Für mich - der das Video immer noch nicht vollständig geschaut hat - wirkt das schon so, als würden sich da Leute, die sich aus freien Stücken dazu entschieden haben, ihr Hobby als Influencer/Contentcreator/whatever zum Beruf zu machen, statt sich morgens für 8h+aus dem Bett ins Büro, auf Station oder sonstwo hin zu bewegen, gewissermaßen über einen Kernbestandteil ihres Geschäfts beschweren.
Grundsätzlich finde ich es gut, wenn man mehr über den Beruf „Influencer“ erfährt. Das ist ja mittlerweile ein Berufswunsch vieler, die aber gar nicht verstehen, was dahinter steckt.
Natürlich ist die Berufswahl aus freien Stücken passiert, aber das ist doch gar kein Argument. Der Einkaufsleiter bei Lidl war auch seine freie Wahl und dennoch ist es scheiße, wenn der nach wenigen Jahren verbrannt ist. Der Spieledesigner war auch seine freie Wahl und dennoch ist es scheiße, wenn er nach Monaten Crunchtime verbrannt ist.
Gerade deswegen finde ich es gut, dass man die Schattenseiten Influencer/Contentcreator mehr beleuchtet, gerade weil es ein Beruf ist, der in den Köpfen vieler ein Traumberuf ist.
Im Gegenteil zu vielen, die morgens aufsteht, ihre 8h Schicht wegarbeiten und wieder daheim ihre Ruhe haben, lastet oftmals ein sehr viel höherer Druck auf denen, was man halt als Unbeteiligter nicht weiß.
Fazit: Finde die Doku sehr wichtig, besonders für Kinder, deren Traumberuf Influencer ist.
Zum einen: Guck dir nochmal Baqs Rant an und dann stell dir vor, er hätte das ganze beispielsweise über eSports gesagt. Dann merkt man ganz gut, wie furchtbar pauschal und unformiert das ist.
Zum anderen, und das war meine Hauptkritik, schert er zuviel über einen Kamm. Nehmen wir z.B. deinen ersten Link, in dem gesagt wird: „Wir verschlechtern das Körperbild bei einem von drei Mädchen im Teenager-Alter.“ Auf wieviele Leute, die in der Doku vorgestellt werden, trifft das zu, und man kann ihnen deshalb eine „Schädlichkeit“ unterstellen? Auf viele nicht. Das ist halt dieses Boomer-Bild, dass Influencer-Content nur aus Bibis besteht. Angereichert mit bisschen „omg, diese Jugendlichen“, und fertig is das Pauschalurteil, dass wir selber vor 20 Jahren vermutlich noch total lächerlich gefunden hätten.
Influencer zu sein ist ja nunmal kein ansatzweise essenzieller Beruf, der Nutzen für die Gesellschaft ist einfach gering. Das ist ein typischer First World-Beruf, wenn es Hand of Blood nicht mehr gibt, dann fehlt mir im Leben überhaupt gar nichts, auch wenn ich den gerne gucke, nur mal als Beispiel. Wenn allerdings keiner mehr den Müll einsammelt, im Krankenhaus arbeitet oder im Supermarkt, wo auch immer dann fehlt der Gesellschaft essenziell etwas.
Und dafür, dass das überhaupt kein essenzieller Beruf ist, ich würde sogar sagen ein nahezu überflüssiger, weil es Entertainment mittlerweile wie Sand am Meer und oft auch in viel besserer Qualität gibt als das was die Influencer oft als Content verkaufen ist das schon irgendwie ein sich selbst erhaltendes System, weil es nur durch die Leute lebt, die den Content konsumieren, egal wie schwachsinnig oder Werte befreit der auch sein mag.
Als Content-Creator brauchst du ja auch kaum Qualifikationen, du musst nur in irgendeiner Form unterhaltsam oder attraktiv sein und in der Lage den Content zu bearbeiten, aber selbst da haben viele ja schon Leute aus ihren Communities die das teilweise für umsonst oder fast umsonst übernehmen.
Im Gegensatz zu einem Fußball-Profi, einem Gesangstalent oder was auch immer sind Influencer selbst im Entertainment-Sektor schon ziemlich wenig qualifiziert.
HandOfBlood ist kein Influencer.
HandOfBlood ist ein deutscher Webvideoproduzent, Livestreamer, E-Sport-Moderator, Cosplayer und Unternehmer.
Du meinst sicher sowas wie TV Total, IBES und jetzt 7 Tage, 7 Köpfe.
Die Videos von HoB haben teilweise eine Million Views. Das ist mehr als viele Sendungen im TV haben. Das ist mehr als viele Fußballspiele im TV haben. Im Durchschnitt schaut jeder 80. in Deutschland seine Videos. Warum ist das überflüssig? Weil es auch anderes Entertainment gibt? Viele interessiert das andere Entertainment aber nicht. Mich interessiert DSDS nicht. Mich interessieren diese ganzen Casting-Shows nicht. Für mich sind die überflüssig. Sehen aber Millionen anders.
Da ich seit Jahren kein TV mehr schaue, weil dort einfach nur Schrott gesendet wird, schaue ich mir ausschließlich Sendungen auf YouTube an.
Wer bewertet das? Warum ist jemand, der Menschen unterhalten kann und dazu noch mehr als fähig in Sachen Medien ist, weniger qualifiziert als der Fußballer, der Millionen verdient? Und wen interessiert der Fußballer, wenn man nichts mit Sport anfangen kann?
Edit: Deutschland würde es viel besser gehen, wenn alle, die an DSDS arbeiten, in der Pflege arbeiten würden.
Weil es gesellschaftlich-gesehen überflüssig ist, eben nicht essenziell. Nur relevant für eine bestimmte Personen-Gruppe die ganz spezielle Prioritäten im Leben setzt, ich ja auch unter anderem. Nur weil etwas hohe Zuschauerzahlen hat ist es deshalb nicht essenziell wichtig. Ich konsumiere die ja auch, ändert aber nichts an der Tatsache dass sie mir und allen anderen auch nicht fühlbar fehlen würden wie die angesprochenen Berufe. Da bricht nichts zusammen, wenn sie plötzlich weg wären.
Für mich ist das ungefähr so wie in den Zoo gehen, wo ich mir Affen anschaue. Da werde ich auch unterhalten oder bei Tier-Videos auf Youtube, einfach weil Tiere süß sind. Das ist zwar unterhaltsam, aber einen wirklich effektiven Nutzen sehe ich da trotzdem nicht, zumindest nicht ansatzweise so wie eben bei den anderen genannten Berufen.
Was ist denn gesellschaftlich-gesehen essenziell?
Fußball? Nein. Ist ja auch nur für eine bestimmte Personengruppe
DSDS? Ganz sicher nicht
Grundsätzlich RTL? Nö, brauch im Prinzip keiner.
Wir dürfen aber nicht vergessen, dass an den ganzen Branchen eine Meeeeeeeeeeenge Arbeitsplätze hängen. Wie bei HoB (Instict3) auch. Oder nimm Rocketbeans, die ebenfalls eine 3 stellige Anzahl an MA haben. Die Leute würden dann nicht Pfleger oder Müllmann werden.
Gehen wir mal weiter. Was ist essenziell?
Buchautor? Ne, gibt da ja viele und auch nur für bestimmte Personengruppen.
Redakteure? Ne, bräuchten wir auch nicht.
Social Media Verantwortliche? Alle weg …
Viele Menschen im Onlinehandel: Da könnte man klar reduzieren, gibt viel zu viel.
Viele Menschen bei Startups, die den nächsten Cryptocoin entwickeln? Alles weg rationalisieren.
So können wir ewig weiter machen.
HoB ist aber auch ein sehr guter content creater, im Vergleich zu dem meisten YouTubern
Ich hab in meinem „Rant“ ja extra geschrieben, dass es mir ziemlich egal ist, was Influencer treiben. Es ist völlig legitim, dass sich Leute für diese Tätigkeit entscheiden und es ist völlig legitim, dass das zur Unterhaltung von vielen Menschen konsumiert wird. Und natürlich hat es dadurch für eben jene Menschen einen Mehrwert.
Einen gesellschaftlichen Mehrwert - und ich denke es ist jedem klar, was damit gemeint ist, da brauchen wir nicht über die Definition diskutieren - hat es aber nicht. Wie viele andere Tätigkeiten im Übrigen auch. Auch Fußballern würde ich keinen solchen Mehrwert attestieren.
Ich finde es nur absolut abstoßend, wie man aus solch einer privilegierten Position heraus rumjammern kann.
Und ich lasse mir nicht unterstellen, ich würde psychische Erkrankungen verharmlosen. Ich kann akzeptieren, dass manch Influencer sich selbst zu viel Druck macht und am Ende nen Burnout erleidet oder ähnliches. Das geht unzähligen Menschen so, unabhängig von ihrer ausgeübten Tätigkeit. Aber von Influencern wird darüber gejammert. Dann mögen sie doch mit dieser Art des Geldverdienens aufhören und sich vielleicht eine Arbeit suchen, die sie nicht kaputt macht.
Nochmal zusammengefasst: Eine so privilegierte Gruppe Menschen sollte nicht über ihr selbst gewähltes Schicksal jammern. Das ist schlicht unangebracht.
Natürlich sind die genannten Sachen auch nicht essenziell, da würde ich mitgehen. Meiner Meinung nach gibt’s sowieso viel zu viele Berufe die nicht essenziell sind, einfach weil unsere Gesellschaft durch Bedürfnisse total aufgebläht ist über die Zeit. Das liegt einfach an falschen Prioritäten die wir in unserer Gesellschaft setzen. Wenn ich darüber nachdenke, dass ein Fußball-Profi das x-fache verdient wie ein Chefarzt dann finde ich das auch nicht richtig, genauso wenig wie ich es richtig finde wenn das ein Influencer tut.
Da habe ich ja auch gesagt, der einzige Unterschied ist da halt, dass Fußballspieler eben ein einzigartiges Talent haben zum Beispiel. Die müssen dann auch noch körperlich fit sein und regelmäßig trainieren. Ein Influencer ist in der Regel halt nur „da“ und unterhält mit Content, eben so wie auch Tiere im Zoo „da“ sind ohne dafür großartige Qualifikationen mit zu bringen.
Und tu mir mal den Gefallen und häng dich in den Diskussionen nicht immer an einzelnen Wörtern auf. Ob ich jetzt Influencer sage oder Lets Player oder was auch immer, du weißt doch was die Kernaussage ist, da können wir gerne drüber diskutieren. Aber sich jetzt wieder an einzelnen Wörtern abzuarbeiten macht die Diskussion nur müßig.
Das Problem ist, dass Influencer/Content-Creator inzwischen der Traumberuf der meisten Kids ist. Allein deshalb finde ich es extrem wichtig, dass man diese mal mehr beleuchtet und die Gefahren zeigt. Ja, Influencer XY kann jetzt auch einfach aufhören zu jammern und endlich einen richtigen Beruf ausüben.
Ändert aber nichts daran, dass viele Kids Influencer werden wollen und nicht wissen, was überhaupt dahinter steckt. Dafür ist doch so eine Doku perfekt geeignet. Um zu zeigen: Influencer ist nicht der Traumberuf für jeden von euch.
Ich weiß auch nicht, was so priviligiert an der Gruppe sein soll? Die Leuten arbeiten (oftmals) sehr hart für ihren Erfolg, genau wie in jeder anderen Branche auch. Ob das nun Fußballer sind oder Manager.
Und das sehe ich komplett anders. Warum ist es bei Fußballer ein einzigartiges Talent (was übrigens oftmals nicht stimmt) und beim Entertainer nicht? Er hat genauso ein Talent, nämlich Menschen zu unterhalten. Und auch er, im Falle von ContentCreator, arbeitet nicht weniger als ein Fußballer.
Es ist doch gut, wenn es unterschiedliche Arten von Unterhaltung gibt. Ich sehe da eine nicht überflüssiger als andere. Der eine schaut DSDS gerne, der andere Mario Barth und ein dritter eben HandOfBlood. Wenn da nun HoB wegfällt, fehlt der Gruppe natürlich etwas und es wird nicht ersetzt durch Mario Barth.
Wie traurig wäre die Welt ohne Entertainment? Ohne Filme? Ohne Serien? Ohne Musik? Ohne Bücher? Ohne YouTube? Ohne Twitch?
Bei der Thematik geht es mir um verschiedene Themen, wie gesagt wie wichtig ist ein Beruf für die Gesellschaft, welche Qualifikationen braucht man für den Beruf und wenn man Content-Creator ist wie hochwertig ist der Content den man produziert.
Und da kann man dann auch sicherlich unterscheiden zwischen Leuten wie Rezo, der auch politische Aufklärung betreibt oder Mai Thi die gesundheitliche Aufklärung betreibt, da sehe ich dann schon einen größeren essenziellen Nutzen für eine Gesellschaft.
Worüber ich rede und worum es hier ja geht sind Content-Creatoren/Influencer die eben nur Unterhaltungs-Content produzieren und sehr stark darauf fokussiert sind. Manche leben nur von Reaction-Content, manche von Gaming-Content etc. Die erachte ich für eine Gesellschaft eben nicht als besonders essenziell. Da braucht es kein großes Talent, außer dass man sympathisch rüber kommt und ob man sympathisch empfunden wird oder nicht, da kann man noch nichtmal zwingend etwas dafür.
Ich finde die Qualität des Entertainments spielt eine Rolle. Bei einem Film oder einer Serie da lerne ich in der Regel auch was, da steht auch eine ganze Menge Leute hinter, teilweise ist das total hochwertig produziert, genauso bei Musik, da braucht es auch Talent um das erfolgreich produzieren zu können, du musst Ahnung haben wie du sowas überhaupt zu Stande bringst, Texte zu schreiben bei Büchern zum Beispiel, da musst du auch in der Lage sein interessante Welten zu erschaffen oder bildende Texte zu schreiben. Das ist für mich einfach eine ganz andere, viel hochwertigere Form des Entertainments und ich glaube das kann man auch nachvollziehen, wenn man es möchte.
Ein Influencer muss in der Regel aber nur sympathisch/attraktiv sein, das ist der Unterschied. Da steht einfach viel weniger an Talent oder Qualifikationen dahinter. Du kannst auch unterhaltsam sein, wenn du in einer Wanne sitzt und deine Brüste zeigst. Wie essenziell ist das für eine Gesellschaft? Du kannst da sitzen und dir den Content von anderen angucken, ohne dafür überhaupt einen Aufwand betrieben zu haben, wie essenziell ist das? Wieviel Talent braucht man dafür?
Natürlich ist Entertainment wichtig für eine Gesellschaft, aber da kommt es halt auf eine Menge Faktoren an, vorallem die Qualität und da sind die von mir angesprochenen Influencer eher sehr weit unten in der Entertainment-Tier-Liste, wenn man das so sagen möchte.
kann viele deiner punkte und ausführungen verstehen und nachvollziehen, aber das ist eine sehr schwierige aussage. und das sage ich, der mit influencern (aka die etwas besseren werbe-bots) absolut null anfangen kann.
da muss man schon etwas differenzieren und kann nicht so (extrem) pauschalisieren.
bei so einer aussage werden einfach erinnerungen an robert enke wach etc. und dann hat es wieder niemand kommen sehen, wenn etwas passiert.
klar gibt es auch die beispiel die du nennst bzw. meinst. habe mal ein interview gelesen, da hatten gründer (ja ich weiß, ein anderes feld) ihre firma für x millionen verkauft und haben danach rumgeweint, dass ihnen jetzt die ganze zeit langweilig ist und sie nichts zu tun hätten. aber trotzdem muss man das vielschichtiger sehen.
der mehrwert von influencern ist natürlich noch mal ein ganz anderes thema.
Das war ja aber Teil der Kritik.
Ich glaube, genau das ist der Teil, wo unsere unterschiedlichen Ansichten herkommen. Mir ist nicht klar, war damit gemeint ist. Eine Gesellschaft, in der Unterhaltung kein Wert beigemessen wird, kann ich mir nur totalitär und faschistisch vorstellen: Unterhaltung ist Dekadenz und Ablenkung von der produktiven Arbeit, die es für die Gesellschaft zu erledigen gilt. Ich will dir diese Haltung keinesfalls unterstellen, aber ich will veranschaulichen, warum ich bei diesem Argument absolut nicht mitgehe.
Ich halte es für sehr optimistisch, dass die von dir angesprochenen Kids diese Doku wirklich schauen und dann auch richtig einordnen (können). Ist halt das selbe wie Schauspielerin, Sängerin, Fußballer*in, etc.
Da weiß man, schon zum Teil seit Jahrzehnten, wie hart das sein kann. Glaubst du wirklich dass z.B. der Fall Britney viele Kids von deinem Traum abgebracht hat?
Was @Baq glaube ich sagen will, hier ist eine Gruppe von Menschen die ihren relativ privilegierten Beruf selbst gewählt haben und nun darüber jammern was dieser Beruf mit sich bringt. Auf der anderen Seite gibt es hingegen Berufe wo es genau so ist, wo Menschen sich noch unter ganz anderen Bedingungen den Arsch aufreißen für weniger Geld in Positionen die für unsere Gesellschaft viel wichtiger sind. Aber eben nicht so ein Sprachrohr haben. Und das hier ein relativ privilegierter junger Mensch der die Möglichkeit hat in solche einem Beruf sein Geld zu verdienen, auch ein wenig „demütiger“ sein sollte. Und dabei spricht keiner ab, dass dieser Beruf sicherlich hart sein kann und seine Schattenseiten hat.