teh "cool story bro" thread

Krasse Geschichte, unzählige Stunden Arbeit, aber ihr habt auch sicher einiges gelernt.

Was ich allerdings nicht verstehe, ist die neue Hochwasserkarte oder wie das heißt. Ich habe letztens eine Doku gesehen und dort war von ~100 Häusern die Rede, die nicht mehr aufgebaut werden dürfen. Der Rest allerdings schon. Das will nicht in meinen Kopf

Das fühlt sich so ein bisschen wie ein Happy End an. Darf man erfahren wieviel Spenden zusammen gekommen sind?

Yes klar, kann dir ne grobe Auflistung geben:

Zusammenfassung

Kosten:


Schätzung „Schäden und Reparaturdienstleistungen“ durch Gutachter: ~70.000 - 75.000€. Garten, Terrasse und Einfahrt wohl ausgenommen.
Mein Vater schätzt die Schäden noch höher, aber ist natürlich schwierig so einen Werkzeugkeller oder private Sammlungen zu beziffern.

Spenden:


Über die öffentliche Gofundme-Seite meiner Freunde: ~9.000€
Über diverse Freundeskreise/Verwandte privat: ~11.000€
Staatliche Soforthilfen (Caritas etc.): ~5.000€ (werden von Antrag Fluthilfe abgezogen)


Von diesen direkt zur Verfügung stehenden ~25.000€ haben wir primär die Heizung/Installation/Anschlüsse etc. gezahlt sowie Werkzeuge/Bautrockner/Türen/Fenster etc. Bin mir nicht ganz sicher. Einige Gelder haben wir aber auch nach ~1 Jahr wieder an Freunde/Verwandte zurückgezahlt, weil wir halt nur in der Not für die dringensten Kosten unterstützt wurden und das als Leihgabe gedacht war.

Versicherung:


Nach langem Kampf haben wir in diesem Jahr von der Hausrat erhalten: 17.000€

Staatliche Fluthilfen:


Auf Basis von Nachweisen etc haben wir wohl beantragen können: 50.000€
Laut Staat stehen uns nur zu: 26.000€
Erhalten haben wir nach ~8 Monaten: 18.000€
Um die fehlenden ~32.000€ (aus unserer Sicht) kämpft mein Vater seit Wochen mit einer unfassbaren Flut an Dokumenten etc. Man muss echt alles irgendwie detailliert nachweisen oder abzeichnen lassen. Evtl. brauchen wir auch noch einmal einen Gutachter. I dont know, ich halte mich da raus. Wir gehen nicht davon aus diese Summe zu kriegen.

Wir haben tbh wirklich Glück gehabt, dass ich in der Nacht mit einem Freund fast alle Möbel in EG retten konnte, dass meine Geschwister und ich in der Nähe wohnen (habe damals beim Hausbau schon mitgeholfen), wir eine große Verwandtschaft mit Erfahrung im Hausbau haben, sehr viele Handwerker in den Freundeskreisen haben und total viele Freunde mitgeholfen haben etc. Sprich: Wir haben die Entkernung, Reparaturen und Sanierung eigenhändig durchgeführt und mussten keine Dienstleister beauftragen. Dienstleister sind ja bis jetzt kaum zu kriegen und die Kosten natürlich entsprechend.

Problematisch ist für uns aber, dass quasi alle Betroffenen hier in Erftstadt keine (neue) Elementarversicherung abschließen können. Die Versicherungen lehnen alle Anträge ab. Wir hoffen natürlich, dass die Bundesregierung diesen Antrag auf Pflichtelementarversicherung für Hausbesitzer durchbringt.

/e gerade noch einmal kurz bei meiner Mutter nachgehört und Zahlen angeglichen.

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Erste Erdbeer Ernte :smiley:

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Awwww Neid :star_struck:

Hausrat ist doch nur das Zeug was drinne steht, oder? Müsste der größere Batzen Geld nicht über Wohngebäudeversicherung kommen?

Nur wenn du eine WGV mit Elementarversicherung hast

Hatten Sie ja. Oder, @jellybelly?

Ne hatten wir nicht bzw kaum jemand in unserem Wohngebiet. Unsere Versicherung hätte nur bei Flutung durch einen Rohrbruch oder so gezahlt. Selbst diejenigen, die explizit solche Schäden durch Wettereinflüsse mit ner Elementarversicherung abgedeckt hatten mussten lange mit der Versicherung kämpfen, weil das als Jahrhunderthochwasser eingestuft wurde.

Unsere Hausrat hat sich auch genau deswegen total lange quergestellt und uns letztendlich n Gutachter geschickt. Hat ewig gedauert, bis die was gezahlt haben

Heute noch Frei, da die Schule zu hat, dann 3 Tage noch bis zum Urlaub :D

Bitte verschieben in „Was esst ihr gerade? + PIC“

er füttert dM damit
mfG

Was da teils seitens der Versicherer abging ist schon unter aller Sau. Jahrhunderhochwasser hin oder her.

Versicherung gegen Leitungswasserschäden deckt nunmal keine Schäden durch Überflutung/Starkregen etc. ab. Dafür gibts die Elementarschadenversicherung.

Das ist im Endeffekt ne ziemlich klare Geschichte die durch Bedingungswerke abgedeckt ist. Wäre ich betroffen hätte ich innerhalb von paar Tagen nen Anwalt eingeschalten, falls die Versicherung das erste Ablehnungsschreiben geschickt hätte.

Was man allerdings auch sagen muss und ich in diversen Dokumentationen über das Thema gesehen habe, ist die Naivität der Hausbesitzer im Bezug auf Geschwindigkeit der Schadenabwicklung. Die Abwicklung solcher Schäden dauert nunmal ne gewissen Zeit, vorallem wenn im Umkreis von 20km hunderte dieser Schadenfälle auf einmal passieren.
Da hakt es i.d.R. an der Verfügbarkeit von Gutachtern und nicht unbedingt am Willen der Versicherungsunternehmen Geld auszuzahlen.

Was ich sagen will: selbst wenn kein Großschadenereignis wie im Ahrtal vorliegt, dauert die Regulierung solcher Schäden gerne mal einige Monate bis 1-2 Jahre. Die Erwartungshaltung da nach 4-6 Wochen bis auf den letzten Cent alles Geld aufn Konto zu haben war sehr sehr optimistisch

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Ist ja auch egal. Wichtig ist erstmal, dass die Beiträge immer pünktlich gezahlt werden.

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Als einziger Praktikant nächste Woche 3 Tage Dienstreise nach Berlin für ein Event genehmigt gekriegt. I like

/edit

Ja schon klar. Das haben wir auch nicht erwartet. Aber es hieß halt initiativ von Seite der Versicherung erst einmal, dass gar nichts gezahlt wird.

Das hat meine Eltern, die eh schon total durch waren, natürlich absolut zerstört. Mein Vater hat die Unterlagen Ewigkeiten gecheckt, weil er auf die Aussage gar nicht klargekommen ist. Hat wie so ein beleidigtes Kind im Auto geheult. Für meine Eltern war diese Aussage der absolute Horror, hat denen kurzfristig jegliche Hoffnung geraubt, die ganze Sanierung irgendwie finanzieren zu können. Ich habe die ganze Zeit versucht den beiden zu vermitteln, dass wir jetzt erst einmal von Tag zu Tag gucken und nicht direkt alles zerdenken. Aber die waren nach dem Telefonat total durch.

Man braucht ja auch defacto sofort ne Stange Geld, um irgendwie leben zu können und die Arbeit zu bewerkstelligen: Materialien/Werkzeug/Dienstleister/das Notwendigste(Türen/Fenster/Klamotten/Lebensmittel)/Hotel etc.

Die haben nach diesem Telefonat total resigniert und erst wieder Hoffnung geschöpft, als meine Geschwister und ich zahlreiche Freunde zur Reinigung rangeschafft haben und unerwartet viele Geld- und Sachspenden getätigt wurden. Sowas wie Gofundme hatten die gar nicht auf dem Schirm und es war auch nicht absehbar, dass so viele Menschen wochenlang helfen. Die sind von neuen Krediten passend zur Rente ausgegangen, nachdem das Haus gerade abbezahlt war. Zudem sind die dann monatelang quasi kostenlos bei Nachbarn und Freunden untergekommen, was ganz gut war, weil immer Gesprächspartner da waren.

Es hat sich dann später ne befreundete Versicherungsmaklerin mit mir um die Hausrat gekümmert…

cheffo will dich als gegenleistung dann demnächst durchnudeln

hf bro

Abfuck! Da brauchst du Nerven wie Drahtseile. Auch als Sohn. Gut gemacht!

Fuck, hab Bock!

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habe heute auch vom finanzamt die bestätigung bekommen, dass alles was ich eingereicht habe, genehmigt wurde. bekomme etwas über 2,7k zurück, das schmeckt (:

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bist doch ratzfatz mit dem rad da :D bei scarfux noch mal elektrolyte tanken für den endspurt

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