Arbeitgeber wechseln?

Wie gesagt, für mich gehört eine Gehaltserhöhung dazu, ohne selbst den AG dafür ansprechen zu müssen. Das sollte selbstverständlich sein, da jeder AN unter Inflation leidet und seine Berufserfahrung halt einfach „mehr wert“ wird.

Ich kenne mehr Leute/Arbeitgeber bei denen das nicht dazu gehört als andersrum.

Eigentlich traurig … kein Wunder, dass das Unternehmen „wirtschaftlich unfassbar gut aufgestellt ist“.

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Mit den neuen Informationen ist es eigentlich völlig irrelevant, dass du ein Angebot von einer anderen Firma hast. Du solltest auch so grund genug haben eine Gehaltserhöhung einzufordern. Natürlich musst du dich gut auf ein solches Gespräch vorbereiten und Argumente sammeln und aufzeigen.

Nach vier Jahren… ist eigentlich schon ein Armutszeugnis, dass die das nie von sich selbst aus mal thematisiert bzw angepasst haben - sofern es denen wirklich so gut geht wie von dir beschrieben.

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Hab am Montag das finale gespräch mit der neuen Firma. Dienstag werde ich dann bei meinem aktuellen Chef mal anklopfen. Ich halte auch auf jeden fall auf dem laufenden.

Vielen vielen Dank für Eure hilfe! <3

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So GuMo leute,

gestern das „finale“ gespräch mit dem potentiell neuen AG gehabt.

Mit dem Chef komme ich super klar, die Dame vom Personal war etwas meh. Mitarbeiter habe ich leider keine mehr gesehen dort. Auch das Gebäude ist schon etwas „in die Jahre gekommen“ im vergleich zu dem wirklich modernen Gebäude meiner aktuellen Firma. Aber das sind ja mehr oder weniger nebensachen.

Jetzt das wichtige:
Der Chef hat dann mit mir noch einen Rundgang durch die leere Firma gemacht und meinte zum schluss, dass er sich das sehr gut vorstellen könne und sich diese Woche noch meldet.

Was mache ich nun? Ich bin absolut überfordert, weil ich tatsächlich noch nie den „luxus“ hatte mich zwischen zwei AG entscheiden zu dürfen.

Warte ich erstmal bis ich die zusage vom neuen AG habe und spreche dann mit meinem Abteilungsleiter? Oder direkt mit dem Chef? Hab dann Angst, dass der Abteilungsleiter sich übergangen fühlt.

Wie gehe ich das Gespräch an? Sage ich, dass ich ein Angebot habe von einer anderen Firma in der gleichen Branche und sage, dass ich mich hier super wohl fühle und das schon eine Art „Familie“ für mich ist?

Oder erwähne ich das gar nicht und sage, dass eben die laufenden kosten mir die haare vom kopf fressen und ich es mir nicht mehr „leiste“ kann so weit zu fahren?

Ich kann euch gar nicht beschreiben, was in meinem kopf los ist :frowning:
Es ist wirklich zum verrückt werden, auf der einen Seite ist es so, dass wenn ich es wirklich rational sehe - ich beim neuen AG mehr verdine, und mehr zuhause bin.
Auf der anderen Seite weiss ich, was ich an meinem jetzigen AG habe an Umfeld und zusammehalt.

Finde es irgendwie massiv traurig bzw. habe die selbsterkentniss gewonnen, dass es ganz schön beschämend ist, mit 31 Jahren noch nie in dieser Situation gewesen zu sein/damit nicht klar zu kommen.

Hört sich irgendwie so an, als wenn du gar nicht wechseln willst.
Mit dem alten Arbeitgeber erst sprechen, wenn du den Vertrag vorliegen hast. Dann musst du dir klar machen, was du bei deinem alten AG willst: reicht es mehr Geld zu bekommen? Ggf andere Absprachen wie eine regelmäßige Gehaltserhöhung? I
Sprechen würde ich mit deinem Vorgesetzten, der mit dir ein Mitarbeitergespräch führt oder den du wegen einer Gehaltserhöhung fragen würdest. Aber wichtig: nur mit dem sprechen und das Angebot erwähnen, wenn du auch bereit bist zu wechseln. Sonst machst du dich absolut unglaubwürdig, wenn du am Ende doch bleibst.

Ich hab das ganze auch schon hinter mir, bin zu meinem alten AG direkt eingestiegen, dass ich kündigen werde. Dann Gegenangebot abgewartet und am Ende angenommen.

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Erstmal musst du dir klar werden, dass du dich nicht rechtfertigen musst. Es ist dein Leben und du schuldest deinem AG nichts. Sollte es es in deiner jetzigen Firma irgendwann mal schlecht laufen, werden sie auch keine Rücksicht auf dich nehmen. Am Ende hast du mehr Geld und mehr Freizeit durch den kürzeren Fahrtweg. Die neuen Kollegen werden auch keine Unmenschen sein und niemand garantiert dir, dass deine aktuellen Kollegen für immer deine Kollegen bleiben ;)

Ins Gespräch mit deinem jetzigen AG würde ich auch erst gehen, wenn du für dich weißt, ob du überhaupt wechseln würdest. Im Gespräch würde ich mich dann auch gar nicht soviel erklären, schon gar nicht deine persönlichen Umstände (Kosten fressen dir die Haare vom Kopf usw.).

HO bei dir möglich? Würde dir auch Fahrtweg sparen und zusammen mit einer Gehaltserhöhung vllt win/win für dich

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Du bist seit 4 Jahren in deiner Firma und hast seitdem keine Gehaltserhöhung bekommen. Es sollte für dich also überhaupt gar keine Rolle spielen, ob du eine neue Stelle in Aussicht hast oder nicht. Du solltest so oder so das Gespräch suchen und eine Gehaltsanpassung erzielen.

Ansonsten bleibe ich bei dem, was ich auch schon oben geschrieben habe. Ich persönlich würde mit keinem Wort irgendetwas von einer anderen Stelle erwähnen oder drohen zu kündigen. Ausführung siehe oben. Ebenfalls würde ich auch nichts von „Laufende Kosten fressen die Haare vom Kopf“ oder Ähnliches erwähnen, sondern arbeitsbezogene Argumente zurechtlegen (aufschreiben und zum Gespräch mitnehmen), welche deine Leistungen (z. B. erfolgreich abgeschlossene Projekte) und deinen Mehrwert für die Firma klar herausstellen und eine Gehaltserhöhung rechtfertigen.

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Ohne alles durchgelesen zu haben, sag ich einfach mal nimm das Angebot an. Ich kenne das von meinem Bruder. Der hatte auch lange Zeit Angebote von besserbezahlten Jobs und hat diese nicht angenommen weil er seine Kollegen nicht im Stich lassen wollte. Was ist im laufe der Zeit passiert? 2/3 seines „Teams“ haben die Angebote angenommen und er Stand später mit neuen Kollegen da und mit weniger Geld. Du bist ein großer Teil des Klimas und wenn neue „Bekanntschaften“ entstehen passt sich das meist auch deinem Verhalten an und wenn nicht, kommt auch später ein weiteres Angebot und du kannst wieder wechseln. Später dankt dir eh niemand für deine „Firmentreue“ und es fühlt auch niemand dein Konto mit dem Betrag X der die flöten gegangen ist.

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Danke euch allen vielmals! Ehrlich!

Ich warte jetzt, bis ich die zusage vom neuen AG habe.
Gehe dann ohne „drohung“ in das gespräch mit meinem jetzigen AG.

Auch, wenn irgendwann mein Team hier ausseinander bricht - aktuell ist es unfassbar harmonisch und doch prof.

Hand aufs Herz, ich will eigentlich nicht wechseln. Aber wenn mein jetziger AG „nein“ zur gehaltsanpassung sagt, hab ich keine ahnung, was ich machen soll.

Eine Frage habe ich noch. Wenn der neue AG mich im laufe der Woche anruft und sagt „wir nehmen Sie“ - kann ich da sagen, dass ich noch etwas zeit brauche, oder machen die dann ggf. den rückzeher? Da mein aktueller chef noch bis mitte nächster wohe im Urlaub ist, kann ich erst nächste Woche mit dem sprechen. :frowning:

Auf der anderen Seite wie @0815-User schon sagt, nothing is forever.

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Du solltest generell Bedenkzeit erhalten. Du möchtest den Arbeitsvertrag ja ggf. mit einem Anwalt durchsprechen oder ähnliches. Je nach Branche sind solche Vertragsangebote bis zu einem Jahr gültig (zumindest ist das das Längste, was mir bis dato untergekommen ist), eine Untergrenze sollten zwei Wochen sein, wenn ich mich nicht irre.

Der Anruf ist halt eh erstmal egal, solange du nichts Schriftliches hast, würde ich da nichts drauf geben. Und bis Mitte nächster Woche, sollte absolut kein Problem sein, musst ja wie pandayo sagt, erstmal in Ruhe den Vertrag lesen etc.

Finde es btw auch gar nicht schlimm, mit 31 das erste Mal den AG zu wechseln. Kenne genug Leute, die sind seit ihrer Ausbildung beim gleichen, weil einfach zufrieden :man_shrugging:

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Es hört sich für mich so an, als wärst du noch nicht „reif“ genug für einen Wechsel. Ist nicht mal böse gemeint, da ich in einer ähnlichen Situation war. Man hat „Angst“ die Welt zu entdecken oder auch sein Team im Stich zu lassen. Aber wie gesagt, alle schauen nur auf sich & gedankt wird einem nie etwas! In meiner jetzigen Firma geht einer nach dem anderen & denkste mein Chef stellt mal vernünftige Nachfolger ein? Nö … entweder sollen es Praktikanten machen oder die anderen Mitarbeiter unter anderem mir sollen die Arbeit noch mitmachen & natürlich für keinen Cent mehr. :-)

Stimme dir zu 100% zu. da ist ganz ganz sicher auch angst dabei, aber eher vor ungewissheit/erneuerung, als der herausforderung. da der job 1 zu 1 der gleiche ist.

mach dir notizen vor deinem gespräch mit deinem jetzigen chef was du möchtest damit du dich daran entlang hangeln kannst wenn du nervös bist/wirst und auch nichts vergisst.

denk dran, du bist in der stärkeren position. dass du nicht wechseln möchtest eigentlich kannst du ja erwähnen aber dann muss auch was kommen von deinem jetzigen chef um dich vom bleiben zu überzeugen. viel erfolg!

kenne genug leute, die sind seit ihrer ausbildung beim gleichen und sind nicht mal zufrieden :man_shrugging:

die haben wirklich „angst“ zu wechseln oder trauen sich einen wechsel nicht zu.

„hier weiß ich wenigstens was mich erwartet und die anderen wissen, was sie von mir erwarten können.“

und da sind durchaus fähige leute dabei, die ihr handwerk verstehen.

die menschliche psyche ist schon komisch.

Sicher? Ist ein mündlicher Vertrag nicht auch gültig? Wenn der andere Chef anruft und man sagt, dass man den Job nimmt, ist das in meinen Augen ein gültiger Vertrag.

der mündlich geschlossene vertrag wäre grundsätzlich gültig weil verträge in deutschland formfrei sind. problem ist dann immer die nachweisbarkeit im falle von problemen

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Es wäre fahrlässig dort auf einen „mündlichen Vertrag“ zu berufen. Dazu gibt es keine Not. Man wartet auf das Papier, prüft es auf Herz und Nieren und unterschreibt dann (wenn man das will).

An alles hier im Beitrag: Richtig gute Ratschläge. Ich finde das alles sehr hilfreich. Ihr seid die Besten!

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