Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann

Seinen Frontmann kriegt wahrscheinlich leider keiner gebändigt. Der weiß selbst das ohne ihn die Band nicht existieren kann wodurch die Garantiert auch weggeschaut haben.

Auflösen wäre das einzig sinnvolle.

alleine schon die tatsache, dass es sich eingebürgert hat, till hat eine eigene after show party separat vom rest der band ist absolut lächerlich

was soll man noch sagen

naja, wenn sie wirklich nur noch auf „geschäftlicher“ ebene miteinander zu tun haben? soll durchaus vorkommen. man spielt sein konzert und geht danach seiner wege.

Wie ist eigentlich so die internationale Reaktion bisher?

Hab nur paarmal im Subreddit nachgelesen. Gesamtes Spektrum vertreten.

Anscheinend haben wirklich alle zu dem Thema etwas zu sagen. Jetzt der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung:

Weil Antisemitismus, Frauenverachtung und Rassismus oftmals Hand in Hand gehen, sollen die kommenden Konzerte in Berlin abgesagt werden

Um mal genau zu zitieren und dem Zitat Kontext zu geben:

Der Bundesbeauftragte für Antisemitismus, Felix Klein, kritisiert die Band Rammstein scharf und fordert Konsequenzen. »Antidemokratische Diskriminierungen wie Antisemitismus, Frauenverachtung und Rassismus gehen oftmals Hand in Hand«, sagte Klein der »Berliner Morgenpost«. Unabhängig davon, ob die Vorwürfe gegen Till Lindemann sich bewahrheiteten, sollten die betroffenen Frauen ernst genommen werden, »genauso wie wir Jüdinnen und Juden ernst nehmen sollten, wenn es um Antisemitismus geht«, so Klein. »Wir dürfen es nicht zulassen, dass die Grenzen des Sag- und Machbaren immer weiter verschoben werden, auch wenn das unter dem Deckmantel der Kunstfreiheit geschieht«, sagte er.

Der Antisemitismusbeauftragte bezog sich in seiner Kritik auch auf das Video zu dem Song »Deutschland«, in dem sich die Bandmitglieder 2019 als KZ-Insassen gezeigt hatten. »Wenn es uns als Gesellschaft ernst ist mit dem Einsatz für jüdisches Leben und eine jüdische Zukunft in Deutschland, dürfen wir ihre Stimmen nicht ignorieren«, sagte Klein der Zeitung. Genau das sei aber geschehen, »als Rammstein mit perfider Vernichtungslager-Optik die Opfer der Schoah verhöhnte«.

Ich würde die Attacken auf die Kunstfreiheit ebenfalls als antidemokratische Tendenz bezeichnen.

Jop. Gibts. Relativ bekanntes Beispiel, wo ich das weiß, ist: Mötley Crüe!
Hab mich mit der Band schon lange nimmer beschäftigt, aber die Biografie von Vince Neil (Sänger) gelesen. Und er ist da ziemlich offen, dass die Band eigentlich nur noch auf dem Papier und Konzerten (waren erst im Mai für Worldtour in Deutschland) existieren. Ist halt ihr „Job“, Mötley Crüe zu sein. Aber zu sagen haben die Bandmitglieder sich schon lange nix mehr. Daher gibt es ja schon ewig keine neue Musik von denen mehr.
Entsprechend, da Rammstein ja noch Alben produziert, scheint es da noch mehr Zusammenarbeit zu geben!
Könnte jetzt wieder zurück zu hier kommen, indem ich erwähne, was der Neil in seinem Buch so erzählt, was er alles an Alkohol, Drogen und Frauen angestellt hat … aber gehe lieber noch auf diese „Social Media“ Sache ein. Da hat nämlich der Fleischauer im Focus einen Kommentar zur allgemeinen Berichterstattung verfasst:

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Bei dem Kommentar bekomme ich das große Kotzen.
Hauptsache wieder alles pauschalisieren, sodass es ins eigene Weltbild passt.
Hatte zwar nicht viel erwartet, wollte es dennoch lesen und bereue es schon wieder. Ekelhafter Mensch.

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So richtig dumpf und empörend für das Focus-Publikum verfasst

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Ist halt etwas provozierend geschrieben. Lieber ne nüchternere Analyse eines Strafrechtlers gefällig?

Letzter Satz:

Ich wiederhole mal, was schon mehrfach hier geschrieben wurde (ua von mir):
Ob es rechtlich eine Verurteilung gibt oder geben wird, ist in diesem Fall einfach kaum noch von belangen (für die gesellschaft, für die opfer natürlich im zweifel schon).

Es gibt dutzende Zeugen, deckungsgleiche Aussagen und nur darauf kommt es in diesem Fall an. Unschuldsvermutung ist ein hohes Gut des Rechtsstaates und muss geschützt werden. Juristen müssen ihrer Aufgabe nachkommen, aber nicht (!) die öffentlichkeit.

Es fällt mir extrem schwer hier „objektiv“ irgendwie neutral zu bleiben oder zwanghaft an die Unschuld zu glauben, nur weil (noch) nicht das Gegenteil bewiesen wurde, weil es einfach so offensichtlich ist. Wir sind hier (wahrscheinlich) alle keine Juristen und bewerten einfach nach logischem Menschenverstand. Dass er von Medien und Geschäftspartnern fallen gelassen wird, ist völlig nachvollziehbar.

Nochmal zur Klarstellung: Bei Fällen, in denen Aussage gegen Aussage steht und ein Fall berechtige Gründe zum Zweifeln gibt, bin ich der Erste, der da auf der Seite der Justiz ist. Populismus und Pauschalisierungen müssen da klar von Fakten und Recht getrennt werden. Aber der Fall ist einfach so glasklar und in allen Facetten so dermaßen ekelhaft und verachtenswert, dass ich als Bürger nicht mehr an die Unschuldsvermutung glauben will. Das ist mir zu eindeutig, sorry.

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Wie viele davon sprechen aber explizit von sexuellen Übergriffen, Vergewaltigung oder Einsatz von Betäubungsmitteln?

Unschuldsvermutung ist in einem gewissen Rahmen sehr wohl auch Aufgabe der Öffentlichkeit. Deshalb gibt es z.B. den Straftatbestand der Üblen Nachrede.

Warum ist eine Verurteilung für die Gesellschaft kaum noch von Belang?

Der Justiz ist der Schutz mutmaßlicher Täter wichtiger als der von mutmaßlichen Opfern. Warum muss die Gesellschaft der Justiz dabei noch unter die Arme greifen?

Weil die Gesellschaft sich nicht dumm stellen muss. Nur weil man vor Gericht keine Schuld nachweisen kann heißt es ja nicht, dass es nicht passiert ist.

Brauchen wir solche Stammtischparolen wirklich?

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Wenn eine Straftat begangen wurde, dann ist es sehr wohl in meinem Interesse, dass er verurteilt wird. Und ich bezweifle mal, dass ich damit nur einen vernachlässigbaren Bruchteil der Gesellschaft entspreche. Neben den üblichen Strafzwecken insbesondere auch, um dem typischen Stammtisch/Klatschblattempörungen über die Justiz und dem Umgang mit Promis/Reichen entgegen zu treten.

Im öffentlichen Diskurs gilt keine Scheiß Unschuldsvermutung

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Trägt jetzt nicht zwingend zur Diskussion bei, aber hat mich sehr gefreut, dass einige Bands im Rahmen des Hurrican Festivals Stellung bezogen haben (Hier Kraftklub, Donuts, Madsen). Die Ärzte haben sich bei einem Konzert in Luxemburg wohl auch geäußert bzw über Rammstein lustig gemacht

Die Gesellschaft sollte ein Interesse daran haben, dass das alles in geordneten Bahnen und nach klaren Regeln abläuft und aufgearbeitet wird, statt einer nebulösen Moral-Justiz von Teilen der Gesellschaft zu unterliegen. Sonst herrscht nämlich irgendwann nur noch diese Lynchjustiz, bei der die lautesten Schreihälse „Recht“ bekommen.

(ähnliche Situation: habe eben auf Insta Posts gesehen, die im Vorfeld einer Veranstaltung mit unschaft-pixeligen Bildern vor bestimmten Personen warnen, bei denen man den Verdacht hat, sie könnten etwas vor haben oder hätten angeblich in der Vergangenheit etwas gemacht. Das geht imho einfach nicht. Kannst hier nicht Selbstjustizmäßig Leute an den Pranger stellen. WTF ey.)

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