Bezeichnend irgendwie auch das North Carolina einen Dem. Senator und Att. General wählt, aber beim Präsidenten für Trump stimmt.
War jetzt nicht tief drin im Wahlkampf, aber Harris ist mir primär als „Wählt mich, denn ich bin nicht Trump“ aufgefallen. Wo genau lagen die Fehler der Demokraten im Wahlkampf?
Habe random durch die Aufzeichnung des Live-Streams von Brian Tyler Cohen gezappt, der sich im Lauf des Abends Themen angeschaut hat, die noch so auf den Zetteln standen, u. a. das Recht auf Abtreibung in AZ, 62% haben dafür gestimmt. Das Gov-Rennen hat dort parallel der Demokrat gewonnen. Harris liegt hinten und wird aller Voraussicht nach verlieren.
Da stimmen 62% für ein Recht auf Abtreibung und (Stand jetzt) 52% für Trump und die Reps. [insert-dafuq-meme]
passend hierzu:
Wenn das hier einer wüsste, wäre er sehr, sehr reich :D
Also überall angenommen. Außer South Dakota (aber die wählen auch Noam als Gov…) und Florida, wo übrigens auch Marihuana-Legalisierung gescheitert ist.
Called it :(
ein teil und ganz plump gesagt:
vielleicht war es nicht die beste wahl gegen einen rassisten und sexisten mit einer schwarzen frau anzutreten.
wie @Bumbumquietsch schon schreibt, anscheinend ist ein großer teil von amerika (noch) nicht bereit dafür.
aber ist jetzt natürlich alles bisschen captain hindsight mäßig.
bolo wird schon noch kommen und es uns erklären.
Das und halt die Tatsache, dass man Harris als Notlösung aus dem Hut gezaubert hat anstatt vorher einen geordneten Rückzug Bidens und Neuaufbau einzuleiten.
ra hat schon alles gesagt, was ich sagen würde
natürlich sind das Ursachen und Gründe. Aber sie hatte auch wirklich kein starkes Profil während der Bidenpräsidentschaft. Finde diese Keule da immer schwierig sie hätte eh keine Chance. Ich glaube, wenn sie eine vom Typ wie Obama wäre, hätte es klappen können (und ich meine nicht Michelle).
biden hat zu lange an einer 2. amtszeit festgehalten.
er hätte es so machen sollen, wie er es ursprünglich angekündigt hatte: er ist der präsident für den übergang. leider wollte er dann doch an der macht bleiben.
sie hat von biden aber auch einfach die „arschkarten-themen“ (z.b. migration) bekommen. da konnte sie einfach nicht @shine -nen.
Viele Analysten bei CNN (die nun keine Rep Freunde sind) haben auch gesagt, dass die ganzen Zahlen für die Wirtschaft unter Biden auf dem Papier zwar gut aussehen, aber die Leute das nicht unbedingt in ihrer Realität spüren. Dass die Leute wissen, wie viel Geld sie am Ende der Woche noch übrig haben, wie viel Lebensmittel, Benzin und eine Wohnung kostet. Ich bin da zu wenig drin, aber wenn ich dem gesagten da Glauben schenke, haben die Demokraten es einfach nicht geschafft, dass die positiven Effekte aus der Wirtschaft auch bei den Menschen angekommen sind. Gab da auch so Zitate, dass z.B. Hispanics gesagt haben sollen „wenn ich nachher wieder mehr Kohle auf dem Konto habe, interessiert mich wenig, was Trump für eine Scheiße über Minderheiten redet“.
kurz gesagt:
das eigene konto ist dann für viele doch wichtiger, als die für viele abstrakte und wenig greifbare demokratie oder vermeintliche grundrechte.
dass für die hohen preise biden oft nichts konnte oder sogar trump dafür (mit) verantwortlich war, wird dann natürlich auch nicht gesehen.
Weil ihnen der Sprit und die Eier zu teuer sind, laufen sie dem zu, der ihnen das Blaue Rote vom Himmel verspricht und ignorieren alles drum herum. und im Zweifel stimmt man/frau für den alten weißen orangen Mann.
Vielleicht waren die Erfolge der Midterms nachträglich doch schädlich für die Demokraten. Normalerweise wird da die Präsidentenpartei abgestraft, was diesmal ausgeblieben ist und die Partei sich vielleicht auf dem richtigen Weg gewählt hat. Vielleicht hätte ein fitterer Biden ohne Debatten-Desaster es auch wieder geschafft.
Letztlich hat es die Wahlbeteiligung entschieden. Es ist ja nicht so, dass Trump einen Zustrom an Wählern bekommen hat. Seine Zahlen sind auf 2020-Niveau oder vielleicht sogar drunter. Nur die Zahlen der Demokraten sind eingebrochen. Wiederholung von 2016 auf anderem Niveau quasi. Damals hätten die Demokraten ja easy Wisconsin, Michigan und Pennsylvania gewonnen, wenn nur paar mehr von den schmollenden Bernie-Ultras zur Wahl gegangen wären. Aufgrund der Umfragen damals haben sich bestimmt einige gedacht: „Trump gewinnt eh nicht, also kann mir die Wahl auch sparen, bevor eine Hillary wählen muss.“
in missouri ist eine volksabstimmung für einen $15 mindestlohn und bezahlte krankheitstage mit 58% zu 41% von den wählern angenommen worden. das sind auch ungefähr die gleichen prozentzahlen, mit denen trump dort die wahl gewinnen wird.
vielleicht werden die demokraten aus solchen ergebnissen irgendwann mal irgendetwas lernen. vielleicht aber auch nicht. vielleicht findet man 2028 in irgendeiner flussbiegung endlich den mythischen republikanischen wechselwähler, den man mit liz cheney begeistern kann.
Was sollen sie denn daraus lernen?
Ich raff den Zusammehang da nicht. Harris wollte doch sogar eine Erhöhung des Mindestlohns.