Wie krank macht Social Media

Ich hab in meinem „Rant“ ja extra geschrieben, dass es mir ziemlich egal ist, was Influencer treiben. Es ist völlig legitim, dass sich Leute für diese Tätigkeit entscheiden und es ist völlig legitim, dass das zur Unterhaltung von vielen Menschen konsumiert wird. Und natürlich hat es dadurch für eben jene Menschen einen Mehrwert.
Einen gesellschaftlichen Mehrwert - und ich denke es ist jedem klar, was damit gemeint ist, da brauchen wir nicht über die Definition diskutieren - hat es aber nicht. Wie viele andere Tätigkeiten im Übrigen auch. Auch Fußballern würde ich keinen solchen Mehrwert attestieren.
Ich finde es nur absolut abstoßend, wie man aus solch einer privilegierten Position heraus rumjammern kann.

Und ich lasse mir nicht unterstellen, ich würde psychische Erkrankungen verharmlosen. Ich kann akzeptieren, dass manch Influencer sich selbst zu viel Druck macht und am Ende nen Burnout erleidet oder ähnliches. Das geht unzähligen Menschen so, unabhängig von ihrer ausgeübten Tätigkeit. Aber von Influencern wird darüber gejammert. Dann mögen sie doch mit dieser Art des Geldverdienens aufhören und sich vielleicht eine Arbeit suchen, die sie nicht kaputt macht.

Nochmal zusammengefasst: Eine so privilegierte Gruppe Menschen sollte nicht über ihr selbst gewähltes Schicksal jammern. Das ist schlicht unangebracht.

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Natürlich sind die genannten Sachen auch nicht essenziell, da würde ich mitgehen. Meiner Meinung nach gibt’s sowieso viel zu viele Berufe die nicht essenziell sind, einfach weil unsere Gesellschaft durch Bedürfnisse total aufgebläht ist über die Zeit. Das liegt einfach an falschen Prioritäten die wir in unserer Gesellschaft setzen. Wenn ich darüber nachdenke, dass ein Fußball-Profi das x-fache verdient wie ein Chefarzt dann finde ich das auch nicht richtig, genauso wenig wie ich es richtig finde wenn das ein Influencer tut.

Da habe ich ja auch gesagt, der einzige Unterschied ist da halt, dass Fußballspieler eben ein einzigartiges Talent haben zum Beispiel. Die müssen dann auch noch körperlich fit sein und regelmäßig trainieren. Ein Influencer ist in der Regel halt nur „da“ und unterhält mit Content, eben so wie auch Tiere im Zoo „da“ sind ohne dafür großartige Qualifikationen mit zu bringen.

Und tu mir mal den Gefallen und häng dich in den Diskussionen nicht immer an einzelnen Wörtern auf. Ob ich jetzt Influencer sage oder Lets Player oder was auch immer, du weißt doch was die Kernaussage ist, da können wir gerne drüber diskutieren. Aber sich jetzt wieder an einzelnen Wörtern abzuarbeiten macht die Diskussion nur müßig.

Das Problem ist, dass Influencer/Content-Creator inzwischen der Traumberuf der meisten Kids ist. Allein deshalb finde ich es extrem wichtig, dass man diese mal mehr beleuchtet und die Gefahren zeigt. Ja, Influencer XY kann jetzt auch einfach aufhören zu jammern und endlich einen richtigen Beruf ausüben.

Ändert aber nichts daran, dass viele Kids Influencer werden wollen und nicht wissen, was überhaupt dahinter steckt. Dafür ist doch so eine Doku perfekt geeignet. Um zu zeigen: Influencer ist nicht der Traumberuf für jeden von euch.

Ich weiß auch nicht, was so priviligiert an der Gruppe sein soll? Die Leuten arbeiten (oftmals) sehr hart für ihren Erfolg, genau wie in jeder anderen Branche auch. Ob das nun Fußballer sind oder Manager.

Und das sehe ich komplett anders. Warum ist es bei Fußballer ein einzigartiges Talent (was übrigens oftmals nicht stimmt) und beim Entertainer nicht? Er hat genauso ein Talent, nämlich Menschen zu unterhalten. Und auch er, im Falle von ContentCreator, arbeitet nicht weniger als ein Fußballer.

Es ist doch gut, wenn es unterschiedliche Arten von Unterhaltung gibt. Ich sehe da eine nicht überflüssiger als andere. Der eine schaut DSDS gerne, der andere Mario Barth und ein dritter eben HandOfBlood. Wenn da nun HoB wegfällt, fehlt der Gruppe natürlich etwas und es wird nicht ersetzt durch Mario Barth.

Wie traurig wäre die Welt ohne Entertainment? Ohne Filme? Ohne Serien? Ohne Musik? Ohne Bücher? Ohne YouTube? Ohne Twitch?

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Bei der Thematik geht es mir um verschiedene Themen, wie gesagt wie wichtig ist ein Beruf für die Gesellschaft, welche Qualifikationen braucht man für den Beruf und wenn man Content-Creator ist wie hochwertig ist der Content den man produziert.

Und da kann man dann auch sicherlich unterscheiden zwischen Leuten wie Rezo, der auch politische Aufklärung betreibt oder Mai Thi die gesundheitliche Aufklärung betreibt, da sehe ich dann schon einen größeren essenziellen Nutzen für eine Gesellschaft.

Worüber ich rede und worum es hier ja geht sind Content-Creatoren/Influencer die eben nur Unterhaltungs-Content produzieren und sehr stark darauf fokussiert sind. Manche leben nur von Reaction-Content, manche von Gaming-Content etc. Die erachte ich für eine Gesellschaft eben nicht als besonders essenziell. Da braucht es kein großes Talent, außer dass man sympathisch rüber kommt und ob man sympathisch empfunden wird oder nicht, da kann man noch nichtmal zwingend etwas dafür.

Ich finde die Qualität des Entertainments spielt eine Rolle. Bei einem Film oder einer Serie da lerne ich in der Regel auch was, da steht auch eine ganze Menge Leute hinter, teilweise ist das total hochwertig produziert, genauso bei Musik, da braucht es auch Talent um das erfolgreich produzieren zu können, du musst Ahnung haben wie du sowas überhaupt zu Stande bringst, Texte zu schreiben bei Büchern zum Beispiel, da musst du auch in der Lage sein interessante Welten zu erschaffen oder bildende Texte zu schreiben. Das ist für mich einfach eine ganz andere, viel hochwertigere Form des Entertainments und ich glaube das kann man auch nachvollziehen, wenn man es möchte.

Ein Influencer muss in der Regel aber nur sympathisch/attraktiv sein, das ist der Unterschied. Da steht einfach viel weniger an Talent oder Qualifikationen dahinter. Du kannst auch unterhaltsam sein, wenn du in einer Wanne sitzt und deine Brüste zeigst. Wie essenziell ist das für eine Gesellschaft? Du kannst da sitzen und dir den Content von anderen angucken, ohne dafür überhaupt einen Aufwand betrieben zu haben, wie essenziell ist das? Wieviel Talent braucht man dafür?

Natürlich ist Entertainment wichtig für eine Gesellschaft, aber da kommt es halt auf eine Menge Faktoren an, vorallem die Qualität und da sind die von mir angesprochenen Influencer eher sehr weit unten in der Entertainment-Tier-Liste, wenn man das so sagen möchte.

kann viele deiner punkte und ausführungen verstehen und nachvollziehen, aber das ist eine sehr schwierige aussage. und das sage ich, der mit influencern (aka die etwas besseren werbe-bots) absolut null anfangen kann.

da muss man schon etwas differenzieren und kann nicht so (extrem) pauschalisieren.

bei so einer aussage werden einfach erinnerungen an robert enke wach etc. und dann hat es wieder niemand kommen sehen, wenn etwas passiert.

klar gibt es auch die beispiel die du nennst bzw. meinst. habe mal ein interview gelesen, da hatten gründer (ja ich weiß, ein anderes feld) ihre firma für x millionen verkauft und haben danach rumgeweint, dass ihnen jetzt die ganze zeit langweilig ist und sie nichts zu tun hätten. aber trotzdem muss man das vielschichtiger sehen.

der mehrwert von influencern ist natürlich noch mal ein ganz anderes thema.

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Das war ja aber Teil der Kritik.

Ich glaube, genau das ist der Teil, wo unsere unterschiedlichen Ansichten herkommen. Mir ist nicht klar, war damit gemeint ist. Eine Gesellschaft, in der Unterhaltung kein Wert beigemessen wird, kann ich mir nur totalitär und faschistisch vorstellen: Unterhaltung ist Dekadenz und Ablenkung von der produktiven Arbeit, die es für die Gesellschaft zu erledigen gilt. Ich will dir diese Haltung keinesfalls unterstellen, aber ich will veranschaulichen, warum ich bei diesem Argument absolut nicht mitgehe.

Ich halte es für sehr optimistisch, dass die von dir angesprochenen Kids diese Doku wirklich schauen und dann auch richtig einordnen (können). Ist halt das selbe wie Schauspielerin, Sängerin, Fußballer*in, etc.
Da weiß man, schon zum Teil seit Jahrzehnten, wie hart das sein kann. Glaubst du wirklich dass z.B. der Fall Britney viele Kids von deinem Traum abgebracht hat?

Was @Baq glaube ich sagen will, hier ist eine Gruppe von Menschen die ihren relativ privilegierten Beruf selbst gewählt haben und nun darüber jammern was dieser Beruf mit sich bringt. Auf der anderen Seite gibt es hingegen Berufe wo es genau so ist, wo Menschen sich noch unter ganz anderen Bedingungen den Arsch aufreißen für weniger Geld in Positionen die für unsere Gesellschaft viel wichtiger sind. Aber eben nicht so ein Sprachrohr haben. Und das hier ein relativ privilegierter junger Mensch der die Möglichkeit hat in solche einem Beruf sein Geld zu verdienen, auch ein wenig „demütiger“ sein sollte. Und dabei spricht keiner ab, dass dieser Beruf sicherlich hart sein kann und seine Schattenseiten hat.

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kurzer reminder:

Heute ist der letzte Tag, an dem ihr meta bei der Nutzung eurer Daten (von Facebook und Instagram) für KI Training widersprechen könnt.

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Als ob man mit den daten von Facebook, eine KI trainieren könnte :kekw:

Man mags kaum glauben, aber Facebook hat immernoch die meisten Nutzer mit 3 Milliarden und zumindest Platz 3 bei der Use Time pro Tag (DIGITAL 2024: 5 MILLIARDEN SOCIAL MEDIA NUTZER/INNEN). Aber vielleicht meintest du auch den Inhalt.

Würde solchen Zahlen ungefähr so viel Glauben schenken wie Trumps täglichen Ergüssen.

Ist schon ziemlich vertrauenswürdig. Damit sind ja auch keine aktive Nutzer gemeint, denke ich. Deswegen ja noch die Nutzungszeit.

Die Quelle lässt sich nicht richtig öffnen. Aber doch, Facebook selber spricht von über 3 Milliarden aktiven Benutzern.

  • According to Meta’s official reports, in Q4 2023, Facebook reached 3.07 billion users globally, marking a 3.44% year-over-year increase.
  • Independent analysts estimate that Facebook had 2.72 billion users in 2023, which is lower than Meta’s official figure of 3.07 billion.

Ok krass sogar aktive. Wäre aber natürlich auch interessant was sie unter aktiv verstehen.

Würde als FB auch behaupten, 1/3 der Weltbevölkerung würde meine Dienste nutzen. Dass darunter drölf russische Spambots sind, geschenkt. Kann ja eh keiner prüfen.

Naja, so unwahrscheinlich ist das nicht. Klar, die Generation U20 hängt auf Tik-Tok ab, und die 20-30 größtenteils auf Instagram (und z.T. noch Facebook), aber die älteren sind doch alle noch auf Facebook

3 Milliarden ist schon arg viel oder? Davon dir Hälfte wohl Bots.

Wenn laut statistischen Bundesamt 5.5 Milliarden Menschen Zugang zum Internet haben mehr als die Hälfte davon soll Facebook täglich nutzen?

Von den 5.5 Milliarden sind ca. 1,4 Milliarden über 65.

Die 65 jährigen in meiner näheren Umgebung/Bekanntenkreis also Mutter/Schwiegereltern Nachbarn nutzt niemand Facebook

Oder ist damit vielleicht generell Meta gemeint? Also mit Instagram/WhatsApp/Threads? :thinking:

Allgemein wegen Social Media - trackt ihr eure Zeit bei den Plattformen um ein wenig den Überblick zu behalten?

Ja. Denke auch, dass es nicht über 3 Milliarden sind. Aber auch andere Statistiken, nicht von Meta, sprechen von Zahlen zwischen 2,5 und 3 Milliarden.

Nein, geht um Facebook. WhatsApp alleine hat ja auch über 3 Milliarden.

Und wer glaubt, Meta interessiert sich für drölf Spam-Accs oder Accountleichen, der ist imho ziemlich naiv. Die werden jeden Pissacc zählen, um behaupten zu können, sie hätten mehr User als Personen auf der Welt.