimageld? Auf die Kindergrundsicherung warten wir auch noch. Wurden 400.000 neue Wohnungen im Jahr gebaut? Die Mietpreisbremse läuft aus. Förderung von E-Autos wurde eingestampft. Das Deutschlandticket kostet mittlerweile 58 € und wird sicherlich von der Union komplett kassiert… und wenn ich noch länger nachdenke, dann werden mir sicherlich noch viel mehr Sachen einfallen.

Die gleiche Kritik geht natürlich auch an die Genossen von der SPD. Die FDP war natürlich ein Bremsklotz, aber man hat es auch zugelassen, dass die 11 % Partei einem auf der Nase herumtanzt. Für einige in der Koalition war der Lindner auch der Perfekte Buhmann.

So und wenn ich jetzt in einen Wahlkampf gehe, dann gehe ich mit meinen 100 % Forderungen rein und nicht schon mit einem Kompromissangebot. Du willst ja auch deine eigene Basis anzünden, weil die machen ja für dich Wahlkampf.
Und dann kommt Habeck nach dem Fall der Brandmauer mit seinem Zehn Punkte Plan für mehr Sicherheit um die Ecke oder überholt alle rechts mit 3 komma fucking 5 % des BIPs für Rüstung ausgeben zu wollen. Du kannst ja glauben, dass konsequentes Abschieben sinnvoll ist und Rüstung wichtig, aber wo bleibt das Geld fürs Klima und für Soziales? Habeck hat sich kurz mal an das Thema Krankenkassenbeiträge ran gewagt, dafür wurde er von der Springer-Presse abgewatscht. Schade, hier habe ich tatsächlich kurz gehofft wir reden nun über echte Themen, aber dem war nicht so.
Danach haben die Grünen quasi Live-Übertragung aus dem Arsch von Friedrich Merz gemacht und darum gebettelt, doch bitte sie zum Juniorpartner von Merz zu machen. Niemand hat die Grünen dazu gezwungen. Man hätte sich dafür der pathetischen Verantwortung fürs Land und die Demokratie nicht entziehen oder gar eine Koalition mit der Union ausschließen müssen. Ein bisschen mehr Rückgrat hätte man auch versuchen können. Ich glaube so etwas nehmen einem die Wähler auch eher ab.

Für eine linke Mehrheit brauchen wir eine ehrliche Analyse, die Bereitschaft fehlt mir. Ich empfinde es so, dass sich Habeck als ein Opfer von einer politischen Gesamtsituation präsentiert, für die er nichts könne. Es waren aber auch seine strategischen Entscheidungen nach rechts zu rücken, die dazu geführt haben, dass die Grünen etwas unter den Erwartungen geblieben sind.

Er mag sich jetzt aus der Partei- und Fraktionsführung zurückziehen. Seine Leute und der generelle Kurs scheint erstmal zu bleiben.

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Für mich hat genau das annähern an die Mitte bzw die Kompromissbereitschaft die grüne wählbar gemacht und eben auch habeck.

Da der sich jetzt verpisst und die grüne weniger Prozente hat, sind sie jetzt schon wieder uninteressant.

Hätte ich auch ne Partei der Mitte wählen können.

Naja jetzt auch egal.

Die Menschen kriegen, was sie verdienen bzw gewählt haben.

Mal sehen, ob es in vier Jahren extremer wird

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Wollte gestern eig. den Joke bringen, dass KENIA bei den Deutschen sowieso recht unbeliebt gewesen wäre. War mir dann fürs Weltgeschehen zu unseriös

Nunja…
https://bsky.app/profile/martinfehrensen.de/post/3liwxdpo6qs23

Kann man nur lesen, wenn man einen Account hat.
Kannst du davon ein Screenshot hochladen?

Ich glaube du hast recht. Die Grünen haben sich für die Verantwortung und den Kompromiss hergegeben.
Ich glaube das ist geschuldet der Zeit, in der wir leben. Wenn man den Blick nach vorne richtet, ging es vor allem darum schnell handlungsfähig zu werden als Deutschland in der EU; sich verteidgungs- und sicherheitspolitisch selbst, sowie in der EU neu zu denken; um wirtschaftliche Impulse und Au­t­ar­kie in kritischer Infrastruktur und digitaler Technologie. Es ging um ein sicheres freies Europa, das in Zukunft nicht von imperialistischer Machtpolitk zerrieben wird.

Der Anspruch an sich war groß (die Projektionsfläche auf sie auch :kekw:) und ich glaube jetzt, wo es mit der Verantwortung nicht geklappt hat, wird es umso bitterer für sie. Mir ging es aber auch nicht um eine Rechtfertigung der Grünen

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Die Grünen sind mittlerweile mittiger als die Mitte. Glaube dadurch haben sie sicherlich Wähler dazu bekommen. Andere sind deshalb aber abgewandert. Und andere wählen sie nicht, weil es halt die Grünen sind.

Gleiches Problem haben die Linken - würde wahrscheinlich 80% der Bevölkerung helfen. Aber sind halt die Linken. Vllt hat der Union-Anbiederungs-Stunt von Habeck deshalb nicht geklappt :<

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Ich kann diesen ganzen Rassismus nicht mehr ertragen. Söder sagt gestern im ZDF einfach: „Denn eines muss man überlegen, eine Koalition, die schon startet mit dem Titel „Kenia-Koalition“, die wird doch null Vertrauen bei den Deutschen haben.“

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Södolini strikes again